Mittwoch, 14. Juli 2021

Gurken-Kiwi-Salat und die Sache mit den Dillblüten

Bei mir wuchterts ja wirklich toll: alle Kräuter kann ich beernten und meine Gurkenpflanzen liefern auch fast jeden Tag eine. So gern ich den Island Cooler mag, jeden Tag muss der auch nicht sein, alle anderen Gurkenrezepte vom Blog hab ich auch schon durch, also musste ein neues Rezept her. Fündig wurde ich bei Nadyia Hussain in "Time to eat". Die Kombination mit Kiwi klang abenteuerlich, aber nachdem ich schon viel Gutes in einer Facebook-Gruppe über den Salat gelesen hatte, kam er nun in etwas abgeänderter Form dran. Im Original werden die Kiwi mit Schale verwendet, nur leider konnte ich keine in Bioqualität bekommen, daher habe ich sie lieber geschält.

Noch eine Entdeckung habe ich gemacht: Immer wieder sehe ich Dillblüten bei diversen Rezepten. Ich hab schon einige Male Dillblüten probiert und fand die immer vom Mundgefühl her grauslich. Geschmacklich top, aber strohig und viel zu grob. Bisher hatte ich aber nur die ausgewachsenen großen Blüten probiert, nun habe ich die ganz zarten, die gerade erst von Knospen zu Blüten übergehen, gekostet. Und zack! Genau das ist es! Das Aroma ist schon da, aber die Blüten sind noch schön zart. Also eine dringende Empfehlung, wenn ihr Dille habt, dann kostet bitte diese zarten Blüten.


Für 4 Portionen als Beilage/Vorspeise oder 2 Hauptspeisen
5 EL Olivenöl
5 EL Zitronensaft
3 EL flüssiger Honig
1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
1 EL Zaatar
4 EL Tahini
1 rote Zwiebel, fein gewürfelt
8 Kiwis, Enden abgeschnitten
1 Gurke, große Gurken entkernt, solche mit harter Schale geschält
200 g Feta, zerbröselt
1 Hand voll Dille, frisch gehackt
2 EL schwarze Sesamsamen
Dillblüten

Öl, Knoblauch, Zitronensaft, Zwiebel, Honig, Zaatar und Tahini gut verrühren. Diese Mischung kann gut vorbereitet werden, da die Säure vom Zitronensaft der Zwiebel und dem Knoblauch die Schärfe nehmen, was dem Salat gut bekommt. 

Vor dem Servieren die Kiwi in mundegerechte Stücke schneiden, unter die Marinade heben. Dann die Gurke ebenfalls in Stücke schneiden und unterheben. Sesam drüberstreuen, Feta drüberbröseln, Dillblüten oben drauflegen.
 

 

Passt gut zum Grillen oder auch einfach als Hauptspeisensalat. Der Salat hat das Zeug zu einem Lieblingssommersalat wie der Pfirsich-Paradeisersalat von Stevan Paul, den wir jeden Sommer bis zum Abwinken essen, daher unbedingte Nachmachempfehlung.

Hier noch eine Empfehlung für ein Sommerrezept mit Dille: Kalte baltische Rote Rüben-Suppe


Nun nehme ich mir bis zum Monatsende einen kurzen Blog-Urlaub. Habts eine feine Zeit!

Freitag, 9. Juli 2021

Kalte Paradeiser-Erdbeersuppe mit Cashew-Creme

In meiner Buchbesprechung von Love is Served habe ich es ja angekündigt, dass ich diese Suppe vorstellen will. Kalte Suppen bei dieser Hitze sind bei uns fester Bestandteil der Essensliste. Egal, ob Anikos Pfirsichsuppe, die Kukuruzsuppe oder eine klassische Gazpacho, wir essen sie alle mit Begeisterung. Und Erdbeeren liebe ich sowieso. Also habe ich das Rezept ausprobiert.


