Samstag, 1. Februar 2025

Foodierückblick auf Jänner 2025

 Gegessen

Nicht nur das Bauernbrot und das Baguette locken mich immer wieder ins L'amour du pain, sondern auch der ausgezeichnete Kaffee und die Leckerchen. Der Espresso war sehr gut, das Madeleine auch. Mit heim durften noch zwei Cannelès, die wie die Madeleines eine perfekte Größe für meinen süßen Zahn haben: ein Haps und weg.

 

 

 

 

Mit einer lieben Freundin war ich im Red Bowl − das nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal. Es war wieder einmal eine Freude! Die hausgemachten Teigtascherl waren ebenso toll wie der Schweinebauch und vor allem der chinesische Edäpfelsalat, den ich unbedingt nachbauen muss.










Mittlerweile gibt es von 15 süße Minuten schon viele Filialen in Wien und jede davon ist zu jeder Tageszeit gut besucht. Kein Wunder! Der Kaffee schmeckt ausgezeichnet, die Kellner sind freundlich, die Preise moderat. Die Krapfen sind essbar, mehr hab ich noch nicht probiert dort, aber nachdem sehr viele Leute dort spätstücken, scheint es gut zu sein. Das Angebot ist jedenfalls reichlich.

Weil ich in der Nähe war, bin ich ins Café Hummel reingefallen. Nach sehr, sehr vielen Jahren wieder einmal. Und wie das bei Wiener Kaffeehäusern so ist, hatte sich genau gar nix geändert. Oder ja, doch, der Herr Ober war auf einmal freundlich! Der Kaffee schmeckt allerdings wie damals. Eine Freude hingegen ist der Topfenstrudel dort. Auch die Vanillesauce war toll.
Nachdem mein Zahnarzt gar nicht gebohrt hat, war ich dort in der Nähe beim Öfferl. Neu im Programm hat er Plunder mit Topfenfülle und Himbeeren, was ich natürlich sofort probieren musste. Wie immer alles vom Öfferl waren Kaffee und auch Plunder ausgezeichnet. Nicht so gemütlich finde ich die Tische aus Edelstahl, aber das ist wahrscheinlich auch nicht Sinn der Sache, dass es dort gemütlich ist.
 


 





Ab und zu mag ich die Brötchen vom Trzesniewki gern. Ich habe einen Ableger dieser Kette in der eher weiteren Nachbarschaft, nämlich am Hauptbahnhof, da bin ich wieder mal hineingefallen und habe mir Geflügelleber, Tunfisch mit Ei und Speck mit Ei gegönnt. Wie immer erfreulich.

 

Da ich in der Nähe war, habe ich einen schnellen Espresso im Ototo getrunken. Das ist ein "Communitiy-Store", der Feines in den Bereichen Food & Beverages anbietet. Es gibt bereits seit mehreren Jahren drei Stores dieser Art in Rumänien und die funktionieren gut, also wurde das Konzept nach Wien importiert. Und auch hier klappt das offensichtlich ausgezeichnet: Es war nur ein Sitzplatz bei den "Notsitzen" zu finden, auf denen sonst Bücher ausgestellt sind. Es gibt Essbares von unabhängigen Kleinfirmen zu kaufen, Brot vom Öfferl, Kaffee von verschiedenen Röstereien und andere Lifestyle-Lebensmittel. Mein Kaffee war sehr gut.

 

 

 

 

Gekauft

Mein monatliches kulinarisches Highlight ist auch jetzt wieder mein Gemüsekisterl von der Iris Wallner. Radicchio, Zeller, Karfiol, Kraut, Romanesco, Grünkohl in grün und in lila, diverse Rote Rüben, Lauch, diverse Karotten, Kräuter und sogar heimische Kiwis waren dieses Mal drinnen. Soll bloß niemand sagen, es gibt um diese Jahreszeit keine Auswahl!


Nachdem ich bei 15 süße Minuten war, habe ich gleich das wöchentliche Brot von dort mitgenommen. Bisher habe ich immer das Wurzelbrot mitgenommen, das uns sehr schmeckt, aber nicht nur uns offensichtlich, denn das war ausverkauft. Daher durfte dieses Mal ein halbes italienisches Brot mitkommen. Fein war es! Es hat eine typisch italienische Paddel-Form. also es geht weniger in die Höhe als in die Breite auf. Geschmeckt hat es auch am nächsten Tag noch gut, danach haben wir es aufgetoastet und so war es länger eine Freude.



