Freitag, 28. Januar 2022

Rote Rüben-Knödel mit Lauchsauce

Dieses Rezept von meiner Immerwiederkochen-Liste ist irgendwie nach unten gerutscht. Nachdem wir die Knödel gegessen haben, frage ich mich, wie das passieren konnte. Die sind nämlich genial gut und passen so schön zur Jahreszeit! Außerdem beinhalten sie die Kombination Kren und Rote Rüben, was auch zum Besten des Winters zählt. Noch dazu ist das Essen bunt, was bei dem derzeitigen Wiener Grau in Grau draußen sehr wichtig ist.

 


Für 6 Knödel (ca. 3 Portionen)
1 mittelgroße gekochte, geschälte Rote Rübe
130 g Semmelwürfel 
3 Eier
1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
1 EL Butter 
1 EL Mehl (griffig oder Allzweck)
1 EL Petersilie, gehackt
60 g Bergkäse, gerieben
Salz 
Pfeffer 

Für die Sauce
1 mittelgroßer Lauch, in feine Ringe geschnitten
1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt
2 EL Butter
2 TL Mehl
⅛ l Weißwein 
⅛ l klare Gemüsesuppe 
100 ml Obers 
Salz
Pfeffer
2 EL geriebener Kren 

Sonst noch
Salz
½ l Rote Rüben-Saft
Kren
Rote Rüben-Sprossen oder andere Sprossen


Die Rote Rübe halbieren. Eine Hälfte in kleine Würferl schneiden, die andere grob zerkleinern. Semmelwürfel in eine Schüssel geben. Die gewürfelte Rote Rübe dazugeben. Die grob zerkleinerte Rote Rübe mit den Eiern in einen Mixer geben und zu einer Sauce mixen. (Geht natürlich auch mit dem Mixstab.) Zu den Semmelwürfeln leeren. Gehackte Zwiebel in Butter goldgelb anschwitzen, überkühlen lassen, zu den Semmelwürfeln geben. Mehl, gehackte Petersilie und geriebenen Bergkäse ebenfalls zu den Semmelwürfeln geben, salzen und pfeffern, gut verrühren.

Wasser mit kräftig Salz und dem Rote Rüben-Saft erhitzen. Sobald diese Mischung kocht, Knödel aus der oben beschriebenen Masse formen und ca. 15 min. sanft sieden lassen.

Währenddessen die Sauce zubereiten: Lauch und Knoblauch in der geschmolzenen Butter anschwitzen. Mit dem Mehl stäuben, verrühren, Weißwein zugießen, reduzieren. Mit Suppe aufgießen und verkochen, bis der Mehlgeschmack weg ist und die Sauce eine cremige Konsistenz hat. Mit Obers aufgießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kurz vor dem Servieren den Kren einrühren, dann nicht mehr kochen.

Sauce in Teller geben, Knödel reinsetzen, mit Sprossen und Kren bestreut servieren.

Dienstag, 25. Januar 2022

Pomeranzenchaudeau

Kennt ihr noch Weinchadeau? Das habe ich ja schon eine Eeeewigkeit nicht mehr gegessen. Ich hab keine Ahnung wieso, denn das ist schon was Feines. Bei uns hat das immer Chadeau geheißen, aber ich hab jetzt nachgeschaut: Es gibt deutlich mehr Rezepte in den Suchmaschinen, wenn man nach Chadeau sucht, also scheint sich der Name mehr verbreitet zu haben, aber wirklich heißen tuts Chaudeau, denn es kommt aus dem Französischen von chaude eau, also warmes Wasser, denn dieser Schaum wird im Wasserbad erzeugt.

Na jedenfalls habe ich wieder einmal in meinem Prato-Kochbuch geschmökert, denn ich kenne sonst kein Kochbuch, das so eine Vielfalt an Pomeranzenrezepten zeigt. Und so gibt es auch ein Pomeranzenchaudeau, das ich ausprobiert habe. Ich zeige hier das Originalrezept, falls es jemand nachmachen will. Wie meistens habe ich auch dieses Mal an den Rezept geschraubt.

