Samstag, 26. Februar 2022

Die Wiener Faschingskrapfen

Alle Krapfen sind selbst gekauft und ich habe keinen Auftrag für Werbung. 

 

Der Turbohausmann und ich haben mit Freunden die Krapfen, die es so in unserer Nähe zu kaufen gibt, ausprobiert. Es sind natürlich nicht alle vertreten, die es in Wien zu kaufen gibt, das wäre für eine kleine Runde auch viel zu viel. Eine Konditoreikette hatte zum Beispiel einfach keine und hätte nur gern die vom Vortag verkauft, aber das ist natürlich dann nix für eine Verkostung.

Was ich spannend gefunden habe: Es gibt sogar bei der Verpackung Unterschiede. Nur zwei (Oberlaa und Gragger) haben die Krapfen mit Papptellern in das Papiersackerl gegeben, das ist aber erstaunlich transportsicherer als einfach nur so den Krapfen in ein Sackerl zu geben. Ich mag das, wenn sie Leute auch so etwas überlegen.

Generell kann man sagen, dass die Krapfen alle wirklich in Ordnung waren. Solche Sachen wie den mittlerweile selbstverständlichen weißen Rand braucht man echt nicht mehr erwähnen, denn den haben sie alle. Kein Krapfen war angebrannt, keiner hat nach ranzigem Fett geschmeckt, also insgesamt eine erfreuliche Sache.

Wo sich Spreu und Weizen trennen, ist vielfach die Marmelade. Mir sind viele gekaufte Marmeladen einfach zu süß und zu wenig marillig, das setzt sich halt auch bei den Krapfen fort. Aber auch die Konsistenz der Marmeladen ist nicht immer perfekt. Auf dem Krapfen links sieht man, dass die Marmelade richtig rausrinnt. Ist jetzt kein Drama, aber halt nicht so nett zu essen wie eine in der perfekten Konsistenz.

 

Nun geht es ans Verkosten.

Als Favoritnerin kann ich nicht anders als ab und zu die Krapfen vom Groissböck zu kaufen. Sie sind immer wieder eine Freude: extrem flauschig, die richtige Menge Marmelade ist drinnen. Okay, die Marmelade ist schon sehr süß und wenig marillig. Durch die massive Flauschigkeit wenig Biss.






Am Naschmarkt beim Pöhl sind mich die Krapfen vom Grimm angesprungen. Jessas, das sind Zwerge! Geschmacklich gut, Marmelade sogar sehr gut,  ein Haucherl bissfester. Farbe passt, Aroma auch, insgesamt sehr erfreulich. Preislich tun die Zwerge allerdings weh.

Ganz eine andere Größe haben da die Krapfen vom Ströck. Nachdem Gault Millau einen Krapfentest gemacht hat und das die Siegerkrapfen waren, musste ich sie probieren. Leider haben wir altbackene erwischt und damit verlieren sie enorm. Es lag wahrscheinlich daran, dass an dem Tag, an dem wir sie gekauft haben, 5 Stück zum Preis von 4 abgegeben wurden. Damit kamen wir zum Handkuss als Opfer der Geiz-ist-geil-Mentalität. Da gehen einfach viel mehr Krapfen als sonst weg und man bekommt halt dann auch mal einen, der schon lange herumgelegen hat.

Dieser Krapfen ist von Motto und mit Crème brûlée (ehrlicherweise einer Vanillecreme) gefüllt. Eigentlich gegen die reine Lehre, denn ich esse am liebsten Krapfen mit Marmelade, aber die waren von anderen Menschen schon aufgegessen. Aber auch so war der Krapfen sehr gut: ein bisschen Biss, aber nicht zu viel, schöne Porung im Teig, die Füllung in der richtigen Menge, nicht zu süß, auch das Äußere eine Freude.



Eigentlich habe ich immer Hemmungen, Produkte von handwerklich arbeitenden Bäckern mit solchen von Bäckereiketten zu mischen. Aber ich muss sagen, der Krapfen vom Felber war richtig gut! Der Biss perfekt, nicht dramatisch aufgeblasen, der Teig aromatisch, die richtige Menge Marmelade, aber die ein wenig zu süß. Insgesamt eine sehr erfreuliche Überraschung.

Nun gab es noch einen Krapfen-Test und zwar vom Konsument. Es lohnt sich, den Test genauer anzuschauen, denn da wurden auch lebensmittelchemische Analysen gemacht und nicht nur nach dem Geschmack geschaut.

