Dienstag, 25. April 2023

Dorade mit Sugo und Fenchel

Und da ist auch schon das Rezept, das ich aus dem Buch Gewürze von Heiko Antoniewicz vorstellen will. Es ist gar nicht so schwer nachzumachen. Bei uns gab es die im Rezept empfohlenen Gnocchi dazu, die wirklich super dazu gepasst haben.

Meine persönliche Anmerkung: Die Mengenangaben passen erfreulich gut für einen Starkoch. Lediglich beim Fenchel muss man drauf achten, dass man wirklich kleine Knollen verwendet. Ich hab nur eher größere bekommen, da reicht dann die halbe Menge, wenn überhaupt.

Erstaunlich fand ich, dass Suppenwürze verwendet wird. Ich habe so etwas nun also auch daheim und nachdem dieser Versuch sehr geglückt war, werde ich schauen, ob ich mich damit anfreunden kann.

 


Für den Fenchel

4 Fenchelknollen, klein!
Salz 
10 Gewürznelken 
30 ml Weißweinessig 
1 Fenchelknolle, in feine Würfel geschnitten 
40 ml Olivenöl 
1 Knoblauchzehe, mit Salz fein gerieben

Den Fenchel putzen, die Knollen längs halbieren und an den unteren Enden mit einer dünnen Nadel mehrfach einstechen. In einem breiten Topf Salzwasser aufkochen und die Nelken hineingeben. Den Fenchel einlegen, abdecken und 4 Minuten dünsten. Dann vom Herd nehmen, den Essig zugeben und den Fenchel im Sud auskühlen lassen. 

Kurz vor dem Servieren den Fenchel auf einem Grill auf den Schnittflächen rösten, dabei immer wieder mit dem Kochsud einstreichen. 

 

Für das Sugo

200 g Salsiccia, ohne Haut in Würfel geschnitten
1 Fenchelknolle, klein
20 ml Ahornsirup 
60 g Tomatenmark 
200 ml geschälte Tomaten (aus der Dose) 
3 g Fenchelsamen 
1 Zweig Zitronenthymian, Blätter abgezupft 
Abrieb von 1 Bio-Zitrone 
2 Lorbeerblätter 
5 g gekörnte Bio-Gemüsebrühe 
Salz 
40 g Parmesan, gerieben

Den Fenchel in Olivenöl anschwitzen und den Knoblauch hinzugeben. Salsiccia, Ahornsirup und Tomatenmark hinzufügen und dünsten. Mit den geschälten Tomaten auffüllen. Fenchelsamen, Zitronenthymian, Zitronenabrieb, Lorbeerblätter und Gemüsebrühe hinzufügen. Den Sugo mit Salz abschmecken und 5 Minuten einkochen lassen. Dann den Parmesan einrühren und nicht mehr kochen lassen. 

 

Für die Dorade 

4 Doradenfilets 
400 ml 4 %ige Salzlake 
Speisestärke 
2 Zweige Zitronenthymian 
40 ml Olivenöl 

Die küchenfertigen Fischfilets 1 Stunde in der Lake einlegen. Herausnehmen und auf der Hautseite mit Speisestärke bestäuben. In einer beschichteten Pfanne ohne Fett auf der Hautseite anbraten. Etwas Farbe annehmen lassen (bei mir waren erstaunlicherweise weder Farbe noch Streifen zu sehen), dann Thymian und das Olivenöl dazugeben. Wenden und auf der Innenseite 1 Minute ziehen lassen. Zum Servieren den Fenchel anrichten und das Sugo auftragen. Die Doradenfilets anlegen und mit dem Öl aus der Pfanne beträufeln.


Dienstag, 18. April 2023

Gewürze - das Kochbuch von Heiko Antoniewicz

 

Heiko Antoniewicz ist einer, dem wohl nichts fremd ist in der Küche: keine Kochtechnik, kein Aroma, kein Lebensmittel, keine Temperatur. Längere Zeit hat er nur für Profis geschrieben, seit einigen Jahren zum Glück aber auch für private Küchen. Zwei seiner Bücher, Aromen und Fermentation habe ich schon besprochen. 

