Donnerstag, 21. Juli 2022

Gerstenernte im Waldviertel

 Enthält Werbung (Einladung)


Ich gestehe: Wenn ich ein Getreidefeld sehe, dann habe ich bisher immer einfach Getreide gesehen. Nun kenne ich aber Gerste! Grund ist eine sehr liebe Einladung der Privatbrauerei Zwettler, die Martina Macho organisiert hat.

Bier besteht ja bekanntlich aus drei Komponenten: Hopfen, Malz und Wasser. Von der Hopfenernte habe ich euch schon berichtet. Nun kommt also die Gerste, aus der das Malz gemacht wird. 


Mir war ja nicht einmal klar, ob aus einem Korn ein einzelner Halm wird. Auf dem Foto oben sieht man eine Gerstenpflanze, die entsteht aus einem Korn. Geerntet wird entweder im Frühling die Wintergerste, die im Herbst gesät wird, im Frühling kann die Sommergerste gesät werden. Die Wintergerste hat den Vorteil, dass sie die Niederschläge des Winters ausnutzen kann und ist nicht so wie die Sommergerste auf die immer spärlicher werdenden Niederschläge im Frühling angewiesen.

Der Norden Niederösterreichs ist in Österreich der nördlichste Platz, an dem Gerste angebaut werden kann. Weltweit gesehen ist es allerdings der südlichste Ort, an dem es Gerste gibt. Sowohl die Sommer-, als auch die Wintergerste hatten dieses Jahr die besten Bedingungen und die Ernte ist sehr gut geworden.

Die Gerste wird gedroschen und kommt in eine Mälzerei, wo sie fermentiert wird. Gemälzte Gerste kann sehr unterschiedlich aussehen. Wie auf dem Foto oben zum Beispiel sehr dunkel, da wird dann das dunkle Bier draus gemacht. Manche gemälzte Gersten schauen aus wie frisch geerntet, da würde ich als Laie keinen Unterschied erkennen. Aber ich habe gelernt: Das Fermentieren, das in der Mälzerei passiert, macht das Korn sehr spröde. Die Gerste wird in der Mälzerei quasi aufgebrochen, um dem Bier dann sein Aroma geben zu können.

©Philipp Lipiarski

Dann ging die Fahrt weiter nach Drosendorf, wo die Biobrotbackschule von Elisabeth Ruckser daheim ist. Der Brotteig mit Bier war schon für uns vorbereitet, wir haben nur noch Laibe geformt und durften unser Brot in den Ofen einschießen.

Während das Brot gebacken wurde, waren wir zu einer Bierverkostung in dem unglaublich malerischen Innenhof der Biobrotbackschule eingeladen. Das auf dem Foto war mein Favorit: ein sehr aromatisches Pils, blumig, grasig, nicht allzu stark, also quasi wie gemacht für einen warmen Sommerabend.

Die Brauerei Zwettl ist ein zu 100 % unabhängiges Unternehmen, das mir immer sympathischer wird, je mehr ich drüber erfahre: Sie haben langjährige Partnerschaften mit den Bauern aus der Umgebung und sorgen so dafür, dass die einen sicheren Abnehmer haben. 120 Bauern aus der Region ernten Braugerste für Zwettler. Gerade jetzt, wo das Getreide aus der Ukraine in Europa schön langsam knapp wird, sieht man, wie wichtig solche Unternehmen sind, die die Region stärken. Auch beim Verkauf wird der Radius der Brauerei eng gezogen: Das Bier gibt es nur im Einzugsgebiet zu kaufen. Danke für die vielen nicht gefahrenen Kilometer!

 

 
Es gab natürlich auch etwas zu essen: Wunderbare Schmankerl aus der Umgebung wie Rohschinken, von der Betreiberin der Biobrotbackschule selbst gemachten Karpfenaufstrich und etliches mehr. Das Gebäck, passend zu den verschiedenen Bieren, die wir verkosten durften, kam von der Bäckerei Kasses.

Schlussendlich konnten wir noch unser Bierbrot aus dem Ofen holen und mit nach Hause nehmen.

Danke für den wunderbaren Sommertag!


Sollten noch andere Blogpostings kommen, verlinke ich die nachträglich. Derzeit gibt es nur bei Claudia Colombo einen Beitrag, aber der ist echt super geworden. Sie macht wirklich gute Fotos, also schauts mal vorbei: La Capucuoca

4 Kommentare :

  1. Das liest sich richtig spannend, solch einen Tag zu erleben, klingt nach einer mega guten Idee.

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    1. Es war echt ein total netter Tag. Und ich hab viel gelernt.

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  2. Also das wusste ich nicht, dass das Waldviertel global gesehen der südlichste Ort ist, an dem Gerste angebaut wird - spannend!
    Liebe Grüße!

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