Mittwoch, 27. April 2022

Naturschnitzerl mit Risibisi

Ein Klassiker, der bei uns viel zu selten auf den Tisch kommt, stand vor ein paar Tagen auf dem Programm. Weil überall auf den Märkten gibt es gerade frische Erbsen und das ist meine Art der Meditation, dass ich die auslöse. Aber man muss die echt nicht selber auslösen, die tiefgekühlten sind ebenfalls gut. Was zu Risipisi gehört: klassischer österreichischer Gewürzreis. So habe ich Reis kochen gelernt und so mache ich ihn fast nie, nämlich mit einer mit Nelken gespickten Zwiebel und einem ordentlichen Stück Butter. Aber zu diesem Essen muss das so gemacht werden, da fährt die Eisenbahn drüber!

Für 2 Personen

4 eher kleine Schweinsschnitzel (so um die 80 g pro Stück)
1 EL griffiges Mehl zum Stäuben der Schnitzel, 2 TL griffiges Mehl zum Stäuben der Sauce
Salz
Pfeffer
⅛ l klare Rindsuppe
Sonnenblumenöl 
1 EL Butter

 

Für den Reis

1 Tasse Langkornreis
1 EL Butter
1 kleine Zwiebel
5 Nelken
Salz
1 Tasse ausgelöste oder TK Erbsen


Man beginnt mit dem Reis: 1 Tasse Reis mit 1½ Tassen kaltem Salzwasser zustellen. Die Zwiebel schälen. Wenn sie größer ist, nur die Hälfte verwenden, aber dann darauf achten, dass der Wurzelansatz nicht weggeschnitten wird, denn der hält die Zwiebel zusammen. Nelken in die Zwiebel stecken. 1 EL Butter und die gespickte Zwiebel zum Reis geben. Einmal aufkochen lassen, dann auf kleinster Flamme in ca. 15 min. ausdämpfen lassen. Nach 10 min. Garzeit die Erbsen unterheben.

Für die Naturschnitzel die Schnitzel klopfen, wenn das nötig ist. Sie sollen an allen Stellen gleich dick sein. Salzen, pfeffern, eine Seite mit Mehl stäuben. Ca. 1 EL Sonnenblumenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Schnitzel mit der mehlierten Seite nach unten einlegen. Knusprig braun braten, dann wenden und die andere Seite auch braun braten. Schnitzel aus der Pfanne heben, warm stellen. Die Bratrückstände sind das, was der Sauce Geschmack gibt, daher bloß nicht rauskratzen! Man staubt diese Rückstände mit Mehl, verrührt alles gut und gießt mit der Suppe auf. Ein paar Minuten verkochen lassen. Von der Flamme ziehen, Sauce mit kalter Butter montieren. Schnitzel wieder einlegen, in der Sauce schwenken.

Risipisi mit den Naturschnitzerln und der Sauce anrichten.

Dazu passt Salat. Wir haben den ersten Häuplsalat gegessen und das war eine richtige Freude.



 

Freitag, 22. April 2022

Seeteufel mit Safranrisotto

 Fisch und Risotto sind schon eine geniale Kombination! So auch bei diesem Rezept. Ich habe es nicht zu 100 % nach dem Originalrezept gemacht, denn da wird Guanciale verwendet, bei mir ist es Lardo. Der Grund, warum ich Lardo genommen habe: Ich habe keine Aufschnittmaschine und weiß nicht, wo in Wien ich hauchdünn geschnittenen Guanciale bekommen könnte. Lardo bekomme ich am Naschmarkt, also ist es dieser Speck geworden. Es ist wirklich wichtig, dass für dieses Rezept der Speck sehr, sehr dünn geschnitten wird, denn dann schmilzt er so richtig auf dem Fisch. Und das ist echt ein Hit!