Wie immer beim DK-Verlag ist das Buch hinreißend gemacht: Das Foodstyling hat Antje de Vries übernommen, die Fotos stammen von Vivi D'Angelo − beide Meisterinnen ihres Fachs. Ein bisschen wird mittlerweile auch der Promi-Faktor des Autors mit einbezogen und er lächelt echt fesch von einigen Fotos, aber zum Glück nicht übertrieben oft. 

Besonders erwähnenswert ist das Cover, denn was aussieht wie Staub, fühlt sich an, als würde man auf gemahlene Gewürze greifen. Erstaunlich, was alles möglich ist!

Das Buch ist ein Kochbuch, aber auch Fachbuch, denn man lernt viel über Gewürze, ihre Entstehung von der Pflanze weg bis zum Umgang damit. Man muss sich nicht fürchten, dass da jetzt mit einer Unmenge an exotischen Gewürzen gearbeitet wird und man nicht darum herum kommt, den nächsten Gewürzladen leerzukaufen, sondern etliche Rezepte sind mit dem durchschnittlichen Gewürzesortiment eines Haushalts, in dem regelmäßig gekocht wird, zu meistern. Aber natürlich sind auch ausreichend Exoten in dem Buch zu finden, um die Entdeckerin in mir zufrieden zu stellen.

Was Kochtechniken angeht, muss man sich ebenfalls nicht fürchten. Auch hier: Wer regelmäßig kocht, der wird sich mit dem Buch sehr gut zurechtfinden.

Ich nehme mir mal die "Hitze der Nacht" vor, um zu zeigen, wie die einzelnen Kapitel aufgebaut sind: Hier werden viele scharfe Gewürze vorgestellt, es wird erklärt, was Schärfe im Mund macht. Die Gewürze, die zum Einsatz kommen, sind Cape Malay, Cascara, Cayennepfeffer, Garam Masala, Gewürznelken, Guajillo-Chili, Habanero-Chili, Harissa, Kaffee-Curry, Kaffeesalz, Papayapfeffer, Piment, Rauchpaprika, Schwarzkümmel und Tandoori. Die einzelnen Gewürze werden erklärt, in diesem Fall erfährt man auch etwas über die Scoville-Skala, die den Schärfegrad der Chilis beschreibt. Gewürzpairings für Gewürznelken und Piment werden separat vorgestellt.

Die Anweisungen bei den mehr als 75 Rezepten sind kurz und knackig. Ich bin gut damit zurecht gekommen. Da nehme ich aber an, dass Anfänger*innen ein Problem bekommen würden, weil viel nicht großartig in allen Einzelheiten beschrieben wird. 


Und nun wird gekocht!

Fischfond

Das ist ein Rezept aus den Grundrezepten. Ich bin immer sehr dankbar, wenn auch solche Rezepte in Kochbüchern zu finden sind, denn auch da kann ich immer wieder etwas dazulernen. In diesem Rezept wird mit viel Fenchel gearbeitet, also Knolle und Samen, dazu kommen Sternanis, Wermut und Limette.

Guacamole

Mein "normales" Guacamole-Rezept ist mit Chili, Knoblauch und Koriander, dieses hier arbeitet lediglich mit Limettenöl, Chiliöl und Salz und schmeckt daher auch komplett anders. Hat mich sehr gefreut, Avocados auch einmal von dieser Seite kennenzulernen.

Gegrillte Schwarzwurzeln mit Piment und Petersilie

Kein Rezept für Eilige, aber da hat man generell das falsche Kochbuch, wenn man schnelle Feierabendküche sucht. Wie die meisten ist auch dieses Rezept sehr elegant. Man fängt bereits am Vortag an und kocht die Schwarzwurzeln in einem Gewürzssud. Dann kommt etwas Erstaunliches: Die Schwarzwurzeln werden über Nacht in Tonic-Water mariniert. Am nächsten Tag wird dann ein klarer Würzsud hergestellt, Petersiliensalat gezaubert und die Schwarzwurzeln werden kurz gegrillt. Sehr fein!