 

Zutaten für 4 Portionen
Saft von 3 Pomeranzen
abgeriebene Schale von 1 Pomeranze 
Saft von 1 Limette
3 EL Wasser
200 g Zucker
4 Eigelb

Zum Servieren
Biskotten

 

Eine Rührschüssel (Ich habe eine halbrunde aus Metall, die geht dafür sehr gut) in ein siedendes Wasserbad hängen. Wichtig beim Wasserbad ist, dass die Rührschüssel über dem und nicht im kochenden Wasser hängt.

Darin mit dem Schneebesen alle Zutaten so lange schlagen, bis sich ein heller, stabiler Schaum gebildet hat. Faule dürfen mit den Quirlen vom Handmixer arbeiten. In Schälchen oder Gläsern servieren.

Pur schmeckt das Chaudeau zu bitter und ist auch zu üppig, daher habe ich mich an meine jungen Jahre erinnert und wir haben den Schaum mit Biskotten quasi gelöffelt, das passt immer noch sehr gut.



In dem tollen Prato-Kochbuch steht, man kann dieses Chaudeau auch mit Gelatine binden. Nachdem ich das Rezept einige Male ausprobiert hatte, um es für mich perfekt zu machen, kann ich derzeit kein weiteres Chaudeau sehen, aber ich denke im nächsten Jahr werde ich mich da dran machen,

Freitag, 21. Januar 2022

Lachs-Ceviche mit rosa Grapefruit und Chicorée

Mein Lieblingsrezept aus dem Buch "Weil's einfach gesünder ist" war dieses Ceviche. Roher Fisch ist schon etwas, für das ich mich begeistern kann. Mehr zum Thema Lachs am Ende des Postings.

 

Für 2 Personen 
300 g Lachsfilet (ohne Haut und Gräten, beste Qualität), gewaschen, trocken getupft, in  2-3 mm dünne Scheiben geschnitten
3-4 Prisen Fleur de sel
1 rosa Grapefruit, geschält, filetiert und 50 ml Saft aufgefangen
1 EL Ahornsirup
1 Msp. frisch geriebener Knoblauch
schwarzer Pfeffer aus der Mühle 

Zum Anrichten
1 kleines Stück Frühlingszwiebel (15 g), gewaschen, geputzt und in feine Ringe geschnitten
2 Stängel glatte Petersilie, gewaschen, Blätter abgezupft
1-2 EL Olivenöl
250g Chicoree, gewaschen, geputzt und in mundgerechte Stücke gezupft bzw. geschnitten
Baguette

Außerdem
flache Form oder tiefe Platte, Frischhaltefolie



Für das Ceviche die Lachsscheiben in der flachen Form oder auf der tiefen Platte auslegen und von beiden Seiten mit 2 Prisen Fleur de sel würzen. Den Grapefruitsaft mit Ahornsirup, Knoblauch, übrigem Fleur de sel und 2 Prisen Pfeffer mischen, kräftig abschmecken und über die Lachsscheiben träufeln. Den Fisch mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank 1 Stunde ziehen lassen.

Inzwischen die Frühlingszwiebel mit Petersilie und Grapefruitfilets in einer Schüssel locker mischen und mit dem Olivenöl beträufeln.

Nach 1 Stunde das Lachs-Ceviche aus dem Kühlschrank nehmen und kurz stehen lassen, damit es Zimmertemperatur annehmen kann. Zum Servieren mit den marinierten Grapefruitfilets belegen und mit den Chicoréeblättern anrichten. Das Baguette dazu reichen.
 

Tipp
So lassen sich Grapefruit oder Orangen fachgerecht filetieren:
Dazu den Deckel oben und unten flach abschneiden, damit die Frucht auf dem Arbeitsbrett fest steht und nicht abhaut. Dann die dicke Schale samt weißer Haut mit einem scharfen Messer halbmondförmig abschneiden. Die pure Frucht in die Hand nehmen, eine kleine Schüssel darunterstellen und die einzelnen Fruchtfilets mit dem Messer zwischen den Trennwänden herausschneiden. Das »Gerüst« zum Schluss mit den Händen kräftig auspressen und den Saft dabei auffangen.