 Rezeptquelle: Genussregion Südtirol − Elf befreundete Köche interpretieren ihre Heimatküche



Für 4 Portionen als Teil eines Menüs
 
1 Seeteufel-Filet (ca. 800 g)
Salz
Pfeffer
2 EL Olivenöl
 
Risotto
30 g Zwiebel
1 EL Olivenöl 
1 EL Butter
200 g Risottoreis
125 ml Weißwein
750 ml Gemüsefond
einige Safranfäden
etwas kalte Butter
30 g geriebener Parmesan

Gremolata
1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
Abrieb von ½ Zitrone
1 EL fein geschnittene Petersilie
 
Anrichten
50 g Lardo (oder Guanciale oder anderer fetter Speck), unbedingt hauchdünn geschnitten

Safran mit einer Prise Salz in einem Mörser fein zermörsern, mit ein paar Esslöffeln Gemüsesuppe vom Mörser lösen.
Zwiebel fein schneiden und in einer Butter-Olivenöl-Mischung anschwitzen. Reis einrühren, mit anschwitzen, bis er glasig ist, dann mit dem Wein aufgießen und gut einkochen lassen. Den Safran-Gemüsefond-Mix dazuleeren. Nach und nach den heißen Gemüsefond dazugeben und gut rühren. Dieses Procedere macht man, bis der Reis bissfest ist. Dann die kalte Butter und den Parmesan einrühren, von der Flamme ziehen und ein paar Minuten ruhen lassen.

Für die Gremolata alle Zutaten gut vermischen.

Vom Fisch die schwarze Haut abziehen. Das Filet in 2 cm dicke Medaillons schneiden, salzen und pfeffern. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Fischstücke darin von beiden Seiten 2 min. braten.


Anrichten: Risotto in einen Servierring füllen. Die Fischstücke darauf verteilen, Speck auf den Fisch legen, ein wenig Gremolata oben drauf geben.
 
 

 

Risotto-Fisch-Kombinationen (bzw. Meeresfrüchte) hier am Blog:

Wurzelgemüserisotto mit Forelle 

Sclopit-Risotto mit Schwertfisch

Alpenlachs mit Rucola-Risotto

Spargelrisotto mit Zanderfilet

Fischrisotto

Forellenrisotto

Zitronen-Kapern-Risotto mit Saiblingsfilets

Chili-Himbeer-Risotto mit Garnelen


Alle Risotto-Rezepte sind hier zu finden: click

Dienstag, 19. April 2022

[Buchbesprechung] Genussregion Südtirol von Mirko Mair (Hrsg.)

 Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

 

Der Südtiroler Mirko Mair ist Koch in der Sichelburg im malerischen Ort Pfalzen in Südtirol. Er hat zehn weitere Spitzenköche aus Südtirol gerufen und sie kamen, so entstand dieses Gemeinschaftswerk. Die Texte stammen von der Autorin und freien Journalistin Verena Duregger, die 120 Fotos vom Fotografen Uew Spoerl.

Wenn man das Buch in Händen hält, merkt man sofort, dass es hochwertig gemacht ist: ein großformatiges Buch, das einen mit eindrucksvollen Fotos von Südtirol und umwerfenden Essensfotos erfreut. Ein Lesebändchen ist auch vorhanden.

Das Buch ist nach den Köchen (ja, lauter Männer) gegliedert. Am Anfang jedes Kapitels stellt sich der Koch vor, berichtet von dem Lokal, in dem er kocht, stellt sein Team vor und schlussendlich seine Philosophie. 

Die 55 Rezepte feiern teils die regionalen Produkte, und sind teils zeit- und raumlos gehalten. Die Kochanweisungen sind recht kurz. Zu jedem Rezept gibt es ein entsprechendes Foto. Man sieht auch Fotos von den Köchen, wie sie konzentriert über die Teller gebeugt arbeiten oder sich mit ihrem Team besprechen − durchwegs sachliche und keine paparazzihaften Fotos, die im Privatleben der Köche stalken würden, also für mich sehr sympathisch.

Das Inhaltsverzeichnis am Beginn des Buches ist nach den Köchen und ihren Restaurants gegliedert, die Auflistung der Rezepte am Ende des Buchs erfolgt wieder nach Köchen. Das klingt jetzt vielleicht nach "Da find ich ja nie was", aber die optische Anordnung am Ende des Buchs ist so geschickt gemacht, dass man recht einfach sieht, welche Desserts zum Beispiel im Buch zu finden sind.