Der links zu sehende Krapfen war vom Geschmack her der Testsieger, er stammt vom Mann. Wir fanden den gut, aber nicht spitzenmäßig, eben wegen der Marmelade (zu süß, zu wenig marillig). Aber das ist halt eine sehr subjektive Sache, denn es werden jede Menge Marmeladen im Supermarkt gekauft und scheinbar sind viele Leute damit glücklich.

Eine meiner Lieblingsbäckereien ist der Gragger. Dieser Marmeladekrapfen ist wirklich ganz, ganz fein. Die Porung perfekt, sehr flauschig, aber dennoch mit Biss, die richtige Menge Marmelade und die schmeckt auch sehr gut. Die Marmelade stammt vom Stauds, also sowohl von der Süße als auch vom Marillenaroma ganz super. Allerdings ist uns die Marmelade aus dem Krapfen entgegengeronnen (sieht man oben auf dem zweiten Foto). Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt.
Mein ganz persönlicher Testsieger ist wieder einmal der Krapfen vom Oberlaa. So ein wunderbares Aroma hatte keiner der anderen Krapfen. Die Marmelade war sehr gut, hatte auch die richtige Konsistenz. Allein der Teig ist schon so eine Freude. Die Porung ausgezeichnet, ein wenig Biss, also insgesamt ein wunderbares Stück Backwerk.


 

Freitag, 25. Februar 2022

Reisnudelsalat mit Garnelen

Ein sehr netter Salat war das und ich gestehe: Ich habe es genossen, endlich einmal keine Kohlgemüse zu essen. Die mag ich zwar sehr gern, aber die scheinbar jahreszeitlosen Gurken und Karotten sind auch kein Fehler.

Rezept adaptiert aus Meal Prep.

 

 

Für 2 Personen 
100 g Reisnudeln
10 Garnelen 
1 EL Olivenöl
2 Karotten
1 Minigurke
2 Frühlingszwiebel

Dressing:
4 EL Limettensaft
4 TL geröstetes Sesamöl
2 TL hellen Rohrzucker
2 TL Fischsauce (Nuoc Nam)
weißer Pfeffer

Zum Servieren: 
2 EL geröstete Nüsse (hier Erdnüsse) 
Asiatische Kräuter nach Wahl (hier Koriander) 

Die Reisnudeln nach Packungsanweisung zubereiten, danach abgießen. Währenddessen die Kräuter grob hacken, Karotten und Gurke in feine Streifen, Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Alles in eine Schüssel geben. Limettensaft, geröstetes Sesamöl, Rohrzucker, Fischsauce und weißen Pfeffer in ein Schraubglas geben, zuschrauben, gut schütteln. Marinade über die Gemüse geben, vermischen.

Die Garnelen in heißem Olivenöl 2 min auf jeder Seite anbraten. Reisnudelsalat auf zwei Schüsseln aufteilen. Die Garnelen drauflegen, mit Erdnüssen bestreut servieren.

Dienstag, 22. Februar 2022

[Buchbesprechung] Mit Meal Prep zum Wunschgewicht von Pascale Weeks und Aurélie Guerri

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

 

Ja, nun ist Weihnachten schon eine Weile vorbei, nur meine Weihnachtskilos sitzen immer noch bombenfest. Aus diesem Grund habe ich mir ein Kochbuch zum Thema Wunschgewicht genauer angeschaut. Für mich eine Neuheit ist das Thema Meal Prep, also das Vorbereiten von Gerichten, wodurch man Zeit spart. 

Zu den Autorinnen: Pascale Weeks ist Food-Redakteurin und betreibt einen Blog in Frankreich. Aurélie Guerri ist Ernährungsberaterin.  

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der sich Tipps und Tricks zum Abnehmen finden. In der Einleitung werden auch kurz Frühstück und Mittagessen abgehandelt, im Hauptteil geht es nur um das Abendessen.

Für mich ganz neu war, dass der Hauptteil eines Kochbuchs in drei große Teile gesplittet ist, nämlich in die Phasen Reinigung, Neuausrichtung und Routine. Im gesamten Buch gibt es keine Kalorienangaben, was ich gut finde, weil ich weiß genau, wenn ich anfangen muss, über alles Buch zu führen, dann wird das nichts. Insgesamt umfasst das Buch 12 Wochen, zur Reinigung finden sich 10 Rezepte, zur Neuausrichtung 25 und zur Routine ebenfalls 25. Die einzelnen Wochen zeigen interessanterweise nur jeweils 5 Rezepte. Die Autorinnen wissen offensichtlich, dass bei so einem straffen Ernährungsplan die Ausrutscher programmiert sind. 

