Jetzt macht sie auch noch diese Sauce selber ... Ja, mach ich, und zwar schon viele Jahre. Bisher hab ich sie nur vergessen zu bloggen, was ich hiermit gern nachhole.
250 g rote Thai-Chilis (die wären perfekt, aber ich hatte Piri-piri, die etwa gleich scharf sind) 250 ml Reisessig 2 EL Zucker 1 El Salz 5 Knoblauchzehen
Große Chili grob zerkleinern. Die kleinen nur entstielen. Alle Zutaten in einen Topf geben und 10-15 Minuten köcheln lassen, bis die Chilis weich sind. Überkühlen lassen und die ganze Masse in einen Standmixer füllen, gut durchmixen, bis alles eine dicke Sauce ist. Sollte die Sauce zu dick sein, dann etwas Wasser dazugeben. Die Sauce noch einmal in den Kochtopf geben und aufkochen lassen. Die Sauce in passende Gläser füllen, gut verschließen. Auskühlen lassen, danach im Kühlschrank lagern.
Angeblich hält die Sauce ein Jahr, aber dazu kann ich nichts sagen, weil ich nicht so viele Chilis hatte, dass ich ein Jahr auskommen könnte. Ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass die Sauce auf jeden Fall zwei, drei Monate hält, wenn man sie im Kühlschrank aufhebt.
Ich bin nicht sicher, ob ich das hier wirklich posten will. Die Idee war, ein paar kleine Kostproben als Mitbringsel oder Weihnachts-Zusatzgeschenke einzurexen. Die im Fachhandel gekauften Fläschchen haben das leider nicht überlebt, das Backrohr schaute aus wie Sau. Ich war ja noch blöd genug, dass ich ins Geschäft gegangen bin, um zu reklamieren. Außer, dass die Chefin mir erklärt hat, dass ich selber schuld bin, hat es genau nichts gebracht. Ich werde in Zukunft dann wohl auch beim großen Versender einkaufen,
weil wenn ich schon Fachhandelspreise zahle, erwarte ich mir auch
Fachhandel-Beratung und nicht in der Einkoch-Ecke einfach dazugestellte
Deko-Stücke, die genau dazu eben nicht zu gebrauchen sind.
Das hier ist so ein Rezept, bei dem ich mich frage, wie ich Tofu einmal nicht mögen konnte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich früher nicht mit Tofu umgehen konnte. Und ich hatte die Idee, dass ich den im Supermarkt kaufe. Ganz doof! Es gibt wirklich so viele verschiedene Arten von Tofu und auch die unterschiedlichsten Qualitäten.
Dieser Salat funtkioniert perfekt mit Seidentofu aus dem Asia-Markt. Wir haben ihn mittlerweile mit zwei verschiedenen Marken gemacht und er war beide Male sehr gut. Also ich geh mal davon aus, dass andere Seidentofus aus dem Asia-Markt genau so gut klappen.
Normalen Tofu würde ich nicht nehmen, weil diese seidige, fast cremige Textur kann normaler Tofu nicht. Und Asiaten können es unvergleichlich gut, mit dem Mundgefühl zu spielen. Genau das passiert auch bei diesem Salat.
20 g Mischung aus geröstetem Sesam, Wal- und Haselnüssen 4 Halme Schnittlauch 4 Stängel Koriandergrün 400 g Seidentofu
Sauce: 2 EL Sojasauce 1 EL Rohrohrzucker 1 EL geröstetes Sesamöl
Gebratener Knoblauch: 3 EL geschmacksneutrales Pflanzenöl
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheibchen geschnitten
Wal- und Haselnüsse grob hacken, mit dem gerösteten Sesam mischen.
Koriandergrün und Schnittlauch fein schneiden.
Alle Zutaten für die Sauce in einer Schüssel verrühren.
Knoblauchscheiben in Öl goldgelb rösten.
Tofu gut abtropfen lassen, portionsgroße Stücke in tiefe Teller legen. Mit den gehackten Kräutern und den Nüssen bestreuen. Mit der Sauce beträufeln. Knoblauch auf die Portionen gleichmäßig verteilen. Sofort servieren.