Wie es mit dem Nachkochen ausschaut? Nicht gar so einfach. Einerseits braucht man teils sehr spezielle Zutaten, z. B. Zirbelkieferhonig,  Mozartkartoffeln, Zirbensalami, Kopi Kaffee etc., teils sehr gute Ausrüstung  wie Espumaflaschen, Eismaschine, Thermomix. Aber man muss sich davon nicht abschrecken lassen: Ich habe die Rezepte, die ich nachgekocht habe, einfach auf das reduziert, was ich habe bzw. bekommen kann. Da findet sich dann nicht das Fleisch von besonderen Tierrassen, nicht der Fisch aus einem besonderen Weiher, das Senfeis bei Beef Tatar, das sicher eine herausragende Ergänzung wäre, gab es einfach nicht. Herausgekommen sind sehr gute Gerichte, halt nicht auf Sterneniveau, aber sie schmecken. Die Anleitungen sind knapp aber durchwegs richtig. Man darf sich nicht erwarten, dass einem jeder einzelne Schritt akribisch genau erklärt wird. Man hat hier halt kein Kochbuch für Anfänger in Händen, sondern die Haubengastro einer Region stellt sich und ihre Gerichte vor, sodass man einen guten Einblick bekommen kann, aus wie vielen Teilschritten und Komponenten so ein Essen zusammengesetzt ist. Ich finde es für mich persönlich wichtig, so etwas vor Augen geführt zu bekommen, denn so sehe ich erst, wie viel Mühe sich die Leute in Küchen geben, damit man so kleine Kunstwerke auf dem Teller entstehen.

Und jetzt koch ich mal auf meine einfache Art nach. In Klammer steht immer der jeweilige Koch neben dem Rezepttitel



Tatar vom Rind (Mirko Mair)

Natürlich wollte ich unbedingt etwas vom Herausgeber nachkochen und ich habe teilweise sein Tatar gemacht − teilweise deswegen, weil es mir an Zutaten und Küchengeräten gemangelt hat, um alles nachmachen zu können. Herausgekommen ist ein feines Beef Tatar, das uns gut geschmeckt hat. Es sind insgesamt 11 Zutaten, die zum gehackten Fleisch kommen und diese Vielfalt schmeckt man.



Saibling / Buttermilch / Wiesenkräuter (Daniel Wolfsgruber)

Noch ein Tatar, das ich statt mit Wiesenkräutern mit denen von Balkonien nachgemacht habe. Sehr fein war die Buttermilchcreme, die mit Apfelsaft, Joghurt, selbst gemachtem Kräuteröl aus verschiedensten Kräutern und etlichen Gewürzen zum Tatar gereicht wird. Das bringt noch einmal mehr Geschmack an das Gericht. Meine Brotchips stammen halt nicht aus dem Pustertal, aber sie haben dem Gericht eine feine Knusper-Komponente gegeben.



Seeteufel / Risotto / Safran / Guanciale / Gremolata (Armin Gruber)

Dieses Gericht werde ich im nächsten Posting vorstellen, denn das ist nicht so wild kompliziert und alle Zutaten kann man in Wien bekommen. Und es war richtig, richtig gut.





Was nach dem Kochen zu sagen ist: Dieses Buch ist sicher kein Kochbuch für jemanden, der Hilfestellung für erste Schritte beim Kochen sucht. Es wird keine Alltagsküche gezeigt, sondern mit diesem Buch hält man ein Werk von Spitzenköchen in Händen. Wer sich für das Kochen auf höchsten Niveau interessiert, wird viel Freude an dem Buch haben.


Fakten zum Buch
ISBN 978-3-98541-054-5
Erschienen Jänner 2022
Umfang: 240 Seiten 
Format: 240 x 290 mm 
fester Einband (mit Lesebändchen)

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.

Herzlichen Dank an den DK-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

 

 

 

 

Mittwoch, 13. April 2022

Zitrus-Gin-Ding

Hiermit eröffne ich die Balkonsaison, denn morgen bekommen wir über 20 Grad. Also raus mit euch allen, ab in den Schanigarten oder in die Natur oder eben auf Balkonien. Ich serviere dazu einen ganz feinen Aperitiv. Das Zitrus-Gin-Ding haben wir im Bootshaus an der Alten Donau getrunken und es war so gut, dass es das jetzt auch daheim gibt. Den Grapefruit-Gin gibt es im ehemals grünen, jetzt gelben Supermarkt zu kaufen. Auch Bitterlemon kaufen ist keine Hexerei. Also los, nachmachen!



10 cl Grapefruit-Gin
200 ml Bitter Lemon
Eiswürfel
¼ Scheibe rosa Grapefruit (bio und gut gewaschen, weil sonst hat man das ganze Klumpert im Getränk)

Alles in ein Glas geben, umrühren, servieren.



