Montag, 28. Juni 2021

Lauwarmer Spargelsalat Campagnard

Ja, nun ist sie eigentlich schon vorbei, die Spargelzeit. Wir haben jede Woche mindestens zweimal Spargel gegessen und ich habe total vergessen, dass ich ein neues Rezept poste. Nun aber schnell! Im Burgenland bei der großartigen Iris Wallner habe ich am 24-Stunden-Einkaufsstandel noch Spargel ergattern können. Das Standel suchen wir mittlerweile immer heim, wenn wir einen Badetag am Neusiedler See machen, denn da gibt es wirklich ganz wunderbares Gemüse. Derzeit gibt es viele Beeren und richtig supere Artischocken. Sogar Biozitronen aus Österreich! 

Zum wiederholten Mal habe ich mit dem Spargel diesen Salat nach Stevan Paul gemacht. Falls jemand noch Spargel bekommen kann: Wärmste Empfehlung für diesen Salat!


 

Für 2 Portionen
2 Eier
600 g weißer Spargel  (grüner geht genau so)
1 Schalotte 
4 EL Weißweinessig 
4 EL klare Hühnersuppe (Gemüsesuppe geht auch)
Salz
1 TL Senf 
1 TL Honig 
5 EL Olivenöl 
1 dicke geschnittene Scheibe gekochter Schinken (100 g) 
1 kleiner Bund Schnittlauch 
einige Zweige krause Petersilie
schwarzer Pfeffer aus der Mühle 
eine Handvoll gezupfte Brunnenkresse 
 

Zubereitung

Eier in Wasser 10 Minuten kochen. Spargel unten abschneiden, weißen Spargel schälen (grünen nur unten beim Anschnitt) und in kochendem Salzwasser je nach Dicke 5–10 Minuten garen.  

Inzwischen die Schalotte schälen, fein würfeln und in einer mittelgroßen Schüssel mit Essig, Suppe, Senf, Honig und Olivenöl zu einer Vinaigrette verrühren. Eier kalt abschrecken und schälen, Eiweiß fein würfeln, Eigelb zerbröseln. Eiweiß zur Vinaigrette geben. 

Spargel aus dem Kochwasser herausnehmen, abschrecken, abtropfen lassen und auf einer Platte anrichten. Schinken würfeln, Schnittlauch in Röllchen schneiden. Die Petersilie fein schneiden. Alles unter die Vinaigrette mischen, mit Salz und Pfeffer würzen. 

Die Vinaigrette über dem warmen Spargel verteilen, mit geriebenem Eigelb bestreuen, mit Bachkresse anrichten und servieren.




Freitag, 25. Juni 2021

Island Cooler

Die Hitze reißt diesen Juni gar nicht ab. Somit gibt's noch mehr Getränke und sonstiges Kaltes von mir. Ich zeig euch noch ein Rezept aus dem Buch Khmer Cuisine, denn dieses Getränk schreit nach Nachmachen! Meine erste selbstgemachte Gurke von Balkonien durfte da rein, eine meiner drei Minzen macht die ersten Blüten, also rief danach gestutzt zu werden. Und der Mocktail war sehr genial bei diesem Wetter! Am Samstag kommen Gäste zum Grillen, da gibts dieses Getränk dann mit Gurke Nr. 2.


Zutaten für 4 kleine Gläser
20 ml Limettensaft
80 g Gurke
30 g Ingwer (bio bitte mit Schale, die nicht-bio schälen)
Minzblätter (5 große oder entsprechend viele kleine, ich habe Nana-Minze genommen)
250 ml Soda
1 ½ Teelöffel Honig

Zum  Servieren: 
Minze
Limettenscheibe
Eiswürfel

Alle Zutaten in einen Mixer geben und ordentlich durchmixen. Das Rezept sagt, man soll alles durch ein Sieb in Gläser mit Eiswürfeln gießen, ich habe nix abgesiebt. Also ob elegant oder rustikal: Mit Minze und Limettenscheibe dekorieren.




Dienstag, 22. Juni 2021

Kalte Kukuruz-Gazpacho

Weiter gehts mit kalten Sachen gegen die Hitze. Da sind kalte Suppen immer sehr willkommen in meinem Haushalt. Ganz besonders, wenn man dafür nicht einmal den Herd einschalten muss wie bei diesem Rezept. Und das Feine: Wenn es dann doch kühler als erwartet wird, erwärmt man die Suppe, schupft ein paar geröstete Brotwürferl und ein paar Scheiberl Wurst hinein und schon hat man ein ganz anderes Essen am Tisch stehen.