Am Beginn jeder Woche findet sich eine Einkaufsliste bzw. Liste, was man in der kommenden Woche braucht. Dann wird eine Kochsession beschrieben, in der man innerhalb einer recht überschaubaren Zeit alle Vorbereitungsarbeiten für eine Woche macht. Die gegarten bzw. vorbereiteten Lebensmittel kommen dann in Dosen in den Kühlschrank und können an den entsprechenden Tagen mit wenigen Handgriffen zu einer Mahlzeit gemacht werden. Rezepte für jedes einzelne Gericht, wie man sie gewohnt ist, finden sich nicht. Für Vegetarier sind immer Ersatzprodukte zu Fisch und Fleisch angeführt.

Die Mengen sind für 4 Personen ausgewiesen, wobei die Portionen knapp berechnet sind − eh klar, oder? Das Einkaufen sollte kein Problem darstellen, da durchwegs Nahrungsmittel verwendet werden, die man im nächsten Geschäft bekommen kann. Die Rezepte beinhalten eigentlich nur Gemüse, die es im Supermarkt sowieso immer gibt. Wenn man saisonal auf Märkten und direkt bei Bauern einkauft, wird es eher schwierig, weil weder Avocado noch Paradeiser oder Blattsalat würde ich derzeit bei meinen Bauern bekommen. Es gibt sympathischerweise wenig Fleisch und Fisch, sondern bei den Gerichten stehen eindeutig Gemüse im Vordergrund. Insgesamt wird recht sparsam mit Kohlehydraten umgeganen. Phobie vor hochverarbeiteten Lebensmitteln darf man nicht haben: Zum Beispiel Fisch kommt zu 50 % aus der Dose bzw. dem Glas, es werden auch andere Fertigprodukte verwendet.

Beim Nachkochen habe ich aus jeder der drei Phasen ein Rezept gekocht, um ungefähr einen Querschnitt aus dem Buch zeigen zu können.

 

 

Hühnerbrust mit Röstgemüse

An sich waren hier keine Erdäpfelspalten vorgesehen, aber ich werde kohlehydratfrei nicht satt, daher habe ich einfach ein paar Spalten aufs Backblech zum Gemüse dazugelegt. Was es leider nicht aufs Foto geschafft hat, ist eine Sauce aus Hüttenkäse und Pesto (im Buch fertig gekauft, ich selber gemacht), die das an sich recht trockene Essen rausreißt.

 

Nudelgratin mit Schinken und Parmesan

Gekochte Nudeln und Schinken werden mit Sojasahne vermischt, drauf kommt Parmesan, so wird das gratiniert. Wie man sieht, habe ich mir noch erlaubt, mit Kräutern dem Geschmack auf die Sprünge zu helfen. Ein einfach zu kochendes Essen.

 

Reisnudelsalat

Das ist das Rezept, das ich auch diesem Buch vorstellen werde.

 

 

 

 

 


 

 

Für wen sich das Buch eignet: Für Abnehmwillige, die nicht gern kochen und/oder nicht gern Zeit für den Einkauf aufwenden.

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-442-17894-0 
Übersetzung: Jutta Schiborr 
Paperback, Klappenbroschur
Umfang: 176 Seiten
Format: 17,0 x 24,0 cm 
Erschienen am 15. November 2021 


Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen. 

Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.


Mittwoch, 16. Februar 2022

Grünkohl-Crespelle

Manches ändert sich ja doch, zum Beispiel liebe ich jetzt Grünkohl. Vor eingen Jahren kannte ich den gar nicht. Dann gab es bei ausgewählten Bauern welchen am Markt und ich stand ein wenig rätselnd vor diesem Grünzeug. Nun habe ich den jedes Jahr auf Balkonien und habe auch schon etliche Rezepte hier am Blog, die ich immer wieder gern nachkoche. Jetzt geht die Saison leider dem Ende zu und ich weine diesem Kohl ein Tränchen nach. 

In meiner Gemüsekiste war ein Büschel Grünkohl, dazu war ein Schälchen Kirschparadeiser drinnen, die aber dringend in den Ofen mussten, um ihnen Aroma zu entlocken. Mir fiel dazu mein Rezept für Crespelle Fiorentina ein, die ich schon ewig nicht mehr gemacht habe. Es ist schon viel Arbeit, aber ein richtig feines Rezept, das mit seiner Million Kalorien schon ein grandioser Seelenschmeichler ist. Damit schicke ich den Kohl in die verdiente Sommerpause und freue mich auf die Frühlingsgemüse, die ja auch irgendwann kommen müssen.