Freitag, 8. April 2022

Croque Monsieur mit Rettich-Kimchi

Es gibt ja doch Gründe, warum manche regelmäßig gekochte Rezepte nicht auf dem Blog gelandet sind: Ich mag nämlich Toast mit einem kleinen Salat, also Croque Monsieur sehr gern. Diese Variante hier ist aber noch einmal saftiger und geschmacklich vielfältiger, also quasi die De Luxe-Version. Und sie ist auch schnell gemacht, denn das Kimchi ist im Handumdrehen, während mein altersschwacher Toaster aufheizt, fertiggestellt.

 

Musaengchae
1 Daikon-Rettich (Ich hatte einen großen weißen Rettich)
Salz (2 % des Gewichts vom Rettich)
1 Frühlingszwiebel

Marinade
1 EL Knoblauch, püriert (Ich hab den einfach durch die Presse gequetscht)
1 EL Gochugaru
½ EL Zucker 

Rettich schälen und in 3 mm dünne und 9 cm lange Streifchen hobeln, in einer Schüssel mit dem Salz vermischen, 10 min. ziehen lassen.

Frühlingszwiebel in schmale Streifen schneiden, Zutaten für die Marinade vermischen. Den Rettich vorsichtig, aber gründlich ausdrücken, mit Marinade und Frühlingszwiebel vermischen.

 
Zutaten für 2 Portionen Croque Monsieur
2 große oder 4 kleine Scheiben Brot, am besten vom Vortag
2 dicke oder 4 dünne Scheiben Kochschinken 
1 Kugel Mozzarella, in Scheiben geschnitten
einige Salatblätter
2-3 EL Rettich-Kimchi
Butter zum Bestreichen
 
Beilage: Blattsalate, mit einer Vinaigrette mariniert

Das Einzige, was man hier beachten muss: Das Brot braucht zwischen Krume und Mozzarella bzw. Kimchi eine Trennschicht, um nicht komplett durchzuweichen. Also nimmt man entweder gut abgetrocknete Salatblätter, die direkt an der Brotscheibe eingelegt werden, oder wie ich zwei dünne Schinkenscheiben, die die feuchte Füllung vom Brot trennt.

Toaster so heiß wie möglich vorheizen (alternativ Öl in einer Pfanne erhitzen und den Toast darin braten) und den Toast so lange rösten, bis der Mozzarella zu rinnen beginnt.

Mit einem Salatbukett servieren.


 

Dienstag, 5. April 2022

[Buchbesprechung] Kimchi − Gesunde koreanische Küche mit fermentiertem Gemüse von Ae Jin Huys

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

Fermente haben mich derzeit voll im Griff. Das ist aber auch faszinierend, was ein bissl Zeit und ein paar Zutaten bei Lebensmitteln bewirken kann. Das vorliegende Buch wurde von der Südkoreanerin Ae Jin Huys verfasst. Sie serviert mit ihrem Cateringunternehmen Mokja koreanische Küche bei Veranstaltungen und Pop-up-Events. Sie lebt in Gent, verbringt aber so viel Zeit wie möglich in Korea. 

Der Aufbau des Buches ist spannend: Anfangs werden Basisrezepte wie Gemüsesuppe, Reis und diverse Dips gezeigt, dann folgen Rezepte für die Zubereitung von Kimchi, die dann in dem Kapitel "Kimchi-Gerichte" zubereitet werden, schlussendlich kommen dann Rezepte für koreanische Gerichte, also quasi das, was man zu Kimchi dazu essen kann. Vor allem die beiden letzten Kapitel waren für mich toll, denn ich weiß natürlich, was man mit Sauerkraut anstellen kann, hingegen bin ich in der koreanischen Küche ganz und gar nicht sattelfest, das heißt, ich bin dann schon mal mit meinem in größeren Mengen selbst angesetztem Kimchi dagestanden und sehr viel mehr als Kimchi Pancakes ist mir nicht eingefallen. Und diese Mit- oder Zu-Kimchi-Rezepte sind nicht einige wenige, sondern sie nehmen den größeren Teil des Buches ein. 

