Donnerstag, 7. November 2024

Zierkohlsalat

Wenn man ein Gemüsekisterl bezieht, dann sind die Chancen groß, dass man um diese Jahreszeit Zierkohl bekommt. Bei mir war es diesen Herbst schon der zweite, den ich erhalten hab. Es gibt diese kopfbildenden Zierkohlsorten weiß mit grün und rosa mit grün. Geschmacklich sind beide gleich gut: ein mildes Kohlaroma mit leichten Bitternoten. Man findet nicht viele Rezepte im Netz, schon gar nicht in Kochbüchern, also hab ich mich selber dran versucht. 

Ein Beispiel Beispiel ist diese Zierkohlquiche

Man kann dieses Kohl-Pesto (Share-Link der NYT − ich hoffe, das klappt) auch mit Zierkohlblättern machen. Ich habe die äußeren, eher zähen Blätter verwendet, das funktioniert gut.

Was natürlich sehr hübsch aussieht: Man zupft die ganz kleinen Blättchen ab und streut sie auf irgendwas, ein Brot mit Aufstrich jeder Art schaut gleich sehr viel ansprechender aus, wenn ein paar Farbtupfer drauf sind. 

Noch eine Möglichkeit sind Chips: Backrohr auf 120 Grad Umluft aufheizen, Kohlblätter gut mit Salz und Olivenöl mischen, auf ein Stück Backpapier verteilen, ca. 25 min backen, bis die Blätter knusprig sind. Immer wieder mal die Backrohrtüre aufmachen, um die Feuchtigkeit rauszulassen.

Was mir aber bisher am allerbesten gefallen hat, ist Zierkohlsalat. Da bleibt das Aroma am besten erhalten und auch in der kalten Jahreszeit ist mir die Sauerfrische eines Salats sehr willkommen.


 

Für eine Portion

1 Hand voll Zierkohlblätter - am besten nicht die ganz äußeren, die sind manchmal schon zäh
2 El Sonnenblumenöl
1 EL Apfelessig
Salz
Pfeffer
Zucker

Blätter gut waschen und wie Endiviensalat in Streifen schneiden. In einer größeren Schüssel die Zutaten für die Marinade gut verrühren, bis Salz und Zucker aufgelöst sind. Salat dazugeben und alles verkneten. Wenn man die Marinade mit dem Kohl nur wie bei Salat mischt, bekommt man nicht das volle Kohl-Aroma. Nicht so fest wie für Sauerkraut, wo ja der Saft austreten soll, sondern quasi eine nette Massage verpassen und fertig ist der Salat. 

 


Eine extrem dringende Nachkochempfehlung ist dieser Pad Thai-Salat. Hier habe ich ihn mit Rotkraut, lila Grünkohl und rosa Zierkohl gemacht, deswegen haben sich die Nudeln so verfärbt. Das ist ein allerliebstes Lieblingsessen von mir geworden.
 

 

Die Sache mit der Verdaulichkeit: Kohl aller Art ist schwer verdaulich. Roh ist er noch schwerer verdaulich als gegart. Wir essen daher immer nur kleine Portionen von solchen Gerichten, also gern einen klassischen gemischten Salat mit bissi Vogerlsalat, bissi Erdäpfelsalat, bissi Radieschen und bissi Zierkohlsalat mit der oben beschriebenen Marinade passt sehr gut zu Schinkenfleckerl, Wiener Schnitzel oder anderen österreichischen Gerichten. 

Auch bei dem erwähnten Pad Thai-Salat: Es gibt kaum was Besseres als Mangos, die es derzeit aus europäischem Anbau zu kaufen gibt. Also zuerst eine Vorspeisenportion von dem Salat, danach Mango mit Klebsreis und Kokossauce. Das macht echt Laune und kein Bauchgrummeln!

Und noch ein Tipp zur Lagerung: Nachdem ich ja immer nur wenig von so einem Salat mache und die Kohlköpfe manchmal abenteuerlich groß sind, habe ich versucht, den Zierkohl in ein feuchtes Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) wickeln und im Gemüsefach lagern. So hält sich der Zierkohl zwei bis drei Wochen frisch.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.

Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!

In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.