Erdäpfelpuffer sind gut, aber besser sind Latkes. Wenn der Mann nach Erdäpfelpuffern fragt, sind das bei uns immer Latkes, die jüdische Variante von den Puffern. Was der Unterschied ist? Die Latkes haben Zwiebel und Petersilie drinnen, was ihnen mehr Aroma verleiht, außerdem sind sie in fingerhoch Öl gebraten, also fast schon frittiert. Und wir wissen ja, dass Essen besser ist, wenn es ausreichend Fett gesehen hat. So ist das auch bei den Latkes.
Latkes gehören mit ihrem zarten Innenleben und Knusperkruste zwingend zu den aschkenasischen Chanukka-Feierlichkeiten.
Rezeptquelle: Leah König, Das jüdische Kochbuch
1 kg mehligkochende Kartoffeln, ungeschält, sauber gebürstet und trocken getupft
1 mittelgroße Zwiebel, geschält
50 g Weizenmehl
2-3 Eier, leicht verquirlt
2 EL frische glatte Petersilie, fein gehackt
Pflanzenöl zum Frittieren
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
Sauerrahm zu Servieren
Hier serviert mit Räucherlachs und Sauerrahm, in den klein geschnittener Schnittlauch eingerührt ist.
Backblech mit mehreren Lagen Küchenrolle (Deutsche nehmen Küchenpapier) auslegen.
Erdäpfeln und Zwiebeln grob raspeln. Ich mache das in der Küchenmaschine. Die geriebenen Erdäpfeln und Zwiebeln in ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) geben und so viel Flüssigkeit wie möglich ausdrücken. Erdäpfeln und Zwiebeln mit Mehl, 2 Eiern, Petersilie, ½ Esslöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer in eine große Schüssel geben und verkneten, bis eine einheitliche Mischung entstanden ist. Falls sie zu trocken erscheint, das restliche Ei unterrühren.
Etwa ½ cm hoch Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen, bis es Schlieren zieht, aber nicht raucht. Etwa 50 g schwere Stücke des Teigs abstechen und portionsweise in die Pfanne geben. Mit einem Pfannenwender sanft flach drücken und glätten. 6-8 Minuten frittieren, bis die Latkes auf beiden Seiten gebräunt und durchgegart sind. Dabei einmal wenden. Die ganze Edäpfelmasse auf diese Weise verarbeiten. Falls nötig, weiteres Öl in die Pfanne geben und die Hitze anpassen, wenn die Latkes zu schnell oder nicht ausreichend bräunen.
Die Latkes zum Abtropfen auf das mit Küchenrolle ausgelegte Backblech legen. Sofort
mit Sauerrahm servieren.
Wir
essen die immer am ersten Tag entweder als Hauptgericht mit Salat oder
als Beilage zu allen möglichen Fleisch- oder Fischgerichten. Man kann auch Apfelmus dazu essen, aber ich gestehe, mein
Ding ist das nicht.
Was man auch machen sollte: Nicht so, wie die Tante Jolesch es bei den Kraufleckerln gemacht hat, dass sie immer zu wenige produziert hat. Die Latkes kann man am zweiten Tag noch genau so gut essen, sie sind dann zwar nicht mehr ganz so knusprig, aber immer noch sehr gut. Am besten luftdicht in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren. Zum Aufwärmen nebeneinander auf ein Backblech legen und bei 200 °C etwa 10 Minuten im Ofen backen. Das macht sie wieder einigermaßen knusprig.
Es wird wieder einmal gerettet, dieses Mal Wintergemüse. Und sowohl die Erdäpfel als auch die Zwiebel in den Latkes sind allerfreinstes Wintergemüse. Wie immer freu ich mich, mit der Rettungstruppe gemeinsam zu bloggen. Ein Dankeschön an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren und ein ebenso großes Danke an Britta und ihren Mann für die Hilfe bei der Technik und den Banner.
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"Reibekuchen" im weiteren Sinne mag ich auch sehr gerne, auch wenn ich sie viel zu wenig mache. Traditionell gibt es sie an Heiligabend mit Räucherlachs. Deine Latkes klingen auch sehr gut, die muss ich auf jeden Fall mal machen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Da koennte ich mich reinsetzen, ich liebe sie!!!!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca