Eines der Dinge, die mich immer nach Italien ziehen, ist die Vielfalt an Hülsenfrüchten. Wenn der Turbohausmann und ich in Padua sind, haben wir immer eine klare Aufgabentrennung: Ich kaufe den Marktstand mit den Hülsenfrüchten leer, er sucht inzwischen einen Sitzplatz im Kaffeehaus, damit ich dann mit meinen Schätzen kommen kann und ihm über jede Bohne etwas vorschwärmen kann. Und nun hab ich das Glück, dass genau für diese Vorliebe ein Buch geschrieben wurde.
Joe Yonan ist Redakteur für Essen und Trinken bei der Washington Post, wo er eine wöchentliche Kolumne schreibt. Das hier besprochene Buch ist nicht sein erstes, für seine journalistische Arbeit wurde er schon mehrmals ausgezeichnet.
Ich will jetzt nicht lang und breit über Hülsenfrüchte referieren, denn wen das wirklich interessiert, der sollte sich das Buch zulegen, denn da steht enorm viel Wissenswertes drinnen. (Jaja, natürlich auch zum Thema, dass jedes Böhnchen ein Tönchen verursacht.)
Die Rezepte sind unterteilt in eine Zutatenliste und einen Textteil, in dem die Zubereitung erklärt wird. Die Anleitungen sind klar und verständlich.
Bohnenvielfalt in Padua am Markt |
Das Buch enthält auf den ersten 25 Seiten viel Wissenswertes zum Thema. Auch am Ende des Buches finden sich etliche Kapitel, die sehr hilfreich sein können, in denen Garzeiten im Schnellkochtopf bzw. am Herd, Vorratshaltung und Bezugsquellen beschrieben sind.
Die Gliederung der Rezepte erfolgt in "Dips & Snacks", Salate", "Suppen, Eintöpfe & Suppenbeilagen", "Burger, Sandwiches, Wraps, Tacos & Pizza", "Aufläufe, Pasta, Reis & herzhafte Hauptgerichte", "Getränke & Desserts" und "Würzsoßen & andere Rezepte für die Speisekammer".
Ganz erstaunlich finde ich ja, dass es sogar ein Kapitel "Getränke und Desserts" gibt. Wie das geht? Ich kannte bisher nur die roten Adzuki-Bohnen, die in asiatischen Süßspeisen ihren fixen Platz, haben. Bohnenpüree kann aber einen Teil vom Mehl ersetzen oder wie Eier zur Bindung beitragen oder Bohnen können knackig geröstet wie Nüsse sein. Aquafaba, also das Wasser in Kichererbsen-Dosen wird zum Beispiel für Schokomousse verwendet. Da muss ich also unbedingt noch ran und es ausprobieren.
Mit 125 Rezepte sind so viele in dem Buch versammelt, dass ich sicher bin, dass jede:r das Passende für sich in dem Buch finden wird. Hier ein kleiner Auszug: Georgischer Kidney-Bohneneintopf, Ecuadorische Ceviche aus Lupinenbohnen, Riesenbohnen- und Portobello-Saté-Spieße,
Nachgekocht:
Es hat nicht nur himmlisch geschmeckt, sondern auch noch toll ausgeschaut. Im Kochbuch natürlich noch schöner, weil da bunte Karotten verwendet wurden.
Ein ganz wunderbares Winteressen ist diese dicke Suppe. Leider konnte ich die im Buch angeführten Lady Cream Peas nicht bekommen, aber ich denke, das ist auch kein Drama, denn es werden genug Ersatzbohnensorten genannt, die man ebenfalls verwenden kann.
Knusprig geröstete und gewürzte Kichererbsen
Bei uns gibt es nur sehr selten Knabbersachen, aber dieses Rezept hat uns und unseren Gästen gut gefallen, daher werde ich das Rezept vorstellen.
Nach der Rezension nachgekocht:
Schokomousse
Bitte das kann man durchaus essen, obwohl es tatsächlich mit Aquafaba, dem Wasser der Kichererbsen in den Dosen, zubereitet wird. Wir waren sehr verblüfft! Ab jetzt wird dieses Wasser aufgehoben.
Mehr Rezepte finden und einen Blick ins Buch machen kann man hier.
Was unterm Strich zu sagen ist: Auch wenn es auf dem Titelblatt steht, es fällt einem beim Durchblättern kaum auf, dass es sich um ein vegetarisches und veganes Kochbuch handelt, weil so eine große Vielfalt an Rezepten gezeigt wird. Insgesamt ist das Buch gerade jetzt für den Winter eine Gewinn für die Vielfalt in der Küche.
Fakten zum Buch:
ISBN: 978-3-96257-320-1
Umfang: 272 Seiten
Karton mit Lesebändchen
Gewicht: 500g
Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.
Herzlichen Dank an den Narayana Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Das Buch liegt hier auch - und wie immer habe ich ganz andere Dinge ausprobiert als Du. Die Mousse au Chocolat fanden wir übrigens klasse - die gibt Motivation, sich näher mit Aqua Faba zu befassen.
AntwortenLöschenAhhh, danke für den Hinweis mit der Mousse, die wird unsere Wochenendnachspeise werden.
LöschenFind ich lustig, wie wir uns absolut nie in die Quere kommen mit den nachgekochten Gerichten,
Ich mag das Buch sehr, ich habe das schon für die kulinarische Weltreise benutzt
AntwortenLöschenFreut mich, dass ich nicht allein bin mit meiner Meinung.
LöschenJa, ich habe das sogar soweit optimiert, das sowohl Schnee als auch Mayo klappt
AntwortenLöschenStimmt, die Mayo mit dem Aquafaba hab ich auch noch nicht versucht. Danke für den Wink mit dem Zaunpfahl.
LöschenEin schönes Buch, das auch bereits meine Aufmerksamkeit bekam. Jetzt bin ich noch mehr in seine Richtung geschoben.
AntwortenLöschenHimmlisch hülsenfruchtig. Das klingt sehr spannend. Danke für die schöne Rezi!
AntwortenLöschenJa, das Buch ist wirklich gut. So viele schöne Ideen, was ich noch so alles kochen muss in diesem Leben.
LöschenIch finde es immer so schade, dass Bohnen ihre oft schönen Farben und Muster beim Kochen verlieren...
AntwortenLöschenKlingt nach einen interessanten Kochbuch, obwohl wir wenig Bohnen essen, eher Linsen.
Die Borlotti-Bohnen, gell? Das ist echt schade. Aber die Käferbohnen bleiben recht hübsch, finde ich.
LöschenAuch Linsen sind in dem Buch ausreichend vertreten. Wahrscheinlich würde sich der Titel "Coole Hülsenfrüchte" nicht so gut verkaufen und wurde daher englisch beibehalten.
Ich habe zwei andere Bücher von Yonan. Die ausprobierten Rezepte waren klasse, von seinem Fladenbrot mit pikantem Hummus, Auberginen und knusprigen Kichererbsen sind der Hummus und die Kichererbsen in mein Standard-Repertoire gewandert. Ich sehe schon, das besprochene Buch brauche ich wohl auch!
AntwortenLöschenBei mir war es das erste Buch von Joe Yonan. Schön zu lesen, dass auch seine anderen Bücher gut sind. Ich hab ja eh fast noch keine Kochbücher ... ;)
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