4 Portionen
 
Für die Ofenparadeiser 
1 Schalotte 
1 Zehe Knoblauch 
250 g Kirschparadeiser
2 El Olivenöl 
Salz 
Pfeffer 
Zucker

Für 4 Palatschinken
80 g glattes Mehl
200 ml Milch
1 TL geschmolzene Butter
1 Ei
Salz
4 TL Butter zum Backen 

Für die Füllung
300 g Grünkohl (frisch)
1 Zwiebel 
1 rote Chilischote (ersatzweise Chiliflocken)
1 El Olivenöl
150 g Sauerrahm
Salz
Pfeffer
1 Bio-Zitrone, die abgeriebene Schale

Zum Gratinieren
1 EL Butter
½ EL Mehl (griffig oder Allzweck)
200 ml Milch
1 Ei
Salz
weißer Pfeffer
Muskatnuss
100 g Fontina, gerieben
3 EL Parmesan, fein gerieben

 

Schalotten und Knoblauch fein würfeln. Olivenöl in einem ofenfesten Topf erhitzen, Schalotten und Knoblauch darin glasig dünsten. Kirschparadeiser dazugeben, mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Ins Rohr stellen und das auf 180 Grad Umluft aufheizen. Die Paradeiser dürfen da drinnen gemütlich vor sich hinschmurgeln.

In der Zwischenzeit die Fülle machen:  Grünkohl putzen, waschen und gut abtropfen lassen. Den Grünkohl von den groben Stängeln zupfen. Grünkohl in kochendem Salzwasser 3-4 min. kochen, abgießen, abschrecken und abtropfen lassen. Grünkohl mit den Händen gut ausdrücken und fein schneiden. Zwiebel fein würfeln, Chili in feine Streifen schneiden. Öl in einemTopf erhitzen. Zwiebeln und Chili darin bei milder Hitze andünsten. Grünkohl zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. 100 ml Wasser zugeben und den Kohl im geschlossenen Topf 10 Minuten dünsten. Abkühlen lassen, geriebene Zitronenschale und Sauerrahm einrühren.

Während der Grünkohl auskühlt, die Butter in einem beschichteten Topf schmelzen. Mehl einrühren, eine helle Einbrenn machen, mit Milch auffüllen und einige Minuten unter dauerndem Rühren köcheln lassen, bis der Mehlgeschmack verschwunden ist. Mit Salz, weißem Pfeffer und Muskatnuss würzen. Überkühlen lassen, dann ein Ei und den geriebenen Fontina einrühren.

Alle Zutaten für die Palatschinken verrühren und ein wenig stehen lassen, damit das Mehl quellen kann. Dann jeweils 1 TL Butter schmelzen und die Palatschinken der Reihe nach in einer Pfanne ausbacken. Ich lasse dafür die leere Palatschinkenpfanne immer sehr heiß werden, dann nehme ich sie vom Herd, schwenke die Butter darin, sodass sie zu Nussbutter wird. Dann einen Suppenschöpfer Teig eingießen, schwenken, bis der Teig dünn verteilt ist, erst dann stelle ich die Pfanne wieder auf den Herd. Von beiden Seiten goldbraun backen.

Paradeiser aus dem Rohr nehmen und in eine ofenfeste Form füllen, gleichmäßig verteilen. Palatschinken mit dem Grünkohl füllen, auf die Paradeiser legen. Mit der Bechamelsauce übergießen, mit dem Parmesan bestreuen und im Ofen ca. 30 min. backen. Sollte die Oberfläche zu schnell bräunen, mit einer Alufolie abdecken.


 


Freitag, 11. Februar 2022

Pad-Thai-Salat mit Grünkohl und Kraut

Ihr wisst ja nun Bescheid über mein Gemüsekistel und die Tatsache, dass ich Grünkohl noch immer nicht so ganz selbstverständlich in unser Essen integrieren kann. Aber es gibt ja zum Glück supere Kochbücher, die helfen mir da aus der Patsche. Und ich mag thailändische Gerichte wie das Nationalgericht Pad Thai. Hier kommt es in neuem Gewand daher, nämlich als Salat. 

Kraut und Kohl werden eingesalzen und geknetet. Das hat den Effekt, dass vor allem der roh recht feste Grünkohl weicher wird, dennoch haben diese Gemüse dann noch Biss. Dazu kommt Limette an den Salat, sodass da gar nichts Dumpfes oder Altmodisches ist, sondern es ist ein wirklich hervorragend schmeckendes Essen, das schön frisch und knackig fast Frühlingsgefühle weckt.