Sehr empfehlen kann ich die Dokumentation Die Gier nach Lachs, die unter dem Link noch bis Ende des Monats zu sehen ist. Ich kaufe meinen Lachs bei Biofisch und der ist a) bio und b) kein norwegischer. Aus Gründen ...

Dienstag, 18. Januar 2022

[Buchbesprechung] Weil's einfach gesünder ist von Alexander Herrmann

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 



Habt ihr auch so gut gegessen über die Feiertage? Also ich schon. Daher kam mir dieses Buch sehr gelegen, denn es zeigt, wie es gesund und dennoch wohlschmeckend gehen kann. 

Den Autor Alexander Herrmann braucht man eher nicht vorstellen, denn er ist Dauergast im deutschsprachigen Fernsehen, wenn es ums Essen geht. Er betreibt nicht nur zwei Restaurants, er ist eben auch Kochbuchautor und hat eine eigene Gourmet-Linie mit Chutneys und Co.

Alexander Herrmann schreibt, dass dieses Buch seine Oma Herta als Vorbild hat. Sie wurde 104 Jahre alt und hat sich offenbar an das gehalten, was aus heutiger Sicht in der Ernährungswissenschaft an Trends zu beobachten ist: Produkte mit hoher Qualität, gesunde Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, Low Carb, sekundäre Pflanzenstoffe. Entsprechend enthalten die Rezepte viel Gemüse, möglichst nicht verarbeitet, sondern kommen roh zum Einsatz, wenn gegart wird, dann schonend. "Iss den Regenbogen" ist auch ein Kriterium und es kommen viele bunte Lebensmittel auf den Tisch, was mir zu dieser Jahreszeit sehr entgegenkommt, denn wenn draußen schon alles grau und öde ist, dann will ich es auf dem Teller bunt. 

Dem Credo des Buchs entsprechend gibt es in der ausführlichen Einleitung Ausführungen zu Superfoods, dabei liegt der Schwerpunkt auf heimischen Produkten, eine Einführung in Makronährstoffe sowie in die Top Ten der Fette und Öl. Man muss sich aber nicht davor fürchten, dass man mit dem Buch ein ernährungswissenschaftliches Werk in Händen hängt, denn dieses Kapitel nimmt die ersten 25 von 224 Seiten in Anspruch, danach kommen nur mehr verstreut einzelne Doppelseiten mit verschiedenen Fotos von Hülsenfrüchten, Gemüsen etc. vor. Der Hauptteil des Buches ist eindeutig den Rezepten gewidmet. 

Das Buch ist gegliedert in "Vorwort" und "Einleitung", "Start in den Tag", "Hauptmahlzeiten" und "Kleine Gerichte", ein umfassendes Register hilft beim Zurechtfinden im Buch.

Insgesamt ist das Buch hell und freundlich gestaltet. Auch die Fotos sind hell gehalten und sachlich, also ohne Rüschen, allerdings mit vielen Teller oder sonstigem haltenden Händen. Natürlich ist der Autor fototechnisch im Mittelpunkt, aber das hält sich in Grenzen und der Promibonus wird nicht bis zum Umfallen ausgereizt.

Ich habe etliche Rezepte nachgekocht und bin großteils gut mit dem Buch zurecht gekommen. Ich musste weder spezielle Lebensmittel kaufen noch neue Küchengeräte, sondern ein ganz normaler Gang in den Supermarkt reicht aus und eine schlecht ausgestattete kleine Küche ist kein Hinderungsgrund, dass man irgendetwas nicht zusammenbringen würde. Ab und zu muss man das Hirn ein bisschen bemühen und darf sich nicht blind auf ein Rezept verlassen - zum Beispiel die Menge, dass für 2 Personen 1 bis 2 Kopfsalate die richtige Menge wären (zumindest für uns nicht). Und nun zeige ich euch beispielhaft, was sich so in dem Buch findet.

