Gegessen
Der Turbohausmann hat mich ausgeführt und wir waren endlich im Azzurro essen. Jede Menge hatte ich schon darüber gelesen und es hat sich alles bewahrheitet: Das Essen ist zum Niederknien gut dort! Die Speisekarte ist klein, aber sehr fein. Auf dem Foto sieht man meinen Lieblingsgang: Sehr kräuterig gefüllte Teigtascherl, die in einem himmlischen Sojasaucensud und on top mit einer richtig scharfen Creme daherkamen. Auch alles andere war extrem gut.
Der Nachteil ist das Lokal selber: Es ist ein großer Speisesaal wie in meiner Jugend beim Schulschikurs und es wurde auch nichts gemacht, was die Akustik ein wenig bremsen würde. Man sitzt unbequem auf Holzbänken, nicht einmal ein Polster ist zu finden.
Mit meinen Marktfreundinnen war ich wieder einmal am Kutschkermarkt. Paul & Worthmann ist eine Aperitivo-Bar, die genau dort ist, wo früher der Marktstand Pöhl-Mayr sein quasi Kaffeehaus hatte. Jedenfalls bieten sie auch Kleinigkeiten zum Essen an. Wir haben uns mit diesen drei Sachen durch die kleine Speisekarte (= eine Tafel vor Ort) gegessen. Alles war recht in Ordnung. Das Pastrami-Sandwich war ein Toast und zu meinem Tussiteller mit wirklich sehr guter Burrata von den Fratelli Valentino hätte italienisches Brot besser gepasst als das Toastbrot, aber das ist jetzt fast schon Haarspalterei. Getränke (Muskateller, Prosecco und O-Saft) waren ausgezeichnet.
Das Treffen mit einer Freundin hat im im Hansen zum Mittagessen geführt. Sie hat schwarzes Risotto mit Garnelen und einen kleinen Salat dazu gegessen, ich hab bei Fish & Chips zugeschlagen. Das Risotto meiner Freundin war gut. Das Fett hätte bei meinem Fisch ein wenig heißer sein dürfen, denn der Teig war sehr angesaugt mit Öl, aber sowohl die Pommes als auch Remoulade und Erbsencreme waren tadellos. Auch die Getränke bis hin zum Espresso waren in Ordnung. Interessanterweise war trotz Kaiserwetter der Gastgarten weniger besetzt als das Lokal innen. Und wie immer, wenn ich in der Gegend bin, musste ich abschließend noch durch die Gärtnerei, mit denen sich das Lokal den Keller der Börse teilt, besuchen. Was für eine Augenweide!
Was ist wichtig bei einer Damenrunde? Kaffee! Und wenn das Wetter passt, dann nimmt man Eiskaffee. In diesem Fall im Landtmann. Es war erstaunlicherweise Platz auf der Terrasse frei und da konnten wir nicht anders. Wie immer ist der Service dort enorm freundlich. Der Eiskaffee war gut.Meine Erkenntnis des Tages dort: Es gibt einen unterirdischen Gang vom Landtmann ins Burgtheater! Das war mir neu! Tagsüber ist der geschlossen. Ich muss endlich wieder mal ins Burgtheater gehen und schauen, ob man nach der Vorstellung dann noch rübergehen kann ins Landtmann und dort etwas trinken.
Gekauft
Wir haben Freunde in Salzburg und die waren wir Ende April/Anfang Mai wieder mal besuchen. Ich war noch nie in meinem Leben zuvor auf der Schranne. Das ist der immer am Donnerstag stattfindende Wochenmarkt. Es ist der größte Markt Österreichs und tatsächlich beachtlich. Vom Angebot her wirklich umwerfend! Jetzt um diese Jahreszeit natürlich auch viele Blumen und Pflänzchen aller Art, vor allem aber Lebensmittel. Auf dem Foto sind Salzburger blaue Garnelen. Und ich hatte keine Kühltasche mit! Sie durften also nicht mit nach Wien. Mit einem ganz tiefen Seufzer schwöre ich mir, dass mir so ein Fauxpas nie mehr passiert.
Wisst ihr noch, wie man bei Erdbeeren testet, ob sie wirklich reif sind? Einfach am Strunk ziehen und der sollte dann zur Gänze, also mit einem quasi kleinen "Stempel" aus der Beere flutschen und dort einen Krater hinterlassen. Mitte Mai war das perfekt möglich.
