Mittwoch, 1. März 2023

Foodie-Rückblick auf Februar 2023

 Gegessen

Der Turbohausmann und ich waren in der Martinstherme und beim Heimfahren sind wir dann beim Fritz eingekehrt. Wie immer war das Essen himmlisch! Dieses Mal waren viele Innereien auf der Karte und da kann ich dann nicht anders als sie bestellen. Hier habe ich Hirn mit Ei gegessen. Ganz anders, als ich es sonst kenne. Eine feine Scheibe gebratenes Hirn ruhte auf Spinatsalat. Oben drauf thronte ein gebackenes Ei, das genau auf den Punkt gegart war. Wieder einmal eine ganz große Empfehlung für dieses Lokal.

 

 

Ich bin total brav gewesen und war schwimmen. Nachdem ich da schon länger nicht war, war ich danach total kaputt und habe mich einfach zur nächstbesten Kaffee-Tankstelle geschleppt, das war die Bäckerei Felber. Kaffee und Krapfen waren okay. Ein sehr anständiger Bäckereikrapfen. Vor allem war ich danach wieder bei Kräften.

So etwa einmal im Quartal machen wir eine Nachbarn-Runde. Gute Beziehungen wollen schließlich gepflegt werden. Öfter suchen wir ein Lokal in Sankt Favoriten heim, so auch dieses Mal. Wir waren im Piazza Colombo. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Pizza fritta gegessen. Dafür wird eine Pizza wie für Calzone zusammengeklappt, aber nicht gebacken, sondern tatsächlich frittiert. Die anderen in der Runde haben großteils Pizza gegessen, einige auch Pastagerichte. Es hat uns allen geschmeckt. Und ich habe den coolsten Pizzaofen ever gesehen! Ein runder Monsterofen hängt dort von der Decke, in der Mitte drinnen dreht sich der riesige Pizzastein. Kostet die Kleinigkeit von 40.000 Euro ... 

Es war wieder mal Zeit für L'Amour du Pain. Wie immer war der Kaffee eine Freude, die Verkäuferinnen sind sehr nett und dass man beim Teigfalten zuschauen kann, finde ich auch enorm toll. Dieses Mal habe ich den Chef Fatjon Kolici selber gesehen, der schaut ab und zu mal aus der Backstube raus, aber arbeitet wirklich selber mit. Jedenfalls ist diese Bäckerei ein großer Gewinn für Wien.


Mit Freudinnen war ich beim Ströck Feierabend in der Landstraße. Wie immer war das Lokal restlos voll und wie immer war das Essen sehr gut. Ich habe das Beef Tatar gegessen und war mehr als zufrieden. Der Kaffee ist ebenfalls sehr empfehlenswert.








Gekauft


In Zukunft werde ich nicht mehr in meinen üblichen Brotorgien schwelgen, sondern ich zeig auch nur mehr ein Monatsbrot, nämlich das, was mir am besten geschmeckt hat. Das hier habe ich erstmals im  L'Amour du Pain gesehen, es hat mich angelacht und ich musste es einfach mitnehmen. Es ist ein Stück von einem sehr großen Laib gewesen und ich muss sagen, wenn ich wieder mal ein Brotmesser brauche, muss ich ein noch längeres kaufen − nur wegen dieses Brotes, denn das muss unbedingt wieder einmal mit nach Hause. Ich kann leider weder sagen, wie es heißt noch was da drinnen ist, denn auf der HP wird das nicht geführt. Jedenfalls kaufts das bitte, weil das schmeckt echt so gut! Eh wie jedes Brot von dort, aber es ist noch ein Äuzerl besser.
Von 15 süße Minuten habe ich euch schon vorgeschwärmt. Dieses Mal durfte ein Krapfen mit nach Hause. Zu meiner Freude haben sie nun auch kleine Krapfen gehabt. Bisher hat mich immer die riesige Größe geschreckt, aber diese kleinen Dinger sind fein! Ein handwerklich gemachter Krapfen mit recht süßer Marillenmarmelade drinnen. Der Krapfen kriegt Turbohausfrauengenehmigung.

In meinem Bezirk gibt es immer wieder mal den Oberlaaer Dorfmarkt, der wirklich sehr toll ist. Dort habe ich diese Butter gekauft und zwar beim Käsestand von Anton macht Kes. Dieser köstliche Käse wird in Vorarlberg hergestellt und reift dann in einem Wiener Keller. Wie zu erwarten ist auch diese Butter aus  Vorarlberg und zwar von der Sennerei Lingenau. Sie schmeckt schön rahmig und fein. Eine sehr erfreuliche Butter.
Sonst waren noch der Biohof Adamah auf dem Markt, die Bäckerei Brotocnik, ein Wild-Anbieter, ein Fischzüchter, ein Zitrusfrüchtestand und ein Krapfenstand. Alles so lokal wie möglich, sehr sympathisch. Nächster Termin: 25.3.