Was meinem Koch- und Essverhalten auch sehr entgegen kommt: Die Rezepte sind alle recht gemüselastig, aber halt nicht ausschließlich. Und sie sind durchwegs sehr gut nachkochbar. Ein einigermaßen sortierter Asia-Laden reicht, um an die passenden Zutaten zu kommen, die Küche muss nicht dramatisch ausgestattet sein und die Köchin muss keine Ausbildung absolviert haben, um etwas Brauchbares auf den Tisch zu stellen. Die Rezepte sind gut erklärt. Die Zeit, die man beim Kochen investiert, ist durchaus überschaubar. Selbst die Kimchi-Rezepte sind großteils rasch gemacht. So mussten die beiden Gurken-Kimchis, die ich nachgemacht habe, einmal einige Stunden und einmal 24 Stunden durchziehen. 

Die Rezepte, bei denen Kimchi verwendet wird, sind teilweise klassische koreanische Gerichte, teilweise aber spannende Neuinterpretationen. Was ich unbedingt noch nachmachen muss, ist eine "Bulgogi Pizza", also mit Rindfleisch und Kimchi, auch eine Minestrone mit Kimchi ist zu finden. Eine Notiz von mir an mich: Perilla-Kimchi im Sommer nachmachen, wenn die Shiso-Kresse wieder einmal komplett ausufert und mir im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf wächst!

Nun gehts ans Nachkochen.

Oi Sobagi − Gefüllte Salatgurken-Kimchi

Im Moment hängen mir die ganzen Wintergemüse schon bei den Ohren raus und ich bin ganz versessen auf Gurken und Konsorten, daher hat sich dieses Rezept angeboten: Gurkenstücke werden über Kreuz eingeritzt, mit einer Gochugaru-Marinade, Karotten, Paprikastreifen und Schnittlauch angesetzt und 24 Stunden stehen gelassen. Ich habe die Gurken dann einfach so als Imbiss gegessen und sie waren im Nu weg, weil sie so gut waren.


Japchae − Gebackene Glasnudeln 

Das war eines dieser veganen Gerichte, bei denen einem weder Fleisch noch etwas anderes Tierisches fehlt. Wenn jemand Genaueres wissen will: Es gibt das Rezept beim Verlag beim Blick ins Buch.

Oi Kimchi

Das ist eines der Turbo-Kimchis, die tatsächlich nur ein paar Stunden durchziehen müssen und schon steht ein asiatischer Gurkensalat auf dem Tisch.

Musaengchae − Feines Daikon-Rettich-Kimchi

Nachdem ich keinen Daikon-Rettich bekommen konnte, habe ich dieses Kimchi mit einem der derzeit am Mark erhältlichen großen weißen Rettiche gemacht. Der Rettich wird in Streifchen gehobelt, 10 min. eingesalzen, dann mariniert, fertig. 

Nachträglich weiß ich jetzt, dass ich Daikon-Rettich bei der Bioschanze am Kettenbrückenmarkt bekommen kann. Ich werde dieses Kimchi also demnächst noch einmal machen, weil es sehr gut war.
 

 

Musaengche Croque Monsieur − Croque Monsieur mit Daikon-Rettich-Kimchi

Dieses Rezept geht so schnell und schmeckt so gut, dass ich das unbedingt vorstellen muss.

 

 

 

 

 

Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Wenn man Kimchi mag, dann ist dieses Buch ein Muss. Wenn man mehr über koreanische Küche wissen will, ebenfalls. Wenn man gern asiatisch isst, darf man auch nicht dran vorbeigehen.


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-79-138851-9
Gewicht: 944 g
Format: 203 x 261 x 24 mm
Erschienen: 14. Februar 2022

 

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden.
 

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Danke an den Prestel Verlag,  der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.  

 

 

Freitag, 1. April 2022

Foodie-Rückblick auf März 2022

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

 

Gegessen

Am besten gegessen haben wir in diesem Monat im Fritz. Das ist ein Lokal, wo wirklich alles passt: Es ist sehr hübsch, der Service ist super, die Küche immer ausgezeichnet und der See sorgt für die nötige Kulisse. Auch wenn man nicht direkt an der Glasfront zum See einen Tisch bekommen kann, sitzt man immer noch sehr nah am Wasser. Die Speisekarte ist schön regional und saisonal gehalten. Ich kann sogar mit gutem Gewissen das Gänseleber-Trio empfehlen, denn das waren einmal Weidegänse und keine Stopfgänse. Das Birnendessert auf dem Foto war mit Karamell gepaart und das war sehr, sehr fein. Weiches zusammen mit Knusprigem, Warmes mit Kaltem, also alles da, um mich glücklich zu machen.

