Dienstag, 18. Januar 2022

[Buchbesprechung] Weil's einfach gesünder ist von Alexander Herrmann

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 



Habt ihr auch so gut gegessen über die Feiertage? Also ich schon. Daher kam mir dieses Buch sehr gelegen, denn es zeigt, wie es gesund und dennoch wohlschmeckend gehen kann. 

Den Autor Alexander Herrmann braucht man eher nicht vorstellen, denn er ist Dauergast im deutschsprachigen Fernsehen, wenn es ums Essen geht. Er betreibt nicht nur zwei Restaurants, er ist eben auch Kochbuchautor und hat eine eigene Gourmet-Linie mit Chutneys und Co.

Alexander Herrmann schreibt, dass dieses Buch seine Oma Herta als Vorbild hat. Sie wurde 104 Jahre alt und hat sich offenbar an das gehalten, was aus heutiger Sicht in der Ernährungswissenschaft an Trends zu beobachten ist: Produkte mit hoher Qualität, gesunde Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, Low Carb, sekundäre Pflanzenstoffe. Entsprechend enthalten die Rezepte viel Gemüse, möglichst nicht verarbeitet, sondern kommen roh zum Einsatz, wenn gegart wird, dann schonend. "Iss den Regenbogen" ist auch ein Kriterium und es kommen viele bunte Lebensmittel auf den Tisch, was mir zu dieser Jahreszeit sehr entgegenkommt, denn wenn draußen schon alles grau und öde ist, dann will ich es auf dem Teller bunt. 

Dem Credo des Buchs entsprechend gibt es in der ausführlichen Einleitung Ausführungen zu Superfoods, dabei liegt der Schwerpunkt auf heimischen Produkten, eine Einführung in Makronährstoffe sowie in die Top Ten der Fette und Öl. Man muss sich aber nicht davor fürchten, dass man mit dem Buch ein ernährungswissenschaftliches Werk in Händen hängt, denn dieses Kapitel nimmt die ersten 25 von 224 Seiten in Anspruch, danach kommen nur mehr verstreut einzelne Doppelseiten mit verschiedenen Fotos von Hülsenfrüchten, Gemüsen etc. vor. Der Hauptteil des Buches ist eindeutig den Rezepten gewidmet. 

Das Buch ist gegliedert in "Vorwort" und "Einleitung", "Start in den Tag", "Hauptmahlzeiten" und "Kleine Gerichte", ein umfassendes Register hilft beim Zurechtfinden im Buch.

Insgesamt ist das Buch hell und freundlich gestaltet. Auch die Fotos sind hell gehalten und sachlich, also ohne Rüschen, allerdings mit vielen Teller oder sonstigem haltenden Händen. Natürlich ist der Autor fototechnisch im Mittelpunkt, aber das hält sich in Grenzen und der Promibonus wird nicht bis zum Umfallen ausgereizt.

Ich habe etliche Rezepte nachgekocht und bin großteils gut mit dem Buch zurecht gekommen. Ich musste weder spezielle Lebensmittel kaufen noch neue Küchengeräte, sondern ein ganz normaler Gang in den Supermarkt reicht aus und eine schlecht ausgestattete kleine Küche ist kein Hinderungsgrund, dass man irgendetwas nicht zusammenbringen würde. Ab und zu muss man das Hirn ein bisschen bemühen und darf sich nicht blind auf ein Rezept verlassen - zum Beispiel die Menge, dass für 2 Personen 1 bis 2 Kopfsalate die richtige Menge wären (zumindest für uns nicht). Und nun zeige ich euch beispielhaft, was sich so in dem Buch findet.

 

Kopfsalat mit Selleriewürfeln und Sonnenblumenkerndressing

Wie man sehen kann, habe ich keinen Kopfsalat, sondern halbierte Roma-Salatherzen verwendet. Sonnenblumenkerne im Dressing püriert kannte ich bisher noch nicht, aber die machten sich sehr gut. Insgesamt war es bei uns eine schöne Vorspeise. 

 


 

 

Überbackener Kabeljau mit grünen Senfbröseln

Der Fisch wird zuerst mit Niedrigtemperatur im Rohr vorgeragt, dann bekommt ein ein Häubchen aus gekräuerten Bröseln aufgesetzt und gratiniert. Da musste ich ein wenig an der Gardauer schrauben, aber  sonst ein sehr wohlschmeckendes Rezept.

Gebratener Cole Slaw mit Creme fraiche und Liebstöckelpesto

Ein ganz feiner Krautsalat, der mit Brot serviert bei uns als kleines Abendessen durchgeht. Der Krautsalat wird dabei nur kurz durch die Pfanne gezogen, sodass ein schöner Biss bleibt. Interessant ist das Pesto, bei dem unter anderem Liebstöckel, Petersilie und Walnussöl enthält, dafür werde ich sicher noch andere Einsatzgebiete finden.




Kürbiskernkartoffeln mit Schmorzitronensauce

Dafür werden Zitronen in einem Salzbett im Rohr geschmort, danach wird das Fruchtfleisch mit Kräutern, Gewürzen und Kernöl zu einer Sauce verrührt. Bei mir sind leider die Zitronen auf dem Salzbett ausgeronnen, dadurch hatte ich wenig Zitroniges, aber der enstandene Kräuterbrei hat sich sehr gut zu den Erdäpfeln gemacht.

Lachs-Ceviche mit rosa Grapefruit und Chicorée

Mein Favorit! Daher stelle ich das Rezept im nächsten Posting ausführlich vor.







Fazit: Nicht zu 100 % ein Anfängerkochbuch, sondern für ein bisschen Fortgeschrittene wahrscheinlich besser geeignet. Dieses Buch ist kein Diätbuch, sondern ein Kochbuch mit modernen Rezepten, die durchwegs leicht sind, viel frisches Gemüse beinhalten und alle ernährungstechnisch sinnvoll sind, dabei gut schmecken - frisch, kräuterig, durchdacht, leicht, also insgesamt eine Freude.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-8310-4412-2 
Erschienen: Dezember 2021 
Umfang: 224 Seiten 
Format: 198 x 255 mm, fester Einband 
Über 120 farbige Fotos

 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.


Herzlichen Dank an den DK-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.


 

 

 

 

 




5 Kommentare :

  1. wieder eine interessante Rezension, danke dafür!
    Iss den Regenbogen, das gefällt mir besonders...

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    1. Ja, das mag ich auch gern. Und ich versuche immer mehr, mich daran zu orientieren, besonders im Winter.

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  2. Das Buch klingt nach meinem Geschmack, viel Gemüse, häufig Rohkost und das alles lecker verpackt - Herz, was wünschst du dir mehr.

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    1. Ich denke auch, dass es genau so sein sollte, wie das in dem Buch steht - allerdings sind da noch die Kohlehydrate, die ich so liebe ...

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  3. Vielen Dank für deine wie immer ausführliche Buchbesprechung mit so vielen nachgekochten Rezepten! Das verschafft einen wirklich guten Einblick ins Buch.

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