 

Kopfsalat mit Selleriewürfeln und Sonnenblumenkerndressing

Wie man sehen kann, habe ich keinen Kopfsalat, sondern halbierte Roma-Salatherzen verwendet. Sonnenblumenkerne im Dressing püriert kannte ich bisher noch nicht, aber die machten sich sehr gut. Insgesamt war es bei uns eine schöne Vorspeise. 

 


 

 

Überbackener Kabeljau mit grünen Senfbröseln

Der Fisch wird zuerst mit Niedrigtemperatur im Rohr vorgeragt, dann bekommt ein ein Häubchen aus gekräuerten Bröseln aufgesetzt und gratiniert. Da musste ich ein wenig an der Gardauer schrauben, aber  sonst ein sehr wohlschmeckendes Rezept.

Gebratener Cole Slaw mit Creme fraiche und Liebstöckelpesto

Ein ganz feiner Krautsalat, der mit Brot serviert bei uns als kleines Abendessen durchgeht. Der Krautsalat wird dabei nur kurz durch die Pfanne gezogen, sodass ein schöner Biss bleibt. Interessant ist das Pesto, bei dem unter anderem Liebstöckel, Petersilie und Walnussöl enthält, dafür werde ich sicher noch andere Einsatzgebiete finden.




Kürbiskernkartoffeln mit Schmorzitronensauce

Dafür werden Zitronen in einem Salzbett im Rohr geschmort, danach wird das Fruchtfleisch mit Kräutern, Gewürzen und Kernöl zu einer Sauce verrührt. Bei mir sind leider die Zitronen auf dem Salzbett ausgeronnen, dadurch hatte ich wenig Zitroniges, aber der enstandene Kräuterbrei hat sich sehr gut zu den Erdäpfeln gemacht.

Lachs-Ceviche mit rosa Grapefruit und Chicorée

Mein Favorit! Daher stelle ich das Rezept im nächsten Posting ausführlich vor.







Fazit: Nicht zu 100 % ein Anfängerkochbuch, sondern für ein bisschen Fortgeschrittene wahrscheinlich besser geeignet. Dieses Buch ist kein Diätbuch, sondern ein Kochbuch mit modernen Rezepten, die durchwegs leicht sind, viel frisches Gemüse beinhalten und alle ernährungstechnisch sinnvoll sind, dabei gut schmecken - frisch, kräuterig, durchdacht, leicht, also insgesamt eine Freude.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-8310-4412-2 
Erschienen: Dezember 2021 
Umfang: 224 Seiten 
Format: 198 x 255 mm, fester Einband 
Über 120 farbige Fotos

 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.


Herzlichen Dank an den DK-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.


 

 

 

 

 




Freitag, 14. Januar 2022

Quitten-Weichsel-Dessert

 Ja, Quitten. Ich mag sie sehr gern, aber halt in Maßen, nicht in Massen. Und immer wieder komme ich ungewollt an genau diese Massen. Nicht diese drei Stück im Körbchen, sondern ein fast hüfthoher Sack war es dieses Jahr. Also dann halt drauf los! Weggeschmissen wird hier nix. Mittlerweile kann man mich Quittenprofi nennen, denn es gibt kaum ein Rezept, das ich nicht nachgekocht habe. Einmal in der Woche gab es seit Herbst Quitten. Ihr müsst euch also noch ein paar Rezepte gefallen lassen.

Nachdem es gerade in türkischen Geschäften tolle Quitten zu kaufen gibt, habe ich mich durch das Internet gestöbert und bin auf ein sehr schönes Dessert gestoßen. Visneli Ayva Tatlisi heißt es. Ich musste ein wenig dran schrauben, daher gibt es ausnahmsweise keinen Link von einem Originalrezept. Meine Quitten gehören zur störrischen Sorte und ich musste sie wirklich eine Stunde im Rohr schmoren, das haben beim ersten Mal die Weichseln nicht überlebt. Das ist die einzige Unsicherheit bei diesem Rezept, weil es gibt Quitten, die sind schnell gar. Also besser zuerst ein anderes Rezept versuchen, damit man weiß, zu welcher Sorte die Quitten gehören, dann erst zu diesem Rezept greifen. Aber ansonsten macht sich das Rezept quasi von allein.