Rindertatar mit pochiertem Ei und Cayenne-Mayonnaise

Erstaunlich fand ich hier, dass das Tatar selber ganz dezent gewürzt wird (Ahornsirup, Schnittlauchröllchen, Kerbel, Senf, Sesamöl, Salz), der Hammer ist dann die Cayenne-Mayo, in der sich sehr viele Aromen tummeln und die echt supergut schmeckt. Das wird ein Stammgast in meiner Küche werden.

 



 

Gegrillter Fenchel mit Dorade und Sugo

Das war mein Favorit und ich werde das Rezept in meinem nächsten Posting genau vorstellen.

 

 

 

 

 

 

Ein weiteres Rezept findet sich direkt beim Verlag: Tomatenrisotto mit Muscheln und Zimtöl

Was es am Ende des Tages zu sagen gibt: Wieder einmal war ich entzückt von dem, was Heiko Antoniewicz zeigt. Es finden sich noch viele Marker in dem Buch und ich freu mich schon aufs weitere Kochen. Es ist auch dieses Mal kein Anfänger*innenbuch, aber ambitionierte Hobbyköch*innen werden ganz sicher ihre Freude damit haben.


Fakten zum Buch  

ISBN:  978-3-8310-4500-6
Umfang: 240 Seiten 
Gebundenes Buch
Format: 210 x 270 mm 
Über 150 farbige Fotos
Erscheinungstermin: Februar 2023

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, man kann es direkt beim Verlag bestellen oder bei allen möglichen Online-Versendern finden. 

Herzlichen Dank an den DK Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. 

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Mittwoch, 12. April 2023

Sonnenblumenkern-Lauch-Aufstrich

Hach, was bin ich froh, dass ich einer Freundin ein Familienrezept entlocken konnte! Diesen Aufstrich haben wir einmal bei ihr gegessen, seither spukte der in meinem Hinterkopf herum. Der Aufstrich schmeckt wirklich überraschend gut, denn die Sonnenblumenkerne geben ihm ein nussiges Aroma. Wenn die Freundin nicht gesagt hätte, dass das Aroma daher kommt, hätte ich es nie erraten.

Wie immer habe ich ein bissi was geändert: Mir hat etwas Kräuteriges im Rezept gefehlt, das habe ich ergänzt und mittlerweile schon einige Küchenkräuter ausprobiert: Kresse und Bärlauch machen sich sehr gut, finde ich. Auch den Frischkäse kann man durch Milchprodukte der Wahl ersetzen (Joghurt, Sauerrahm, Mascarpone etc.) − bei mir halt immer das, was an Resten im Haus war.


120 g Sonnenblumenkerne 
120 g Lauch (entspricht ca. einer handelsüblichen Stange)
100 g Butter 
5 EL Frischkäse 
1 TL Salz 
Pfeffer
2 EL gehackte Kräuter

Sonnenblumenkerne in eine kalte Pfanne geben, auf mittlere Hitze schalten und trocken anrösten. Die Sonnenblumen mit einem Pürierstab mixen, solange sie noch warm sind. Nicht ganz fein mahlen, es können ruhig noch Stücke oder ganze Kerne drinnen sein, das macht einen angenehmen Biss.

Während die gemixten Kerne auskühlen, den Lauch putzen, das Dunkelgrüne wegschneiden und z. B. für Suppengrün verwenden, den Rest waschen und schneiden. Am besten die Lauchstange der Länge nach halbieren und den Lauch in möglichst feine Halbringe schneiden.

Butter schaumig rühren, alle anderen Zutaten einrühren. Abschmecken. 


Am besten mit dunklem Landbrot servieren.




