Ehrlich: Ich hadere mit Putenfleisch. Es schmeckt nicht wirklich nach irgendwas, finde ich. Nun hatte ich die Idee, ich kaufe ein Probierpaket bei meinem Hendlbauern, der vor Weihnachten eben solche Pakete mit Bio-Pute anbietet. Bis jetzt habe ich ein einziges Rezept ausprobiert, das hat mir ein lieber Leser (Guguck, Hiwwelhuber) verraten: Man nehme einfach mein Gulaschrezept und mache es mit Putenfleisch. Klingt verwegen, aber so kann ich Pute essen. Das Gulasch war dann auch quasi der Ideengeber für dieses Rezept hier: Gib jede Menge Aromen dazu, dann braucht das Fleisch nach nix zu schmecken. Also ist quasi das Tonnato-Rezept der Schlüssel zu meiner Freundschaft mit Pute. Es ist auf jeden Fall ein ganz feines Essen für einen sonnigen Abend auf Balkonien. Dadurch, dass alles lange durchziehen muss, ist es ein schönes Rezept für einen langen Arbeitstag, wenn man das Essen sowieso vorbereiten muss: Es am Vortag zu kochen, ist kein Fehler.
2 große Portionen
Für das Fleisch400 g Putenbrust
1 l klare Gemüse- oder Hühnersuppe
½ l Weißwein
5 Pfefferkörner, weiß
5 Pimentkörner
1 Knoblauchzehe
1 Ei
1 Tl Dijon-Senf
1 EL Zitronensaft
70 ml Sonnenblumenöl
70 ml Olivenöl (dabei unbedingt das Öl vom Thunfisch mitrechnen)
1 Prise Chili
Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 EL Sauerrahm
1 Dose Thunfisch (in Öl; Abtropfgewicht 150 g)
2 Sardellenfilets (in Öl)
6 El Kalbsfond
40 g Kapern
Kapfernäpfel
Weißbrot
Suppe und Wein mit den Gewürzen aufkochen, Fleisch einlegen, aufkochen, ca. 40 Minuten köcheln. Fleisch aus dem Fond heben und auskühlen lassen. Ein Kännchen vom Kochsud aufheben. Fleisch in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank kühl stellen.
Für die Sauce Thunfisch in einem Sieb abtropfen lassen, dabei das Öl auffangen. Sardellen und Kapern hacken. Aus Ei und den Ölen eine Mayonnaise rühren. Ich mache das auf die schnelle Art, indem ich das Ei in einen hohen Mixbecher gebe, Salz (wenig !), Pfeffer, Chili, Zitronensaft und Senf dazugeben, die Öle draufleeren, den Mixstab ganz auf den Boden stellen, unten eine Minute alles sehr gut durchmixen, dann langsam hochziehen. Rahm mit Mayonnaise verrühren, Thunfisch, Sardellen und Kapern zugeben und mit dem Pürierstab fein pürieren. Die Sauce soll dickflüssig sein. Mit dem Kochsud verdünnen, bis in etwa die Konsistenz von flüssigem Obers erreicht ist. Abschmecken.
Fleisch aus der Folie wickeln und in dünne Scheiben schneiden. Die Hälfte von der Sauce auf Teller geben, Fleisch darauf verteilen, mit der übrigen Sauce bestreichen. Alles noch einmal für mindestens eine Stunde im Kühlschrank zugedeckt durchkühlen lassen.
Mit den Kapernäpfeln belegen und mit Weißbrot servieren.
Pute find ich auch schwierig, einfach weil artgerechtes aufgezogene Puten schwer zu finden sind. Wobei so eine gescmorte Keule schon was hat.... oder eben deine Variante- wobei Thunfisch auch schon wieder ein Hindernis darstellt. Luxusprobleme.... seufz
AntwortenLöschenEben weil ich Putenhaltung normalerweise nicht gut finde, dachte ich, ich muss meinen Bauern unterstützen, denn der ist Biobauer und hält alle Tiere sehr gut. Thunfisch ist auch so ein Dings, das stimmt. Aber eh alle anderen Meeresfische auch. Viele findet man nicht mehr, die nicht auf der roten Liste sind.
LöschenDas finde ich eine wirklich gute Idee für einen Putenbraten!! Aber von deinen bio Bauern mit artgerechter Puten-Haltung ist das Brustfleisch vielleicht eh nicht so trocken...
AntwortenLöschenNa ja, wenn man das auch nur eine Minute zu lang gart, ist es vorbei mit der Saftigkeit.
Löschen... das werde ich bald machen, liebe Susi.
AntwortenLöschenHier ist grad so richtig *affig* heiss und sehr sehr feucht...
Lieben Gruss vom HH :)
Bei uns bisher nur trockene Hitze. Zum Glück!
LöschenLiebe Susi,
AntwortenLöschendein Rezept klingt klasse, das kommt in meine Liste für Besuch. Meine Mutter kann nichts Fettgebackenes essen, da passt es perfekt und ich finde, es muss unbedingt ausprobiert werden. Wie so häufig fühle ich mich total von deinen Gerichten angesprochen.
Liebe Grüße
Sigrid
Das freut mich sehr, liebe Sigrid!
LöschenHmmm, liebe Susi, das perfekte Sommergericht. Ich liebe diese Thunfischpaste egal ob mit vitello, pollo oder (hab ich zwar noch nicht probiert) mit Pute. Das mache ich demnächst.
AntwortenLöschenDanke und liebste Grüße
Elisabeth
Ach Elisabeth, was beneide ich dich gerade um die Seenvielfalt um dich herum. Grüß mir bitte den Rauschelesee, den ich in so netter Erinnerung habe.
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