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Gegessen
Einmal hatte ich in der Josefstadt zu tun und habe ein Ham & Eggs-Sandwich bei Viola gegessen. Es war richtig, richtig gut. Ein Riesentrumm! Das ist wirklich eine komplette Mahlzeit. Extrem erfreulich fand ich das eingelegte Sauergemüse, das in dem Sandwich auch drinnen war. Uuuund es war Senfkaviar im Brot, sowas von gut. Ich muss unbedingt wieder Senfkaviar machen, denn der tummelt sich in Wien in etlichen Erfreulichkeiten wie dem Burger von XO-Grill. Der Senfkaviar ist echt einfach zu machen und macht viel Gutes noch besser.
Eines der besten Sichuan-Lokale in Wien ist das Sichuan in Favoriten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenige Leute das kennen. Die Küche ist jedenfalls hervorragend. Man muss allerdings Sichuan-Spezialitäten essen, der Rest ist eher mau. Meine Empfehlung: Vorspeise 24 und oder 25, beides Teigtäschchen, die Meister Feng selbst macht. Hauptspeise: Hui Guo Rou, der doppelt gegarte Schweinebauch, oder wie am Foto Ganbian, doppelt gebratenes Rindfleisch mit Bambus. Wenn man zu den Stammgästen gehört, bekommt man sogar geschnitztes Gemüse auf den Teller.
Man braucht zu Corona-Zeiten keine Sorge zu haben, denn das Lokal ist meistens fast leer, das Personal 3 x geimpft.
Der Turbohausmann und ich waren am Naschmarkt miteinander einkaufen, dabei hab ich ihm die Feinheiten des Marktkaffees nahegebracht. Ich glaub, er geht jetzt öfter mit auf den Naschmarkt, wenn es so ausgezeichneten Espresso gibt wie bei dem Standel, das die vielen guten österreichischen Produkte hat: Essig und Schnäpse vom Gölles, Chutneys und Pesti vom Grossauer, Marmeladen und sauer eingelegtes Gemüse vom Stauds, außerdem sehr guten Espresso vom Illy. Es durfte auch noch Himbeeressig mit nach Hause.
Jepp, der Mann findet das Einkaufen am Naschmarkt gut. Er hat nämlich entdeckt, dass es auf der Wienzeile das Illy Caffè gibt, also mussten wir auch dort im Freien einen Kaffee trinken. Wenn die Sonne scheint, dann hält man es wirklich schon aus, dass man sich einen Kaffee in der Sonne gönnt. Es werden dort sehr, sehr viele Arten von Kaffee angeboten − in dem Link oben steht, es seien 38. Ich denke, ich werde das noch näher erforschen müssen, denn der Kaffee war sehr gut, der Service sehr freundlich.
Und noch ein Kaffee: Ich war beim Joseph in der Landstraße und habe mir eine Melange gegönnt. Es ist sehr fein, wenn man außer einen guten Kaffee zu bekommen mit einem Lächeln nach seinen Wünschen gefragt wird und am Ende mit einem "Schönen Start in die Woche" verabschiedet wird. Ich brauch die grantigen Wiener Ober aus meiner Jugend definitiv nicht, sondern ich mag ein bissi nett behandelt werden für mein Geld. Zum Glück ist das in den Lokalen, in denen ich verkehre, eigentlich immer so.
Gekauft
Meine Paprikapulver sind alle auf einmal ausgegangen. Dass es das geben darf! Das hatte dann eine schnelle Bestellung bei BioBalkan zur Folge, denn die haben sehr gutes, halb-scharfes Paprikapulver mit einem rauchigen Aroma. Und es durften gleich ein paar Sachen mehr mit. Die beiden Ajvar-Sorten sind schon für die Grillsaison, denn dann ist das unverzichtbar.
Dringend empfehlenswert ist schon mal die Zwetschkenmarmelade. Sehr geschmackvoll und nur ein bissi süß.
Gespannt bin ich auf die getrockneten Pilze, die wurden im Standard sehr gelobt, daher durften sie mit.
Ja, wegen Paprikapulver musste ich natürlich noch zu Babette´s und da ist es ebenfalls nicht bei einem einzelnen Gewürz geblieben. Sehr gespannt bin ich schon auf das Harissa, denn das von Babette´s kannte ich bisher noch nicht und hatte auch noch nie eines in Pulverform.
Dieser Briocheknopf stammt vom Öfferl und er bekommt eine Empfehlung von mir: außen und innen sehr zart, aber dennoch nicht zu flaumig, sondern wie ich das bei Brioche gern mag, mit ein wenig Substanz. Der Hagelzucker oben drauf hat sich leider verabschiedet beim Heimtransport, aber auch die Zuckermenge scheint mir perfekt.