Falls jemand Einkaufstipps braucht: Wir sind aus Verwandtschaftsgründen öfter im Burgenland, daher kennen wir das Standl in Jois recht gut. Das ist an einem kleinen Parallelweg direkt an der Durchzugsstraße. Die Beeren sind bio und wirklich köstlich. Mit meinem Gemüsekisterl von Iris Wallner kann ich auch sehr gute mitbestellen. In Wien kauf ich meine Erdbeeren immer beim Brandenstein, wo ich auch meinen Spargel her habe, die sind top.
Der Kutschkermarkt ist insgesamt eine große Freude. Sehr fein ist das Pilzstandl mit ausgesucht schöner Ware. Es gibt dort nicht nur die üblichen Zuchtpilze, sondern auch tolle Wildpilze. Lustigerweise sind aber die Pilze, die am besten gehen, die Champignons. Aber die waren auch wirklich überzeugend: kleine, fest geschlossene Köpfe, sehr frisch. Ich hab damit diese Champignons vom Grill mit Safran Couscous gemacht. Außerdem gab es diese Portobello mit Gremolata und Parmesan.
Gekocht
Wie jedes Jahr ist das die erste Marmelade im Jahr. Wir mögen sie sehr gern, weil das Säuerliche vom Rhabarber ein wenig Spannung in die Erdbeermarmelade bringt. Zu beachten gibt es nicht viel, nur muss man den Gelierzucker ein wenig höher dosieren, weil beide Früchte wenig eigenes Pektin haben.
Das beste Rezept für Bolognese ist immer noch das von Marzella Hazan. So experimentierfreudig ich auch sonst bin, da probier ich gar nicht mehr lang herum, sondern das ist und bleibt mein Standardrezept. Es sind immer mehrere Portionen im Tiefkühler, wenn es mal schnell gehen muss und wenn eine Ehekrise droht.
Wir hatten Gäste zum Grillen und bei Gästen mache ich gern erprobte Rezepte. Es gab Topfentorte mit Erdbeeren. Ich hab einfach dieses Tortenrezept genommen und in die Creme Saft und Schale einer Limette eingerührt. Die Torte durfte über Nacht im Kühlschrank durchkühlen. Vor dem Servieren kamen nur noch Erdbeeren oben drauf. Hui, die Torte haben wir enorm dezimiert!
Wie seit vielen Jahren durfte auch in diesem Jahr mein Spargel-Rahm-Salat auf den Tisch. Dieses Mal in der Abwandlung mit Schinkenwürferln und gekochten Eiern, oben drauf einfach Schnittlauch. Ein Löfferl Senf in der Marinade hat sich zu dieser Variante super gemacht.
Wenn es reife Erdbeeren gibt, dann gibt es natürlich auch meine Kindheitserinnerung Erdbeeren mit Rahm mehrmals in der Woche entweder als Spätstück oder als Abendessen oder als Dessert. Also geht bei mir einfach immer!
Schon öfter habe ich gesehen, dass Spargel mit Sauce Hollandaise gratiniert wird. Das wollte ich nun ausprobieren. Natürlich mit selbst gemachter Hollandaise. Die verabschiedet sich aber während des Übergrillens vom Spargel runter in das Gefäß.
Wenn man das machen will, dann muss man offensichtlich die gekaufte aus dem Packel nehmen. Also keine Option für mich.
Holunderblüten-Grapefruit-Cocktail
Sehr fein war dieser schon fast vergessene Cocktail. Nachdem die Holunderblütenernte dieses Jahr ganz toll war und ich wieder meinen Sirup angesetzt hatte, hab ich ein bissi auf meinem Blog gestöbert und nicht nur den, sondern auch den Alkohlfreien Hugo wiedergefunden. Man kann ja wirklich coole fancy Sachen trinken, auch wenn man keinen Alkohol mag.
Das war so ein Ding: Ich hab diesen Bananenschaum bei Ulrike gesehen und schon war der Nachkochzwang da. Geht extrem einfach und schmeckt richtig gut! Ich werde im Sommer auch noch den gesamten Bananensplit damit nachbauen, aber wir haben den Schaum bisher einfach so aufgegessen.
Zur Notiz von mir an mich: 3 Bananen (ca. 250 g), 80 g Staubzucker, 40 ml Zitronensaft (1 Zitrone), 200 g Schlagobers - zematschen, verrrühren, durch ein Sieb streichen (wichtig!), ab in die Espumaflasche. Eine Kapsel gibt einen sehr formlosen Schaum, zwei machen so richtig standfesten.