Für 4 Vorspeisen oder 2 Hauptgerichte
600 g Kirschparadeiser
600 g Erdbeeren 
6 große (Thai-)Basilikumblätter + mehr zum Servieren
60 ml frischer Zitronensaft
1 entkernte Medjool-Dattel
1 EL Balsamico
2 TL Meersalz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
60 ml Olivenöl

Cashew-Creme
110 g Cashewkerne (mindestens 2 bis zu 8 Stunden eingeweicht)
115 g Kokoskefir
2 EL frisch gepressten Zitronensaft
1 TL Salz

Zum Servieren geoatestes Sauerteigbrot

 


Für die Cashewcreme die eingeweichten Nüsse abseihen und unter fließendem kaltem Wasser abspülen, bis das Wasser klar bleibt. In einem Mixer alle Zutaten glatt pürieren. im Kühlschrank aufbewahren. (Ist angeblich bis zu 1 Woche haltbar, das hab ich aber nicht getestet.)

Für die Suppe in einem Standmixer alle Zutaten bis auf das Olivenöl mixen. Dann das Öl langsam einmixen, um die Suppe auf diese Weise zu emulgieren. Suppe 15 min. im Kühlschrank durchkühlen lassen.

Zum Servieren auf Schüsseln aufteilen, mit der Cashew-Creme und (Thai-)Basilikumblättern garnieren. Dazu geoastet Sauerteigbrot reichen.


Uns hat die Suppe sehr gut geschmeckt! Das doch eher herbe Thaibasilikum hat perfekt dazugepasst, um die Suppe nicht zu nett werden zu lassen. Ich kann das nicht besser beschreiben, aber das Thaibasilikum gibt der Suppe das gewisse Etwas.


Dienstag, 6. Juli 2021

[Buchbesprechung] Love is Served − 116 Rezepte aus dem Süden Kaliforniens

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.

© www.sieveking-verlag.de
Wenn man den Umschlag dieses Buches sieht, weiß man gleich, was einen drinnen erwartet: Kalifornische grüne Lebensart in essbarer Form. Herausgeber sind das Cafè Gratitude und sein Küchenchef Seizan Dreux Ellis. Diesem Küchenchef verdankt dieses Café auch seinen großartigen Erfolg und ich muss sagen: Hut ab! Die Rezepte sind wirklich alle super. Der Herr versteht sein Handwerk ganz offensichtlich! Wobei die Aufgabenstellung jetzt nicht nix ist, denn es handelt sich durchgehend um pflanzenbasierte Rezepte, also alle vegan. 

Ich lebe nicht vegan, aber ich finde es sehr erstrebenswert, wenn man möglichst viel Tierleid verhindert, natürlich ist veganes Essen dann die beste Alternative. Und das Kochbuch zeigt auch, wie dieses Essen richtig gut schmeckt. Ich muss dazu sagen, dass man recht bald merkt: Von nichts kommt nichts, das heißt, einige Rezepte sind durchaus aufwändig. Leicht zu machen, aber mit vielen Bestandteilen. Sehr erfreulich ist, dass keine Fertigprodukte verwendet werden, sondern da steht dann dabei, wie man Mandelmilch macht oder Romesco-Sauce. Doch ich bin sicher, wenn man gerade nicht in der Laune ist, darf man diese Sachen kaufen.

© Foto: Lisa Romerein

Die Fotos sind wie das links zu sehende: durchwegs hell und freundlich. Es werden Szenen aus dem Lokal gezeigt, Kräuter, Gemüse, Essen auf Tellern oder in Schüsseln, es liegt nicht verstreut in der Gegend herum. Ich mag es sehr, wenn man auch in dieser Form sieht, dass achtsam mit dem Essen umgegangen wird.

Auch sonst ist das Buch liebevoll gestaltet. Zwei Lesebändchen sind vorhanden. Die Rezepte sind klar beschrieben. Sie sind immer aufgeteilt in ein kleines "Vorwort", in ein Zutatenregister und eine nach Punken aufgedröselte Beschreibung, wie man vorzugehen hat.

Die Rezepte insgesamt sind gegliedert in "Einführung", "Aus dem Vorratsschrank − Grundrezepte", "Frühstück & Gebäck", "Appetizer & Snacks", "Suppen & Salate", "Sandwiches, Wraps & Co.", "Bowls", "Hauptgerichte", "Desserts", "Dressing, Saucen & Dips", "Käse & Eingelegtes", es folgen noch Danksagung und ein Register, das bei dem Umfang des Buches sehr gute Dienste leistet.