Donnerstag, 6. April 2023

Spanakopita

Das ist wieder ein Rezept aus der Kategorie: heimisches Gemüse, Urlaubsrezept. Es ist ein ganz feiner griechischer Klassiker. Der Griechenland-Film hat da was losgetreten bei mir. Der Film hat übrigens schon vor zwei Wochen die 200.000-er-Grenze bei den Zuschauerzahlen überschritten, was für einen österreichischen Film echt viel ist. Normalerweise ist die griechische Küche nicht mein Koch-Zuhause, aber derzeit fallen mir dauernd Griechenland-Rezepte sein, die ich uuuunbedingt nachkochen muss.

Hier kam noch dazu, dass es auf den Märkten in Wien gerade so schönen frischen Spinat gibt. Endlich Frühlingsgemüse! Ich bin echt froh, dass ich mich schön langsam von den Winterwurzeln und den Kohlgemüsen verabschieden kann. Mein Spargelbauer hat auch schon eine Mail geschickt dass um den 10.4. herum die Spargelernte beginnen kann und ich freu mich schon narrisch.

Wenn man keinen Filo-Teig bekommt, müsste das Rezept eigentlich auch mit Strudelteig aus der Kühlung im Supermarkt hinzukriegen sein. Selber gemachter Strudelteig ist leider zu weich.

Für 2 -3 Personen

(Backform ca. 27 x 18 cm)

½ kg Blattspinat
2 Jungzwiebeln mit Grün 
200 g Feta 
1 Bund Dill 
2 Eier 
1 TL Salz 
 Pfeffer 
250 g Filoteig  
Olivenöl

Ofen auf 180 Grad vorheizen. 

Spinat gründlich waschen, abtropfen lassen und in einem Topf auf dem Herd zusammenfallen lassen. Sehr gut ausdrücken und zum Abkühlen + Abtropfen in ein Sieb geben.

Jungzwiebeln in feine Ringe, Feta würfeln. Dill abzupfen und fein schneiden, alles zum Spinat geben. Die Eier daruntermischen, würzen. 

Die Teigblätter entrollen. Jeweils ein Teigblatt mit wenig Öl bestreichen, in die Form legen. Die Teigblätter können am Rand ruhig viel wegstehen, der wird dann hervorragend knusprig! Ca. ein Drittel der Teigblätter so einschichten, dann immer ein wenig Fülle, Teigblatt drüber, Fülle, Teigblatt, bis noch drei bis vier Blätter übrig sind. Die kommen dann mit jeweils gut Öl bepinselt oben drauf und werden den Rand entlang gut nach unten gedrückt, damit die überstehenden Teigblätter sich aufrichten. 

Unbedingt vor dem Backen diese Spinatpastete einschneiden und so in Stücke teilen, wie man sie gern möchte. Bei der Größe meiner Form haben sich 6 Stück angeboten. Nach dem Backen würde das Teilen ein Massaker werden, daher bitte nicht drauf vergessen.

Man bäckt die Spanakopita ca. 30 min. und bepinselt während des Backens alle 10 min. mit Öl. Wenn die Pastete schön braun geworden ist, nimmt man sie heraus und lässt sie  10 min. ruhen.  Durch das Ruhen setzt sich die Fülle und man kann dann die vorgeschnittenen Stücke leicht herausheben.


Mit diesem Gründonnerstagsrezept wünsche ich euch frohe Ostern! Erfriert mir nicht bei den derzeitigen Temperaturen.

Montag, 3. April 2023

Foodie-Rückblick auf März 2023

 Gegessen

Schon wieder waren wir im Fritz. Dieses Mal fand eine Familienfeier dort statt und wieder war alles sehr gut − von der Location über den Service bis zur Küche ist da immer alles perfekt. 

Auf dem Foto zu sehen ist mein Beef Tatar, das mit Trüffelmayo und eingelegten Paprika, dazu Toastbrot serviert wird.

 

 

Nun bin ich extra zum L'Amour du Pain gefahren, weil das Brot letztens so gut war. Es ist mich dort nicht nur ein Kaffee angesprungen, sondern dazu auch ein Mandelcroissant, das echt umwerfend war.