Die Zutaten sind noch nicht so wirklich der Jahreszeit angepasst, aber das Wetter ist es auch nicht, daher eröffne ich den Sommer genau jetzt und verkocht sommerliche Zutaten.




Für vier Teller
1 kg gelbe Paradeiser, grob gehackt
2 gelbe Paprikaschoten, entkernt und grob gehackt
3 Kukuruz (= Maiskolben), die Kerne abgeschabt (TK ist eine gute Alternative)
1 Zwiebel, grob gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 Jalapeño, entkernt
6 EL Olivenöl
1-2 EL Sherry-Essig
Saft von 1 Limette
Salz
Pfeffer

Garnitur 
Olivenöl
Koriander
einige Maiskörner
Pfeffer aus der Mühle


Paradeiser, Paprika, Kukuruz, Zwiebel, Knoblauch und Jalapeño in einer großen Schüssel gut vermengen. 2 TL Salz darüber streuen und mit den Händen gut vermischen. Die Schüssel eine halbe Stunde lang rasten lassen, damit die Zutaten Wasser ziehen. Das reicht übrigens vollkommen aus, sodass man keinerlei Wasser braucht, um eine dicke Suppe zu erhalten.
Mit einem Mixer (Stab oder Küchenmaschine) cremig pürieren. Sherry-Essig, Olivenöl und Limettensaft untermixen und abschmecken. Für mindestens 2 Stunden durchkühlen lassen.

Zum Servieren mit Olivenöl, Korianderblättern, einigen Maiskörnern und gestoßenem Pfeffer garnieren. Diese Suppe kann bis zu 3 Tage im Voraus zubereitet werden, dafür im Kühlschrank lagern.


Die warme Variante á la Turbohausfrau: 100 g Chorizo in Scheiben schneiden und ohne Fett in einer beschichteten Pfanne anrösten. Herausnehmen und auf Küchenrolle abtropfen lassen. Im ausgetretenen Fett 2 Hände voll Weißbrotwürfel anrösten. Suppe sacht auf Esstemperatur erwärmen, mit Wurst und Brotwürferln servieren.


Dieser eine Jalapeño hat's ordentlich können schärfemäßig. So kamen wir eher unbeabsichtigt in den Genuss einer höllisch scharfen Suppe. Das passt aber gut! Also wenn jemand gern scharf isst, dann ist das hier ein Essen, das sich anbietet, dass man richtig viel Chili reinschupft.

Rezeptquelle: Falstaff

Mittwoch, 16. Juni 2021

Pute tonnato

Ehrlich: Ich hadere mit Putenfleisch. Es schmeckt nicht wirklich nach irgendwas, finde ich. Nun hatte ich die Idee, ich kaufe ein Probierpaket bei meinem Hendlbauern, der vor Weihnachten eben solche Pakete mit Bio-Pute anbietet. Bis jetzt habe ich ein einziges Rezept ausprobiert, das hat mir ein lieber Leser (Guguck, Hiwwelhuber) verraten: Man nehme einfach mein Gulaschrezept und mache es mit Putenfleisch. Klingt verwegen, aber so kann ich Pute essen. Das Gulasch war dann auch quasi der Ideengeber für dieses Rezept hier: Gib jede Menge Aromen dazu, dann braucht das Fleisch nach nix zu schmecken. Also ist quasi das Tonnato-Rezept der Schlüssel zu meiner Freundschaft mit Pute. Es ist auf jeden Fall ein ganz feines Essen für einen sonnigen Abend auf Balkonien. Dadurch, dass alles lange durchziehen muss, ist es ein schönes Rezept für einen langen Arbeitstag, wenn man das Essen sowieso vorbereiten muss: Es am Vortag zu kochen, ist kein Fehler.


