Mittwoch, 1. Januar 2025

Foodierückblick auf Dezember 2024

 Gegessen

 


Der Mann und ich waren wieder mal auf eine Pizza in unserer Hood. Die Piazza Colombo ist immer wieder erfreulich: Der Service ist zuvorkommend, die Getränke sind in Ordnung und die Pizzen wirklich gut.

Ich habe dieses Mal die Pizza Maradona gegessen, die ist eine klassische mit Thunfisch und rotem Zwiebel. Wie immer war der Teig so, wie er bei einer neapolitanischen Pizza sein soll, nämlich weich, obwohl die Pizza schön dunkel gebacken war.

 

 

Weil die Location gar so nett ist und mir die Füße vom Umadumhatschen in der Innenstadt schon weh getan haben, bin ich beim Zwischengang reingefallen, um eine Kaffeepause zu machen. Wie immer war der Kaffee sehr gut, die Kellner waren nett, die Aussicht direkt auf den Steffl war nicht zu überbieten. Der Preis für den Kaffee ist allerdings auch kaum zu überbieten ...







Mit einer lieben Freundin war ich im Ca Phe Lalot, das in den Medien sehr hoch gelobt wurde. Bitte das Lokal ist winzigst! Einige kleine Tischerl mit Hockern stehen drinnen. Wenn alles voll besetzt ist, möchte ich da nicht sein müssen. Jedenfalles gibt es dort asiatisches Frühstück. Wir waren uns sehr einig, dass wir Das Banh mi Semmerl probieren müssen und das war richtig gut. Mit Schinken, Kimchi und Srirarcha-Mayo und alles in der genau richtigen Menge kommt dieses Handsemmerl auf den Tisch und ich muss mich dem allgemeinen Lob unbedingt anschließen. Der Kaffee war ebenfalls ausgezeichnet.

Das war nun schon mein zweiter Besuch bei der Cafetiere und wieder war ich sehr angetan. Ich war mit einer Freundin dort und wir sind im zweiten Raum gesessen, der eigentlich der Showroom von Thonet ist. Man sitzt also sehr elegant auf den verschiedensten Sitzgelegenheiten. Ich habe dieses Mal ein Mandelcroissant und eine heiße Schokolade bestellt, beides sehr gut. Meine Freundin war mit ihrer Auswahl auch zufrieden. Was am tollsten ist, ist die wunderschöne Kaffee-Schank, ein renoviertes Prachststück! Man sollte also nicht nur wegen des guten Kaffees dort hingehen, sondern man kann auch mit den Augen genießen.

In lieber Begleitung war ich im Oberlaa frühstücken. Wir haben beide das getoastete Croissant mit Schinken und Käse ausgesucht. Dazu wird ein Schnittlauch-Dip sehrviert und eine kleine Salatgarnitur, die tatsächlich aus marinierten Bestandteilen zusammengesetzt war. Solche Kleinigkeiten finde ich immer erfreulich.









Gekauft

Mein Highlight des Monats war das Gemüsekistl von der Iris Wallner. Wie immer war es prall gefüllt mit Köstlichkeiten vom eignen Feld bzw. von den eigenen Bäumen. Dunkelorange Karotten, rotes und weißes Kraut, zwei verschiedene Radicchio, zwei Karfiol, ein paar kleine Broccoli, diveres Rüben, darunter auch die geringelten Chioccia, Äpfel, Kiwi und Kaki. Wie kann man bei so einer Auswahl etwas anderes als begeistert sein? Da soll jemand sagen, bei uns gibt es wenig Wintergemüse. Bitte suchts euch einen gscheiten Bauern, wenn ihr selber weniger Auswahl habt.
Wie fast immer kommt auch dieses Jahr mein Lebkuchen nicht von mir, sondern vom Pirker an Stephansplatz. Und weil es mich sehr angelacht hat, durfte dieses Mal das Kletzenbrot mitkommen. Ich bin sehr verwöhnt vom Kasses-Kletzenbrot, das nach wie vor mein Sieger bleibt. Das hier ist geschmacklich okay gewesen, da gibt es nix zu motschkern, aber mir waren zu wenig Kletzen und andere Trockenfrüchte drinnen.