Übrigens ist das Baguette von dieser Bäckerei kürzlich als eines der besten von Wien gekürt worden. Da kann ich mich nur anschließen.

Mit dem Turbohausmann war ich ein bissi Urlaubsstimmung tanken. Nicht nur der Florian Holzer war im "Falter" voll des Lobes über das Yugo, auch die "Presse" hatte Gutes von diesem Balkan-Schnellimbiss in der Lugner-City berichtet. Und es war wirklich gut! Es ist Fastfood, das muss einem schon klar sein. Man sitzt relativ unbequem, es war drumherum laut, aber der Service war sehr, sehr freundlich und zuvorkommend, das Essen richtig gut! Kein Wunder, der Szene-Koch Mario Bernatovic hat das Konzept des Lokals samt Rezepten entwickelt. Sein Onkel macht Kaymak und Ajvar selber und von dessen Fleischerei kommt auch das Fleisch. Das vom Onkel gebackene Brot wird mit Rindsuppe beträufelt und schmeckt allein schon super. Unbedingte Empfehlung! 

Tichy, das erste! Auf dem Foto zu sehen ist ein "kleine" gemischtes Eis. Das ist das kleinste Eis, das man dort bekommt − vier Sorten. Und ich bilde mir ein, dass das Eis ein Haucherl weniger süß ist. Mir hat es jedenfalls geschmeckt. 

Die Preisgestaltung ist verständlich, aber es tut schon weh, wenn man statt der letztjährigen 4,90 nun 6,90 hinlegen muss.

 

 

 

Und gleich noch einmal Tichy. Dieses Mal hab ich Eisspaghetti gegessen. Ich muss sagen, dieses "Sugo" ist sehr gelungen. Eine säuerliche Fruchtsauce mit kandierten Früchten und Haselnüssen für den Biss, das schmeckt schon sehr gut. Oben drüber sind noch ein bissi Haselnüsse gerieben.
Mit einer Freundin war ich auf der Flucht vor einem Schneeregen im Otto Bauer auf einen Kaffee. Der Himbeerstreuselkuchen war erstaunlich gut! Ich denke, das macht die Nähe zu Kaffeefabrik und L'Amour du Pain und Petit pari, dass in der Gegend kein schlechter Kuchen serviert werden kann. Ebenso kein schlechter Kaffee. Wir waren runherum zufrieden.



 




Gekauft

Das ist die Brotwand im L'Amour du Pain. Ich glaub, ich hab jetzt alle Brote durchgekostet und alle sind hervorragend. Das Pain de Gaults wird in einem großen Laib von etwa 2 kg gebacken. Es ist ein Weizen-Roggenmischbrot und von der Machart ein typisches französisches Landbrot mit großer, unregelmäßiger Porung. Dadurch, dass es so ein großer Laib ist, hält das Brot sehr, sehr lange frisch. Bei uns ist ein kleines Scherzel versteckt liegen geblieben, das war nach 10 Tagen noch immer essbar.





Gekocht

Derzeit koste ich noch die Zitrusfruchtsaison aus und ich hab eine Pomelo gekauft. Die durfte zusammen mit einer Avocado und einem geräucherten Saiblingsfilet auf unsere Teller in Form dieses Salats. Wie immer sehr erfreulich!






Mein Verhältnis zu Topinambur ist immer noch getrübt, aber diese Galette schmeckt doch zu gut, als dass ich sie eine ganze Wintersaison ignorieren könnte. Was mit der zweiten Hälfte des Yufka-Teiges geschehen ist, zeige ich demnächst.






Wohl das letzte Mal diese Saison habe ich den Orangenpudding gemacht. Auch wohl zum letzten Mal in dieser Saison konnte ich Tarocco ergattert. Die sind aber sowas von rot, als wären sie Moro. Sie sind aber nicht so sauer und echt sehr geschmackvoll. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass so späte Tarocco noch so gut schmecken.