Mai ist Liptauer-Zeit! Wisst ihr, wieso das so ist? Da gibt es den guten, intensiven Schaf-Brimsen aus der Slowakei auch in Wien zu kaufen. Dazu muss man aber am Samstag auf den Karmelitermarkt oder Bauernmarkt beim Naschmarkt zu kaes.at, leider habe ich den sonst nirgends gefunden. Auch sonst ist der Brimsen von den wirklichen Käsehandwerkern derzeit sehr gut, weil die Schafe nach dem Winter wieder auf die Alm können und die ganzen Frühlingskräuter abernten. Es gibt Brimsen auch bei mir im Supermarkt, aber der darf dort bleiben. Aus Gründen ...
Gelesen
Eine der Segnungen der modernen Küche sind Microplane-Reiben. Leider werden auch die mit der Zeit stumpf. Hier ein Artikel, wie sie länger die Schärfe halten. Spoiler: Kren kommt mir nicht mehr an meine Microplane! Und bitte kaufts nicht wie ich den Nachbau von WMF, der reißt bloß Fetzen aus dem raus, was man fein reiben will.
In der Washington Post gab es einen spannenden Artikel über die Folgen des Konsums von hochverarbeiteten Lebensmittel. Kurze Conclusio: Bitte, bitte kochts euch was Gscheites und kaufts nicht das fertige Klumpert.
Liest noch jemand außer mit die Wiener Zeitung? Ich mag die immer noch recht gern und lese sie halt jetzt online. Spannend fand ich den Artikel über Milch, denn um dieses Nahrungsmittel ranken sich viele Mythen. Auch interessant war Nunu Kallers Artikel über Supermarktblumen. Da bin ich nicht so dramatisch anfällig dafür und ehrlich gesagt auch sehr froh drüber. Ich hab immer schon lieber eine Tulpe aus heimischem Anbau gekauft statt um dasselbe Geld einen ganzen Strauß im Supermarkt. Meine Quellen für heimische Schnittblumen: Schreimarkt in St. Favoriten und Bauernmarkt bei der Kettenbrückengasse.
Gesehen
It's Raining Men ist in diesem Fall keine Hommage an den Regen, sondern es regnet auf einmal wirklich Männer im Leben von Iris. Sie ist eine hübsche, erfolgreiche Frau mit zwei Töchtern und einem lieben Mann, sie hat bloß eines nicht, das ist Sex. Die Leidenschaft ist irgendwann zwischen Haushalt, Arbeit und Kindererziehung verloren gegangen. Aber das Internet macht es möglich: Auf einmal sind in ihrem Leben Männer in Hülle und Fülle in ihrem Leben und sie entdeckt ihre Sexualität wieder. Die Geschichte ist sehr französisch und wird mit einem heiteren Augenzwinkern erzählt. Es ist ein beschwingter Film und bestens geeignet, wenn man einen unbeschwerten Abend im Kino verbringen will.
Der Film läuft seit 24.5. in den Wiener Kinos.
Das Foto hab ich im Volksgarten gemacht. Die Rosenblüte war wieder einmal ein Wahnsinn! Im Theseustempel ist gerade ein Teil einer Ausstellung: Im Weltmuseum ist eine große Ausstellung über Kamele, die ich unbedingt noch anschauen will. Eine Künstlerin aus den Emiraten hat Kamelen eine sehr schöne Hommage gewidmet. Sie hat Ölfässer mit Kamelfell verkleidet und zu einem Kunstwerk aufgebaut. Man darf das Kunstwerk angreifen und ich war sehr erstaunt, wie unterschiedlich Kamelfell aussieht und sich angreift. Jedenfalls sehr fesch das alles.
Jedenfalls war der Monat insgesamt toll. Ich hab wirklich viel nachgeholt, was ich im April versäumt habe. Balkonien ist nun auch auf Sommerbetrieb und es macht viel Spaß zu garteln. Viele liebe Leute habe ich getroffen, mit ihnen gemeinsam gegessen oder auch nur einen Kaffee getrunken.
Geht es euch auch so gut? Sagt's was! Ich schick euch allen ein Zwickerbussi durchs Internet.
Wie immer, liebe Susi, habe ich deinen Monatsrückblick mit Interesse gelesen. Also Erdbeeren mit Rahm stehen für diese Woche auf dem Plan. Unbedingt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid, das freut mich sehr!
LöschenServus Susi, schön das du auch in Wien Märkte besucht hast. Der Kutschkermarkt ist mein Markt, besonders am Samstag wenn Bauernmarkt ist.
AntwortenLöschenJetzt ist Erdbeerzeit und ich mag sie besonders gerne natur oder für Kuchen.
LG aus Wien
Das verstehe ich gut, dass man diesen Markt am Samstag gern mag. Die Auswahl dort ist ja wirklich grandios!
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