Der Tofu kann das Gericht verwässern, wenn er lange mariniert, daher wirklich erst unmittelbar vor dem Servieren abmachen.
Die Kochbuchautorin Maori Murota ist gebürtige Japanerin, ging mit 17 Jahren nach New York, schlussendlich ging sie nach Paris, wo sie heute als Event-Caterer und Privatköchin arbeitet. In diesem Buch stellt sie ihre Alltagsrezepte vor, die nicht ganz strikt japanisch sind, sondern sie müssen einfach zu machen sein und schmecken. Dafür werden durchaus Zutaten verwendet, die nicht japanisch sind: Vietnamesische Fischsauce, koreanische Chilipaste, Olivenöl oder Käse finden Eingang in die Rezepte. Das sind aber nur punktuelle Abweichungen, denn den Aspekten, die in der japanischen Küche sehr wichtig sind, wird auch im vorliegenden Buch entsprechend Aufmerksamkeit gewidmet: Tee ist zum Beispiel ein großes Kapitel, dem Reis wird viel Raum gegeben und es wird sogar Natto fermentiert.
Das Buch ist in die Kapitel "Mehl", "Reis", "Fermentieren und Konservieren", "Gemüse", "Fisch", "Fleisch" und "Rund um den Tee" gegliedert. Die Fotos von Akiko Ida sind klare, gut strukturierte und erwachsene Fotos. Nix mit Mädchenhänden, die Teller halten, sondern wenn Hände da sind, dann zeigen sie, wie man Teig knetet, Sauce zu Nudeln abgießt oder Reis würzt. Auch sonst sind die Fotos ganz nach meinem Geschmack: Es liegt kein Essen in der Gegend verstreut, sondern das wird auf hübschen Tellern oder in Schüsseln etc. präsentiert.
Die Zutaten: Im Text des Verlages steht,
man bekommt die alle problemlos in einem Asia-Shop. Das kann ich so
nicht unterschreiben. Entweder kennt man einen extrem gut sortierten
Asia-Shop oder man geht wirklich in ein japanisches
Lebensmittelgeschäft. In Wien haben wir das Nippon Ya
in der Nähe des Naschmarktes, das ist ein rein japanisches Geschäft und
man bekommt dort wirklich alles, was man zum Nachkochen braucht. Sonst
ist das Internet ja auch immer eine gute Quelle. Im Kochbuch findet man
leider nur französische Bezugsquellen.
Die 100 Rezepte sind in eine
Liste der Zutaten und einen Textteil gegliedert. Die Anweisungen sind
gut verständlich und einfach formuliert. Am Ende der Rezepte finden sich
bei sehr vielen Rezepten Tipps, zum Beispiel über die Haltbarkeit, über
den speziellen Umgang mit einem Lebensmittel (z. B. wie viel
getrocknete Wakame brauche ich, um die erforderliche Menge
gebrauchsfertige Wakame zu bekommen), in den allermeisten Fällen ist da
aber ein Hinweis zu finden, wie man das jeweilige Rezept veganisieren
kann.
Die Rezepte sind insgesamt sehr zeitgemäß mit leichter Küche, viel
Gemüse, wenig Fisch und noch weniger Fleisch. Dass ich so viele
Fleischgerichte nachgekocht habe, liegt nur an mir, weil ich den ganzen
Sommer so wenig Fleisch gegessen habe und richtiggehend Heißhunger
danach hatte − jedenfalls hätte ich kein Problem damit, dieses Buch
Veganer:innen zu empfehlen, denn die meisten Rezepte sind entweder
sowieso vegan oder können mit den Tipps veganisiert werden.
Was mir sehr gefallen hat: Ich hab mehr Gefühl für die japanische Küche bekommen, weil manche Kapitel eine recht ausführliche Beschreibung haben, wie man zum Beispiel Reis für die einzelnen Zwecke kocht, über die Bedeutung von Tee in der japanischen Küche und wie man Nudeln selber macht.
Und nun geht es ans Nachkochen.