Rezeptquelle: From Asia With Love von Hetty McKinnon

4 Portionen

Grünkohl (etwa 120 g), in feine Streifen geschnitten 
½ Rot-oder Weißkohl, in feine Streifen geschnitten 
1 Limette, halbiert 
350 g breite Reisnudeln  
Olivenöl  
3 Radieschen, in feine Scheiben geschnitten 
2 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten 
20 Basilikumblätter 
1 Hand voll Korianderblätter 
3 EL geröstete Erdnüsse, grob gehackt 
Meersalz 
schwarzer Pfeffer 

Für das Pad-Thai-Dressing 
3 EL brauner Zucker 
3 EL vegane Fischsauce
1 EL Reisessig
1 EL Tamarindenpaste
1 EL geröstetes Sesamöl
¼ TL Chiliflocken
1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
Olivenöl
Meersalz
schwarzer Pfeffer

Für das Pad-Thai-Dressing Zucker, Fischsauce, Reisessig, Tamarindenpaste, Sesamöl, Chiliflocken und Knoblauch in einen kleinen Topf geben und bei geringer Hitze etwa 1 Minute sanft köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Topf von der Hitze nehmen, 1-2 EL Olivenöl unterrühren und das fertige Dressing mit Meersalz und schwarzem Pfeffer würzen. 

Den in Streifen geschnittenen Grün- und Weiß- oder Rotkohl in eine große Schüssel geben, mit 1 TL Meersalz bestreuen und eine halbe Limette darüber ausdrücken. Den Kohl kneten, bis sich Salz und Limettensaft gleichmäßig verteilt haben, und dann etwa 10 Minuten ziehen lassen. Einen großen Topf mit Wasser füllen, dieses salzen und zum Kochen bringen. Die Nudeln hineingeben und nach Packungsanleitung 6-7 Minuten bissfest kochen. Die Nudeln abgießen, unter fließendem kaltem Wasser abschrecken und dann gut abtropfen lassen. Die Nudeln, den Kohl und das Dressing in eine große Schüssel geben, gut vermischen und mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Dann Radieschen, Frühlingszwiebeln, Basilikum und Koriander dazugeben und unterrühren. Die übrige Limette in Stücke schneiden. 

Den fertigen Salat auf Schüsseln verteilen, mit gehackten Erdnüssen bestreuen und mit den Limettenstücken zum Beträufeln servieren. 

 

Ersatzzutaten 
Statt veganer Fischsauce: normale Fischsauce 
Statt Grünkohl: Mangold oder in feine Streifen geschnittener Brokkoli oder Blumenkohl 
Statt Rot- oder Weißkohl: Chinakohl oder in feine Streifen geschnittener Rosenkohl

 


Es war ein richtig gutes Essen, das uns sehr geschmeckt hat. So geht Salat auch im Winter. Und vor allem: So isst man den Regenbogen am allerbesten.

 

 


 

Dienstag, 8. Februar 2022

[Buchbesprechung] From Asia With Love von Hetty McKinnon

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag.

Ihr kennt den Spruch "Man macht man sich keine Freunde mit Salat"? Der erste Satz, den ich von Hetty McKinnon gelesen habe, lautet hingegen: "Making friends with salad". Das fand ich sagenhaft sympathisch! Und dann noch die Kombination von Asien und Salat in einem Buch, das musste einfach passen, denn in Asien isst man nicht einfach "nur" einen Salat, sondern das sind meistens grandiose Hauptgerichte "mit alles". Aber ich bin wieder einmal mit der Tür ins Haus gefallen, also der Reihe nach: Hetty McKinnons Familie stammt aus China und wanderte nach Australien aus, wo Hetty aufgewachsen ist. Später übersiedelte die Familie dann nach Brooklyn, New York. 2011 begann sie in ihrer Wohnung in der Arthur Street in Sidney mit dem Kochen (daher der Name ihrer Hompage) und eröffnete einen Salatlieferdienst. Das vorliegende ist nun bereits ihr drittes Kochbuch. Sie hat auch sonst als Food-Journalistin Karriere gemacht. Sie schreibt im Guardian, für Epicouros, hat das peddler journal gegründet und hostet außerdem den Podcast the house specials.