Bei Crowdfarming habe ich schon letztes Jahr ein Stück Gemüsefeld adoptiert. Klar brauch ich keine Erdäpfel aus anderen Ländern, auch keine Karotten, Fenchel schon eher − aber das ist halt der Deal: Wenn ich diese tollen Artischocken will, dann muss ich halt auch den Rest nehmen. Diese Artischocken sind es aber auch wirklich wert!







Einmal im Jahr pilgere ich ganz sicher zu Casa Caria. Derzeit ist ja wieder Zitrus-Hoch-Zeit und hier werden wieder jede Menge Sorten von Vincente Todoli, der einen Zitrus-Raritäten-Garten besitzt, aber auch sonst aus Italien angeboten. Die Todoli-Früchte kosten 33,- € pro Kilo, die anderen schlagen immer noch mit 6,- bis 10,- Euro pro Kilo zu Buche. Ich habe mir eine Bergamotte, eine Limonade und eine Riesenkumquat gegönnt, alle drei ein Traum! Die Kumquat habe ich einfach so verspeist. Die Bergamotte wurde zu Madeleines nach meinem Rezept. Nach der Limonade wurde tatsächlich das Getränk Limonade benannt und so schmeckt die auch. Wir haben sie ausgepresst und ca. 4 bis 5:1 mit Wasser verdünnt getrunken. Es war mir ein Fest.

 

Wenn ich am Naschmarkt bin, dann geh ich immer so, dass ich die Francesca erwische. Sie steht bei Wind und Wetter von Donnerstag bis Samstag hinten bei der Kettenbrückengasse in ihrem Wagen und hat echt Schätze! Ich mag ihre Salsicce am liebsten, Parmesan kaufe ich immer bei ihr, Speck meistens. Nun hat mir eine Freundin einen Floh ins Ohr gesetzt: Frico! Ich kannte das nicht, aber bin mir sehr sicher, dass ich das ab jetzt immer mitnehmen muss. Keine Ahnung, wie ich ohne diese Käseknusperleckerchen bisher leben konnte.

 

 

Der Turbohausmann hat einen Tarocco-Baum adoptiert. Wir werden alt! Das Heimschleppen von 10 Kilo Orangen ist mittlerweile sehr, sehr mühsam geworden. Auch das Anstellen beim Crupi, wo die Leute nach wie vor stehen wie früher im Ostblock, finde ich zu anstrengend. Er hat nach wie vor ausgezeichnete Orangen, aber diese hier kommen ins Haus und ich trage sie maximal von meiner Postbox zum Aufzug und weiter in die Wohnung. Das ist schon ein Unterschied. Und noch dazu sind die auch bio-zertifiziert.









Gekocht

Wenn die Petra sagt, etwas schmeckt gut, dann muss ich das nachkochen. So auch diesen Fogosch auf Bakony-Art. Und nun hab ich auch ein Rezept, bei dem ich grüne Paprika verwenden kann. Sowohl auf Balkonien muss ich immer welche vor der kalten Herbstwitterung retten und im Gemüsekisterl sind auch oft welche, dann steh ich ratlos davor. Aber der Zander ist dadurch, dass er nur mit der Schwammerlsauce bedeckt wird und so ins Rohr kommt, wirklich schön glasig. Ganz ein feines Essen!


 

 


Wenn ich das Kochbuch Made in London in der Hand habe, dann lege ich es so schnell nicht weg. Die Grapefruit mit Karamellhonig auf Kardamom-Ingwer-Honig hab ich diesen Monat ebenso nachgekocht wie diesen Salat mit Jakobsmuscheln auf Chioggia-Rüben, Äpfeln und ein biss gebratenem Rohschinken. Ich glaub, das Nussöl in der Marinade macht es aus, dass der gar so gut schmeckt! Und natürlich auch die Vielfalt der Zutaten.

Das ist das Süßkartoffelpüree nach Flavour vom Ottolenghi. Ein ganz feines Winteressen mit vielen verschiedenen Aromen. Oben drauf tummeln sich griechisches Joghurt, große rote (daher nur ein bissi scharfe) Chilischoten, Koriander und mehr, innen drinnen auch eine Menge Zutaten. Sehr, sehr köstlich.