2 große Portionen

Für das Fleisch
400 g Putenbrust
1 l klare Gemüse- oder Hühnersuppe 
½ l Weißwein
5 Pfefferkörner, weiß
5 Pimentkörner
1 Knoblauchzehe

Für die Sauce
1 Ei  
1 Tl Dijon-Senf 
1 EL Zitronensaft 
70 ml Sonnenblumenöl 
70 ml Olivenöl (dabei unbedingt das Öl vom Thunfisch mitrechnen)
1 Prise Chili
Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 EL Sauerrahm
1 Dose Thunfisch (in Öl; Abtropfgewicht 150 g) 
2 Sardellenfilets (in Öl) 
6 El Kalbsfond 
40 g Kapern

Zum Servieren
Kapfernäpfel
Weißbrot

 


 

Suppe und Wein mit den Gewürzen aufkochen, Fleisch einlegen, aufkochen, ca. 40 Minuten köcheln. Fleisch aus dem Fond heben und auskühlen lassen. Ein Kännchen vom Kochsud aufheben. Fleisch in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank kühl stellen. 

Für die Sauce Thunfisch in einem Sieb abtropfen lassen, dabei das Öl auffangen. Sardellen und Kapern hacken. Aus Ei und den Ölen eine Mayonnaise rühren. Ich mache das auf die schnelle Art, indem ich das Ei in einen hohen Mixbecher gebe, Salz (wenig !), Pfeffer, Chili, Zitronensaft und Senf dazugeben, die Öle draufleeren, den Mixstab ganz auf den Boden stellen, unten eine Minute alles sehr gut durchmixen, dann langsam hochziehen. Rahm mit Mayonnaise verrühren, Thunfisch, Sardellen und Kapern zugeben und mit dem Pürierstab fein pürieren. Die Sauce soll dickflüssig sein. Mit dem Kochsud verdünnen, bis in etwa die Konsistenz von flüssigem Obers erreicht ist. Abschmecken. 

Fleisch aus der Folie wickeln und in dünne Scheiben schneiden. Die Hälfte von der Sauce auf Teller geben, Fleisch darauf verteilen, mit der übrigen Sauce bestreichen. Alles noch einmal für mindestens eine Stunde im Kühlschrank zugedeckt durchkühlen lassen.

Mit den Kapernäpfeln belegen und mit Weißbrot servieren.

Freitag, 11. Juni 2021

Shakerato

Normalerweise ist es so, dass ich den ersten Shakerato im Frühling in Italien trinke, wenn es uns geradezu zwanghaft dahin zieht. Aber aus Gründen hat das dieses Jahr bisher nicht geklappt. Daher habe ich mir Shakerato oft selber gemacht und dabei gemerkt, dass den viele Leute nicht kennen. Wie geht denn das? Das ist doch DAS Kaffeegetränk bei Hitze! Also bevor die große Hitze kommt, hier eine Anleitung.


Übrigens finde ich, dass das neben Eiskaffee eines der ganz wenigen Kaffeegetränke ist, in das Zucker reingehört. Aber das ist sicher Geschmackssache. Jedenfalls als Anregung möchte ich das deponieren.

Was man braucht, ist ein gut schließender Shaker. Wir haben einen aus Metall, der schließt nicht gut genug, weil man wirklich ordentlich schütteln muss, als wäre der Teufel hinter einem her. Nicht so die Warmduscher-Variante wie bei Drinks! Sonst schäumt der Kaffee nämlich nicht. Und der Zucker löst sich bei kräftiger Schüttlerei auch sehr gut und sehr schnell auf. Ich habe den abgebildeten Shaker aus Glas, da stülpt man oben über die Öffnung einen Plastikstoppel drauf, so klappt das ohne Probleme.



Zutaten
1 doppelter Espresso
1 KL Kristallzucker
2 Eiswürfel

Zubereitung
Man gibt Zucker in den Shaker, den doppelten Espresso heiß dazu, schupft zwei Eiswürfel rein und schüttelt, bis die Eiswürfel aufgelöst sind. Das hört man recht gut, also wenn nichts mehr an die Wand vom Shaker schlägt, ist der Shakerato fertig.



Ich trinke meinen Shakerato meistens gar nicht standesgemäß aus einem Isolierglas. Das hat den Vorteil, dass bei großer Hitze der Kaffee eine Weile kühl bleibt. In Italien trinkt man Shakerato nicht so langsam wie ich, sondern erledigt den mit zwei Schlucken. Wie sich das für Espresso in Italien halt gehört. Ich fürchte, der Teufel holt mich doch irgendwann ...


Dienstag, 8. Juni 2021

Kambodschanischer Mangosalat

Nichts ist so einfach wie in Wien unreife Mangos zu bekommen: Einfach in den Supermarkt gehen und eine von diesen Kanonenkugeln, die dort herumliegen, kaufen. Eigentlich braucht man sich da gar nicht groß bemühen, dass man eine unreife Mango raussucht, denn fast alle sind das sowieso. Da kann 10 x draufstehen, dass man gereifte Früchte kauft. Diese Ankündigung stimmt fast nie.