Gyoza
So, da sind meine Teigtäschchen. Erstmals mit selber gemachtem Teig, der genau so viel Arbeit war, wie ich das befürchtet hatte, aber ey, er hat gehalten und ich komme mir trotz diverster Formfehler vor wie die Queen of Japanese Kitchen. Geschmeckt haben uns sie Gyoza sehr gut! Es gibt Füllungen mit Fleisch und auch vegan mit Tofu und Gemüse in dem Buch.
Kara-age
Das ist frittiertes Hendl mit sauer-scharfer Sauce, das richtig gut geschmeckt hat. Hier gab es den hilfreichen Tipp, dass man auf jeden Fall Hendlhaxen verwenden soll, weil Hühnerbrust zu schnell trocken wird. Außerdem wird zu meiner Freude zu Biogeflügen geraten.
Okonomiyaki
Das ist ein Kultgericht der japanischen Küche, das ich mir im Original ja im Leben nicht zubereiten trauen würde, denn dafür würde man einige Jahre Kocherfahrung und einen speziellen Herd brauchen. Hier ist das einfach Pfannkuchen, bei dem alle Zutaten zusammengerührt werden und dann in der Pfanne gebraten. Auch hier wieder: Es gibt eine Variante mit Muscheln und Garnelen oder eine Anleitung, wie es vegetarisch geht. Hat uns gut geschmeckt. So geht einfache Hausmannskost, die dieses Kochbuch ja verspricht.
Tonkatsu
Das ist etwas, das ich bisher aus jedem japanischen Kochbuch nachgekocht habe, denn das ist Wiener Schnitzel auf japanisch. Es ist eine dicke Scheibe Schweinefleisch, die mit Pankobröseln eine superknusprige Kruste bekommt.
Erstaunlich ist, dass auch hier eine vegane Variante möglich ist: Man nimmt einfach eine Scheibe Karfiol, die eine spezielle Würzung bekommen, dazu wird beschrieben, wie man die Tonkatsu-Sauce veganisiert.
Das war mein Highlight und das werde ich in meinem nächsten Posting vorstellen.
Was es am Ende des Tages zu dem Buch zu sagen gibt: Japanische Küche ist nichts, vor dem man sich fürchten muss, wenn man ein Kochbuch wie dieses in Händen hält. Es ist sehr viel beschrieben, sodass ich mich sogar über den Nudelteig und das Falten der Teigtäschchen drübergetraut habe. Hat alles gut geklappt und gut geschmeckt.
Fakten zum Buch
ISBN:
978-3-8310-4688-1 Erschienen: März 2023 Umfang: 264 Seiten Format: 214 x 269 mm fester Einband
Wie immer: Man kann das Buch in der Buchhandlung ums Eck bestellen, solange es die noch gibt, oder direkt beim Verlag.
Danke an den DK Verlag, dass er mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Die Links sind alle keine Affilate- oder sonstige Werbelinks.
Jeden Sommer wieder gibt es Kukurz bei uns, dauernd − also zumindest immer, wenn wir grillen. Nun gibt es da dieses Rezept von David Chang (Guckst du), das ich schon länger nachmachen will, aber wir grillen halt den Kukuruz eh oft genug, daher wollte ich nicht auch noch Kukuruz in der Pfanne zubereiten. Ich hab also das Rezept abgekürzt und kann nur sagen, dass ich noch nie so guten Kukuruz gegessen habe. Daher kommt noch schnell dieses Rezept, bevor der Herbst ins Land zieht.
Kukuruz ist übrigens wie Spargel: Je frischer, desto besser. Und immer mit Hülle kaufen! Dieser Schutz hält ihn zusätzlich frisch. Vorgegart und vakuumiert? Bitte nicht!
Miso kaufe ich nur das von Luvi. Das ist richtig gut und kommt aus Österreich, also spricht sehr viel dafür, dass man dieses aussucht.
Nachdem wir es zum Glück in der Zwischenzeit gelernt haben, wie man Kukuruz am Grill gart, machen wir das mit Begeisterung: Einfach samt der Hülle auf den Grill legen und rundherum 10 - 12 Minuten unter regelmäßigem Drehen grillen. Dann die Hülle und die Fäden abziehen.