Die Zutaten sind relativ leicht erhältlich, einige Rezepte erfordern aber schon einen Gang in ein veganes Geschäft, weil man spezielle Algen etc. braucht. Es werden auch Zutaten verwendet, die für mich unter "nettes Gimmick" fallen wie Kokosblütenzucker, Ahornsirup etc. Was man zu meiner Freude nicht braucht, sind irgendwelche Ersatzprodukte wie vegane Würstel oder so.

Hab ich jetzt genug geschwärmt? Dann zeig ich euch ein paar Beispiele, was man in dem Buch so finden kann. Dabei verwende ich die Namen der Gerichte, wie sie im Buch verwendet werden. Das ist mal was ganz anderes, dass für alles spezielle Namen erfunden wurden. Erst im Untertitel erkennt man, was einen in etwa erwartet.


I am Abundant

Das ist ein Teil aus einer italienischen Antipasti-Platte, die ich ganz sicher im Sommer einmal komplett nachmache, aber noch gibt es die ganzen schönen Gemüse noch nicht aus heimischem Anbau. Doch so ganz konnte ich nicht an dieser Gemüseplatte vorbeigehen und habe die Röstpaprika mit Oliven nachgemacht, denn das hat arg nach mir geschrien! Die Paprika werden im Rohr geröstet, dazu kommen Oliven, Kapern,  Gewürze und Brösel. Bitte das war so wahnsinnig gut! Wenn man die Paprika röstet, tritt ja immer köstlicher Saft aus. Und hier werden klugerweise Bröseln verwendet, um diesen Saft aufzunehmen. Das darf in diesem Sommer öfter auf den Teller.

Gremolata

Was das ist, wisst ihr von hier, oder? Sonst sieht man es auf dem Foto: Petersilie, Salz und Zitronenschale werden fein miteinander verhackt, in diesem Rezept kommt als zusätzlicher Kick eine Knoblauchzehe dazu. Es entsteht eine köstliche Kräuter-Würzmischung, die man über viele verschiedene Gerichte streuen kann.

Ich finde es schön, dass in diesem Buch viele kleine solcher Grundrezepte zu finden sind, die man für viele Gerichte brauchen kann und die im Endeffekt ein gerüttelt Maß zum Geschmack vom Essen beisteuern.

Cashew-Creme-fraiche

Ich muss mich einfach von der Idee verabschieden, dass man aus Nüssen oder anderen Zutaten ein Milchprodukt erzeugen kann. Diese Creme-fraiche hier ist natürlich anders als das, was man im Geschäft als Milchprodukt kauft: Es ist ein eigenständiges und gut schmeckendes Lebensmittel, das zum Beipiel die Kirschtomaten-Erdbeer-Suppe echt gut ergänzt. Es ist eine feine Nusscreme, die man gut als Gimmick zu vielen Gerichten verwenden kann.

Rauchige Mandel-Romesco-Sauce

Noch etwas aus der Abteilung "Dressing, Saucen & Dips". An sich ist Romesco-Sauce ein Klassiker. Diese Variante ist besonders fein mit Rauchpaprikapulver und und Rauchmeersalz, dazu die schwarz gegrillten Paprika, das gibt dieser Sauce ein wahnsinnig tolles Aroma. Einen Teil gab es als Dip zur Kichererbsen-Quiche, einen Teil habe ich für meine Paprika-Pasta verwendet. War total gut!

I am Bright-Eyed

Roher Apfel-Pekanuss-Porridge mit Kokosmilch und Erdbeeren

Bis zu diesem Rezept war Porridge für mich immer etwas mit Hafermark oder Haferflocken, aber dieses Porridge ist vollkommen getreidefrei. In der Beschreibung steht, dass das ein Klassiker auf der Karte des Café Gratitude ist, für das die Menschen scharenweise kommen. Ich fand es spannend, dass Porridge auch so gehen kann. Hat geschmeckt!

I am Content

Kichererbsen-Quiche mit rauchiger Mandel-Romesco-Sauce und Cashew-Ricotta
 

Das war eine unglaubliche Köstlichkeit.  Viele von den gezeigten Einzelteilen braucht man dafür und es ist schon ein ordentlicher Arbeitsaufwand. Ich muss den Cashew-Ricotta noch besser zusammenbringen, dann werde ich dieses Essen noch einmal kochen und vorstellen.