Rezeptquelle: Khmer by Song Saa

 

Zutaten für 4 Vorspeisenportionen oder 2 Hauptgerichte
2 grüne Mangos
½ roter Paprika
½ gelber Paprika
½ grüner Paprika
1 Karotte
2 Paradeiser (Ich: 4 Kirschparadeiser)
2 TL Basilikumblätter (Ich: 2 EL voll)
2 TL Minzblätter (Ich: 1 EL voll)

Dressing
1 TL Knoblauch, fein gehackt
1 ½ Schalotten
2 TL Korianderblätter
1 mittelscharfer Chili (z. B. Birds Eye)
2 TL Palmzucker (ersatzweise brauner Zucker)
5 TL Fischsauce
3 TL Süße Chilisauce
5 TL Limettensaft, frisch gepresst
1 TL Salz

 Garnitur
1 TL Erdnüsse, gesalzen und geröstet

Mangos schälen, Kern herausschneiden. Paprika entkernen. Karotte schälen. Alles in feine Streifen schneiden. Paradeiser waschen und in mundgerechte Stücke schneiden (Im Kochbuch werden die entkernt, aber ich mache das nicht. Schaut zwar netter aus, aber man schmeißt damit ein Stück Geschmack weg.) Basilikum und Minze grob hacken. Alles in einer Schüssel mischen, in einem Sieb abtropfen lassen bis zum Servieren.

Für das Dressing alle Zutaten klein hacken. In einem kleinen Schüsserl den Zucker, die Fischsauce, Süße Chilisauce, Limettensaft, Salz und 3 TL heißes Wasser mischen. So lange verrühren, bis die Marinade schön sämig und der Zucker aufgelöst ist.

Die festen Zutaten vom Salat vom Sieb wieder in die Schüssel übersiedeln, mit der Marinade gut vermischen. In Schüsseln anrichten, mit den Erdnüssen bestreuen.


Tipp aus dem Kochbuch: Grüne Papaya, Bananenblüte oder Pomelos machen sich gut in diesem Salat. Wenn man ein Hauptgericht daraus machen will, gebratene Hühnerfleischstücke oder Garnelen zum Salat geben.

Noch ein Salatrezept für unreife Mangos bei der Turbohausfrau: Burmesischer Mangosalat

Freitag, 4. Juni 2021

[Buchbesprechung] Khmer Cuisine by Song Saa

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.

 

Sich mit der Küche anderer Länder beschäftigen, bedeutet für mich immer auch, sich mit dem Land generell auseinanderzusetzen. Bei diesem Buch ist es schon allein der Titel, der mich automatisch zu Wikipedia wandern hat lassen. Aus meinen jungen Jahren hatte ich noch den Begriff "Rote Khmer" im Hinterkopf. Das sind sehr schreckliche Jahre in Kambodscha gewesen, denn die Roten Khmer haben ein Terrorregime gegründet. Die Khmer hingegen sind einfach die Bewohner Kambodschas, denen dieses Buch gewidmet ist. Nachdem Südostasien immer schon von Wanderungsbewegungen geprägt war, ist die Khmer-Küche heutzutage eine Asia-Küche, die Einflüsse aus verschiedenen Ländern in sich aufgenommen, andererseits aber die Khmer-Küche über ganz Asien verteilt hat. Ich habe sogar gelesen, dass Kamodscha die Wiege des asiatischen Essens ist,

Ich will jetzt aber nicht den Eindruck erwecken, das dieses Buch die Küche der Khmer akribisch darstellt. Es ist schon im Titel des Buches enthalten, worum es geht, nämlich "by Song Saa". Das ist ein ganz tolles Öko-Luxusresort auf einer Privatinsel, das bereits viele Traveller-Awards bekommen hat. Auch das Resort musste ich natürlich googeln und war ganz entzückt, was ich da gefunden habe: ein Traum! Leider wird es wirklich ein solcher bleiben, denn für normal Sterbliche ist das nicht leistbar. Aber das macht nix − Blödsinn, macht schon was, aber zumindest kann man sich mit diesem Kochbuch den Urlaub wieder mal ein bisschen näher kochen.