Noch einmal wird es rot: Rote Rüben-Risotto mit Krenrahm nach dem Rezept von Christoph Rüffer ist mittlerweile zu einem Dauer-Highlight hier geworden. Der Krenrahm verleiht dieses Risotto eine wunderbare Frische. In Kombination mit den erdigen Roten Rüben ein perfektes Essen.

Es ist wieder die Jahreszeit für Bärlauch! Wie leider schon länger vertrage ich den nur mehr, wenn ich ihn in ganz kleinen Mengen oder wenn der Bärlauch sehr jung ist. Zum Glück ist der Wienerwald eh voll von dem köstlichen Kräutchen und es gab wieder einmal Bärlauchtopfen. Der Topfen dafür ist vom Oberlaaer Dorfmarkt, der mir sehr gefällt. Dort habe ich Ziegentopfen bekommen und zwar beim Käsestand von Anton macht Kes. Auch Butter durfte wieder mit. Der Markt macht ist verdammt verführerisch. Ich muss wohl einmal genauer davon berichten.





Gefunden

Passend zu den diesjährigen Filmen, die für den Oscar nominiert waren, gibt es bei Joy the Baker ein passendes Oscar-Party-Menu. Ich finde die Idee sehr gut. Passend zu Tár zeigt sie einen Avocado-Grapefruit-Edamame-Salat, der wirklich perfekt wäre für diese Filmfigur: diszipliniert! Denn das ist keine Frau, die auch nur eine Deka zu viel wiegt. Ich hab den Salat mit frischen Saubohnen statt Edamame nachgemacht. Leider hab ich das Foto verhaut, aber es gibt eine Empfehlung von mir.


Gesehen

Everything Everywhere All at Once ist ein unglaublicher Film, der einen mitnimmt durch viele Zeiten und jede Menge Universen. Michelle Yeow spielt die chinesisch-stämmige Evelyn Wang, die mit ihrem unbeholfenen Mann einen ziemlich heruntergekommenen Waschsalon betreibt. Ihr Leben ist extrem strapaziös und dann kommt zu allem Überfluss noch eine Steuerprüfung dazu. Die Steuerprüferin wird gespielt von der großartigen Jamie Lee Curtis.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Fantasy/SciFi/Kung-Fu-Film dermaßen mitreißen könnte. Tut er aber!
Nachdem der Film der Abräumer bei den Oscars war, ist er in etlichen Kinos in Wien wieder zu sehen. 


Tár ist nicht ohne Grund für eine Menge Oscars nominiert worden. Die schauspielerische Leistung von Cate Blanchett ist umwerfend. Sie wäre meine Favoritin für den Oscar in der Hauptrolle gewesen. Sie spielt die Dirigentin Lydia Tár, die sich in der Männerwelt durchgesetzt hat. Sie dirigiert die Berliner Philharmoniker und ist höchst erfolgreich. Ich fand es faszinierend, wie sie anfangs in einem Interview auf der Bühne von einem New Yorker Journalisten vorgestellt wird: Sie hat es geschafft, eine Alleinstellung in der Musikwelt zu erreichen wie keine andere Frau. Ihr Tagesablauf ist streng durchgetaktet, sie hat ein Arbeitspensum, das einem den Atem raubt, geht auch noch Laufen, sitzt nächtens am Bett ihrer Tochter. Anfangs ist noch nicht so ganz klar, ob sie einfach sehr streng zu sich selber und zum Rest der Welt ist, aber immer mehr kristallisiert sich heraus: Sie ist niederträchtig. Endlich mal eine Frau als übler Mensch! Erstaunlich fand ich eine kleine Szene, in der sie ihr und das Kind ihrer Lebenspartnerin in die Schule bringt und zu einem anderen Kind sagt: "Ich bin ihr Vater." Und das trifft es wohl: Lydia Tár ist ein Erfolgsmensch im Körper einer Frau, verhält sich aber bei vielen Gelegenheiten männlich. Im Laufe des Films, der zweieinhalb Stunden dauert, entgleitet der anfangs so taffen Frau ihr Leben mehr und mehr. Ein sehr genialer, sehr faszinierender und sehr verstörender Film. Unbedingte Empfehlung!
Läuft gerade in vielen Wiener Kinos.