In diesem Kochbuch werden die vegetarischen Gerichte, mit denen die Autorin aufgewachsen ist, gezeigt. Was mir sehr gefällt: Nicht unbedingt großes Kino, wenn man für Weihnachten oder sonst eine spezielle Gelegenheit aufkocht, sondern Gerichte für den Alltag. Also nicht, dass keine großartigen Gerichte in dem Buch wären, aber es kommt in keiner Weise großsprecherisch daher. Es werden auch kleine Dinge wie die berühmten Tee-Eier oder das in Asien allgegenwärtige Chili-Öl gezeigt, auch eine Möglichkeit, wie man vegane Fischsoße macht, also wirklich für alle Lebenslagen quasi, wenn man gern asiatisch kocht.

Die Fotos stammen ebenfalls von der Autorin. Wie man auf ihrer Homepage sehen kann, kann sie das gut. Hell und freundlich wird das Essen auf Tellern präsentiert und wird nicht in der Gegend verteilt. Mir gefällt so ein sorgsamer Umgang mit Produkten. Die Fotos sind alle ohne Rüschen und Schnörkseln und ganz klar und sachlich, was den modern-asiatischen Gesamteindruck noch verstärkt.

Gegliedert ist das Buch in "Der perfekte Start in den Tag", "Nudeln: Eine Portion Glück", "Dumplings und andere kleine Köstlichkeiten", "Kein Essen ohne Reis − und was man dazu serviert", " So viel mehr als nur Salat", "Nicht zu süß", außerdem Einleitung, Danksagung und ein ausführliches Register nach Zutaten. Die Gerichte sind keinem bestimmten Land zuzuordnen, sondern halt das, was man hierzulande als "asiatisch" zusammenfasst. Sehr gut gefallen mir die Klassiker, die alle neu interpretiert werden: der Grundgedanke bleibt erhalten, aber was herauskommt, ist eine moderne Variante davon.

Mit dem Nachkochen habe ich mir sehr leicht getan. Die Zutaten bekommt man in Wien im Asia-Laden ums Eck oder einfach im Supermarkt. Die Gemüse sind solche, wie sie hier wachsen, also auch das ist kein Problem. Zu meiner Freude finden sich viele saisonale Rezepte im Buch. Kochtechnisch braucht man ebenfalls keine besonderen Vorkenntnisse, Geräte oder Kochtechniken, um mit dem Kochbuch zurecht zu kommen. Die Anweisungen sind sehr gut, sodass man zeittechnisch nicht in Schleudern kommt, was bei Asia-Gerichten mit den vielen Vorbereitungen leicht mal passieren kann. Najaaa irgendwie ist es dann schon eine Herausforderung gewesen, was ich nachkochen soll, weil je mehr ich in das Buch reingeschaut habe, desto mehr Rezepte haben mich angelacht.

Bei den Rezepten finden sich Anmerkungen, die es einfach machen, das jeweilige Rezept glutenfrei oder vegan zu servieren. Es finden sich auch immer wieder kleine Tipps, wie man das Rezept abwandeln kann oder wie man es am besten kombiniert.

Und schon geht es los mit dem Nachkochen! Ich bin übrigens anfangs mit meinen nachgekochten Rezepten gleich am Beginn des Kochbuchs hängen geblieben und musste mich richtig disziplinieren, damit ich euch einen guten Querschnitt aus dem gesamten Buch vorstellen kann. Aber wie man es dreht und wendet, das Buch ist von vorne wie von hinten eine großartige Inspiration!

French Toast mit Kondensmilch

In Wien kennen wir das als "Armer Ritter", allerdings mit Powidl drinnen. Hier kommt Kondensmilch zwischen zwei Brotscheiben. Die Brotscheiben werden in eine Ei-Kondensmilch-Mischung getaucht und dann in Butter herausgebraten, oben drauf kommt noch einmal Kondensmilch.
Das ist es, was ich an Kochbüchern gern mag: Da kommen auch mal Reste zum Einsatz wie altbackenes Brot, und aus dem wird dann etwas Feines gezaubert. So konnte ich Reste aus einer Tube Kondensmilch aufbrauchen und ein Stück altbackenen Striezel. Geschmeckt hat es uns gut.

Gurkensalat mit Sesamdressing und Chiliöl

Ein ähnliches Rezept gibt es schon hier am Blog. Wie in China üblich, wird die Gurke verhauen, was sie wirklich aufnahmefähig für das Dressing macht. Das besteht im Buch schlicht aus Tahin, Sesamöl, Salz und Pfeffer − also auch hier wieder ganz einfach und alltagstauglich.

Mein Chiliöl war gerade aufgebraucht, daher habe ich auch das aus dem Buch nachgemacht. Es ist eine Interpretation von Sichuan-Chiliöl mit vielen Gewürzen. Es heißt zurecht Passt-immer-Öl, denn es ist schön wandelbar.