Die Rezepte sind dem geschuldet, was es in und um Kambodscha gibt: Reis ist die Nummer eins, sonst noch Kokos, Fische und Meeresfrüchte, Cashew. Auf der Song Saa-Insel selber wachsen Kräuter, Früchte, Gemüse, aus dem nahen Umland kommt der berühmte Kampot-Pfeffer. Die Zutatenlisten sind bei allen Rezepten sehr überschaubar und die meisten Sachen bekommt man im Supermarkt, frische Kräuter findet man im Asia-Markt. Die Rezepte sind klar beschrieben. Die Zutatenmengen der Rezepte passen erfreulich gut zu den Mengenangabe der Portionen.

Die Autorin Kathleen Beringer ist gebürtige Französin, studierte Juristin, danach hat sie in New York Design studiert und sich immer für Essen und Kochen interessiert. Sie lebt mit ihrer Familie in Deutschland und hat bereits ein Buch über "Küchengeheimnisse erfolgreicher Frauen" geschrieben.

Die Fotos sind ein Traum. Stilvolle Aufnahmen von Land und Leuten und vor allem vom Meer, so unglaublich schön! Auch die Grafiken im Buch sind handverlesen. Die Food-Fotos nicht minder. Man sieht förmlich die Foodstylisten vor sich, wie sie das eine Blättchen von der Blüte an die perfekte Stelle setzen. Dabei sind die Fotos klar und freundlich. Ein Buch, wie ich es vom Verlag Elsa Publishing  nicht anders erwartet habe.

Das Kochbuch ist so gegliedert, dass am Anfang das Resort mit seiner Philosophie und der Crew vorgestellt wird, dann erfährt man Näheres über Kambodscha und die Khmer-Küche. Zu Beginn des Rezeptteils werden Basisrezepte gezeigt. Die anderen Rezepte gliedern sich dann in "Breakfast", "Lunch", "Dinner", "Sweets" und "Drinks". Ein Register hilft beim Zurechtfinden im Buch. Das Kochbuch ist übrigens auf Englisch, auf Deutsch ist es bisher nicht übersetzt worden.

Das Nachkochen ist bei den vorliegenden Rezepten überhaupt kein Problem. Man braucht weder exotische Zutaten noch eine Profiausrüstung, mit meiner Low-Tech-Küche bin ich sehr gut zurecht gekommen. Insgesamt sind die Gerichte eher modern gehalten, also leichte Küche, viel Eiweiß, jede Menge Gemüse und Obst, wenig Kohlehydrate, wenig Süßes, schon gar keine üppigen Mehlspeisen wie in der Wiener Küche.

Und nun wird gekocht!

Lamb Cutlets with Fresh Spinach

Ein Spinatsalat mit Asia-Dressing begleitet rasch angebratene Lammkoteletts − besser als dieses Gericht zeigt wohl kaum eines in dem Buch den Spirit der Rezepte: Einfach zu kochen, liegt nicht schwer im Bauch, ein wenig Asien, aber durchaus auch international angehaucht.

 

Courgette an Cucumber Salad

"Schöner essen" gehört auch zum Spirit des Buchs. Im Buch natürlich noch schöner als bei mir, weil die Gemüsescheiben dort in die Höhe gestapelt sind. Neben den Gemüsen sind Cashew und Minze beteiligt und begleiten eine einfache Marinade aus Salz, Pfeffer und Limettensaft.

Lemongrass Oatmeal

Die Aromen Südost-Asiens versammeln sich in diesem Frühstück. Kokosmilch, Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und Zimt verhelfen diesem Porridge zu einem neuen Gesicht. Gerichte wie dieses sind auch typisch für das Buch: Braves Porridge bekommt einen modernen Dreh, dem ich noch eine vollreife Mango als Begleitung verpasst habe, was sich ausgezeichnet gemacht hat. Perfekt bei dem Wetter, das wir die letzten Wochen in Wien hatten.

Pad Thai

Wie oben geschrieben, versammeln sich in Kambodscha viele Gerichte Asiens und da darf natürlich Pad Thai nicht fehlen. Im Buch wird das Gericht mit Tofu serviert, ich habe mich für die Garnelen-Variante entschieden. Gelingsicher und gut. Uns hat es geschmeckt!



 

 

 

 

Cucumber Punch

Gemixte Gurke wird abgeseiht, dann mit Limettensaft und Soda aufgegossen. Sicher toll, wenn man dieses Getränk in schwüler Hitze direkt am Meer genießen kann! Es gibt neben diesem Drink noch andere antialkoholische Rezepte in dem Buch.






