Montag, 6. September 2021

Toskana in meiner Küche von Cettina Vicenzino

 Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkung, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung

 

Wer hier mitliest, dem wird wahrscheinlich nicht entgangen sein, dass ich bereits ein Kochbuch von Cettina Vicenzino habe und bis heute mit Begeisterung daraus nachkoche, nämlich Sizilien in meiner Küche. Irgendwie hatte ich schon ein wenig Sorge, denn mit dem Sizilien-Kochbuch hat die Autorin die Latte bei mir sehr hoch gehängt. Außerdem Toskana! Wir waren vor zwei Jahren dort und ich hab schon relativ viel Ahnung von der Küche, nicht zuletzt wegen meines Kochkurses dort. Aber meine Sorge war in keiner Weise begründet: Erstens ist das Kochbuch wieder hervorragend recherchiert und zweitens sorgfältig geschrieben. Es sind genug bewährte und genug neu interpretierte Rezepte darin zu finden, es gibt aufwändige und einfache, für das kleine Budget und auch für Feiertage, alle Rezepte, die ich nachgekocht habe, sind gelingsicher. Die Fotos sind auch dieses Mal eine Freude. Das Buch ist wieder sehr schön gestaltet, daher ein großes Danke an den Verlag Dorling Kindersley, dass er mit der Qualität nicht nachlässt.  

Was mich besonders anspricht: Es gibt viele Gemüserezepte. Klar, es gibt natürlich auch ein Rezept für Bistecca Fiorentina, aber die toskanische Alltagsküche hat eindeutig den Vortang. So, wie ich es aus der Toskana kenne, sind viele Hülsenfrüchte-Rezepte im Buch. Es finden sich einige wenige Pasta-Rezepte, aber die Toskana ist ja auch nicht die Region, die man für Nudeln kennt. Insgesamt spiegelt sich die Toskana in dem Buch sehr gut wider.

Nicht nur die Küche, auch das Lebensgefühl finde ich von dem gesamten Buch gut eingefangen: Man spürt förmlich den großen Holztisch, an dem sich eine Menge gut gelaunter Menschen versammeln, um gemeinsam den Feierabend zu genießen. Apropos Menschen: Auch in diesem Buch werden wie im Sizilien-Kochbuch Menschen aus der Region vorgestellt. Auch Orte, Lokale und in meinem Fall Unterkünfte findet man wieder. Wir waren auf unserer Reise ein paar Tage im großartigen Badia a Coltibuono und eben das findet man in dem Buch. Für mich war das Buch also die Wiederbelebung einer wundervollen Zeit.

Bevor ich euch nun komplett niederschwafle in meiner Begeisterung, geh ich lieber etwas kochen. Eigentlich fangt das Nachkochen schon im Foto oben an, denn in dem Buch wird das Rezept für Negroni gezeigt und das war gleich ein Muss. Es ist das ganz klassische Negroni-Rezept, also wie immer sehr gut.


Topini con crema di cavolfiore

Hurra, es gibt eine italienische Variante vom österreichischen Arme-Leute-Essen Bröselkarfiol! Das ist bei uns ein Pflichtessen jeden Herbst. Und siehe da, die toskanische Variante ist auch sehr gut, nun wird es den Karfiol jedes Jahr öfter geben. Die Topini sind Gnocchi-ähnlich, aber ich finde die Bezeichnung sehr viel netter, denn übersetzt heißt das "kleine Mäuse", und es bekommt auch jedes Stück ein Mauseloch verpasst.


Negroni sbagliato

Das ist eine leichte Variante vom Negroni, die wir gleich Gästen vorgesetzt haben. Sie waren sehr angetan. Statt Gin wird Schaumwein verwendet, was dem Getränkt gut tut.

Spaghetti con bottarga die orbetello, limone e uova

Ein sehr einfaches, schnelles und gelingsicheres Rezept, das uns geschmeckt hat. Wobei ich gestehen muss, dass ich nicht weiß, wie Bottarga di orbetello schmeckt, aber mit ganz normalem Bottarga passt das jedenfalls.

Fagiole con salsicce e bietole

Das hat himmlisch geschmeckt! Ein richtig deftiger Eintopf mit Bohnen, Mangold, Erdäpfeln und Kräutern. Noch dazu gerade recht zum Mangold-Segen einer Freundin! Auf jeden Fall kommt der Eintopf sicher wieder einmal auf den Tisch.

