Heuer war nicht nur DER Sommer der Chilis bei mir auf Balkonien, sondern auch der Gurken. Ich hatte zwei Pflanzen und die haben beide so getragen wie unten auf dem Foto zu sehen, also wirklich eine Gurke nach der anderen. Wir haben also Gurken gegessen, so ziemlich dauernd. Das macht mir aber eh nix, weil ich esse sie sehr gern. Alle meine Gurkenrezepte kann ich nach wie vor empfehlen. Nun wird es aber Herbst und es wird Zeit, auch mal ein ganz typisches Wiener Gurkenrezept zu zeigen. Klassisch ist es eine Beilage zu gekochtem Rindfleisch, aber man kann es natürlich auch zu diversen anderen Gerichten als Beilage servieren.
Die Sache mit der Einbrenn: Als ich noch jung war, musste ein Beilagengemüse noch richtig sättigen, das heißt, da war echt viel Mehl dran. Auch bei meinen Dillfisolen, die ich vor 10 Jahren gepostet habe, war noch ein ganzer Esslöffel Mehl im Spiel. Mittlerweile habe ich die Menge halbiert und damit hat man ein ganz zart abgebundenes Gemüse, das richtig gut schmeckt.
1 zarte Salatgurke
½ kleine Zwiebel, fein gehackt
½ Knoblauchzehe, fein gehackt
1 EL Butter
½ EL griffiges Mehl
1 TL Suppenwürze (man darf auch ein kleines Stück Gemüsesuppenwürfel nehmen)
100 ml kräftige Rindssuppe
2 EL Sauerrahm
2 TL Essig
Salz
Pfeffer
2 EL gehackte Dille
Gurke schälen und der Länge nach halbieren. Mit einem scharfkantigen Löffel die Kerne herausschaben. Die Gurke dickblättrig schneiden.
Butter in einer beschichteten Pfanne (Gemüse legt sich leicht an, daher ist beschichtet wichtig) schmelzen, Zwiebel darin sanft anrösten, ohne dass sie Farbe nehmen, Knoblauch mit anschwitzen. Mehl dazugeben und kurz mitrösten, ebenfalls ohne Farbe zu nehmen. Mit der Suppe aufgießen und mit dem Schneebesen gut verrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Gurkenscheiben dazugeben und zugedeckt 7-8 min. köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren, weil das ist die Phase, in der das Gemüse sich gern anlegt. Wenn die Gurken glasig aber bissfest sind, rührt man den Sauerrahm und die Dille ein. Wenn nötig, kann man mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Gurkengemüse gart in der Sauce weiter und würde lätschert werden,
das heißt, der Rest vom Essen wartet am besten auf die Gurken und nicht
die Gurken auf den Rest. Warmstellen kann man Fleischlaberl oder
Tafelspitz viel leichter als man dieses Gurkengemüse warm halten kann.
Ich hoffe, es schmeckt euch so gut wie uns.
Noch eine Idee, wie man diese Gurken servieren könnte: Zum Beispiel zur Beamtenforelle.
Bei Brigitta habe ich diese Art von Gurke in ihrem Monatsrückblick entdeckt: Gurkensauce
Die Kochgenossen haben eine Suppe draus gemacht: Gurkensuppe
Ich hab schon bei Brigitta gedacht, es wär wieder einmal Zeit für eine so schöne Gurkensauce! Lang nicht gegessen, zuletzt vor vielen Jahren bei einer Rettungsaktion verbloggt mit dem Ziel, sie öfter zu kochen ;-)
AntwortenLöschenManche Rezepte verschwinden irgendwie aus der Erinnerung, gell?
LöschenHerrlich, habe ich vor Kurzem ähnlich gemacht! Es gibt wirklich auch viele andere Verwendungen für Gurken, als nur Salat - wobei mein Mann das nie zugeben will!
AntwortenLöschenAch, deiner ist auch so einer? Meinen musste ich auch erst überzeugen.
LöschenWie toll, was ich immer auf deinem Blog entdecke. Bei uns gibt es kaum solche Gurkenrezepte, dabei klingt dein Rezept so köstlich, wieder mal etwas für mich.
AntwortenLöschenEs ist wirklich gut, wenn man das Gemüse nicht in Einbrenn ersäuft. Leider machen das viele Leute immer noch so, dass dieses Gemüse eine Sättigungsbeilage ist.
Löschenah das kommt mir grade recht, hab noch 3 mittelkleine Gurken aus der eigenen Ernte da liegen und im Sacher-Kochbuch so was Ähnliches entdeckt... danke!
AntwortenLöschenDieses Gurkengemüse gibt es in wahnsinnig vielen Varianten. Nicht umsonst, denn das schmeckt!
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