 

 

Cambodian Mango Salad

Dieser Salat hat uns so gut geschmeckt, dass ich das Rezept vorstellen werde.










Resumee: Dieses Buch ruft ganz arg nach Urlaub! Die Fotos sind unglaublich schön, sowohl die vom Ambiente als auch die vom Essen. Die Rezepte sind sehr einfach und gut nachkochbar, sodass auch Kochanfänger*innen keine Probleme damit haben sollten.

 

Fakten zum Buch

ISBN: 978-3-948859-03-9
Gebundenes Buch
Umfang: 176 Seiten
Format: 235 × 290 mm
Erschienen im Jänner 2021

 

Bestellen kann man das Buch direkt beim Verlag oder man geht zum Buchhändler am Eck, solange es den noch gibt. Internetversender gibt es natürlich auch, für ganz Österreich den da zum Beispiel: Der Buchhändler

Danke an Elsa Publishingder mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.   

Die Links sind alle keine Affilate-Links.








Dienstag, 1. Juni 2021

Foodie-Rückblick auf Mai 2021

 Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung. 


Gegessen

Halleluja, die Gastro hat wieder geöffnet! Natürlich haben wir den ersten Abend beim Meixner verbracht. Endlich wieder Essen mit Tischtuch und Wimperntusche! 

Ich habe einen Kavalierspitz bestellt. Das ist gekochtes Rindfleisch, das etwas kleinformatiger ist als der Tafelspitz, aber wunderbar saftig! Der Turbohausmann hat Spargelrisotto mit Zander gegessen, war auch herausragend gut! Wir kommen sicher bald wieder.

Es war übrigens total nett, dass sich die Leute im Lokal, die sich gar nicht kennen, begrüßt und verabschiedet haben. Das kenne ich so sonst nicht. Und es zeigt, dass wir doch alle recht gleich in unseren Bedürfnissen sind: die menschliche Nähe hat allen arg gefehlt in den letzten Monaten, das zeigt sich an solchen kleinen Gesten. 



 

Gleich am nächsten Tag habe ich einen Kaffee im Schanigarten vom Groissböck in der Fußgängerzone Favoriten getrunken. Melange kann man dort trinken, man muss aber betonen, wenn man kein Schlagobers drauf haben will. Espresso kann ich eher nicht empfehlen. Wenn sie noch ganz frisch und ein bissi warm sind, sollte man sich auf die Krapfen vom Groissböck stürzen, denn die gehören zu den besonders guten.

 

 

 

 

 

 

 

Ein traumhaftes Essen ganz nach meinem Geschmack waren Sushi vom Iki. Also quasi wieder ein Heimspiel, weil das Restaurant im 10. Bezirk ist. Die Sushi waren so genial! Dringende Empfehlung. Überhaupt ist das ein ausgezeichnetes Lokal. Wir waren nun schon einige Male dort und immer war alles wahnsinnig gut.

 

 

 

 

 

 

 

Und noch einmal Favoriten: Ich habe Bolani aus der kleinen afghanischen Bäckerei in der Wielandgasse mitgenommen. Wie immer war es eine Freude! Dieses Mal zu Spionagezwecken, weil ich mich schon einige Male an Bolani versucht habe, nun wollte ich schauen, wie weit ich an das Original rangekommen bin. Bin sehr zufrieden.

 







Neuerlich ein Halleluja: Ich habe meine zweite Impfung! Voller Freude habe ich gesehen, dass dort Motto-Brot einen Food-Truck stehen hat. Also durfte ich mir nach dem Impfen dort einen Kaffee und ein Mandelcroissant gönnen. Hoffentlich der letzte Stehkaffee dieser Pandemie! Ab jetzt lieber gemütlich im Sitzen.


Mit einer Freundin habe ich mich am Karmelitermarkt getroffen. Nachdem wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es entsprechend viel zu reden und das haben wir im Pizzaquartier gemacht. Ich habe Rucola mit Bresaola gegessen, sie eine Kinderpizza. Die Kinderpizza war immer noch ordentlich groß, daher durfte ich probieren und kann nur sagen: Die beherrschen ihr Handwerk. Der Service war unglaublich nett und zuvorkommend. Mein Salat war auch gut.