 

 

 

 

 

 I am Adventurous

Kirschtomaten-Erdbeer-Suppe mit Cashew-Creme-fraiche

Wie regelmäßig Mitlesende wissen, steh ich auf kühle Suppen, wenn es heiß ist. Es gibt davon einige auch in diesem Buch, was ich super finde, weil quasi für mich gemacht. Nachdem es gerade so schöne Erdbeeren gibt, habe ich sie mit Dosenparadeisern zusammen nachgemacht. Da es uns so gut geschmeckt hat, stelle ich das Rezept hier vor.

 

 

 

 

 

Was es unterm Strich zu sagen gibt? Ein famoses Buch! Es sind keine nachgeahmten Fleischgerichte in dem Buch, sondern eigenständige pflanzliche Rezepte. Einige einfach, aber andere durchaus anspruchsvoll. Viele mediterran angehaucht, andere orientalisch orientiert, einige ganz eigenständig, also eine sehr gelungene Mischung.

 

Fakten zum Buch
Autor*innen: Café Gratitude mit Seizan Dreux Ellis und Rachel Holzmann 
Übersetzerin: Gabriele Kalmbach
Fotografien: Lisa Romerein und Eric Wolfinger 
Format: 20,4 x 25,4 cm
Umfang: 336 Seiten
Ausstattung: 150 Abbildungen 
Hardcover
ISBN: 978-3-947641-12-3
Erschienen im März 2021
Preis: 40,- in D, 41,10 € in A

 

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Sieveking-Verlag oder im Internet bei einem der vielen Versender.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Vielen Dank an den Sieveking-Verlag, dass er so ein tolles Bucht herausgebracht und mir ein Rezensionsexemplar überlassen hat.









 

Donnerstag, 1. Juli 2021

Foodie Rückblick auf Juni 2021

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.

 

Gegessen

Jetzt dürfte man essen gehen, aber wir nehmen Pizza mit nach Hause ... Aber das hatte schon einen Grund, denn essen gehen wir derzeit mit einer ziemlichen Begeisterung, aber es waren leider alle Tische ausgebucht, daher haben wir von der Pizzeria Randale zwei Pizzen mitgenommen. Hier am Foto war meine mit Spargel, Schinken und Sauce Hollandaise. Die können Pizza dort richtig, richtig gut! Es gibt nun schon zwei Filialen, aber wie wir bemerkt haben, ist das immer noch zu wenig!





Der Kaffeevorrat ging zur Neige, was beim Turbohausmann immer wieder nervöse Zuckungen auslöst, also war ich in der Kaffeefabrik. Und weil die Filiale in der Otto Bauer-Gasse so einen netten kleinen Schanigarten hat, habe ich mir einen Affogato, also einen Espresso mit einer Kugel Vanilleeis gegönnt. Nicht umsonst ist das eine meiner Lieblingsnachspeisen im Sommer.

 

 


Nach einem wunderbaren Tag am Neusiedlersee sind wir in Rust in der Buschenschank Schandl gewesen. Hier auf dem Foto sieht man mein das Allerlei vom Mangalitzaschwein, das richtig gut war. Da es viel zu viel gewesen ist, habe ich den Rest in einem Pappbecher zum Mitnehmen verpackt bekommen − ich bin entzückt! Weder Plastik- noch Alu-Katastrophe. Aber auch sonst war es sehr nett. Wir waren mit Freunden unterwegs und sind in der lauschigen Weinlaube gesessen. Die Speisekarte ist mehr in Richtung Wirtshaus, aber es gibt auch typische Heurigengerichte und die auf einem hohen Niveau. Wir waren alle sehr zufrieden mit dem Essen und den Getränken.

Einen Siegeszug sondersgleichen macht der XO Grill derzeit. Begonnen hat das alles mit einem mehr als winzigen Lokal auf der Gumpendorferstraße mitten im Lockdown. Sehr schnell hatte sich herumgesprochen, wie gut die Burger sind und die Leute haben sich die Beine in den Bauch gestanden, um einen zu ergattern. In der Zwischenzeit wurde zusätzlich zum Lokal auf der Gumpendorferstraße der Dogenhof mit den Burgern bespielt, nun gastieren die Köstlichkeiten im Café Lambrecht bei der U-Bahnstation Kettenbrückengasse. Man kann auch in einem Gastgarten auf der Wienzeile sitzen, wo der Autoverkehr vorbeibraust. Mir persönlich ist das zu viel Verkehr, aber es ist jedenfalls eine gute Variante, um Corona zu entgehen, wenn man da im Freien sitzt. Nicht nur die Burger sind herausragend gut, sondern auch die Pommes sollte man unbedingt probieren.


