Schon wieder waren wir im Fritz. Dieses Mal fand eine Familienfeier dort statt und wieder war alles sehr gut − von der Location über den Service bis zur Küche ist da immer alles perfekt.
Auf dem Foto zu sehen ist mein Beef Tatar, das mit Trüffelmayo und eingelegten Paprika, dazu Toastbrot serviert wird.
Nun bin ich extra zum L'Amour du Pain gefahren, weil das Brot letztens so gut war. Es ist mich dort nicht nur ein Kaffee angesprungen, sondern dazu auch ein Mandelcroissant, das echt umwerfend war.
Übrigens ist das Baguette von dieser Bäckerei kürzlich als eines der besten von Wien gekürt worden. Da kann ich mich nur anschließen.
Die Preisgestaltung ist verständlich, aber es tut schon weh, wenn man statt der letztjährigen 4,90 nun 6,90 hinlegen muss.
Mit einer Freundin war ich auf der Flucht vor einem Schneeregen im Otto Bauer auf einen Kaffee. Der Himbeerstreuselkuchen war erstaunlich gut! Ich denke, das macht die Nähe zu Kaffeefabrik und L'Amour du Pain und Petit pari, dass in der Gegend kein schlechter Kuchen serviert werden kann. Ebenso kein schlechter Kaffee. Wir waren runherum zufrieden.
Gekauft
Das ist die Brotwand im L'Amour du Pain. Ich glaub, ich hab jetzt alle Brote durchgekostet und alle sind hervorragend. Das Pain de Gaults wird in einem großen Laib von etwa 2 kg gebacken. Es ist ein Weizen-Roggenmischbrot und von der Machart ein typisches französisches Landbrot mit großer, unregelmäßiger Porung. Dadurch, dass es so ein großer Laib ist, hält das Brot sehr, sehr lange frisch. Bei uns ist ein kleines Scherzel versteckt liegen geblieben, das war nach 10 Tagen noch immer essbar.
Gekocht
Derzeit koste ich noch die Zitrusfruchtsaison aus und ich hab eine Pomelo gekauft. Die durfte zusammen mit einer Avocado und einem geräucherten Saiblingsfilet auf unsere Teller in Form dieses Salats. Wie immer sehr erfreulich!
Mein Verhältnis zu Topinambur ist immer noch getrübt, aber diese Galette schmeckt doch zu gut, als dass ich sie eine ganze Wintersaison ignorieren könnte. Was mit der zweiten Hälfte des Yufka-Teiges geschehen ist, zeige ich demnächst.
Wohl das letzte Mal diese Saison habe ich den Orangenpudding gemacht. Auch wohl zum letzten Mal in dieser Saison konnte ich Tarocco ergattert. Die sind aber sowas von rot, als wären sie Moro. Sie sind aber nicht so sauer und echt sehr geschmackvoll. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass so späte Tarocco noch so gut schmecken.
Noch einmal wird es rot: Rote Rüben-Risotto mit Krenrahm nach dem Rezept von Christoph Rüffer ist mittlerweile zu einem Dauer-Highlight hier geworden. Der Krenrahm verleiht dieses Risotto eine wunderbare Frische. In Kombination mit den erdigen Roten Rüben ein perfektes Essen.
Es ist wieder die Jahreszeit für Bärlauch! Wie leider schon länger vertrage ich den nur mehr, wenn ich ihn in ganz kleinen Mengen oder wenn der Bärlauch sehr jung ist. Zum Glück ist der Wienerwald eh voll von dem köstlichen Kräutchen und es gab wieder einmal Bärlauchtopfen. Der Topfen dafür ist vom Oberlaaer Dorfmarkt, der mir sehr gefällt. Dort habe ich Ziegentopfen bekommen und zwar beim Käsestand von Anton macht Kes. Auch Butter durfte wieder mit. Der Markt macht ist verdammt verführerisch. Ich muss wohl einmal genauer davon berichten.Gefunden
Passend zu den diesjährigen Filmen, die für den Oscar nominiert waren, gibt es bei Joy the Baker ein passendes Oscar-Party-Menu. Ich finde die Idee sehr gut. Passend zu Tár zeigt sie einen Avocado-Grapefruit-Edamame-Salat,
der wirklich perfekt wäre für diese Filmfigur: diszipliniert! Denn das
ist keine Frau, die auch nur eine Deka zu viel wiegt. Ich hab den Salat
mit frischen Saubohnen statt Edamame nachgemacht. Leider hab ich das
Foto verhaut, aber es gibt eine Empfehlung von mir.