Gekauft

Wie oben geschrieben war ich am Karmelitermarkt. Dort gibt es seit einiger Zeit den Lieblingsfisch, ein kleines Fischgeschäft, in dem man angeblich auch hervorragend essen kann. Ich hab noch nicht dort gegessen, aber nun schon einige Male Fisch gekauft. Nun kann ich guten Gewissens sagen, dass das wirklich eines der besten Fischgeschäfte Wiens ist. Ich habe dieses Mal diesen Rochenflügel ergattert. Nachdem ich mich heillos verschätzt hatte, was die Größe meiner Pfannen angeht, wanderte dieses Trum auf den Grill. Es hat hervorragend geschmeckt!
 


Ich hab nach dem Impfen gleich Brot mitgenommen vom Motto: Das Baguette war hervorragend wie immer, die Briochekipferl sind ebenso vom Allerfeinsten gewesen. Eines hat auf den nächsten Tag warten müssen und hat sogar diesen Härtetest bestanden. Natürlich war es nicht wie ein ganz frisches, aber es war immer noch gut.

Das ist das Bauernbrot von Motto, das ich bisher noch nicht gegessen hatte. Es ist ein feines Roggenbrot, das sich gut hält. Geschmacklich hält es sich so weit zurück, dass es sowohl zur Marmelade als auch zum Käse passt. Ist zur Wiederholung vorgesehen!




Weil ich schon auf einen Kaffee dort war, habe ich auf zwei Petit Fours vom Groissböck mitgenommen. Die sind immer eine willkommene Sache zum Espresso daheim.

Ebenfalls von dort stammt dieses Croissant. Es ist eher ein Butterkipferl und hat uns gut geschmeckt. 

Im Hintergrund sieht man übrigens die letzten Reste von meinem Nutmeg Jam, das ich aus Malaysia mitgebracht habe. Nutmeg in verschiedenen Formen wird mit jedem Recht in Malaysia mit Begeisterung in diversen Varianten gegessen, kommt auch in Drinks rein und als Würze ins Essen. Hergestellt wird es aus dem Fruchtfleisch, das die Muskatnuss umgibt. Green Acres, der Hersteller dieser Marmelade, verkauft zu meinem Leidwesen nicht außerhalb von Malaysia. Sollte jemand wissen, wo man diese Marmelade einigermaßen leistbar kaufen kann, wäre ich sehr dankbar für die Info.

Die allerbesten Simit bekomme ich bei uns im Haus. Ich bin ja immer skeptisch, was Backprodukte aus dem Supermarkt angeht, aber die bei Se & pas kann ich wirklich sehr empfehlen. Wenn man sie denn bekommt! Unsere Filiale macht das so geschickt, dass man am Nachmittag keines von den Schätzchen mehr bekommt, somit sind sie immer frisch.

Noch auf dem Foto zu sehen ist der Fischaufstrich, den ich immer wieder gern nachmache, wenn mir wo eine geräucherte Forelle über den Weg läuft.

Immer noch eines meiner Lieblingsbrote ist das Christoph-Brot vom Ströck-Feierabend. Kaufen kann ich das hier am Viktor Adler-Markt, denn in dieser Ströck-Filiale werden zu meiner Freude auch Feierabend-Produkte angeboten. Die scheinen auch recht gut zu gehen. Dieses Brot hier darf regelmäßig mit nach Hause, wo es immer viel zu schnell aufgegessen ist.










Gekocht

Eines meiner liebsten Asiakochbücher ist immer noch Chicken & Rice. Nun habe ich die Garnelen mit Kokos draus gekocht. Es war ein ganz feines Essen! Dazu habe ich Spargel rührgebraten und am Schluss noch eine Hand voll Bohnenkeimlinge mitgeschwenkt, was ich als Kombi wärmstens empfehlen kann.

Für Krisenzeiten sollte man unbedingt immer Bolognese im Tiefkühler haben. In diesem Fall war es eine Wetterkrise, die mich schön langsam befällt. Kalt und Regen wollten derzeit einfach nicht verschwinden, da hilft ein Teller mit Spaghetti Bolognese immer. Jajaja, ich weiß, eigentlich gelten die nur mit Bandnudeln, aber ich hatte grad keine daheim und eben im Notall gelten dann bei mir auch Spaghetti.




 

 

 

Nachdem bei uns sehr oft Spargel auf den Tisch kommt, freue ich mich immer über neue Rezepte. Bei Barbara habe ich Bärlauchpalatschinken mit Spargel und Schinken gesehen. Ich bin auf die gewagte Idee gekommen, den Bärlauch mit den Eiern in der Moulinette aufzumixen. Das Ergebnis hat gewagt ausgeschaut, aber sehr gut geschmeckt.