Wieder einmal kann ich das afghanische Lieblingsbrot nicht verlinken, weil diese Bäckerei keine Homepage hat. Sie ist immer noch in der Wielandgasse in Sichtweite vom Amalienbad gleich beim Reumannplatz. Und wie immer musste ich mich anstellen um das Brot. Es schmeckt aber auch zu köstlich!
An einem Samstag stand am Bauernmarkt beim Naschmarkt auch ein Standel vom
Brotocnik. Der Herr Potocnik ist der Bäcker, der viele Rezepte für das Joseph-Brot entwickelt hat. Das Baguette war sehr gut und erstaunlicherweise auch am zweiten Tag nach dem Aufbacken noch super. Das Standel ist übrigens auch sonst sehr gut sortiert gewesen. Zum Beispiel mein Kernöl von der
Schalk-Mühle gibt es dort auch zu kaufen. Gut zu wissen, denn nun muss ich es mir nicht mehr schicken lassen.
Vom Kasses ist dieses sehr großformatige Ciabatta. Ich habe mich beim Pöhl,
wo ich es gekauft habe, drüber aufklären lassen, dass das eine extrem
lange Teigführung hat. Das sorgt gemeinsam mit der gewaltigen Größe
dafür, dass man recht lange ein saftiges Brot in Händen hält. Auch
aromatisch sehr fein!
Weil das Baguette gar so gut war, habe ich noch einmal Brot beim Standel vom Brotocnik gekauft. Dieses Mal ein Ciabatta, das wirklich auch hervorragend war. Zwar auch eines der teuersten Ciabattas, das ich je gekauft habe, aber halt auch eines der besten.
Zum Niederknien gut war das Bauernbrot vom
Motto. Schon deutlich gewürzt mit diversen üblichen Brotgewürzen, aber nicht so intensiv, dass es dadurch in eine bestimmte Richtung gedrängt werden würde. Wir haben wirklich eine ganze Woche von dem Brot gegessen und es war durchgehend gut.
Nur sehr schwer kann ich bei den Punschkrapferln vom
Pöhl vorbeigehen. Das sind wirklich Zwerge, aber genau die richtige Menge für die perfekte Süßkram-Menge zum Espresso. Die schmecken aber auch zu gut!
Gekocht
1A-Winterwohlfühlessen ist das
Erdäpfelgulasch. Genau dafür hatte ich also dieses eine Paar Debreziner im Sommer eingefroren. War eine gute Idee von mir, die damals schon in mir geschlummert hat. Dafür habe ich das Gulaschgewürz von oben eingeweiht und kann nur sagen, das schmeckt genau so gut wie meine eigene Gewürzzusammenstellung.
Ein Rezept von der Immer-Wieder-Nachkochen-Müssen-Liste ist dieses
Hendl aus der NYT. Es geht einfach, schnell (dauert samt Vorbereitungen so lange wie Reis kochen), schmeckt gut, ist sinnvolle Ernährung.
Es ist noch immer nicht vorbei mit meinem Orangenwahnsinn. Jedenfalls ist von den Butterscotch Pots ein Eiklar übrig geblieben, daraus habe ich Baiser gebacken, dann habe ich frei nach meinem
Pavlova-Rezept Eton Mess draus gemacht. Wer Eton Mess nicht kennt: Das wird original mit Erdbeeren, zerbrochenen Baisers und geschlagenem Obers gemacht, hier halt mit meinen eingelegten Orangen und Pistazien, weils so fesch ausschaut. Die Pistazien haben aber auch sehr gut gepasst.
Ja, der innere Schrei nach Wohlfühlessen bescherte uns dann etliche Kalorien.
Grammelknödel habe ich gemacht und wir haben geschwelgt darin.
Mein Gemüsekistel hat auch nach nach der passenden Beilage zu den Grammelknödeln geschrien: Warmer Krautsalat passt ja so gut in diese Jahreszeit.
Immer wieder gern essen wir die
Eingelegten Mandarinen nach dem Rezept von Katharina Seiser. Dieses Mal ganz schlicht, nämlich einfach aus Clementinen, die man nicht entkernen muss, und von denen ich die weiße Haut auch nicht entfernt habe. Dadurch, dass die Früchte in der Mitte auseinandergeschnitten werden, dringt die Marinade dennoch sehr gut ein.
In meinem Gemüsekistel war ein großes Stück Kürbis, das mich an dieses hervorragende afghanische Essen erinnert hat: Kadu Borani. Dazu gab es das afghanische Fladenbrot und schon war ein wahres Festtagsessen am Tisch. Ich hatte schon vergessen, wie gut das schmeckt. Nächste Kürbissaison kommt das ganz sicher früher dran. Dieses Mal habe ich nur frische Kräuter genommen, was dem Gericht sehr gut getan hat.