Mein italienischen Schätze haben sich massiv dem Ende zugeneigt. Ich kaufe meine Salzkapern sonst immer in Italien, aber da waren wir schon ein Jahr lang nicht. So bin ich erst draufgekommen, dass man in Wien nicht so ohne weiters an Salzkapern kommt. Ich war also bei Manufactum, wo man nicht nur die, sondern auch Haselnüsse aus dem Piemont und sehr gute Mandeln und Pistazien bekommt.

Wie immer sehr gut sind die Sachen beim Mottobrot. Dieses Mal durfte auch ein Stollen mitkommen. Der ist aber auch so winzig, dass er problemlos in jede Handtasche passt. Da kannst dich wehren wie nur was, trotzdem hupft dir der rein. Und man sollte sich aber nicht dagegen wehren, wenn der Stollenzwerg mit will, denn er schmeckt sehr gut.



Und weil Tee nicht so arg ansehnlich ist, hab ich wieder mal das Geschäft fotografiert, wo ich den seit Jahrzehnten kaufe, nämlich beim Schönbichler. Jaja ich weiß, der ist schon lang nicht mehr österreichisch, sondern gehört einer internationalen Teefirma, aber die Qualität ist gut und das Geschäft so wunderschön erhalten. Ich kann ihn wirklich empfehlen. Vor allem mag ich zum Frühstück deren Earl Grey so gern. Manchmal nehm ich den Tee sogar auf Urlaub mit, wenn ich weiß, dass mich kulinarisches Niemandsland erwartet, dass ich wenigstens einen vernünftigen Tee hab, der mich gut in den Tag starten lässt.

Unser Neujahrsschweindi kommt nicht aus dem Schweinestall, sondern frisch aus dem Ofen vom Ströck. Ein ganz normaler Germteig, aus dem auch mürbe Kipferl gemacht werden. Gekostet hab ich schon und es hat gut geschmeckt. Aber die wirklich guten Brot-Neuigkeiten: Die Ströck-Filiale am Viktor Adler-Markt hat nun auch das überaus gute Kittseeer Holzofenbrot am Samstag. Das ist eines der besten Brote, die man in Wien kaufen kann. Zuerst gab es das nur am Samstag und nur am Karmelitermarkt, dann kamen schrittweise Feierabend-Filialen dazu, nun habe ich es endlich auch vor der Haustür und das freut mich sehr!





Gekocht

In Favoriten gibt es ausgezeichneten Räucherlachs, nämlich bei Mein Lachs. In der Packung die ich gekauft habe, waren 450 g drinnen, mit 200 g habe ich meine Spaghetti mit Räucherlachs gemacht. Der Rest durfte auf Rösti, zu denen ich noch Sauerrahm mit eigenem Schnittlauch mit selbst angebautem Salat serviert habe. Es war absolut köstlich! Den Lachs und auch dieses Rezept damit kann ich wärmstens empfehlen.

Was wieder mal ins Haus musste, war afghanisches Fladenbrot. Das macht sich aber auch so wahnsinnig gut zu meinem Linsencurry. Für das Fladenbrot kann ich nur meine Bezugsquelle empfehlen: Es gibt eine kleine Bäckerei in der Wielandgasse gleich beim Amalienbad. Ein Schild mit einer gelben Getreideähre weist einem den Weg. Es kann kein Mensch dort Deutsch, aber so viel, dass man ein Brot kaufen kann, geht sich aus. Es wird wirklich noch in einem Tandori-Ofen gebacken.

Mindestens einmal im Jahr ist Bröselkarfiol ein Pflichtessen bei uns. Ich hab ja Glück, dass ich gutes Gemüse aus meinem Gemüsekisterl habe. So schmecken auch solchen extrem schlichten Gerichte ganz wunderbar!