Wärmstens empfehlen kann ich auch das Yori. Yori bedeutet Kochen auf Koreanisch und das ist es, was dort wirklich gemacht wird. Da gibt es kein Fertigfutter, sondern alles wird frisch zubereitet. Was ich hier gegessen habe, war ein Set, Baekban genannt. Das setzt sich zusammen aus einer Suppe, diversen fermentierten Gemüsen, einem Hauptgericht und Reis, in diesem Fall Schweinebauch. Auf der Karte war das Gericht als "spicy", also nur halb scharf ausgewiesen, dennoch hat es ordentlich gebrannt, aber schon nett gebrannt.

Ausgezeichnet gespeist haben wir beim Pichlmaiers zum Herkner in Hernals. Das ist ein Traditionsgasthaus, das es gefühlt schon immer gab. Ich komm nur leider selten hin, weil es wirklich am anderen Ende von Wien ist. Die Speisekarte ist klein und fein. Auf dem Foto zu sehen roh marinierter Waller in Buttermilch mit Birkenpilzen und Grapefruit, das war ein Traum. Es gibt sowohl neu interpretierte Gerichte als auch Wirtshausklassiker. Die Schnitzeln, die rund um uns gegessen wurden, schauten auch sehr nach Spitzenklasse aus.


Wie ich schon verraten habe, waren der Turbohausmann und ich wieder einmal in Italien. Wie immer, wenn es zeitmäßig passt, fahren wir dann in Arnoldstein von der Autobahn runter und kehren beim Wallner ein. Auf der Speisekarte sind etliche Salate zu finden, bei denen ich gern zuschlage. Hier zu sehen ist ein Wilderersalat mit gebratenen Reschnitzerln, Pilzen und einem Blattsalat mit Himbeerdressing. Man geht auch nach "nur einem Salat" dort ganz sicher nicht hungrig raus.

Ebenfalls gut ist der Kaffee beim Wallner. Die Nähe zu Italien hilft schon!

Kaum waren wir da, hat der Tichy aufgemacht. Da mussten wir natürlich hin. Der Mann hatte einen Eiskaffee, ich ein "kleines" gemischtes Eis. Das sind immer noch drei Sorten! Na jedenfalls war es gut. Vor allem gab es gerade mein Lieblingseis, nämlich Erdnuss, beim Tichy nennt sich das Aschanti. Auch dieses Jahr gibt es von mir eine Erdnusseis-Empfehlung.



 

 

Schon wieder bin ich im Drechsler gelandet. Es ist aber wirklich eine Freude, dort einen gepflegten Cappucino zum Start einer ebenso gepflegten Naschmarkt-Einkaufsrunde zu trinken. Ich war mit zwei Freundinnen dort und wir haben uns entschlossen, nach dem Einkaufen in der China Kitchen etwas zu essen. Irgendwie sind beim Plaudern die Fotos in Vergessenheit geraten, daher gibt es nur einen Link zu meinem Review dieses Lokals. Brigitta war übrigens auch vor einem Monat dort. Jedenfalls wieder eine ganz warme Empfehlung von mir. Es ist immer noch mein liebstes Chinarestaurant in Wien.

 

 


 

Gekauft

Wieder einmal war ich auf der Mahü und habe abermals einen Einkehrschwung bei Mottobrot gemacht. Die haben wirklich so wahnsinnig gutes Brot, das sich sehr gut hält. Meistens kaufe ich das Hausbrot dort, auch dieses Mal wieder. Ein unkompliziertes Brot, das sowohl zu Pikantem als auch als Marmeladebrot passt.

Und immer wieder muss etwas Süßes mitkommen. Hier ein Schoko-Karamell-Tartelette, bei dem in einer festen Kakaokuchenhülle eine Schokoganache und dickflüssiges Karamell vereint sind. Himmelreich!


Ebenfalls wahnsinnig gutes Brot gibt es beim Gragger. Der Turbohausmann liebt die Salzstangerl von dort, das sind echt die besten, die wir kennen. Sonst hab ich noch ein Wachauerlaberl und eine Handsemmel gekauft, alles wunderbar!



