Dienstag, 15. März 2022

[Buchbesprechung] Fermentation von Heiko Antoniewicz

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

 

Mit Fermentation beschäftige ich mich ja schon einige Zeit und irgendetwas fermentiert hier immer vor sich hin. Rezensionen findet man hier und hier. Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, als mir dieses Buch zur Rezension angeboten wurde, denn ich schätze das Aromen-Kochbuch von Heiko Antoniewicz sehr. Dieses Buch ist nun aber anders und ich gestehe, ich habe mich dran abgearbeitet. Es ist nämlich wirklich ein sehr anspruchsvolles Buch. Aus diesem Grund zeige ich mehr Blicke ins Buch als sonst, damit man sich besser vorstellen kann, was einen erwartet. Es ist ja minder spannend, wenn ich ein Foto von meinem Sauerkraut einstelle, denn das schaut aus wie jedes andere auch.

Gemacht ist das Buch unglaublich toll: Sehr wertig, was die Fotos angeht, den Inhalt und die gesamte Aufmachung. Das Buch ist großformatig und umfasst 240 fadengebundene, großformatige Seiten, also nicht unbedingt etwas für das Nachtkastel, aber etwas für den Couchtisch, wo es bei mir über Wochen gelegen ist und ich jeden Abend drinnen geschmökert habe.

Rezepte und Foodstyling stammen von Heiko Antoniewicz. Die ruhigen und klaren Fotos sind von Thomas Ruhl. Die Texte für die Grundlagen stammen vom Molekurlarbiologen Michael Podvinec, die Texte zum Bier vom Biersommelier Markus P. Hoffmann. Also auch hier sind Meister ihres Faches am Wort.

© Matthaes Verlag

Links ist das Inhaltsverzeichnis zu sehen: Am Beginn werden die Grundlagen der Fermentation erklärt, worauf man achten muss, die Geschichte der Fermentation und welche Arten der Fermentation es gibt. 

Es folgen 50 Grundrezepte mit Gemüse, Früchten, Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen, Getränken, Essig, Fischsauce, Brot und Backwaren.

Im dritten Teil folgen 80 Rezepte aus der High End-Küche. Die klingen alle zum Niederknien gut und ich weiß nun, dass ich unbedingt einmal bei Heiko Antoniewicz essen gehen muss.

© Matthaes Verlag

Ich möchte diese Seite aus dem Buch zeigen, damit klar wird, dass der Einstieg ins Thema auch bei so einem hochkarätigen Buch mit viel Theorie verbunden ist. Die finde ich aber durchgehend sehr gut beschrieben und mir wurde dabei keine Minute langweilig. Es werden auch kleine Infos eingeflochten, die alles auflockern. Ich finde es zum Beispiel wirklich spannend, dass bei einem Backzutatenhersteller eine Sauerteig-Bibliothek zu finden ist, in der Sauerteige aus aller Welt zu finden sind, die immer wieder mit den jeweiligen Mehlen aufgefrischt werden. (Zu sehen ist das übrigens auch im Film Brot


© Matthaes Verlag
Die Grundrezepte sind zum Großteil gut nachmachbar. Ich habe Salzzitronen, Sauerkraut und Kimchi daraus gemacht, alle drei Rezepte sind gut gelungen. Es gibt aber auch Grundrezepte, die ich mit meiner Low-Tech-Küche nicht nachmachen kann, die ich aber enorm spannend finde. So weiß ich jetzt, wie der schwarze Knoblauch gemacht wird und ich werde den wirklich in Ehren halten, denn der müsste dezente 6 Wochen in einem Reiskocher auf der Funktion "Wärmen" verbringen.

Noch einmal ein anderes Kapitel sind die Gerichte, die in dem Buch gezeigt werden. Ich habe nur ein einziges nachgemacht, denn die sind wirklich tricky. Irgendein Küchengerät oder eine Zutat hätte mir bei den meisten gefehlt. Aber das macht eigentlich nichts, denn ich finde allein das Lesen enorm spannend. Nun weiß ich so eine Art von Küche noch mehr zu schätzen.


Hüttenkäse / Fischsauce / Kräutersalat / Kartoffelchips

Das ist das Gericht, das ich nachgemacht habe, wobei ich die Fischsauce auch nicht selber gemacht habe. Ich erkläre dann bei der Vorstellung des Rezeptes, wie das theoretisch geht.






Unterm Strich ist zu sagen, dass das ganz sicher kein Buch für AnfängerInnen ist. Wer jedoch wissen will, wie Küche auf höchstem Niveau funktioniert, der ist mit dem Buch bestens bedient, denn das Buch ist interessant geschrieben, sieht wunderschön aus und macht insgesamt gute Laune.


Fakten zum Buch
ISBN 978-3-98541-050-7 
Erschienen September 2021 
Umfang: 240 Seiten 
Format: 240 x 290 mm 
fester Einband (mit Lesebändchen) 

 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.


Herzlichen Dank an den DK-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

 

 

 

4 Kommentare :

  1. Hallo Susi,

    hm, schwarzer Knoblauch - ich habe nur einen Reiskocher, und auf den kann ich keine 6 Wochen verzichten... ;-)

    Klasse, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast mit diesem Buch. Tolle Rezension!

    Ich liebäugle auch schon länger damit, allerdings sind Buch kaufen und Buch lesen und umsetzen dann zwei Dinge, und letzteres braucht Zeit und Energie, die ich gerade nicht habe. Ich finde es toll, dass es solche Bücher gibt, und wenn mal mehr Zeit ist, ist es glaube ich die Fermentations-Bibel, die ich mir gerne ins Regal stellen würde.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Danke für die Blumen! Ja, man braucht schon Zeit, bis eine Rezension unter Dach und Fach ist.

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  2. Vielen Dank für deine Rezension, liebe Susi, das klingt nach einem spannenden Thema, das allerdings auch Hingabe benötigt. Solch ein hochwertiges Buch mit bestimmt vielen neuen Anregungen würde ich mir gerne schenken lassen......

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    1. Ja, stimmt, das Thema ist sehr faszinierend und man braucht Zeit - sowohl beim Einlesen als auch dann beim Zubereiten.

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