Wir wollen aber noch Röstaromen, daher den Kukuruz noch einmal auf den Grill legen und rundherum anrösten. Dauer noch einmal 5-6 Minuten.
Nun kommt aber der Clou an der Sache: 1 EL Butter mit 1 EL hellem Miso (Menge für 4 Maiskolben) verrühren und dick auf die Maiskolben streichen. Und dann noch Chiliflocken drüberstreuen. In diesem Fall habe ich das türkische, fast schwarze Urfa Isot verwendet, weil wir jemanden zu Gast hatten, der scharf nicht leiden kann. Sonst nehmen wir gern auch schärfere Chilis.
Nachdem wir ein paar Tage der Hitze entflohen und im Burgenland waren, kam dann das krönende Ende, nämlich Essen gehen im Das Fritz.
Wie immer war das Essen ausgezeichnet, der Service freundlich und die
Location umwerfend toll! Es gibt nur wenige Lokale, die so sehr "Urlaub
am Meer" rufen wie das hier.
Auf dem Foto zu sehen ist die von mir gegessene Kalbsleber mit Mangalitza-Lardo, Senfkaviar, Heidelbeeren, Kohlrabigemüse und Schwammerlroulade.
Anscheinend wird das Motto-Brot mein Stammlokal: Einmal im Monat sitz ich dort auf der Mahü und trink zumindest einen Kaffee. Das Kaffeehaus wird mir exrem fehlen, wenn es im Herbst die Pforten für den Winter schließt. Schade, aber man kann sich diese herrlichen Mandelcroissants zum Glück auch mitnehmen.
Zu einem Geburtstag waren wir auf eine Überraschungspizza in die Pizza Riva Favorita eingeladen. Es war echt so ein netter Abend, an dem viele alte Freundschaften wieder aufgefrischt wurden. Aber ey, die sind alle alt geworden, sag ich euch!
Jedenfalls war auch die Pizza echt gut. Ich hab die Tagespizza gegessen, die hieß Amalfitana und war eine bianca mit Schinken, Burrata und hauchdünnen Zitronenscheibchen. Es war die richtige Menge an Zutaten drauf, der Teig war neapolitanisch-weich, geschmacklich top und in Summe sehr erfreulich.
Mit zwei Freundinnen war ich im Café Ansari spätstücken. Bitte es war so gut! Ich habe das russische Frühstück gegessen. Das bestand aus einem halben gefüllten Ei mit Lachs, Leberaufstrichröllchen und unter den Kräutern begraben war ein Rote Rüben Tatar. Dann gab es noch eine kalte Topfenpalatschinke mit Orangensauce. Das war alles so gut! Auch der Kaffee. Ich würde jederzeit gern wieder dort hingehen.
Ja, der monatliche Tichy-Besuch mit dem Mann war fällig, als ich bei Vorbeigehen gesehen hatte, dass sie Weichsel auf der wechselnden Karte hatten. Das gehört zu meinen Lieblingssorten beim Tichy. Sonst hab ich mich einmal durch diverse Fruchtsorten und einmal Malaga gegessen, die eh alle gut waren. Das Eis war wieder einmal riesengroß, obwohl es das "kleine Gemischte" war. Unter vier Eissorten geht dort nix.
Das war quasi ein Zwangsbesuch: Ich war in der Innenstadt unterwegs und es begann zu regnen. Und zwar ordentlich. Dann war aber ein Tisch frei, wo selten einfach so ein Platz zu bekommen ist. Also da war es dann vorbei mit meinem Wehren! Wie immer waren sowohl der Kaffee als auch das Mohnkipferl beim Öfferl ausgezeichnet.
Es war übrigens lustig: Von der Kellnerin bin ich auf Englisch angesprochen worden. Ich hab dann um mich geschaut: Es sah aus, als wäre ich die einzige Wienerin in dem Lokal gewesen, zwei Drittel davon Asiaten. Scheint also ein Geheimtipp bei Urlauber:innen zu sein.