Für 6 Portionen 
3 große Quitten
200 g Zucker
1 Stange Zimt
300 g Weichseln (bei mir tk aufgetaut)
nötigenfalls 1 TL Maizena
Alufolie zum Backen

Zum Servieren:
Vanilleeis oder geschlagenes Obers

 


Das Backrohr auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Quitten gut waschen und abschrubben, wenn sie wie meine noch den ganzen Flaum drauf haben. Dann schälen, halbieren und das Kerngehäuse ausschneiden. Die Quittenhälften in eine feuerfeste Form legen. Zucker drüberstreuen. ⅛ l Wasser  und die Weichsel-Flüssigkeit vom Auftauen drübergießen, Zimtstange dazulegen. Ab damit ins Rohr. Die Quitten bissfest garen. Bei mir waren das 50 min. Weichseln über die Quitten verteilen, Form mit Alufolie verschließen. Noch einmal 15 min. garen, bis auch die Weichseln gegart sind. Sauce von der Konsistenz und der Süßigkeit her testen, wenn nötig mit in Wasser aufgelöstem Maizena in einem Topf binden und eventuell mehr Zucker in der Sauce auflösen.

Mit Vanilleies oder geschlagenem Obers servieren.


 

Ein Dessert, das man extrem entspannt machen kann, denn eigentlich macht man nicht mehr als alles ins Rohr zu schieben. Wir haben die Quitten am ersten Tag warm mit Vanilleeis gegessen, am zweiten Tag gekühlt mit Obers. Ich könnte mir auch eine Nocke aus Mascarpone gut vorstellen. Sowohl die warme als auch die gekühlte Variante haben sehr gut geschmeckt und das Rezept kommt auf die Dauernachkochliste.

 

Meine bisherigen liebsten Quittenrezepte

Dienstag, 11. Januar 2022

Krautsalat

Könnt ihr euch noch an mein schönes Gemüsekistel erinnern? Da war ein kleines rotes Spitzkraut drinnen. Wir haben zuerst aus dem Spitzkraut einen Krautsalat gemacht, dann war der so gut, dass ich gleich noch ein helles Spitzkraut gekauft habe und aus dem auch noch Krautsalat gezaubert habe. Eigentlich ein Rezept, das ich seit Jahr und Tag mache, aber bisher war halt noch nie die Zeit, den auch zu bloggen. Jetzt aber!

Andere Krautsalate auf meinem Blog:
Asiatischer Krautsalat
Warmer Krautsalat

 

Zutaten für 2 große Portionen 
1 kleines Spitzkraut (ca. 300 g), in  Streife geschnitten
1 Schalotte oder milde Ziebel, fein geschnitten (ich: ½ Tropea-Zwiebel)
3 Minipaprika (hier 3 verschiedene Farben, was sehr hübsch ausschaut)
1 TL Zucker
2 EL Apfelessig 
3 EL Sonnenblumenöl
Salz 
Pfeffer


 
Das Kraut mit 1 TL Salz bestreuen, gut durchkneten. Paprika und Schalotte in Streifen schneiden, mit allen anderen Zutaten zum Kraut geben und gut vermischen. 15 min ziehen lassen. 
 
Hat man kein Spitzkraut oder Braunschweiger Kraut, sondern eines mit eng anliegenden, festen Blättern, dann muss man das Kraut einfach länger und stärker kneten. Ich lasse das dann auch 30 min. marinieren, sonst wird das nicht so weich, wie ich das gern mag.
 

 
Der Salat passt auch im Sommer gut zu Gegrilltem und ist ein satt machender Allrounder. Wie viel die Qualität vom Kraut ausmachen kann, habe ich erst bei dem roten Spitzkraut gesehen.