Und weil es sich dort gar so nett einkauft, habe ich beim Pöhl am Naschmarkt diese Butter gekauft. Bitte die ist ein Wahnsinn! Und man soll wirklich immer alles so essen, wie das im Ursprungsland gemacht wird, nämlich salzige Butter zu Pomeranzenmarmelade. Diese Kombination hat uns dazu gebracht, einen Tag das Essen ganz einfach durch Brot mit Salzbutter und Zitrusmarmeladen zu ersetzen. Dadurch dass ich viele Zitrusmarmeladen eingekocht habe, ist das auch nicht langweilig geworden. Diese Butter schmeckt so unpackbar gut, dass sie in Rekordzeit weg war. Auch dass sie nur ganz schwach gesalzen ist, ist kein Fehler, weil sie so zu vielem dazupasst.



Gekocht

Nachdem ich beim Biokistl Sizilien noch einmal Mandarinen ergattern konnte, habe ich alle Lieblingsrezepte nachkochen können. Die Mandarinen hatten relativ wenige Kerne, daher habe ich den Fenchel mit Mandarinen frei nach dem Herren mit dem unaussprechlichen Namen gemacht, dieses Mal aber am Ende mit ein wenig Kernöl drüber: unbedingte Nachkochempfehlung.


Im Wienerwald wächst der Bärlauch und ich habe gleich eine ordentliche Fuhre von den ganz zarten Blättchen geerntet. Wenn sie so zart sind, kann ich sie noch essen, danach vertrage ich sie eher nicht mehr oder nur mehr in kleinen Gewürzmengen. Ich mache dann immer gleich Pesto draus, das hält sich im Kühlschrank ein paar Wochen, aber als allererstes habe ich wieder einmal Bärlauchtopfen gemacht. Passt gut als Brotaufstrich, aber auch zu im Ofen gebackenen Erdäpfeln als Dip.

Ein Rezept habe ich schon längste Zeit im Hinterkopf, weil ich das damals aus dem Buch "Meine Gemüseküche für Herbst und Winter" nicht gemacht habe, weil mir die ganzen Wurzeln schon ziemlich bei den Ohren rausgewachsen sind. Aber was Essen angeht, hab ich ein Gedächtnis wie ein Elefant. Und ich wurde nicht enttäuscht! Auf 300 g roh geraspelte Rote Rüben kommt ein ganzer Esslöffel geriebener Ingwer, Rotweinessig, Mandelöl, Orangenschale, grober Seng und vor allem je eine Prise Sternanispulver und Pimentpulver sind echt genial! Drüber noch grob gehackte Mandeln und fertig ist ein Wohlfühlessen.


 

Ja, die Mandarinen: Aus ihnen wurde die bewährte Mandarinenbutter und außerdem dieser Ottolenghi-Mandarinenkuchen. Also ich könnte problemlos noch ein paar Mandarinen vertragen, da fällt mir noch genug ein, was man damit anstellen kann, leider ist die Saison nun aber wirklich zu Ende.


Da Burger geplant waren, musste ich wieder mal unbedingt meinen Senfkaviar machen, außerdem Rote Zwiebel-Marmelade. Ich habe schon vor längerer Zeit festgestellt, dass es in Wien gar nicht einfach ist, Burger Buns zu kaufen. Es gibt sehr gute vom Joseph, aber die sind wieder nur die zweite Wochenhälfte lieferbar, aber ich habe beim Felber welche gefunden, die haben mich recht begeistert. Man muss sie aufbacken, dann sind die richtig gut. Was man nicht vergessen darf: Einen Tag vorher muss man sie bestellen (zumindest hier in St. Favoriten).

 

 

 

Gelesen

Sigrid Neudecker und ich sind anscheinend miteinander alt geworden: In jungen Jahren habe ich ihre Sex-Kolumne im Falter gelesen, habe Tränen gelacht, als sie versuchte zu kochen, nun sind wir beide also beim Putzen gelandet. Irgendwie sehne ich die alten Zeiten wieder herbei, weil ich komme mir gerade ganz arg alt vor ...
 










Sonst so? Ja, passt eh. Bin gerade nicht so arg mitteilungsbedürftig. Ich drück euch aber ganz fest und ihr kriegt alle ein virtuelles Bussi links und rechts. Lasst es euch gut gehen, genießt gutes Essen und auch sonst das ganze Leben!