Am Wochenende werden wir schon wieder über 30 Grad in Wien haben. Schön langsam wird es mühsam. Aber nach meinen Tipps für Salate für die Hundstage und Getränke für die Hundstage kommen nun Kinotipps, die euch über die Hitze retten werden. Der Sommer gehört bei mir immer den Kinos: Egal, ob Freiluftkino, wenn die Abende lau sind, oder Kino zum Drinnensitzen, wenn es brütend ist! Air Condition ist das Zauberwort.
Ob es teuer ist, oft ins Kino zu gehen? Nicht zwingend. Es gibt jetzt ein Kino-Abo, bei dem zum Glück meine Lieblingskinos mitmachen, da zahlt man für ein Jahr unbegrenzt Kino 264,- €. Derzeit gibt es eine Aktion, bei der der August gratis mit dabei ist. Sonst gibt es auch noch den Kino-Montag von heute, der die Karten günstiger macht. Gar nix kostet zum Beispiel das Filmfestival am Rathausplatz (Ich werde am 22.7. den Eric Clapton anschauen) oder das Volxkino (Da bin ich am 3.8. zum Jelinek-Film "Die Sprache von der Leine lassen"). Und nein, ich bekomme nix dafür, dass ich das alles hier verlinke, sondern es ist Werbung für Kino aus Begeisterung. Schließlich ist Kino auch ein Lebensmittel!
Jetzt kommen die Filme, die ich in der letzten Zeit gesehen habe und die ich alle empfehlen kann. Sie sind nicht in der Reihenfolge, wie sie mir am besten gefallen haben, sondern zufällig.
Asteroid City
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson,
Tom Hanks, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Adrien Brody, Willem Dafoe,
Maya Hawke u.a.
105 min.
Der Film spielt in den USA der 1950er-Jahren. Vor Tausenden von Jahren schlug in der abgelegenen Wüsten-Siedlung Asteroid City ein Meteorit ein und davon lebt diese Siedlung. Einmal im Jahr wird dort ein Preis für Nachwuchsforscher vergeben, ansonsten verschlägt es nur Durchreisende dort hin. Weil sich plötzlich Seltsames tut, wird der Ort vom Militär zur Sperrzone erklärt. Der Witwer Mitch Campbell und seine vier Kinder sind also wie alle anderen Leute dort gefangen in dem Nest.
Die Handlung ist schon auch witzig, aber das Eigentliche an dem Film für mich ist die Skurrilität: Das fängt an bei einem unpackbar türkisen Himmel und geht bis dahin, dass im Hintergrund Atombomben getestet werden − einfach so halt. Der Film ist unglaublich detailreich und voll mit Kuriositäten. Man muss das schön mögen, was Wes Anderson-Filme auszeichnet: Jede Szene ist wie ein Bild komponiert, als könnte man sie sich an die Wand hängen. Die Dialoge sind von einem Witz und einer Treffsicherheit, die umwerfend sind. Es wird noch dazu eine Meta-Ebene eingeflochten, als wäre der Film ein Theaterstück. Der Film ist vollkommen anders als das, was einem sonst oft entgegenplätschert.
Mission Impossible - Dead Reckoning Part 1
Buch & Regie: Christopher McQuarrie
Darsteller:
Tom Cruise,
Rebecca Ferguson,
Hayley Atwell,
Pom Klementieff,
Vanessa Kirby,
Simon Pegg, Ving Rhames u.a.
163 min.
Ethan Hunt, der Mensch im Schatten, muss sich wieder einmal auf eine nicht machbare Mission begeben: Es ist die Suche nach einen zweiteiligen Schlüssel, von dem niemand so wirklich weiß, was er sperrt. Man erfährt nur, dass eine künstliche Intelligenz begonnen hat, die Erde zu infiltrieren. Nichts, was auf Bildschirmen zu sehen oder aus Lautsprechern zu hören ist, können die Protagonisten mehr trauen. Ethan Hawke muss zuerst seine alte Freundin Elsa Faust, ihres Zeichens MI6-Agentin, finden, außerdem begegnet er der Diebin Grace, die auch Teil des Teams wird.
