So, wir retten wieder und zwar Quiches, Tartes, Wähen oder wie immer diese flachen Kuchen je nach Land heißen. Die gibt es ja wirklich auf der ganzen Welt! Und halt leider auch als Fertigfutter. Wir zeigen aber, dass das gar keine Hexerei ist, so etwas selber zu machen. Besser, abwechslungsreicher und vor allem ohne Chemie drinnen.
Ich hatte noch ein paar Äpfel in meiner Gartenhütte, wo wir die Äpfel nach unseren Beutezügen zum Lorenz oder zur Familie Zwickl immer lagern. Die Jahreszeit ist nun nicht mehr so, dass die heimischen Äpfel Prachtstücke sind, sondern ich musste schon einiges an braunen Stellen wegschneiden. Also die besten Voraussetzungen für diese Tarte, die ich in dem tollen Tartes-Kochbuch gesehen hatte. Weil ich eigentlich nur für Buchbesprechungen direkt nach Rezept koche und backe, habe ich mir aber einige Änderungen erlaubt.
Wie immer: Danke an Britta, Barbara und Tamara für die Abwicklung der Rettung.
120g Mehl (glatt)
20 g Walnussmehl
40 g Puderzucker
70 g Butter (zimmerwarm)
1 Ei, Größe M
etwas Salz
Wer wie ich weder Walnussmehl noch Staubzucker daheim hat, nimmt einfach geriebene Walnüsse und Kristallzucker und mahlt beides miteinander so fein wie möglich in der Küchenmaschine. Miteinander deswegen, weil Nüsse oder Mandeln allein beim Reiben zu einer Paste werden, mit dem Zucker zusammen klappt das ganz gut. Aber auch da: Nicht zu lange und pulsierend mixen, denn sonst macht man Nusspaste.
Hier weiche ich vom Originalrezept ab, weil mir persönlich Mürbteig mit weicher Butter am besten gelingt. Ganz einfach alle Zutaten in die Küchenmaschine geben, mit dem Flachrührer so lange rühren, bis sich alles gut vermischt hat. Mit der Hand dann noch einmal kurz durchkneten. Teig in einen 6 l fassenden TK-Beutel geben und auf gewünschte Größe auswalken. 2 mm ist eine sehr gut bewährte Teigstärke. Diese Teigplatte im Plastiksackerl auf einen großen Teller heben und so in den Kühlschrank stellen. Mindestens eine Stunde durchkühlen lassen.
Vor der Verwendung ca. 15 min auf Zimmertemperatur kommen lassen.
1 Zitrone
550 g Äpfel (ich hatte noch Bellefleur)
50 g brauner Zucker
10-12 Blätter Basilikum, grob zerzupft
8-10 Blätter Minze, grob zerzupft
etwas brauner Zucker
Zitrone mit dem Messer schälen und samt Schale in kleine Würferl schneiden, dabei die Kerne entfernen.
Die Hälfte der Äpfel in Würfel schneiden und mit Zucker und Zitrone sowie einem kleinen Schluck Wasser in einen Topf geben und zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen. Danach Deckel öffnen und die Flüssigkeit komplett einkochen (noch einmal 10 bis 15 Minuten). Die Äpfel sollen ganz weich sein und zerfallen. Anschließend von der Hitze nehmen, auskühlen lassen, dann die Kräuter unterrühren.
Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die restlichen Äpfel in nicht zu feine Scheiben schneiden. Man kann die Schale ruhig auf den Äpfel lassen, ich musste schon relativ viel ausschneiden und habe daher alle Äpfel geschält.
Das Plastiksackel mit dem Teig drinnen aufschneiden, den Teig herausheben und in eine Tarteform legen. Überstehenden Teig mit einem Messer abschneiden. Die Apfel-Kräuter-Fülle auf dem Mürbeteigboden verteilen, mit dem Löffel glattstreichen und die Apfelscheiben darauf arrangieren. Großzügig mit braunem Zucker bestreuen und 35 Minuten backen.
Ich kannte es schon, dass man Basilikum mir Früchten mischen kann, denn fast jährlich wieder kommt die Erdbeer-Basilikum-Biskuitroulade bei uns auf den Tisch. Dass das mit Äpfeln auch eine gute Kombination ist, war mir nicht klar. Schmeckt aber richtig gut. Schön frisch!
Man kann übrigens gleich mehr von dem Nuss-Mürbteig machen und
einfrieren. Um diese Jahreszeit mag ich Obst mit Crumble sehr gern und
da kann man diesen Teig einfach über in Stücke geschnittenen und
marinierten (z. B. Vanillezucker + Orangenlikör) Rhabarber
drüberbröseln. Ab ins Rohr und bei 180 Grad Umluft backen, bis der Teig
appetitlich braun ist. Aus Gründen weiß ich, dass das richtig gut
schmeckt ... 😉
Brittas Kochbuch - Spinattarte
Barbaras Spielwiese - Rhabarber-Zitronenmelisse-Tarte
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