Maromierte Tee-Eier

Die habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Gekochte Eier werden für 24 Stunden in eine Marinade aus schwarzem Tee und diversen Gewürzen eingelegt. Die Eier schauen dann wirklich aus wie Marmor. Es gibt auch Rezepte für Rote Rüben-Eier und Soja-Eier in dem Buch. Das sind so nette Kleinigkeiten, die immer passen, die ich sicher auch noch ausprobieren werde. 

 

 

 

Chow Mein mit Sojasauce

Das ist ein Klassiker, wie man ihn in traditionellen Dim Sum-Lokalen serviert: Eiernudeln werden mit Sojabohnensprossen und Frühlingszwiebeln gebraten, drüber kommt eine Sauce aus heller und dunkler Sojasauce, dazu Sesamöl, was dem Gericht dieses ganz typische Aroma verleiht. Ich habe es als veganes Gericht serviert, das bei uns als Abendessen gut geschmeckt hat.

Pad Thai-Salat mit Kohl

Mein Favorit! Das Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.





 

 


Unterm Strich ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, was vegetarisch-asiatische Gerichte angeht. Es sind weder kochtechnische noch andere Stolpersteine eingebaut, also eignet sich das Kochbuch auch für Kochanfänger. Die Rezepte sind wunderbar alltagstauglich. Es ist außerdem ein sehr persönliches Kochbuch, sodass man die Autorin über ihre Rezepte mit den kleinen Geschichten wirklich kennenlernt.


Fakten zum Buch:

ISBN: 978-3-7913-8788-8
Umfang: 256 Seiten
Format: 19,5 x 26,0 cm
Pappband  
150 farbige Abbildungen 
Erschienen am 20. September 2021 
 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.


Herzlichen Dank an den Prestel-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Dienstag, 1. Februar 2022

Foodie-Rückblick auf Jänner 2022

  Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 


Gegessen

Nachdem ich ja zur feigen Fraktion gehöre, die sich sozial distanziert und derzeit nicht so gern in Restaurants geht, kam mir die Neueröffnung von Alles Wurscht sehr gelegen. Alles regional, alles bio, alles wunderbar dekadent! Ein Würstelstand der Extraklasse, der alle Stückeln spielt. Auf dem Bild zu sehen sind Calamari fritti mit Chilimayo, Trüffelpommes, Waldviertler mit Senf und Kren, dazu eine Handsemmel vom Öfferl. Dazu gab es Tiroler Cola und ein Glas Weißwein. Alles wahnsinnig gut! Der Preis? Alles zusammen mit Trinkgeld 27,-, also tut nicht wirklich weh. Der Besuch dort wird wiederholt.

 

 

Das Café Drechsler kenne ich noch aus jungen Jahren, denn das hatte immer sehr coole Öffnungszeiten: Es machte um 4.00 Uhr morgens auf und nach einer wilden Nacht, wenn alles andere geschlossen war, konnte man ins Drechsler um eine Eierspeis gehen. Jetzt schätze ich mehr den hervorragenden Kaffee und dieses Mal habe ich Eier Benedict gegessen, die auch ausgezeichnet gewesen sind. Immer noch große Drechsler-Liebe, denn da passt alles − sogar die Corona-Kontrollen sind vorbildlich.





Gekauft

Baguette von Motto ist immer eine gute Sache, daher kaufe ich das immer, wenn ich irgendwas in der Nähe der Mariahilferstraße zu tun hab. Das Baguette kann man am zweiten Tag sehr gut aufbacken und es schmeckt dann immer noch super. Das hat Seltenheitswert bei Baguettes und ist eindeutige der langen Teigführung zu verdanken.


Ebenfalls vom Motto ist dieses Mandelcroissant. Irgendetwas Süßes darf immer mit, wenn ich dort bin. Und sehr oft sind das diese mit einer richtig guten Mandelcreme gefüllten und mit Mandelblättchen bestreuten Croissants.





Den mit Abstand besten Striezel meines Lebens hab ich beim Pöhl gekauft. Das war ein Riesentrumm und ich habe nur einen halben genommen − großer Fehler! Obwohl wir nur zu zweit sind, hätten wir den wahrscheinlich trotz der beachtlichen Größe aufgegessen. Und ich verzeihe dem Striezel tatsächlich, dass er keine Rosinen drinnen hat.