 

 

 

 

 

Schon zum wiederholten Mal habe ich die ganz supere Cassata Siziliana aus Sizilien in meiner Küche nachgebacken. Wenn man guten Ricotta bekommt und wie ich immer noch ein paar Reste kandierter Früchte daheim hat, dann ist das fast ein Muss!

Es ist sage und schreibe das 16. Rezept, das ich auch diesem tollen Buch nachmache. Und etliche Rezepte davon zum wiederholten Mal. Also wenn ich ein Kochbuch brauche, dann dieses.

Rezept dankenswerter Weise mit kandierten Früchten zu finden bei Anna Antonia: Cassata.
 

 

 

 

 

 

 


Ein Balkonien-Foto bei ausnahmsweise schönem Wetter. Ja, das Wetter war im Mai genau wie im April kalt und regnerisch. Um Balkonien auf Sommerbetrieb umzustellen, konnte ich immer nur kurze Regenpausen nutzen. Aber egal, nun ist alles da, die Paradeispflanzerln haben sämtliche Wetterkatastrophen überlebt, auch die anderen Pflanzen schauen nicht so arg schlecht aus. Uuuund ich habe etwas Tolles vom Turbohausmann bekommen: Ein Blumenabo von der Firma Blumengestalten ist es geworden. Weil mich schon einige Leute gefragt haben, ob das empfehlenswert ist: Die Sträuße waren bisher immer außerordentlich schön. Ich habe aber schnell gelernt, warum Zuchtblumen so einen Siegeszug gemacht haben: Schon am ersten Abend ist alles von den Naturblumen vollgebröselt und die ersten Blüten verabschieden sich. Allerdings haben diese unterschiedlichen Haltbarkeiten auch den Vorteil, dass man für zwei Wochen erst einen großen, dann einen immer kleiner werdenden Blumenstrauß, am Schluss eine einzelne Blüte hat. Man muss sich halt kümmern, jeden Tag einige Male rund um den Strauß den Tisch wischen oder mit den Blütenresten am Tisch leben, außerdem muss man jeden zweiten Tag das Verblühte aus dem Strauß entfernen, Wasser wechseln, die verbliebenen Blumen frisch anschneiden. Mir persönlich macht das viel Freude, wenn ich mich um Blumen kümmern kann. Wenn man einen Blumenstrauß will, den man einmal hinstellt und nach einer Woche ohne weiteres Bemühen wegschmeißt, ist man mit solchen Sträußen nicht so gut bedient. Und nicht zuletzt sind diese Sträuße teuer, weitaus teurer als meine Sträuße, die ich sonst vom Naschmarkt, Schreimarkt oder einer Blumernhandlung habe. Aber schöner sind diese Blumensträuße ganz sicher.

Was sonst noch schön war außer dem erlösenden zweiten Impfstich? Eh total viel. Wir haben wieder Freunde getroffen, wenige und vorsichtig, aber das ist schon ein Lebenselixier für mich. Auch einfach so im Kaffeehaus sitzen und herumschauen, den Leuten beim Sachenmachen zuschauen, ein bisschen in die Gespräche am Nachbartisch reinhören, das ist sowas von nett! Endlich wieder Treffen ausmachen, auch eine Grillerei im Sommer haben wir schon fixiert. Halt einfach ein bisschen mehr zusammenrücken in allen Lebensbereichen, das genieße ich sehr.

Das wars dann also wieder für einen Monat. Ich wünsche euch allen (und mir auch), dass nun endlich mal ein bisschen Sonnenschein kommt. Jetzt hätten wir von der Gesetzeslage und auch von den Infektionszahlen her endlich die Möglichkeit, dass wir mit Freunden in Gastgärten sitzen können, dann grätscht das Wetter rein! Egal, lasst uns weiter vorsichtige Schritte in Richtung normalem Leben gehen. Ich renn immer noch mit dem Rüssselschutz durch die Gegend und lasse mich ab und zu testen, aber vielleicht bin ich auch ein Extremfall, was Vorsicht angeht. Lieber so als krank mit nicht absehbaren Folgen. Mir tut das nicht weh und die Präventionsmaßnahmen sind ja wirklich einfach einzuhalten. In diesem Sinne: Bitte passts weiter gut auf euch auf und habt eine feine Zeit!