Ich hab es ja schon verraten: Cordon Bleu kann ich nicht. Mir rinnt immer der Käse heraus oder das Fleisch ist zu dick/zu dünn − irgendwas ist immer. Daher esse ich das einmal im Jahr beim Hengl-Haselbrunner. Einerseits weil die das richtig gut können, andererseits weil ich die Wienerlied-Abende so mag. Agnes Palmisano, die Chefin des Hauses, ist eine der letzten Sängerinnen von Wien, die noch dudeln kann. Das ist die eine Variante vom Jodeln und wie ich mittlerweile weiß, macht(e) man das nicht nur in Wien, sondern sogar Rossini hat den Dudler eingesetzt. Nun sind wir hier aber auf einem Foodblog, daher zum Cordon: Es ist Bergkäse drinnen und Schinken vom Thum. Also da denkt sich echt jemand etwas!
In der Innenstadt gibt es ein neues Café, über das ich bisher nur Positives gelesen habe. Daher bin ich mit einer Freundin dort aufgeschlagen und wir haben uns durchgekostet. Fazit: Die Cafetiere ist echt toll! Das Lokal wurde liebevoll renoviert. Durch und durch im 50-er Jahre-Stil wurde die alte Theke auf Hochglanz poliert, die Fassade des ehemaligen Naber-Cafés wurde ebenfalls hergerichtet. Der Kaffee ist herausragend gut. Es gibt nicht nur das übliche Angebot, wie man es in Wiener Kaffeehäusern bekommt, sondern man findet auch moderene Varianten. Ich habe einen Iced Latte Macchiato getrunken und der war ganz fein. Es gibt einige süße Erfreulichkeiten und angeblich den besten Toast Wien. Das habe ich aber nur gelesen, der Test meinerseits steht noch aus, wird aber ganz sicher erfolgen, weil dieses Kaffeehaus erstens schön ist, zweites ganz netter Service und dann auch noch 1A Produkte. Da ist etwas ganze Tolles gelungen!
Gekauft
Hab ich das eigentlich schon jemals geschrieben, dass in meinen Haushalt seit fast immer schon mein Tee vom Schönbichler kommt? Als Studentin hab ich mir echt das Geld sonst wo abgespart, es wurde streckenweise das Weggehen gestrichen, ein Buch, ein Kinobesuch oder die Zugfahrt nach Hause, aber guten Tee gab es zumindest ab und zu. Zur Kaffeetrinkerin bin ich erst Ü40 geworden, davor hab ich Kaffee nicht einmal angeschaut und ich würde Kaffee tatsächlich als Genussmittel weglassen, bevor ich mich von Tee verabschiede. Ja, lange Rede kurzer Sinn: Ich hab wieder einmal dort eingekauft und zwar kauf ich den Frühstückstee gleich kiloweise, es gibt immer Earl Grey, die Haushaltsmischung, die nicht zu sehr aromatisiert ist.
So ein-, zweimal im Jahr werden die Gewürze weniger, dann gehe ich entweder zu Babettes oder zum Sussitz. Wenn Sussitz, dann wird es immer ein bissl mehr als geplant. Sumach, Pfeffer und Safran waren geplant, der Rest durfte so mit, weil es dort Sachen gibt, die hier nie ausgehen dürfen, zum Beispiel getrocknete Paradeiser in Öl und Sardellen. Neu sind die alkoholfreien Getränke von Van Nahmen. Ich trinke ja sowieso kaum Alkohol, aber bei Temperaturen jenseits von 30 Grad haut mich schon ein Schluck Wein um, daher suche ich immer Alternativen. Diese hier waren sehr erfreulich: Nicht so picksüß, nett prickelnd, genau das, was ich als Aperitiv gern trinke.
Von einer Online-Verkostung kenne ich diesen Bergkäse vom Höflmeier und da geht kaum was drüber, daher hat mich mein "Zwangsbesuch" beim Öfferl gleich zugreifen lassen. Dass die Höflmeier-Butter sehr gut ist, hab ich eh schon geschrieben, also durfte die auch mit. Wenn ich das große Madame Crousto beim Öfferl kriegen kann, nehme ich davon immer ein halbes Brot. Die Mademoiselle Crousto ist zwar derselbe Teig, aber das große Brot ist noch ein Äuzerl (für Deutsche: ein ganz kleines bisschen) besser haltbar. Und mit den Sachen auf dem Foto sind gleich zwei Abendessen für den Turbohausmann und mich abgehakt, denn bei der Augusthitze in Wien bleibt die Küche oft kalt.