Nachdem ich schon am Naschmarkt war, hab ich beim Käs nicht vorbeigehen können. Ein Stück Bergkäse und diese Butter durften mit. Der Striezel von oben und diese Butter haben uns tatsächlich die normalerweise verpflichtende Sonntagsnachmittagsmehlspeise ersetzt.






 

 

Gekocht

Das ist jetzt früchtetechnisch MEINE Jahreszeit, denn es gibt Zitrusfrüchte in Hülle und Fülle. Das muss man ausnutzen und es gibt praktisch jeden Tag irgendwas mit Zitrus. Gleich am Anfang habe ich wieder diese Karamellisierten Grapefruit mit Ingwer-Joghurt und Pistazien gemacht. Wärmste Nachkochempfehlung!




Katharinas Pomeranzengugelhupf gehört auch zu den Stammgästen hier im Haus. Ich hab den Fehler gemacht, dieses Mal nur einen kleinen Gugelhupf zu backen. Der war in Rekordzeit weg!








Auch immer wieder eine Freude sind meine Orangenpalatschinken − nein, keine Crêpe Suzette, denn meine werden nie so hauchdünn, wie sich das für Crepes gehört, sie werden auch nicht flambiert, sind also alkohltechnisch entschärft. Aber sie schmecken verdammt gut!

Es gab schon richtige Mandarinen! Ihr wisst schon, die mit einer Million Kernen drinnen und jeder Menge Geschmack. Und wie immer habe ich dann sofort Mandarinenbutter gemacht und Mandarinenespuma, aber zu allererst Mandarinenmarmelade. Da kommt keine andere mit dem Aroma heran!

Ein Muss ist immer die Bitterorangenmarmelade, die ich jedes Jahr mache. Ich mach sie wirklich bitter, also nicht mit massig Wasser verdünnt, nur je nach Bitterkeit ein paar Schluck dazu. Und wie immer hat sie nicht gestockt. Entweder habe ich andere Ansprüche an das, wie Marmelade in der Konsistenz sein soll, oder andere Leute haben Tricks. Ich muss jedenfalls immer noch einen gehäuften Kaffeelöffel Pektinpulver dazugeben, dann stockt die Marmelade erst richtig.


Einmal gehts noch, dann lass ich euch in Ruhe mit meinem derzeitigen Orangenwahnsinn. Immer wieder gern essen wir die Mazerierten Orangen. Hervorragend dazu passt mein Einfaches Nougatmousse, also wenn Gäste kommen, sonst mag ich die mazierierten Orangen auch nur so, also ohne nix.






Gemüsekistl habe ich eines bestellt diesen Monat, wieder bei Iris Wallner. Sie produziert wahnsinnig gutes Gemüse! Der Karfiol hat schon ein wenig geschwächelt, aber sonst war das Gemüse wieder 1A. Sogar der Romanesco, mit dem ich sonst eher hadere, war gut. Rezepte finden sich ja mittlerweile ausreichend am Blog: Krautstrudel hab ich gemacht, Fleischknödel mit warmem rosa Krautsalat (Schaut wild aus!),  Ottolenghis ewig im Rohr gebratenen Karfiol, Topinamburcremesuppe (Rezept folgt), Sellerie-Cordon bleu, aus den Zeller-Resten schon wieder diese unglaublich gute Sellerie-Pizza mit Scamorza, aus den Äpfeln wurden Gebackene Apfelscheiben, die kleinen Romanesco und gelben Karfiol-Babys habe ich nur gedämpft und in ein wenig Butter geschwenkt, so waren sie eine schöne Beilage. Nur mit dem Grünkohl war ich ein bisschen ratlos, aber im kommenden Posting zeig ich, was draus geworden ist. Jedenfalls ist es schon sehr lässig, wenn man das Gemüse vor dem Haus entgegennehmen kann und nicht durch die Gegend tragen muss.

Und sonst so? Ja, geht eh. Wie seit Coronabeginn halt durchgehend a weng zach, auf Hochdeutsch: ein wenig zäh. Und die Einschläge mit den Infektionen kommen immer näher. Irgendwo hab ich den Vergleich gelesen, dass es sich anfühlt wie in der Schule, wenn alle abgeprüft werden und die meisten waren schon dran. Das trifft es ziemlich. Es dürft jetzt schon wieder Normalbetrieb einkehren, da hätt ich nix dagegen. Bis dahin koch ich aber wenigstens nette Sachen. Das ist schon ein Stück Lebensqualität, das ich nicht missen möchte. 

Was macht ihr denn alle? Gehts euch gut? Ich drück euch alle! Passt gut auf euch auf.