Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.
|
© www.sieveking-verlag.de |
Wenn man den Umschlag dieses Buches sieht, weiß man gleich, was einen drinnen erwartet: Kalifornische grüne Lebensart in essbarer Form. Herausgeber sind das
Cafè Gratitude und sein Küchenchef Seizan Dreux Ellis. Diesem Küchenchef verdankt dieses Café auch seinen großartigen Erfolg und ich muss sagen: Hut ab! Die Rezepte sind wirklich alle super. Der Herr versteht sein Handwerk ganz offensichtlich! Wobei die Aufgabenstellung jetzt nicht nix ist, denn es handelt sich durchgehend um pflanzenbasierte Rezepte, also alle vegan.
Ich lebe nicht vegan, aber ich finde es sehr erstrebenswert, wenn man möglichst viel Tierleid verhindert, natürlich ist veganes Essen dann die beste Alternative. Und das Kochbuch zeigt auch, wie dieses Essen richtig gut schmeckt. Ich muss dazu sagen, dass man recht bald merkt: Von nichts kommt nichts, das heißt, einige Rezepte sind durchaus aufwändig. Leicht zu machen, aber mit vielen Bestandteilen. Sehr erfreulich ist, dass keine Fertigprodukte verwendet werden, sondern da steht dann dabei, wie man Mandelmilch macht oder Romesco-Sauce. Doch ich bin sicher, wenn man gerade nicht in der Laune ist, darf man diese Sachen kaufen.
|
© Foto: Lisa Romerein |
Die Fotos sind wie das links zu sehende: durchwegs hell und freundlich. Es werden Szenen aus dem Lokal gezeigt, Kräuter, Gemüse, Essen auf Tellern oder in Schüsseln, es liegt nicht verstreut in der Gegend herum. Ich mag es sehr, wenn man auch in dieser Form sieht, dass achtsam mit dem Essen umgegangen wird.
Auch sonst ist das Buch liebevoll gestaltet. Zwei Lesebändchen sind vorhanden. Die Rezepte sind klar beschrieben. Sie sind immer aufgeteilt in ein kleines "Vorwort", in ein Zutatenregister und eine nach Punken aufgedröselte Beschreibung, wie man vorzugehen hat.
Die Rezepte insgesamt sind gegliedert in "Einführung", "Aus dem Vorratsschrank − Grundrezepte", "Frühstück & Gebäck", "Appetizer & Snacks", "Suppen & Salate", "Sandwiches, Wraps & Co.", "Bowls", "Hauptgerichte", "Desserts", "Dressing, Saucen & Dips", "Käse & Eingelegtes", es folgen noch Danksagung und ein Register, das bei dem Umfang des Buches sehr gute Dienste leistet.
Die Zutaten sind relativ leicht erhältlich, einige Rezepte erfordern aber schon einen Gang in ein veganes Geschäft, weil man spezielle Algen etc. braucht. Es werden auch Zutaten verwendet, die für mich unter "nettes Gimmick" fallen wie Kokosblütenzucker, Ahornsirup etc. Was man zu meiner Freude nicht braucht, sind irgendwelche Ersatzprodukte wie vegane Würstel oder so.
Hab ich jetzt genug geschwärmt? Dann zeig ich euch ein paar Beispiele, was man in dem Buch so finden kann. Dabei verwende ich die Namen der Gerichte, wie sie im Buch verwendet werden. Das ist mal was ganz anderes, dass für alles spezielle Namen erfunden wurden. Erst im Untertitel erkennt man, was einen in etwa erwartet.
I am Abundant
Das ist ein Teil aus einer italienischen Antipasti-Platte, die ich ganz sicher im Sommer einmal komplett nachmache, aber noch gibt es die ganzen schönen Gemüse noch nicht aus heimischem Anbau. Doch so ganz konnte ich nicht an dieser Gemüseplatte vorbeigehen und habe die Röstpaprika mit Oliven nachgemacht, denn das hat arg nach mir geschrien! Die Paprika werden im Rohr geröstet, dazu kommen Oliven, Kapern, Gewürze und Brösel. Bitte das war so wahnsinnig gut! Wenn man die Paprika röstet, tritt ja immer köstlicher Saft aus. Und hier werden klugerweise Bröseln verwendet, um diesen Saft aufzunehmen. Das darf in diesem Sommer öfter auf den Teller.