Der Schlag hat mich fast getroffen, als ich den Preis vom Öfferl-Krapfen gelesen habe. Einer durfte dann trotzdem mit, denn es war eine Premiere und Luxus, der unter 5 Euro kostet, darf durchaus mal sein. Andere lassen sich die Fingernägel mit Nailart verziehen, da nehme ich an, dass das mehr kostet. Der Krapfen ist jedenfalls sehr gut und mit einer enormen Menge Marmelade gefüllt. Die Marmelade ist sehr flüssig, insgesamt schon okay. Was mir sehr gefallen hat: Der Krapfen wird nicht mit Staubzucker bestreut, sondern er wird mit flüssiger Marmelade bepinselt und dann beidseitig in Backzucker getunkt. Dadurch hat man einen ganz minimalen Knusper, wie ich ihn an meiner Kardinalschnitte auch so schätze.




Gekocht

Schon seit 2011 auf dem Blog und immer noch ein Lieblingsessen: Karamellisierter Fenchel mit Ziegenfrischkäse, eines der ersten Ottolenghi-Rezepte, das ich gekocht habe. Dieses Mal habe ich noch einen Rest Fenchelpollen oben drübergestreut, was sich ausgezeichnet gemacht hat.


Noch einmal Fenchel: Wir lieben diese Spaghetti mit Fenchel und Salami nach einem uralten Rezept von Jamie Oliver immer noch. Ich staune nur manchmal, welche Mengen wir früher verdrückt haben. Mittlerweile mache ich die halbe Menge und wir werden immer noch gut satt.

Einmal in der Woche gibt es Suppe und etwas Süßes danach. Das hab ich eigentlich immer schon so gemacht und gerade im Winter finde ich eine süße Hauptspeise sehr tröstlich. Hier gab es meine Topfenknödel und dazu den im Sommer eingekochten Marillenröster. Mit Schrecken habe ich gesehen, dass meine Kompottvorräte sich dem Ende nähern. Notiz an mich: Ich muss tatsächlich mehr davon einkochen.



Winterlicher Waldorfsalat, gefunden bei Chili & Ciabatta. Wie immer ist auf Petra Verlass, wenn sie schreibt, dass es wirklich gut geschmeckt hat. Der Salat ist echt gut und auch von mir eine dringende Nachkochmachempfehlung.







Ich backe öfter im Jahr Bananenbrot, aber das konkurrenzlos beste Rezept ist dieses hier mit der Karamellsauce. 

Dieses Mal habe ich die Bananen von CrowdFarming zusammen mit Orangen bestellt. Das ist das erste Mal gewesen, dass ich nicht zu 100 % glücklich war, weil beide Obstsorten in einer Kiste waren und beim Transport die Bananen ziemlich angeschlagen wurden von den Orangen. Aber gut waren die Bananen schon sehr.

Das winterliche Risotto schmeckt immer wieder sooo gut! Dieses Mal war ich im Hofladen vom Filipp einkaufen und es sind mich harte Würstel angesprungen. Die Kohlsprossen waren von der großartigen Iris Wallner. Nein, wir fahren weder zum Filipp noch zur Wallner extra hin, sondern das ist meine Art einzukaufen, wenn wir schon am Weg zur Verwandtschaft, zu Freunden oder sonst wo sind. Mittlerweile muss ich nur mehr sehr wenig im Supermarkt einkaufen.
Die entblätterten Kohlsprossen gab es am nächsten Tag gebraten. Mir sind die gebraten lieber als gekocht. Die Röstaromen sind schon sehr fein.

Auch von der Wallner im Burgenland war diese Chioggia-Rübe. Das Gemüse von ihr kann schon wirklich was! 

Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Meine Gemüseküche für Herbst und Winter von Meret Bissegger. Denkbar einfach wie viele Rezepte aus dem Buch: Salz, Verjus, Walnussöl, Senf, aber dann ist eine Winzigkeit dabei wie hier die Walnüsse und das machts dann aus.


Ein ganz einfach zu machendes Essen ist dieses Carne Asada. Da erledigt der Ofen alles. Perfekt für faule Köchinnen wie mich. Dazu gab es wieder einmal Guacamole und einfach glatt gerührten Sauerrahm, beides ebenso perfekt für faule Köchinnen.