Von meinem Lorenz gab es Pfirsiche, die besten wo gibt. Nicht so viele, wie ich gern gehabt hätte, außerdem wurde ich davor gewarnt, dass sie dieses Jahr nicht so schön wären, aber insgesamt war ich mehr als zufrieden. Es gab Bellini, Pfirsichkuchen, Pfirsichsuppe, Pfirsich Melba, es wurden Kompotte für den Winter eingekocht und andere Köstlichkeiten aus meinem Pfirsich-Register gekocht. Ganz unambitioniert gab es absolut keinerlei neue Rezepte, sondern nur erprobte.
Nach längerer Pause habe ich wieder mal ein Gemüsekistl bei Iris Wallner bestellt und keine Sekunde bereut. Alle Produkte wirklich 1A und bio.
Einmal im Jahr fahren wir zu "unserem" Köhler.
Wir haben anfangs hier auf Balkonien mit Tankstellen- bzw.
Supermarktkohle gegrillt, bis einmal fast Nachbarn die Feuerwehr gerufen
hätten: Wir haben geraucht − und wie. Da war klar, wir müssen uns etwas
einfallen lassen. So sind wir seit vielen, vielen Jahren dankbare
Kunden der Familie Hochecker. Diese Kohle raucht nur, wenn Fett
drauftropft und verbrennt. Das kann man vermeiden, indem man indirekt
grillt. Und außerdem glüht die Köhler-Kohle viel länger. Bei uns duftet
es nur nach gutem Essen, aber auf keinen Fall strinkt es nach
verbranntem Fett oder raucht. Wir waren dieses Jahr sehr oft eingeladen
zum Grillen und haben oft genug gesehen, was 08/15-Grillkohle anrichtet.
Daher bitte kaufts gscheite Kohle! Das ist eine Zutat, auf die man
nicht verzichten sollte. Als Draufgabe gibt es bei "unserem" Köhler eine
der entzückendsten Landschaften Niederösterreichs zu sehen. Man kann
so einen Ausflug durchaus mit einem Spaziergang oder einer Wanderung
durch den Wald verbinden, dann zahlt er sich dreifach aus. Noch dazu hat Familie Hochecker nun einen Hofladen, in dem Ware von
vielen umliegenden Bauernhöfen verkauft wird, darunter jede Menge Biobauern.
Ich habe mich erst letztens da einmal quer durchgekauft und werden
berichten, ob die Sachen alle so gut sind, wie sie ausgesehen haben. Sorry für die lange Suada, aber ich musste das einfach einmal schreiben.
Gekocht
Was bin ich froh, dass ich Freundinnen habe, mit denen ich gemeinsam eine Maracuja-Pflanze adoptiert habe. Auf diese Weise bekomme ich nicht zu viele von den Früchten auf einmal und hab öfter die Wohnung so fein beduftet. Die Maracuja duften nämlich echt umwerfend!
Dieses Mal habe ich Marille-Maracuja-Marmelade eingekocht. Faulerweise mit Kernen, beim nächsten Mal wieder ohne. Ein paar Früchte sind für "einfach so" gewesen, also mal ins Joghurt gerührt, mal ins Müsli.
Jedes Jahr wieder bekomme ich eine Zucchinikeule geschenkt und auch wenn ich finde, dass diese ausgewachsenen Trümmer nicht mehr gut sind, wird bei uns nix Essbares weggeschmissen. Ich mach damit entweder ein Rezept aus meiner mittlerweile umfangreichen Zucchinipuffersammlung oder dieses Rezept vom Herrn Lamiacucina. So kommt man auch mit kiloschweren Zuchinimonstrümmern zurecht!