Die Kairo-Verschwörung handelt von Adam (Tawfeek Barhom), dem Sohn eines einfachen Fischers, für den ein Traum in Erfüllung geht. Er erhält ein Stipendium für die renommierte Azhar-Universität in Kairo − das Epizentrum der Macht in der islamischen Welt. Als das Oberhaupt der Universität, der Großimam, plötzlich stirbt, beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Der dubiose Regierungsbeamte Ibrahim (Fares Fares) rekrutiert Adam als Informanten für den ägyptischen Geheimdienst und bringt ihn damit nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern auch in Lebensgefahr.
Ein Film für Leute wie mich, nämlich die Ägypten gut kennen. Bei mir wurden alle Vorurteile, die ich gegen das Land habe, bestätigt: Was für eine Männerwelt! In diesem Fall noch einmal verschärft, weil hinter den Mauern dieser reinen Männeruniversität die Uhren noch einmal anders gehen. Jedenfalls sehr spannend, einen Krimi in dieser Kulisse erleben zu können.
Die schauspielerische Leistung von Tawfeek Barhom, der den jungen, unbedarften Adam spielt, ist sehr gut. Er zeigt perfekt, wie ich in Ägypten Leute oft erlebt habe: Man kann aus dem Gesicht rein gar nichts ablesen! Ich stell mir das für einen Schauspieler, der ja alle Facetten der Mimik draufhaben muss, ganz schön schwer vor, auf einmal genau gar nix zeigen zu dürfen.
Der Film wurde im Wettbewerb des Festivals de Cannes 2022 mit dem Preis für das „Beste Drehbuch“ ausgezeichnet.
Der Film wird am 6.4. in Österreich starten.

Bei der Gelegenheit: Es gibt sie noch, die Leute mit Rückgrat. Mit den Worten von Akademie-Präsidentin Verena Altenberger: "Die Akademie des Österreichischen Films beendet die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich. Diese Regierungskoalition überträgt Menschen Verantwortung, die teilweise undemokratisch, rassistisch und fremdenfeindlich agieren, und die unsere Gesellschaft spalten." Danke für diese Entscheidung. ❤️



Gelesen

Ich bin bekennender Steffie Sargnagel-Junkie, war schon auf etlichen Lesungen von ihr und finde es immer wieder erstaunlich, wie sie alle Facetten des Lebens so nett wie irgend möglich rüberbringen kann. So auch in diesem Buch, von dem ich − wie auch sonst − nie so sicher bin, ob es autobiografisch ist oder erfunden. Jedenfalls genial erzählt! Die Sicht auf Wien aus dem Blickwinkel einer Jugendlichen, die am Rand der Gesellschaft lebt: Sex, Drugs & Rock'n'Roll, Gürtellokale und Döner prägen das Leben der widerborstigen jungen Frau.

Trotz allem ein sehr liebes Buch. Marke Sargnagel eben. Sehr empfehlenswert.  Also ich weiß jetzt nicht, wie es für Nicht-Österreicher:innen ist, ob man da genug Anknüpfungspunkte hat. Es gibt aber eine Leseprobe beim Verlag, wo man mal reinschauen kann.








Auf Balkonien blühen gerade die roten Schneerosen und die Mininarzissen. Beide wohnen nun schon ein paar Jahre hier und die Narzissen sind richtig zu einem kleinen Teppich geworden. 

Irgendwie hab ich grad nicht viel zu erzählen. Jedenfalls bin ich frohen Mutes, weil der Frühling grad so schön ist. Es blüht rundherum und ich genieße diese Zeit sehr. Hoffentlich gefällt euch die Blüte rundherum auch. Ich drück euch allen ein dickes Bussi auf die Wange.

 

 

 

 

Eh wie immer: Werbung aus Überzeugung, niemand hat mit für irgendwas bezahlt.