Der Film spielt teilweise in Italien und glänzt wieder einmal durch Action-Szenen, in denen Tom Cruise alle Stunts selber spielt, wodurch sie auch in voller Länge und Breite gezeigt werden. Das mein ich jetzt nicht negativ. Man muss Action mögen, sonst sollte man sich den Big-Budget-Film nicht anschauen. Aber das, was gezeigt wird, ist echt toll. Es gibt eine Verfolgungsjagd, in der Tom Cruise und Haley Atwell in einem quietschgelben Fiat Cinquecento quer durch Rom fetzen und dabei auch über die Spanische Treppe kugeln. Am meisten beeindruckt hat mich aber eine Zugszene, in der tatsächlich ein ganzer Zug in eine Schlucht stürzt. Auch wahnsinnig schöne Szenen spielen in Venedig. Dabei werden klaustrophisch enge Gassen für eine Kampfszene verwendet, was ich echt atemberaubend fand.
Irgendwie hatte ich Sorge, dass sich Mission Impossible vielleicht schön langsam totlaufen könnte, aber das passiert definitiv nicht. Der Film ist keine Sekunde langweilig.
Filmstart: 8.7.2023
Verrückt nach Figaro
Buch & Regie: Ben Lewin
Darsteller: Danielle Macdonald, Hugh Skinner, Joanna Lumley u.a.
Die erfolgreiche Fondsmanagerin Millie gibt
sie ihren Job auf, kehrt ihrem Freund und London den Rücken, um ihren
Lebenstraum zu verwirklichen: Sie möchte Opernsängerin werden. Sie reist dafür in die schottischen Highlands, um dort bei der in die Jahre gekommenen Operndiva Meghan Gesangsunterricht zu nehmen. Sie lernt dort den anderen Schüler Max kennen, mit dem sie für einen Gesangswettbewerb in Konkurrenz tritt.
Der Film ist eine entzückende Komödie mit unglaublich beeindruckenden Aufnahmen von London, vor allem aber von den schottischen Highlands. So wunderbar! Und der Film hatte erstaunlicherweise Turbohausfraueneignung, weil er streckenweise so ergreifend schön war, dass ich geheult hab. Meine Freundin, mit der ich den Film gesehen habe, auch. Die Duett-Gesangsszenen waren echt ergreifend. Ich würde den Leser*innen, die der Oper noch zweifelnd gegenüberstehen, den Film besonders ans Herz legen. Ich bin sicher, nach diesem Film mag man Oper!
Filmstart: 27.7.2023
L'Immensità − meine fantastische Mutter
Buch & Regie: Emanuele Crialese
Mit Penélope Cruz, Luana Giuliani, Vincenzo Amato u.a.
Familie Borghetti lebt in einem neuen Wohnkomplex am Rand von Rom, in dem der spröde Charme der 70-er Jahre förmlich zu spüren ist. Der Lebensinhalt von Mutter Clara sind ihre drei Kinder − zumindest gibt sie ihr Bestes. Sie ist sehr liebevoll und voller Fantasie, schlägt ihre Kinder auch nach Streichen nicht, was ihren Freundinnen ein Dorn im Auge ist. Sie schlittert mit ihrem Bemühen um Konformität an der Seite eines lieblosen Mannes in einen Nervenzusammenbruch.
Was mir wahnsinnig gut gefallen hat, war der Soundtrack. Kennt ihr das Lied Prisencolinensinainciusol? Da singt Adriano Celentano einen fiktiv-englischen Text, landete prompt einen Nr.-1-Hit und wurde international bekannt. Ich konnte leider das berühmte Schwarz-Weiß-Video nicht finden, das im Film immer wieder vorkommt und das so sehr diese Zeit widerspiegelt, aber vielleicht kennt ihr es ja.
Penélope Cruz spielt so gut, dass sie meiner Meinung nach alle nur möglichen Preise für diese Rolle verdient hätte. Jedenfalls war der Film schon bei den Filmfestspielen in Venedig und beim Sundance-Festival und hat Standing Ovations bekommen. Es ist keine leichte Kost, aber wirklich sehenswert.
Kinostart: 28.7.2023
Liebe Susi,
AntwortenLöschenman spürt förmlich deine Begeisterung für die Filme in jeder Zeile. Hab vielen Dank für die zahlreichen Empfehlungen.
Ich hoffe, es ist etwas dabei für dich.
LöschenEs ist Ethan Hunt...
AntwortenLöschen🙈
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