Freitag, 7. Januar 2022

Kokosmilchreis mit frischem Obst

Habt ihr noch Weihnachtskekse übrig? Dann kommt hier eine Idee, wie man zum Beispiel Spekulatius verwerten kann. Und es schmeckt dann nach Urlaub und nicht nach "übrig geblieben".

Wer sich vor dem Entkernen von Granatäpfeln fürchtet: Nein, macht keine Sauerei und geht relativ einfach. Guckst du!

Rezeptquelle: Afrika − das Kochbuch

 


Zutaten für 6 Portionen
1 Vanilleschote
500 ml Kokosmilch
100 g Langkornreis
40 g Zucker
200 g Spekulatius (oder andere ungefüllte Kekse)
80 g weiche Butter
¼ Granatapfel
¼ Ananas
½ Mango (bei mir eine ganze)
1 Bio-Limette
40 g weiße Schokolade
eventuell essbare Blüten für die Deko

Vanilleschote aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Mark und Schote mit der Hälfte der Kokosmilch, Reis und Zucker in einen Topf geben und aufkochen. Temperatur runterschalten und unter Rühren köcheln lassen. Sobald der Reis die Kokosmilch aufgesogen hat, die restliche Kokosmilch nach und nach zugeben, bis die Reiskörner butterweich sind. Wenn der Reis fertig ist, die weiße Schokolade zugeben und im Reis schmelzen lassen. Auskühlen lassen

Spekulatius zerbröseln und mit der weichen Butter verkneten. Diesen Teig in Dessertringe verteilen und gut andrücken. Bis zum Servieren kalt stellen.

Granatapfelkerne entkernen, Ananas schälen und Fruchtfleisch kleinwürfelig schneiden, Mango schälen, die schönen Stücke zur Seite legen, den Rest ebenfalls klein würfeln. Alles kleinformatige Obst zusammen in eine Schüssel geben. Limette waschen, Zesten abziehen, Saft auspressen, beides zu dem Obst geben. Vermischen.

Reis auf die Dessertringe verteilen, klein geschnittenes Obst drauf verteilen, wer hat, kann auch Blüten drauflegen. Gut gekühlt mit den größeren Mangostücken servieren. Den Dessertring erst unmittelbar vor dem Servieren abziehen.



Was ich dazu zu sagen habe: Das ist ein üppiges Dessert, daher habe ich mehr Mango genommen, um dem ganzen einen Hauch von Leichtigkeit zu verleihen. Uns hat es gut geschmeckt.

 

Dienstag, 4. Januar 2022

[Buchbesprechung] Afrika - das Kochbuch von Le Chef Anto und Aline Princet

  Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

 

Hach ja, Afrika, das wäre jetzt etwas, oder? Sonnenschein, die Wüste, Safariparks mit wunderschönen Tieren, das Meer, gutes Essen ... Solche Ideen beim derzeitigen Wetter lassen mich dann zu Kochbüchern wie diesem greifen. Und es tat wirklich in der Seele gut, sich da einmal durchzukochen.

Anto Cocagne, "Le Chef Anto", ist Autorin dieses Buchs. Sie stammt aus Gabun und wurde an der Kochschule Grégoire-Ferrandi in Paris ausgebildet und berät nun Unternehmen in Sachen afrikanische Küche. Aline Princet ist Food-Fotografin und arbeitet für Verlage sowie Werbeagenturen. In diesem Buch zeigen die beiden in über 70 Rezepten, wie vielfältig die Küche dieses Kontinents ist. Außerdem werden afrikanische Künstler*innen, die die Liebe zum Essen vereint, in dem Buch vorgestellt.

Die Fotos sind so bunt wie die afrikanische Küche. Es sind übrigens auch die Künstler*innen im Buch sehr bunt, was sich natürlich sehr gut ergänzt. Es ist wirklich auch optisch ein Gute-Laune-Buch.

Ich gebe zu, ein wenig gefürchtet habe ich mich schon, als ich das Buch in Händen hielt: So viele Zutaten, die ich nicht kenne! Aber ein Gang über den Naschmarkt hat mich gleich um viele Gewürze und unbekannte Gemüse reicher gemacht. Okay, der Turbohausmann hat sich schon die Haare gerauft, wo wir das alles wieder unterbringen sollen. Aber das Essen hat ihn dann besänftigt. Und ich habe mir beim Kochen dank der klaren Beschreibungen leicht getan mit den für mich großteils neuen Gerichten.  