 

 

Wir haben beschlossen, wir müssen die Roof Top Bars, die wir sonst in Urlauben so gern besucht, nun endlich auch in Wien erkunden. Gibt ja genug! Ich hab ja hier schon über das Aurora geschrieben und weil das so angenehm nah ist, sind wir wieder dort hin.

Derzeit sollte man bitte unbedingt reservieren! Die Bar war bis zum letzten Platz ausgebucht und die Schlange der Wartenden endlos lang. Es dürfen ja auch im Freien nicht alle Tische besetzt werden und das merkt man enorm. Das Bedürfnis, wieder mal mit jemandem etwas trinken zu gehen, ist offensichtlich nicht nur bei mir sehr groß.







Gekauft


Nachdem ich das Nussbaguette vom Öfferl so gern mag, habe ich ein sehr ähnliches Brot beim Motto gekauft: Walnuss-Wurzelbrot heißt es dort. Es schmeckt ebenfalls sehr gut und kann auf meine innerliche Dauer-Kaufliste.
Auch vom Motto ist dieses Croissant, an dem ich fast nicht vorübergehen kann, wenn ich dort in der Nähe bin. Diese Kipferl sind wirklich ein Hit. Nicht nur geschmacklich und haptisch und optisch, sondern auch bio. Da geht eigentlich dann gar nix mehr drüber.


Das ist unser derzeitiger Lieblingskaffee von der Kaffeefabrik. Ich hatte schon einen so hervorragenden äthiopischen vom Rösthaus und der aus der Kaffeefabrik setzt nun noch eins oben drauf! Der kann nämlich was, was nur wenige Kaffees können: So fruchtig und dabei nicht sauer im Abgang, sondern schokoladig. Ich kann nämlich keine sauren Kaffees aushalten, damit büße ich dann teilweise schon einiges von der Fruchtigkeit, die Kaffee mitbringen kann, ein. Aber dieser hier beherrscht eben die Kunst, meine beiden Ansprüche zu befriedigen. Und er ist bio! Also eine absolute Empfehlung.



Verdammt gute Butterkipferl, die leider sehr aus der Mode gekommen sind, gibt es bei der Bäckerei Felber. Sie werden dort mittlerweile als Croissants verkauft, was man aber mit einem Blick als falschen Namen erkennt. Ich hab in diesem Jahr wieder mein Kirschengelee mit Zitronenverbene gemacht und das kam zu dem Kipferl auf den Teller. Ganz warme Empfehlung von mir, dieses Gelee nachzumachen und dazu dieses Kipferl zu kaufen.









Gekocht

In diesem Juni ist mir das Buch Salat satt wieder einmal in die Hände gefallen und ich konnte nicht aufhören mit dem Nachkochen. Das Buch ist nämlich immer noch sehr genial! Hier der Bagna Cauda-Eiersalat auf geröstetem Roggenbrot. Dafür hab ich gleich mehr Bagna cauda gemacht und bei der Gelegenheit mein Rezept um Zitronensaft und -schale erweitert, so gab es dann ein paar Tage danach Gemüsestifterl mit der restlichen Sauce. War gut!






Ebenfalls aus dem Buch Salat satt gab es den Panzanella mit Frühlingsgemüse. Junger Lauch, Spargel, Erbsen und Zuckerschoten trafen sich mit dem ersten Pesto des Jahres. Es hat ganz wunderbar geschmeckt! Wird wiederholt.








Wie jeden Juni habe ich mich auch dieses Jahr fast blöd gegessen an Erdbeeren mit Rahm. Und nun hab ich auch endlich an ein Foto mit dem optimalen Verrührzustand gedacht: So mag ich es am liebsten, wenn zergatschte Erdbeeren noch kleine Stückerl haben und der Sauerrahm weiche Knoberl. So hat man nämlich auch noch was für das Mundgefühl und nicht nur für die Geschmacksnerven.