Das ist geräucherte Markele auf Radicchio-Gemüse mit Korinthen drinnen und gehackten Haselnüssen oben drauf. Eine ganz dringende Nachkochempfehlung! Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Der ganze Fisch von Josh Niland, das Rezept für das Gemüse habe ich schon am Blog vorgestellt. Ich empfehle dazu richtig bitteren Radicchio, denn die Süße von den Korinthen kommt dann so richtig gut zur Geltung.

Heiß geliebt um diese Jahreszeit ist immer die Wiener Erdäpfelsuppe. So wirklich wissen tu ich nicht, was daran jetzt spezielle wienerisch ist, aber ich kenne keinen Haushalt in Wien, wo die nicht gegessen wird. Und die ist der Grund, warum man im Sommer unbedingt Steinpilze trocknen muss.


Noch einmal Ottolenghi, wieder aus Flavour, dieses Mal Karottenpüree. Was für eine Köstlichkeit! Allerdings wenn man glaubt, man kocht ein schlankes Essen, dann täuscht man sich. Wie immer beim Otto kommt vieeeel Fett an dieses Püree, aber das schmeckt halt dann auch fantastisch! Für mich geht das als alleinige Mahlzeit durch, aber macht sich auch gut als Begleitung zu einem neutral gebratenen Fischfilet.

Wahrscheinlich wird es schon fad, aber wir stehen echt auf diese Sellerie-Scamorza-Pizza. Die kommt jeden Winter einige Male ins Backrohr. Es ist zwar schon ein bissl ein Aufwand, aber ich mache den Pizzateig immer dann, wenn ich Zeit habe, danach darf der gern auch drei, vier Tage im Kühlschrank warten, bis er zum Einsatz kommt. Bisher fanden wir immer, dass sich der Aufwand auf jeden Fall lohnt.


Ein Rezept, das immer geht, ist das Coronation Chicken von Leah Hyslop. Generell ist ihr Kochbuch Made in London eines meiner Favoriten. Wenn ich es einmal in der Hand habe, dann rufen viele Rezepte daraus, dass sie uuuunbedingt nachgekocht werden wollen. Und immer wieder schmeckt alles sehr gut. Damit wäre dann auch die immer wieder gestellte Frage geklärt, ob ich überhaupt noch Fleisch esse: Ja, gern sogar, aber halt selten.






Gelesen

Sehr interessant fand ich diesen Artikel über chinesische Kultur. Vielleicht lern ich ja noch, mit den Stäbchen so gut umzugehen, damit niemand denkt, ich sei von niederem Stand ... 😉 Und wenn man schon bei BBC ist, kann man sich auch gleich die beliebtesten chinesischen Neujahrsrezepte anschauen.

In diesem Monat durfte natürlich auch wieder ein neues Kochbuch einziehen: Knödelreich schaut toll aus! Es sind schon sehr viele Marker in dem Buch. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass es wenige werden, denn Katharina Seiser ist mit am Werk. Zum Nachkochen bin ich noch nicht gekommen, also der Praxistest steht noch aus.

Nachdem die ganze Welt außer mir von der Dubai-Schokolade wie besessen scheint, fand ich diesen Artikel in der NYT (freigeschaltet) über die Geschichte dieser Schokolade recht interessant.



Auch wenn ich sehr gespannt gewesen wäre, wie mein Salat am Ende des Winters schmeckt, so hat dann doch der Grünzeug-Gusto gewonnen. Und richtig gut war der Salat! Ich hatte schon befürchtet, dass er zäh oder ledrig ist, weil er so lange am Balkon war. Aber gar nicht. Der war schön zart. Die Sorten sind jetzt nicht so geschmacksintensiv wie Rucola oder so, aber als Beilagensalat wirklich in Ordnung. Also das Experiment mit den Herbstsalaten ist eindeutig geglückt. Man kann in unseren Breiten im Winter auch ohne Glashaus tatsächlich mehr als bloß Kohlgewächse kultivieren.

So zur allgemeinen Stimmung hier: Ich versuch mir immer wieder einzureden, dass alles nicht so schlimm werden wird. Sowohl was meine persönliche Lage als auch die österreichische oder gar internationale Politik angeht. Alles grad sehr besch...eiden. Zumindest zum Teil kann ich den Jammer wegkochen und wegbloggen, hab ich festgestellt. Also danke, dass es euch LeserInnen gibt.

Geht es euch allen gut? Was kocht ihr denn so? Oder hat vielleicht jemand einen Geheimtipp, wo man gute Sachen einkaufen kann? Dann bitte in die Kommentare schreiben. Ich schick ein Zwickerbussi durchs Internet!




 

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