Das Buch ist gegliedert in Grundrezepte und Vorspeisen, Hauptgerichte, Streetfood, Getränke, Beilagen und Desserts. Abgerundet wird das Buch mit einem Rezeptregister und einer Danksagung.

Und schon geht es ans Kochen.


Milkshake Baba

Eines meiner neuen Gewürze ist Baobab. Sonst ist das Rezept denkbar einfach, denn es ist Bananenmilch mit Baobab drinnen. Eine gute Entscheidung, einen neuen Geschmack in einem bekannten Rezept zu zeigen, damit man sich einmal anfreunden kann.

Carpaccio vom Barsch

Eine einfach zuzubereitendes Gericht, das mir das nächste Gewürz nahe brachte, nämlich Penja-Pfeffer. Dazu gab es Mangochutney aus grünen Mangos − das erste Mal, dass ich grüne Mangos nicht in asiatischem Stil gegessen habe. Recht gut gefallen hat mir die Variante, dass man Croutons mit Carpaccio serviert, denn dadurch und durch die Zugabe von Granatapfelkernen hat man quasi den Knusper mit eingebaut.

Allokos

Wieder neu für mich: Kochbananen. Aber auch da wird im Buch Hilfe geboten. Man soll Kochbananen nicht im Supermarkt kaufen, da sie dann meistens nicht gut gelagert sind; je mehr Flecken eine Kochbanane hat, desto süßer ist sie.  

Übrigens ist "Allokos" nicht in ganz Afrika der Name für dieses Gericht, sondern es heißt in jedem Land anders, aber verbreitet ist es in vielen Ländern dieses Kontinents.

Kachumbari-Salat

Ja, nennen wir einfach Paradeissalat, allerdings sind keine Limetten, kein Koriander und Kerbel beteiligt. das heißt, der Salat ist auf keinen Fall ein simpler Paradeissalat, aber eine einfach zuzubereitende Variante.

Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Salat abzuwandeln: Avocado, Mango, Gurke und Radieschen dürfen in Afrika gern mitspielen.


Frittierte Sardinen

Für dieses Rezept werden die Sardinen tatsächlich entschuppt, was ich ehrlich gesagt nicht gut kann, daher schauen meine Sardinen ramponiert hat. Ansonsten ist das Rezept aber einfach: ausnehmen, mit Mehl bestäuben, frittieren, mit Zitrone servieren.


 

 

 

 

 

 

Kokosmilchreis mit frischem Obst

Ein leicht zuzubereitendes Rezept, das ich im kommenden Posting gern vorstellen werde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Die Rezepte haben keine Stolpersteine eingebaut. Auch wenn man recht ahnungslos bezüglich afrikanischer Küche ist wie ich, kann man gut aus dem Buch nachkochen, ohne großartige Verrenkungen machen zu müssen.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-7423-1841-1
Hardcover 
208 Seiten 
Erschienen: Juli 2021 
Preis: 20,- € 

Leseprobe

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, man kann es direkt beim Verlag bestellen oder bei allen möglichen Online-Versendern finden. 
 
Herzlichen Dank an den Riva-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. 
 
Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Samstag, 1. Januar 2022

Foodierückblick auf Dezember 2021

  Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

Wir haben Weihnachtsbäckerei gekauft und dieses Mal gezielt in allen Bäckereien und Konditoreien, die wir mögen. Um nicht lang herumzureden: Gewinner bei den Vanillekipferl ist die Mann-Bäckerei, bei den Keksen ist es Oberlaa. Nächstes Jahr werde ich also nur mehr die kaufen.
Ströck Feierabend hat ein neues Baguette. Es nennt sich Wiederbaguette, weil darin altbackenes Brot wieder aufgearbeitet wird. Es ist schön saftig und auch am zweiten Tag noch recht gut. Ich habe zum Vergleich ein Biobaguette vom Ströck gekauft und das Wiederbaguette ich deutlich länger verwendbar. 