Gesehen
Everything Everywhere All at Once ist ein unglaublicher Film, der einen mitnimmt durch viele Zeiten und jede Menge Universen. Michelle Yeow spielt die chinesisch-stämmige Evelyn Wang, die mit ihrem unbeholfenen Mann einen ziemlich heruntergekommenen Waschsalon betreibt. Ihr Leben ist extrem strapaziös und dann kommt zu allem Überfluss noch eine Steuerprüfung dazu. Die Steuerprüferin wird gespielt von der großartigen Jamie Lee Curtis.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Fantasy/SciFi/Kung-Fu-Film dermaßen mitreißen könnte. Tut er aber!
Nachdem der Film der Abräumer bei den Oscars war, ist er in etlichen Kinos in Wien wieder zu sehen.
Tár ist nicht ohne Grund für eine Menge Oscars nominiert worden. Die schauspielerische Leistung von Cate Blanchett ist umwerfend. Sie wäre meine Favoritin für den Oscar in der Hauptrolle gewesen. Sie spielt die Dirigentin Lydia Tár, die sich in der Männerwelt durchgesetzt hat. Sie dirigiert die Berliner Philharmoniker und ist höchst erfolgreich. Ich fand es faszinierend, wie sie anfangs in einem Interview auf der Bühne von einem New Yorker Journalisten vorgestellt wird: Sie hat es geschafft, eine Alleinstellung in der Musikwelt zu erreichen wie keine andere Frau. Ihr Tagesablauf ist streng durchgetaktet, sie hat ein Arbeitspensum, das einem den Atem raubt, geht auch noch Laufen, sitzt nächtens am Bett ihrer Tochter. Anfangs ist noch nicht so ganz klar, ob sie einfach sehr streng zu sich selber und zum Rest der Welt ist, aber immer mehr kristallisiert sich heraus: Sie ist niederträchtig. Endlich mal eine Frau als übler Mensch! Erstaunlich fand ich eine kleine Szene, in der sie ihr und das Kind ihrer Lebenspartnerin in die Schule bringt und zu einem anderen Kind sagt: "Ich bin ihr Vater." Und das trifft es wohl: Lydia Tár ist ein Erfolgsmensch im Körper einer Frau, verhält sich aber bei vielen Gelegenheiten männlich. Im Laufe des Films, der zweieinhalb Stunden dauert, entgleitet der anfangs so taffen Frau ihr Leben mehr und mehr. Ein sehr genialer, sehr faszinierender und sehr verstörender Film. Unbedingte Empfehlung!
Läuft gerade in vielen Wiener Kinos.
Die Kairo-Verschwörung handelt von Adam (Tawfeek Barhom), dem Sohn eines einfachen Fischers, für den ein Traum in Erfüllung geht. Er erhält ein Stipendium für die renommierte Azhar-Universität in Kairo − das Epizentrum der Macht in der islamischen Welt. Als das Oberhaupt der Universität, der Großimam, plötzlich stirbt, beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Der dubiose Regierungsbeamte Ibrahim (Fares Fares) rekrutiert Adam als Informanten für den ägyptischen Geheimdienst und bringt ihn damit nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern auch in Lebensgefahr.