In meiner Petersiliensuppe findet man vom Petersil in pürierter Form die Wurzel, die Stängel vom Grün werden ebenfalls mit püriert, als Einlage gibt es fein gestiftelte und frittierte Wurzel und gehacktes Grün. Eine meiner Lieblingssuppen in der kalten Jahreszeit!

 

 

 

 

Durch Zufall bin ich an eine Melanzani gekommen und nachdem das gerade die Jahreszeit für Granatäpfel ist, gab es bei uns dieses alte Ottolenghi-Rezept als Vorspeise. Das muss ich wirklich öfter machen!

Was immer wieder gut ist: Shrimps Cocktail - ich finde ja den englischen Namen Marie Rose immer noch schöner. Ich hab den zu Weihnachten auf übrigens selbstenen Blattsalaten als Vorspeise serviert. Was ich noch immer nicht gemacht habe: Den wie Jamie Oliver mit großen Garnelen zu Erdäpfeln servieren, daher hier als Notiz von mir an mich, dass das noch auf der To-Do-Liste steht.






Gelesen

Eine sehr entzückende Ode an das Risotto habe ich im New Yorker gefunden. Ich fand es sehr nett zu lesen. 

Spannend fand ich die populärsten Rezepte 2024 aus der New York Times. Nachdem ich als Abonnentin einen Artikel pro Monat teilen kann, mache ich das hier und gern auch in Zukunft.

 

 

Gesehen

 

 

Zwischen uns Gott ist eine Doku, die mir irgendwie passiert ist. Eigentlich hab ich mit Religion genau gar nix zu schaffen, aber von wegen Vorweihnachtszeit und so hab ich ihn halt doch geschaut, als er bei der Viennale zu sehen war. Und ich muss sagen, gut war es, dass ich dort war: Ich habe Einblicke in eine streng gläubige Familie bekommen, wie ich sie sonst nicht hätte, und das fand ich dann doch sehr interessant.

Die Filmemacherin Rebecca Hirneise erzählt anfangs, dass sie ihre recht große Familie eigentlich zu wenig kennt und das wollte sie ändern. In dem Film bringt sie die Onkeln und Tanten ihrer streng christlichen Familie erstmals dazu, miteinander über ihren persönlichen Glauben zu sprechen. Mir war nicht klar, dass es wahrscheinlich noch mehr als genug Menschen gibt, die streng gläubig leben und welches breite Spektrum an Gottestreue es gibt. Wie sehr heute noch Bibeltreue eine Familie beeinflussen kann, zeigt dieser Film.

Der Film wurde auf etlichen Filmfestspielen gezeigt. Offizieller Filmstart in Österreich ist der 24.1.2025.



Die Innenstadt war im Dezember sehr oft sehr voll. Es gab Tage, an denen offenbar gar nichts mehr ging und die Leute wie Sardinen auf den Straßen festgesteckt sind. Anscheinend wird Wien in der Vorweihnachtszeit nicht mehr nur als Geheimtipp gehandelt, sondern ist zur Must-See-Location geworden, denn die Beherbergungsbetriebe waren und sind sehr gut ausgelastet. Ich habe zum Glück alle meine Erledigungen in der Innenstadt an Wochentagen an einem Vormittag erledigen können, somit blieb mir die gröbste Drängerei erspart.

Mit dem Blick auf den weihnachtlichen Steffl bei strahlendem Sonnenschein wünsch ich euch allen ein frohes neues Jahr! Hoffentlich seid ihr alle gut rübergerutscht.

2 Kommentare :

  1. Ich sehe schon, ich muss dringend Bröselkarfiol machen, habe gerade deinen alten Beitrag mit den herrlichen Kommentaren verschlungen. Die Fladenbrot Bäckerei habe ich auch schon öfter weitergesagt. Solche Geheimtipps wie auch für den Lachs sind super, danke!
    Ich wünsche dir ein gutes und gesundes neues Jahr, lg

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    1. Liebe Friederike, es freut mich, wenn ich nützlich sein kann.
      Auch dir ein schönes neues Jahr!

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