Donnerstag, 17. April 2025

[Buchbesprechung] Monsoon - Original indisch kochen von Asma Khan


Ja, indische Küche. So wirklich warm geworden sind indisches Essen und ich bisher nicht. Aber ich muss sagen, das hat sich mit diesem Kochbuch schlagartig geändert. Eigentlich habe ich nur ja dazu gesagt, weil ich gelesen hatte, dass die Autorin Feministin ist und ich das sehr unterstützenswert finde. Aber als ich die Einführung gelesen habe, in der Asma Khan über den Monsun schreibt, wie unterschiedlich der Regen zwischen Indien und Großbritannien ist, wurde ich schon eher schwach. Beim Nachkochen hat sie mich restlos gewonnen.

Die Autorin nimmt einen mit auf eine kulinarische Reise, die sich von Beginn an spannend liest. In der ayurvedischen Küche gibt es sechs Geschmacksrichtungen: sauer, herb/adstringierende, scharf/stechend, süß, salzig und bitter. Ein Menü sollte mindestens zwei dieser Elemente enthalten. Entsprechend finden sich zu Beginn der Kapitel immer Vorschläge, wie man die einzelnen Gerichte kombiniert.


Die 80 Rezepte sind einfach nachzukochen. Gegliedert sind die Rezepte nach den sechs indischen Jahreszeiten Sommer, Monsun, Herbst, Trockenzeit, Winter und Frühling. Die Erklärungen sind gut verständlich, die Zutaten sind einfach zu bekommen (Supermarkt). Ich hab jetzt nicht alle 80 probiert, aber unendlich kompliziert scheint mir da gar keines zu sein. Es gibt nicht nur Rezeptklassiker wie das Railway Curry, Dal oder Roti, sondern auch genug Rezepte, die Neuinterpretationen sind. Der Schwerpunkt liegt auf Gemüse, aber es gibt auch mehr als genug Fleisch- und Fischgerichte, also auch da wurde mein Geschmack getroffen. Ausgefallene Kochtechniken werden auch nicht verwendet.


Narangi Pulao − Reis-Pulao mit Orangen

Zitronenreis kenne und liebe ich, aber Orangenreis war für mich neu. Mit gebratenen Zwiebeln und Gewürzen ist das eine geschmacksintensive Beilage, die uns sehr gefallen hat.

Shadha Bamdhakopi − Weißkraut mit Paradeisern und Cashew

Eine rasch zuzubereitende Beilage, die perfekt mit dem derzeit überall erhältlichen Frühkraut zu machen ist. Das Kraut soll noch knackig sein und es schmeckt ausgezeichnet.

Tamarinden-Garnelen

Noch ein schönes schnelles Essen: Zwiebel und Gewürze werden geröstet, während die Garnelen marinieren. Die frischen Garnelen ziehen dann nur mehr kurz in der Tamarinden-Zwiebel-Gewürz-Paste. Zum Schluss wird Kokos über das Gericht gestreut.


Jali Kababa − Lamm-Kebab

Man lernt nie aus: Jali bedeutet Netz oder Geflecht. An sich macht man aus einer Eiglasur ein Muster auf die kleinen Laberl, aber das habe ich leider nicht hingekriegt. Egal, denn geschmeckt haben die sehr gut.

Bengalischer Kohl

Bei uns war dieses Kraut-Gericht eine Belage zum Railway-Curry. Sehr rasch zuzubereiten und sehr geschmackvoll! Vor allem scheint mein selbst getrockneter Habanero aufgegangen zu sein, denn ich habe erstmals in meinem Leben ein richtig arg scharfes Kraut-Gericht gegessen. Ich muss sagen, die Schärfe passt sehr gut hier dazu,

First Class Railway-Curry

Wie der Name erkennen lässt, stammt dieses Gericht aus dem Speisewagen der indischen Bahn. Es wurde in Kolonialzeiten eigentlich den Angestellten serviert, bis ein Passagier es kostete. Weil es ihm zu scharf war, wurde es mit Kokosmilch "entschärft". Es war ursprünglich ein Hammel-Curry, nun wird es mit Lamm gemacht. Und natürlich schmeckt es unwiderstehlich gut!


Aloo Gobi Bhaji - Gebratene Erdäpfel und Karfiol

Das war mein Favorit in dem Buch, daher stelle ich es im nächsten Posting vor.

 

 

 

 

 

 

Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Mein bisher liebstes Indien-Kochbuch. Die Rezepte sind einfach und gelingsicher und ich bin ein richtiger Fan der indischen Küche geworden.

Infos zum Buch
ISBN: 978-3-8310-5128-1 
Erschienen: Februar 2025 
Umfang: 256 Seiten 
Format: 194 x 251 mm 
fester Einband (Cover mit Prägung und Folienveredelung) 

 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, man kann es direkt beim Verlag bestellen oder bei allen möglichen Online-Versendern finden. 

Herzlichen Dank an den DK Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. Außerdem herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Bestehen des Verlags!

Die Links sind alle keine Affilate-Links. 

 


3 Kommentare :

  1. Wir haben tatsächlich mal zumindest ein gleiches Gericht ausprobiert, das ist eine Weltpremieren, oder?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, ich war auch sehr erstaunt, als ich das Railway-Curry auch bei dir entdeckt habe.

      Löschen
  2. Nachdem jetzt schon zwei so schöne Rezensionen zu lesen waren- womöglich brauche ich das Buch doch auch. Vor bald 20 Jahren habe ich mal einen mehrtägigen Ayurveda-Kochkurs besucht- allerdings ging es mir dann wie dir, die dementsprechenden Kochbücher trafen auf wenig Begeisterung. Nachdem wir nun öfter mal gutes indisches Essen genießen durften hab och doch wieder Lust, mich nachher damit zu beschäftigen. Wenn nicht noch 1-3 Backbücher dazwischen geraten 😉😅. Danke jedenfalls

    AntwortenLöschen

Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.

Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!

In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.