Schiacciata all'olio

Das ist die toskanische Variante von Focaccia. Anscheinend kommt in der Toskana Emmer vor, denn es sind etliche Rezepte im Buch damit gemacht, so auch dieses hier. Für mich war es eine Neuheit, mit Emmer zu arbeiten, aber es hat gut geklappt und das Brot hat uns geschmeckt.

 

 

 

 

 

Gnudi

So wirklich hab ich mir nicht vorstellen können, dass dieser Teig hält, als ich das Rezept gelesen habe. Aber siehe da, es klappt wirklich, dass ein halbes Kilo Spinat, Ricotta und Parmesan mit zwei Esslöffel Mehl es aushalten können, dass man sie in Wasser kocht. Belohnt wird man mit köstlichen Nocken, die in keiner Weise mehlig schmecken.
 

Cantucci con albicocche

Eine Premiere! Ich habe Cantucci gebacken. Diese hier sind mit Pinienkernen statt Mandeln und außerdem noch mit getrockneten Marillen. Sehr gut waren sie und richtig einfach zu machen.

Das Rezept findet man schon bei Susanne: Magentratzerl

 

 

Und bevor mich noch jemand fragt: Die Espressotassen sind aus Italien. Wir haben sie letztes Jahr in Ravenna, der Stadt der Mosaike, gekauft. Es gibt dort ein tolles Consortio jünger Mosaikkünstler und eben dort waren diese Tassen ausgestellt: https://kokomosaico.com/en

 

 

Crostini con crema ai carciofi

Es sind ja eigentlich "nur" Brötchen, aber sehr geniale! Uns haben sie so gut geschmeckt, dass ich das Rezept vorstellen werde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es sind noch viele, viele Zettelchen angeheftet in dem Buch. Die ausgezeichneten Zucchinifladen sind zwar schon gebacken und gegessen, aber wir haben die Gästen zum Aperitivo serviert und ich habe das Foto vergessen. Dann gibts zum Beispiel noch Brot-Laibchen in Paradeisersauce, zwei andere Crostini, gefüllte Salbeiblätter, Erdäpfelchips mit Salbei, Gemüse-Fritto misto, Süße Rosinenweckerl, Pici mit schwarzem Knoblauch, Tomaten-Brotsuppe, Bohnen-Gemüseteller, Kichererbsenfladen mit Kürbis, Käse und Speck, Penne mit weißem Ragù, Wildschweingulasch, Rotweinpasta, Pfeffer-Rindfleisch mit Polenta, Pasta mit Fischragout, Torta della nonna und Torta del nonno − das ist jetzt nur ein willkürlicher Auszug. Es gibt auch exotischere Rezepte wie solche mit Kutteln oder Labmagen, beides Teile vom Rindermagen, was ich dem Turobohausmann zu meinem Leidwesen nicht vorsetzen kann. Auch Fischgerichte würden mich sehr anlachen, aber da muss ich schauen, was ich finde. Ich werde wieder im Laufe der Zeit die nachgekochten Gerichte hier in der Rezension ergänzen. 

Was am Ende des Tages zu sagen ist: Das passt rundherum alles. Nicht ein einziger Kritikpunkt. Einfach nur ein großes Dankeschön an die Autorin und den Verlag. 

 

Fakten zum Buch

ISBN: 978-3-8310-4172-5
Erschienen: Juli 2021
Umfang: 240 Seiten
Format: 189 x 246 mm 
Gestaltung: fester Einband (mit Farbschnitt, Lesebändchen und strukturiertem Einbandmaterial)
Mit 350 farbigen Fotos
Preis: 28,- € (D)⎮28,80 (A)


Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Versender. Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Danke an den Verlag Dorling Kindersley für das Rezensionsexemplar.

 

4 Kommentare :

  1. ...du also auch, habe es bei Susanne schon bewundert und das Sizilien Kochbuch mag ich ebenfalls sehr gern! Wirklich schöne Rezepte zeigst du uns!

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    1. Ja, ich auch! Restlos verfallen, diesem Kochbuch.

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    2. Ich hab es auch schon daheim und als erstes gleich die köstlichen Cantuccini gebacken :-)))

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    3. Ahhh, das ging ja schnell!
      Die sind gut, gell? Und anders, weil sonst kenne ich sie nur mit Mandeln.

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