Das beste Kipferl in Wien kommt aus dem Waldviertel, nämlich vom Kasses. Das ist allerdings riesengroß! Wir essen das immer zu zweit. Die Größe hat aber den Vorteil, dass man es am zweiten Tag noch gut essen kann, weil es nicht so schnell austrocknet.

 

 

 

 

 


Das Foto des Monats kommt wieder einmal mit dem Gemüse vom Gemüseskistel von Iris Wallner. Bitte das ist der Inhalt eines einzigen Kisterls! Jahreszeitlich bedingt sind es natürlich viele Kohlgemüse, die ich mit Freude verkocht habe. Der violette Karfiol wurde zum besten Bröselkarfiol seit langem. Die Kohlsprossen wurden von ihren äußeren Blättern befreit, diese Blättchen wurden zum Winterlichen Risotto, die übrig gebliebenen kleinen Röschen habe ich in diesem Röstgemüse serviert. Der violette Grünkohl kam teilweise in eine Minestrone. Aus dem Zierkohl wurde Kohlgemüse, das ich erst noch bloggen muss. Aus dem Kürbis wurde Kadu Borani und ein Flammkuchen mit Speck und Schafkäse. Das grüne Kraut wurde zu Sauerkraut, das am Foto kaum sichtbare rote Spitzkraut zu Krautsalat, der auch erst verbloggt wird. Aus der Avocado habe ich diesen Aufstrich gemacht. Granatapfel, Orangen, Kiwi, Äpfel und Physalis wanderten ins Müsli, die Zitronen in einen Kuchen. Der Knoblauch wartet großteils noch auf seine Verwendung. Der Palmkohl und Teile des Grünkohls liegt nun schon etwas schlapp in der Gemüselade und ich gestehe, mir ist ein wenig die Luft ausgegangen, was Kohl-Rezepte angeht. Also falls jemand Ideen hat, bitte her damit!

Was sich ändern wird am Blog im Laufe des Jahres: Ich will gern die Rezensionen zurückfahren. Nicht gleich, weil zu viele Rezensionsexemplare hier liegen, aber mit der Zeit. Es ist immer so viel Arbeit, ein Kochbuch wirklich kennenzulernen, alle möglichen Infos zu suchen, viel nachkochen − mehr Zugriffe habe ich dadurch nicht. Also einen Schwung neuer Bücher müsst ihr noch aushalten, dann wirds maximal eine Rezension pro Monat geben.

Und sonst so? Wir waren in Italien. Ja, man durfte im Lockdown ins Ausland reisen. Durch den Auslandsaufenthalt habe ich relativ wenig zu berichten über Lokalbesuche und Einkäufe. In Italien war kein Lockdown, dennoch war es traurig, weil es teilweise wie ausgestorben war. Wir waren in einer Therme und dadurch in einem Ort, der vom Tourismus lebt. Mindestens die Hälfte der Hotels war geschlossen, wir fanden eine einzige offene Pizzeria, wo wir einmal die einzigen Gästen waren, ein zweites Mal war ein zweiter Tisch besetzt, sonst Leere. Die Geschäfte in dem Ort waren alle geschlossen, teilweise mit Zetteln in den Auslagen, dass das Geschäftslokal zu haben ist. Daheim angekommen, sind wir gleich einmal in eine nicht genehmigte Anti-Corona-Maßnahmen-Demo geraten, bestens geleitet von der Polizei. Mich hinterlässt das alles ziemlich sprachlos. Irgendwie ist die Zeit gerade sehr creepy. 

Nun aber weg mit den trüben Gedanken, wollen wir lieber auf bessere Zeiten hoffen. Wir haben nun schon fast zwei Jahre Corona hinter uns, also schaffen wir den Rest auch noch. Bitte gebt gut auf euch acht, damit wir uns weiter virtuell treffen können. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Sonnenschein im wirklichen Leben und auch im Herzen! ❤️