Gremolata
Was das ist, wisst ihr von hier, oder? Sonst sieht man es auf dem Foto: Petersilie, Salz und Zitronenschale werden fein miteinander verhackt, in diesem Rezept kommt als zusätzlicher Kick eine Knoblauchzehe dazu. Es entsteht eine köstliche Kräuter-Würzmischung, die man über viele verschiedene Gerichte streuen kann.
Ich finde es schön, dass in diesem Buch viele kleine solcher Grundrezepte zu finden sind, die man für viele Gerichte brauchen kann und die im Endeffekt ein gerüttelt Maß zum Geschmack vom Essen beisteuern.
Cashew-Creme-fraiche
Ich muss mich einfach von der Idee verabschieden, dass man aus Nüssen oder anderen Zutaten ein Milchprodukt erzeugen kann. Diese Creme-fraiche hier ist natürlich anders als das, was man im Geschäft als Milchprodukt kauft: Es ist ein eigenständiges und gut schmeckendes Lebensmittel, das zum Beipiel die Kirschtomaten-Erdbeer-Suppe echt gut ergänzt. Es ist eine feine Nusscreme, die man gut als Gimmick zu vielen Gerichten verwenden kann.
Rauchige Mandel-Romesco-Sauce
Noch etwas aus der Abteilung "Dressing, Saucen & Dips". An sich ist Romesco-Sauce ein Klassiker. Diese Variante ist besonders fein mit Rauchpaprikapulver und und Rauchmeersalz, dazu die schwarz gegrillten Paprika, das gibt dieser Sauce ein wahnsinnig tolles Aroma. Einen Teil gab es als Dip zur Kichererbsen-Quiche, einen Teil habe ich für meine Paprika-Pasta verwendet. War total gut!
I am Bright-Eyed
Roher Apfel-Pekanuss-Porridge mit Kokosmilch und Erdbeeren
Bis zu diesem Rezept war Porridge für mich immer etwas mit Hafermark oder Haferflocken, aber dieses Porridge ist vollkommen getreidefrei. In der Beschreibung steht, dass das ein Klassiker auf der Karte des Café Gratitude ist, für das die Menschen scharenweise kommen. Ich fand es spannend, dass Porridge auch so gehen kann. Hat geschmeckt!
I am Content
Kichererbsen-Quiche mit rauchiger Mandel-Romesco-Sauce und Cashew-Ricotta
Das war eine unglaubliche Köstlichkeit. Viele von den gezeigten Einzelteilen braucht man dafür und es ist schon ein ordentlicher Arbeitsaufwand. Ich muss den Cashew-Ricotta noch besser zusammenbringen, dann werde ich dieses Essen noch einmal kochen und vorstellen.
I am Adventurous
Kirschtomaten-Erdbeer-Suppe mit Cashew-Creme-fraiche
Wie regelmäßig Mitlesende wissen, steh ich auf kühle Suppen, wenn es heiß ist. Es gibt davon einige auch in diesem Buch, was ich super finde, weil quasi für mich gemacht. Nachdem es gerade so schöne Erdbeeren gibt, habe ich sie mit Dosenparadeisern zusammen nachgemacht. Da es uns so gut geschmeckt hat, stelle ich das Rezept hier vor.
Was es unterm Strich zu sagen gibt? Ein famoses Buch! Es sind keine nachgeahmten Fleischgerichte in dem Buch, sondern eigenständige pflanzliche Rezepte. Einige einfach, aber andere durchaus anspruchsvoll. Viele mediterran angehaucht, andere orientalisch orientiert, einige ganz eigenständig, also eine sehr gelungene Mischung.
Fakten zum Buch
Autor*innen: Café Gratitude mit Seizan Dreux Ellis und Rachel Holzmann
Übersetzerin: Gabriele Kalmbach
Fotografien: Lisa Romerein und Eric Wolfinger
Format: 20,4 x 25,4 cm
Umfang: 336 Seiten
Ausstattung: 150 Abbildungen
Hardcover
ISBN: 978-3-947641-12-3
Erschienen im März 2021
Preis: 40,- in D, 41,10 € in A
Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Sieveking-Verlag oder im Internet bei einem der vielen Versender.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Vielen Dank an den Sieveking-Verlag, dass er so ein tolles Bucht herausgebracht und mir ein Rezensionsexemplar überlassen hat.