Gesehen
 

© Golden Girls Filmproduktion / Filmladen

Seid ihr schon im Kino gewesen? Ich muss sagen, bei der Hitze gibts keinen besseren Platz. Nicht einmal am See ist es so toll, denn im Kino ist man viel schneller. Und deswegen müsst ihr jetzt ein wenig Untypisches lesen, weil ich hatte die Gelegenheit, "Sargnagel − Der Film" vorab sehen zu können. Ich mag ja die Sargnagel arg gern und war schon auf etlichen Lesungen von ihr. Der Film ist eine Quasi-Doku über sie, ihr Leben, ihre Familie, die Institution Wiener Gemeindebau, wie man sich das Künsterleben in allen Klischees vorstellt, ihre Burschenschaft Hysteria und was weiß ich alles. Es gibt Szenen, die an Skurrilität nicht mehr zu übertreffen sind, zum Beispiel wie sie in einer Schulklasse eine Lesung macht und die Schüler*innen dann doch nur ein Selfie mit ihr wollen. Sie schwankt zwischen verstopftem Klo und Stammbeisel herum, geht im Dirndl auf eine Nazitreffen, fliegt dort natürlich in hohem Bogen raus. Es sind viele Szenen, die relativ locker aneinander gereiht werden. So wie die kurzen Sequenzen, aus denen ihre Bücher bestehen, also sehr authentisch umgesetzt. Insgesamt ist der Film von derselben Fadesse getragen wie die Texte und dennoch genau so fesselnd. Wer die Texte von der Sargnagel mag, wird auch den Film mögen. 

Es spielen viele Leute aus der österreichischen Kunstszene mit (Hilde Dalik, Margarete Tiesel, Veronica Kaup-Hasler, Thomas Gratzer, Michael Ostrowski, Vodoo Jürgens u.v.m.). Regie haben Sabine Hiebler und Gerhard Ertl geführt. 

Am 1.7., also heute, spielt es den Film im "Kino am Dach". Offizieller Kinostart ist dann erst der 20.8.


 

Bald muss ich die Machete auspacken, um auf Balkonien durchzukommen, so zugewachsen ist es derzeit. Aber genau so mag ich es am allerliebsten. Das ist aber auch die einzige Variante, um die Hitze in Wien auszuhalten. Mittlerweile wohnen wir schon fast draußen. Zumindest am Vormittag, wenn der Großteil von Balkonien im Schatten liegt. Ab Mittag werden alle Türen und Fenster geschlossen, die Rollläden runtergefahren und ein Ventilator im Arbeitszimmer, ein weiterer im Wohnzimmer machen das Leben leichter. Nach Sonnenuntergang geht das Leben dann draußen weiter. Wir haben aber schon auch Glück, denn wir hatten die ganze Hitzewelle hindurch nie mehr als 27 Grad in der Wohnung. Allerdings braucht es schon mehr als Vorhänge oder Jalousien, um die Hitze draußen zu halten. Und eben viel Grünzeug.

Das Leben macht manchmal so Sachen, sag ich euch! Vor zwei Monaten habe ich im Monatsrückblick geschrieben, dass ich keine Rezepte mit Rindfleisch mehr bloggen werde. Und siehe da, es kam ein Anruf vom ORF, sie machen eine Sendung für Ö1 über gekochtes Rindfleisch und die passenden Beilagen, ob ich zu dem Thema etwas erzählen könnte. Ja, kann ich natürlich. Wenn mich jemand hören mag: Am 9.7. um 15.30 Uhr warat das möglich. Ich bin selber schon gespannt, was von meinem Gesagten gesendet werden wird.

Und sonst? Mir gehts echt sowas von gut seit der zweiten Impfung. Ich habe mein Leben wieder zurück! Zwar noch nicht so ganz, aber doch großteils. Ich geh wieder ins Kino, in Wirts- und Kaffeehäuser, ins Theater, treffe mich mit Freund*innen. Erst in den Zeiten der Pandemie ist mir klar geworden, was für ein erfülltes Leben ich doch leben darf im Normalzustand. Nun weiß ich aber auch sehr genau, wieso eingesperrt zu sein eine harte Strafe ist. Hoffentlich hat das jetzt wirklich ein Ende. Wir sind nicht so sicher, ob wir uns ins geliebte Italien trauen können oder gar noch weiter weg, aber das Reisen wird greifbarer. 

Ich hoffe, ihr seid auch alle wohlauf und habt die Hitzewelle gut überstanden. Schauts weiter gut auf euch und genießt den Sommer in allen seinen Facetten. Ich drück euch!