Jetzt ist die Hoch-Zeit der Paprika und die feiere ich am liebsten mit dieser Paprika-Pasta. Was ich nach dem ersten Ausprobieren nun immer mache: Die Pinienkerne nicht mit den Paprika gemeinsam pürieren, sondern oben drüberstreuen. Das ist wirklich der letzte Schliff für diese Pasta, weil dann hat man auch noch Knusper im Essen und es ist einfach perfekt.
Eines Tages ging ich auf den Favoritner Schreimarkt und gleich beim ersten Standl haben sie mich angelacht: riesige Parasol! Heuer ist echt ein tolles Schwammerljahr: heiß und feucht, so mögen die Pilze das. So sind wir zu einem ganz und gar nicht Hitze-tauglichen, aber verdammt gute Essen gekommen, nämlich gebackene Parasol mit Sauce Trara.
Natürlich gab es auch Süßes im August, zum Beispiel diesen Heidelbeer-Topfenstrudel, dieses Mal mit einem Überhang an Heidelbeeren, daher ist da genau gar nix Topfiges zu sehen. Auch die Schwarzbeernocken kamen auf den Tisch. Ist offenbar nicht nur ein Schwammerl-, sondern auch ein Heidelbeerjahr.
Was hab ich für ein Glück! Ich kenne tatsächlich jemanden, der im Garten Myoga zieht und mir etwas davon geschenkt hat. Myoga ist japanischer Blüteningwer. Er schmeckt nicht so intensiv wie der Ingwer, den man sonst kennt, sondern hat ein ganz feines Aroma. Ich hab mich also quer durch viele meiner erprobten, asiatischen Rezepte gekocht und diesen Ingwer entweder wie Gemüse mitgebraten oder oben drüber gestreut. Das ist hier mein bewährtes Mughlai Hendl mit in Scheiben geschnittenem Blüteningwer.
Es gibt Kochbuchautoren, denen vertraue ich sehr. Einer davon ist Nigel Slater und von dem stammt auch dieses Rezept. So einfach, so schnell und jeden Sommer wieder ein Vergnügen! Dieses Mal habe ich eine komplette Mahlzeit draus gemacht, indem ich einfach viele Paprika ein wenig geschmort habe. Passt hervorragend.
Auch nix Neues: Um diese Jahreszeit sind die Dirndln reif. Ich hab das Glück, dass ich einige Leute kenne, die diese Schätze im Garten haben. Und ich darf dort ernten! Hach! Das habe ich mit Hilfe vom Turbohausmann gemacht und drei Tage hintereinander immer eine Stunde dran gearbeitet. Man kommt echt nicht weit in einer Stunde, wenn es um Dirndln geht. Aber nun ist Zeit der Belohnung! Es gab den viele Jahre bewährten Rahmschmarrn mit Dirndln. Er war echt gut, daher Nachkochempfehlung − immer noch und immer wieder!
Ganz fein waren die Spaghetti Vongole von der Frau Küchenschabe. Ich mache die extrem selten, weil ich sie bisher nicht so zusammengebracht habe wie in Norditalien. Nun habe ich die Küchenschabenvariante mit der vielen Butter ausprobiert und siehe da, genau das ist das Geheimnis der sämigen Sauce.
Was ich anders mache: Ich finde es mühsam, am Teller die vielen Muschelschalen aus den Nudeln zu klauben, daher löse ich die nach dem Kochen aus und hebe nur ein paar Schalen mit Inhalt für die Deko auf.
Gesehen
Was die österreichische Musikszene derzeit zu bieten hat, habe ich in Vienna Calling von Philipp Jedicke gesehen. Ich steh ja auf Vodoo Jürgens und den Nino aus Wien, aber da gibt es natürlich noch viel mehr. Für mich war zum Beispiel das Ottakringer Geschwisterpaar Esrap eine extrem erfreuliche Neuheit. Daneben treten auf: Gutlauninger, Kerosin95, Lydia Haider, Samu Casata, Stefan Redelsteiner, ZINN, "meine" Stefanie Sargnagel und noch andere. Es ist keine reine Doku, sondern quasi ein Doku-Musical über das, was die derzeit boomende neue Underground-Musikszene in Wien so alles kann. Und die Musik ist so gut! Ich war wieder einmal beeindruckt, wie poetisch etliche Texte sind. Der Vodoo Jürgens hat meiner Meinung nach die Nachfolge der Wienerlieder, mit denen ich aufgewachsen bin, total gut angetreten.