Zu Brokkoli habe ich kein einfaches Verhältnis. Eines der wenigen Gerichte, in dem ich ihn sehr gern mag, ist General Tsos Tofu. Nun weiß ich wieder, wozu ich ganze Habaneros am Ende der Chilisaison trockne: Dafür braucht man wirklich intakte ganze Schoten, denn wenn da eine Schote zerbrochen ist, wird das Gericht zu scharf.

Dieses Mal habe ich erstmals den JaNatürlich-Tofu, der relativ neu am Markt ist, gekauft. Der ist ziemlich weich. Wenn man ihn so verwendet wie in diesem Gericht, nämlich knusprig gebraten, muss man ihn sehr lange und sehr gründlich entfeuchten. Aber dann ist der ganz gut.



Meine Freundin Dagmar hat in Italien die kleinen Zwieberln der Hyazinthensorte namens Lampascioni gekauft und eingelegt. Ich hab Glück gehabt und sie hat mir ein Gläschen überlassen. Die Zwiebelchen schmecken wirklich sehr zwiebelig, zusammen mit Kräutern und Olivenöl sind sie sehr harmonisch gewesen und eine Freude zum Käse dazu. Nun muss ich also in Italien in Zukunft auch Ausschau nach Lampascioni halten.
Eben diese Freundin hat mir eine grandiose Auswahl an Käse aus Belgien mitgebracht. Leider hab ich das Foto letzten Monat verhaut, aber diese Notiz von mir an mich muss sein: Nach Belgien fahren und Käse kaufen!





Fast hätte ich meine Schneerosen vergessen zu posten. Die haben vor ca. 12 Jahren zwei Jahre Anlaufzeit gebraucht, seither blühen die in einem dunklen Nord-Winkerl jeden Winter total zuverlässig. Ich freu mich immer wie narrisch, wenn die ihre Köpfchen aus dem Schnee recken. Und sie blühen über viele Wochen. Manchmal kann ich es nicht lassen und schneide eine Blüte für die Vase am Esstisch ab, aber die halten dann nur sehr kurz. Der Temperaturunterschied ist doch zu groß. Insgesamt scheint der Winter aber schon recht früh im Jahr verloren zu haben. Meine ganzen Blumenzwiebeln treiben schon aus. Ich werde dann wohl in absehbarer Zeit anfangen, die ersten Radieschen zu säen. Die säe ich im Wochenabstand, so kann ich über lange Zeit immer wieder ernten. Noch ist ja Platz genug auf Balkonien.

Sonst ist eh alles soweit gut. Ich hab innerhalb von zwei Monaten zweimal eine sehr zähe Erkältung hinter mich gebracht. Damit wäre ich eigentlich fertig mit Kranksein für den Rest des Jahres. Mal schauen, ob das Schicksal das auch so sieht. Ich hoffe, euch geht es auch gut? Alle gesund und munter? Vor allem: alle glücklich? Mit dem Turbohausmann hab ich ja das Glück, dass es mir gut geht, auch wenn es mir schlecht geht. Ich drück die Daumen, dass ihr auch so jemanden an eurer Seite habt oder schnell findet. Und damit entlasse ich euch in einen hoffentlich sonnigen März. Habt es fein!



8 Kommentare :

  1. Hallo Susi,
    Deine Rückblicke lese ich immer sehr gerne; da versteckt sich ja auch immer ein Rezept aus dem Fundus, das besonders gut ist.
    Diese Schneerosen sind ja interessant; kenne ich gar nicht. Wäre vielleicht auch was für mich.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Rückblicke haben den Vorteil, dass man ältere Postings wieder hervorholen kann. Ich koche ja tatsächlich gern immer wieder alte Rezepte.

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  2. Wenn du einen Rückblick postest, weiß ich, dass ein Monat vorbei ist 😀
    Ich mag sie immer gern und erfahre neues...

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  3. Jetzt aber liebe Susi! Du musst meine Ofenkrapfen nachbacken! Die haben genau denselben Knusper außen wie der Öfferl-Krapfen!!! Aber sie sind bestimmt bedeutend günstiger ;-)))
    Alles Liebe!
    Maria

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    1. Nachdem ich heute wieder Brot gekauft habe, muss ich sagen: Ich werde überhaupt viel öfter bei dir stöbern und nachbacken. Die Preise lassen mir gerade die Haare zu Berge stehen.

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  4. Seit acht Wochen bin ich ohne Küche, Ende nächster Woche wird dieser Notstand behoben. Heute all diese Köstlichkeiten zu sehen, die du auch selbst zubereitet hast, macht es mir gerade nicht leicht, auch nur noch eine Minute auf sie zu warten. 🥴
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Ohne Küche! Das ist definitiv ein jammervoller Zustand! Ich hoffe, du nimmst uns Blogleser:innen dann mit auf eine Reise durch die neue Küche.

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