Ein Film für Leute wie mich, nämlich die Ägypten gut kennen. Bei mir wurden alle Vorurteile, die ich gegen das Land habe, bestätigt: Was für eine Männerwelt! In diesem Fall noch einmal verschärft, weil hinter den Mauern dieser reinen Männeruniversität die Uhren noch einmal anders gehen. Jedenfalls sehr spannend, einen Krimi in dieser Kulisse erleben zu können.
Die schauspielerische Leistung von Tawfeek Barhom, der den jungen, unbedarften Adam spielt, ist sehr gut. Er zeigt perfekt, wie ich in Ägypten Leute oft erlebt habe: Man kann aus dem Gesicht rein gar nichts ablesen! Ich stell mir das für einen Schauspieler, der ja alle Facetten der Mimik draufhaben muss, ganz schön schwer vor, auf einmal genau gar nix zeigen zu dürfen.
Der Film wurde im Wettbewerb des Festivals de Cannes 2022 mit dem Preis für das „Beste Drehbuch“ ausgezeichnet.
Der Film wird am 6.4. in Österreich starten.
Bei der Gelegenheit: Es gibt sie noch, die Leute mit Rückgrat. Mit den Worten von Akademie-Präsidentin Verena Altenberger: "Die Akademie des Österreichischen Films beendet die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich. Diese Regierungskoalition überträgt Menschen Verantwortung, die teilweise undemokratisch, rassistisch und fremdenfeindlich agieren, und die unsere Gesellschaft spalten." Danke für diese Entscheidung. ❤️
Gelesen
Ich bin bekennender Steffie Sargnagel-Junkie, war schon auf etlichen Lesungen von ihr und finde es immer wieder erstaunlich, wie sie alle Facetten des Lebens so nett wie irgend möglich rüberbringen kann. So auch in diesem Buch, von dem ich − wie auch sonst − nie so sicher bin, ob es autobiografisch ist oder erfunden. Jedenfalls genial erzählt! Die Sicht auf Wien aus dem Blickwinkel einer Jugendlichen, die am Rand der Gesellschaft lebt: Sex, Drugs & Rock'n'Roll, Gürtellokale und Döner prägen das Leben der widerborstigen jungen Frau.
Trotz allem ein sehr liebes Buch. Marke Sargnagel eben. Sehr empfehlenswert. Also ich weiß jetzt nicht, wie es für Nicht-Österreicher:innen ist, ob man da genug Anknüpfungspunkte hat. Es gibt aber eine Leseprobe beim Verlag, wo man mal reinschauen kann.
Auf Balkonien blühen gerade die roten Schneerosen und die Mininarzissen. Beide wohnen nun schon ein paar Jahre hier und die Narzissen sind richtig zu einem kleinen Teppich geworden.
Irgendwie hab ich grad nicht viel zu erzählen. Jedenfalls bin ich frohen Mutes, weil der Frühling grad so schön ist. Es blüht rundherum und ich genieße diese Zeit sehr. Hoffentlich gefällt euch die Blüte rundherum auch. Ich drück euch allen ein dickes Bussi auf die Wange.
Eh wie immer: Werbung aus Überzeugung, niemand hat mit für irgendwas bezahlt.
aja, Eisspaghetti beim Tichy, ich muss gestehen, die haben mich noch nie angelacht, aber wenn du die so lobst...
AntwortenLöschenTopinambur habe ich gerade zu Hause, aber ich mag ihn nur ins Epü gemischt oder dünne Scheiberl frittiert. Wieder ein schöner Rückblick!
Danke!
LöschenIch habe das eine Mal Topinambur gegessen, das ich pro Saison brauche. Jetzt sind wir wieder fertig miteinander, der Topi und ich.
Jetzt weiß ich, wofür Schneeregen gut sein kann. Wenn die Flucht davor zu einem Himbeer-Streuselkuchen führt, will ich mich mal nicht zieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Wenn man genau hinschaut, dann kann man bei vielem im Leben auch die Vorteile finden.
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