Ich war mit einer Freundin den Film anschauen und wir haben danach noch lange darüber geredet: Keine Ahnung, ob es so gedacht war, aber für uns war das, was den Film zusammenhält, das Suchen und zum Glück auch Finden von Freiräumen in der immer enger werdenden Stadt. Es ist echt unglaublich zu sehen, wie fantasievoll junge Leute im Erobern von Räumen sind! Das hatte auch zur Folge, dass man wirklich tolle und eindrucksvolle Wien-Bilder gesehen hat, die wir so noch nicht kannten. Man sollte nicht erwarten, dass man das touristische Wien, wie man es vom Neujahrskonzert kennt, sieht, sondern da werden urbane Orte wie das Kanalsystem oder ein sehr lässig gelegener Lagerplatz gezeigt. Wenig mit nett, außer die Musiker:innen! Wir fanden den Film bezaubernd, daher einen dringende Empfehlung!
Den Film spielt es seit 25.8. in österreichischen Kinos.
Kennt ihr Aki Kaurismäki? Mich begleitet der Mann seit meinen jungen Jahren. Damals hat er den Film "Leningrad Cowboys Go Amerika" gedreht und ich habe ihn mit einem Schlag ins Herz geschlossen. Es folgten viele Filme, die gar nicht so lustig waren, aber immer gut. Fallende Blätter ist der vierte Teil seiner Arbeiter-Filme. Die beiden Hauptdarsteller Alma Pöysti und Jussi Vatanan leben ein ziemlich tristes Leben mit Berufen, die keiner will, und leben auch sonst in Situationen, die niemand braucht. Auf der Suche nach Liebe begegnen sie einander und stolpern mal aufeinander zu, dann wieder von einander weg.
Der Film ist unglaublich sanft. Hätte ich dem Film einen Namen geben müssen, hätte ich ihn "Trotzdem" genannt. Denn trotz aller widrigen Umstände ist der Film lebensbejahend und liebevoll und voller Herz. Ich hab zwar nicht geheult, aber trotzdem (da ist das Wort wieder ...) Turbohausfraueneignung und damit eine Empfehlung.
Ab 15.9. ist Fallende Blätter in den österreichischen Kinos zu sehen.
Habt ihr alle die Hitzewellen dieses Sommers gut überstanden? Ich gestehe, ich bin streckenweise schon ordentlich kaputt gewesen. Die Stadt ist bei so einer enormen Hitze schon mühsam! Überhaupt die Innenstadt mit dem vielen Beton, der dann noch zusätzlich Hitze abstrahlt, ist für mich schwer auszuhalten. Dabei warats so schön im Sommer in Wien! Wir haben einige wunderbare Abende am Rathausplatz verbracht. Carmen wurde aus dem Steinbruch Margareten im Burgenland übertragen, sonst haben wir ein paar jazzige und rockige Abende dort verbracht. Ganz genial! Wir leben hier wirklich auf einer Insel der Seligen: Man kann dort gratis Musikfilme anschauen und sitzt auf Holzbänken, die mit Lederpolsterung versehen sind. Kein Wunder, dass das so ein Anziehungspunkt ist. Auch der Wiener Kultursommer war sehr super! Auf dem Foto oben zu sehen ist der Favoritner Wasserturm, der steht auf einer Gstätten (für Deutsche: urbane Brachfläche), die im Sommer einen Wasserspielplatz beherbergt und die ein ganz feines Naherholungsgebiet ist. Da wurden einfach Liegestühle aufgestellt und eine Sommerbühne wurde errichtet, auf dieser Bühne spielten den Sommer über etliche Bands, Theater oder es gab Zirkus. Und das nicht nur hier bei uns in Favoriten, sondern es waren acht solcher Bühnen über Wien verteilt. Es war also nicht nur zach in diesem Sommer und es wurde nie langweilig.
Habt ihr es alle fein? Sagt mal was. Ich schick euch ein dickes Zwickerbussi!