Wenn man etwas für die Seele tun will, sollte man Nigella Lawsons Butterscotch Pots machen. Hab ich probiert und kann sagen: Hilft garantierte in allen tiefen Lebenslagen!
Ein sonntägliches Wohlfühlessen waren diese
Polpette. Hat besonders gut ausgeschaut, weil ich Kirschparadeiser aus der Dose verwendet habe und ich die Polpette in derselben Größe gemacht hab.
Das Gemüsekistel des Monats Februar: Wieder viele Kohlgemüse, wie das halt um diese Jahreszeit so ist. Wieder eine unglaublich tolle Qualität. Vor allem der Knollenzeller (Sellerie) hat ein Aroma, dass ich mich eingraben könnte! Sehr zu empfehlen: Geschmorter Zeller mit Bratelfett. Die Kiwi waren perfekt reif und haben sich genau wie die Birne ausgezeichnet mit selbst gemachtem Granola gemacht. Der Lauch wurde zu dem sehr erfeulichen Erdäpfel-Lauch-Gemüse von Felix, dazu gab es aus dem Tiefkühler befreite Würstel vom Gleinkerseebauern (Der Seebauer steht übrigens schon wieder auf der Freyung am Biomarkt und zwar bis Ostern). Aus dem Kürbis wurde einerseits das afghanische Kadu Borani, andererseits wurden gemeinsam mit einem Teil der Erdäpfel zu Puffer verarbeitet. Das rote Spitzkraut wurde zu einem zitrussigen Salat mit Orangen- und Grapefruitfilets − sehr zu empfehlen! Die Äpfel durften in diesem Apfelkuchen einen guten Auftritt hinlegen. Der Karfiol wurde zu Pakora − wieder einmal eine Freude. Die Kohlsprossen wurden mit extra gekauften Roten Rüben zu diesem Winterlichen Röstgemüse. Der lila Grünkohl wurde einfach mit Chili und Knoblauch nach dem Blanchieren gewokt. Die zwei Romanesco-Zwerge habe ich wieder einfach gedämpft und in Butter geschwenkt − wir werden noch Freunde, ich und der Romaneso. Jedenfalls gibt es zu dem hübschen Aussehen einen interessanten Artikel im Standard. Falls jemand eine gute Idee hat, was man mit dem Romanesco noch anstellen kann, bitte her mit Ideen!
Gesehen
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© Filmladen
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Es gibt wieder mal einen Filmtipp von mir. Ich war ein bissi skeptisch, denn "Rotzbub" ist ein
Deix-Animationsfilm, aber der Deix lebt ja bekanntlich nicht mehr. Nachdem ich den Film gesehen habe, muss ich sagen, er ist extrem gut gelungen. Vielleicht nicht ganz so böse, wie die Karikaturen von Deix sein konnten, sondern eine liebevolle Hommage an seine Zeichnungen. Die Figuren sind sehr vielschichtig und sehr treffsicher angelegt.
Der Plot ganz kurz: Der Rotzbub ist der Sohn vom Dorfwirten in Siegheilkirchen und zeichnet die nackerte Fleischhauerin. Das ist natürlich DER Aufreger in dem Dorf der österreichischen 60er-Jahre mit mehr als genug braunen Flecken. Also quasi Manfred Deix in der Pubertät genau wie die Republik. Alles ist eng, das Herz, der Kopf und die Hose, aber zum Glück gab es auch damals schon Rock ´n Roll und Bier!
Viele bekannte österreichische Schauspieler*innen haben dem Film ihre Stimme geliehen − Adele Neuhauser, Katharina Strasser, Ulrike Beimpold, Thomas Stipsits, Roland Düringer, Erwin Steinhauer und viele mehr. Übrigens leiht Armin Assinger dem Gendarmen seine Stimme, Maurice Ernst, der Frontman von Bilderbuch, ist der Einfaltspinsel. Regie führten Marcus H. Rosenmüller und Santiago Lopez Jover, letzterer war auch Animationsdirector. Buch: Martin Ambrosch, Musik: Gerd Baumann
"Rotzbub" startet in den österreichischen Kinos am 24.3.
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© Karin Gruber
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Noch ein kleiner Hinweis: Ich hab ja einen Hang zum Altmodischen, daher ist es mir ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass das Bellariakino gerettet werden soll. das wahrscheinlich älteste Kino von Wien wurde vor zwei Jahren geschlossen. Etliche Leute mit jeder Menge Kino- und Gastro-Expertise haben ein Crowdfunding gestartet und vielleicht hat ja jemand ein wenig Geld übrig, um hier mitzuhelfen.