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Ich gestehe, ich hadere mit Teigen. Tartes waren daher bisher ein willkommenes, aber leider auch ein bissi gefürchtetes Essen. Durch dieses Buch bin ich sozusagen ins kalte Wasser gesprungen, das dann durchaus angenehm warm war.
Das vorliegende Buch wurde von einem kleinen, feinen und ganz neuen Münchner Verlag herausgegeben, Elsa Publishing. Mit diesem Buch wurde gleich eine ordentliche Vorlage hingelegt, denn man hat damit ein sehr hochwertig gemachtes Buch in der Hand. Das Buch hat auch gleich bei den Gourmand Kochbuch-Awards abgeräumt.
Die Fotos im Buch sind von Joerg Lehmann, der seit 30 Jahren als Fotograf arbeitet und schon an mehr als 80 Büchern mitgewirkt hat, darunter für Köche wie Alain Ducasse, Paul Bocuse, Andreas Döllerer oder Tim Raue.
Der Autor und Koch Norbert Krüger hat bei Christian Lohse
im Berliner „Fischer’s Fritz“ gearbeitet, wo er als Sous-Chef
und Chef-Patissier tätig war. Die Co-Autorin Risa Nagahama ist selbständige Köchin und Kochbuchautorin. Was mir besonders gefällt: die Texte sind richtig liebevoll geschrieben. Die Rezepte sind klar formuliert, aber nicht so knochentrocken, wie man es in manchen Kochbüchern schon finden kann, sondern recht persönlich.
Das Buch hat auf den ersten 40 Seiten einen Einführungsteil, in dem man erfährt, welche Formen sich für Tartes eignen, welche Kochwerkzeuge man braucht, es gibt Grundrezepte für Mandel-, Buchweizen-, Semola- und andere Teige, Saucen werden erklärt und es gibt auch hier viele verschiedene Grundrezepte. Selbst vegane Milch-Arten bekommen ein eigenes Kapitel und es wird beschrieben, wie man sie selber macht. Dann geht es los mit den Rezepten, die nach Jahreszeiten gegliedert sind. 52 verschiedene Tartes werden gezeigt.
Ich gestehe, dass ich nach dem Durchlesen des Registers ein bisschen ratlos geschaut habe, denn die Namen haben mir alle miteinander genau gar nichts gesagt. Das ist aber auch kein Wunder, denn es sind keine klassischen Tartes, für die man kreuz und quer im Internet Rezepte finden kann, sondern das sind alles ganz neu kreierte Rezepturen. Alle Rezepte, die ich ausprobiert habe, waren gelingsicher. Die Teige habe ich bis auf Filo-Teig selber gemacht und auch das hat problemlos geklappt.
Die Zutaten sind nicht durchgehend in jedem Supermarkt erhältlich, sondern man muss schon auch mal ein bisschen über die Nasenspitze hinaus schauen, um sie zu bekommen. Es sind aber ausreichend Rezepte mit einem kleinen Sortiment an Lebensmitteln nachmachbar. Ich konnte mich nicht quer durch das Buch kochen, da es nicht alle Zutaten derzeit zu kaufen gibt − oben habe ich es ja schon geschrieben, dass das Buch nach Jahreszeiten gegliedert ist und demnach eben auch mit saisonalen Zutaten arbeitet, was ich sehr sympathisch finde.
Die Rezepte sind in etwa zur Hälfte süße Tartes und zur Hälfte pikante. Die pikanten Tartes sind eher auf der gemüsigen Seite angesiedelt, was meinen Essgewohnheiten auch wieder sehr entgegenkommt.
Ich werde bei den Vorstellungen der von mir nachgemachten Tartes jeweils die Namen aus dem Buch verwenden.
Milchmädchen
Nachdem noch Filo-Teig und Eiklar im Haus waren, kam mir das Rezept wie gerufen! Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass man Filo-Teig für eine Tarte verwenden kann. Das geht aber sehr gut.
DAS − Dille, Aal, Spinat
Es ist ja schon kalendarischer Frühling, daher gibt es schon frischen Spinat und frische Kräuter auf den Wiener Märkten. Das habe ich gleuch ausgenutzt und habe diese Frühlingstarte nachgemacht. Interessant ist, dass hier Dille in Gemüsemengen verwendet wird. Eine durchaus erfreuliche Neuerfahrung für mich.
Siciliata
Noch gibt es Blutorangen aus Sizilien, daher war diese Tarte fällig. Ich habe sie in kleineren Formen gemacht, damit jeder seine eigene kleine Nachspeise auf dem Teller hat. Der Mandelmürbteig ist gut gelungen, die Tarte insgesamt sehr gut.
Quiche Caró
Lauch, ein wenig Speck, Käse und ein Eier-Obers-Guss kommen auf einen Blitzblätterteig. So ganz habe ich dem Teig-Rezept nicht geglaubt, dass der Teig wirklich blättert, weil er so einfach zu machen war. Er blättert nicht wie "Großes Drama" wie Croissants auf, aber es sind sehr wohl Teigschichten vorhanden.Hier habe ich ein wenig geschummelt, weil ich nicht den originalen Teig verwendet habe, sondern Reste vom Blitzblätterteig. Auf diesen Teig kommt eine Art Lemon Curd, darauf Baiser und das wird gratiniert. Hat uns sehr gut geschmeckt.
Unterm Strich ist zu sagen, dass man hier ein sehr liebevoll gemachtes Buch in Händen hält. Die Rezepte sind gelingsicher und auf jeden Fall für HobbyköchInnen bestens geeignet.
Fakten zum Buch
ISBN: 3948859019Gebundenes Buch
Umfang: 208 Seiten
Format: 21.9 x 2.2 x 26.9 cm
Erschienen am 24.10.2020
Bestellen kann man das Buch direkt beim Verlag
oder man geht zum Buchhändler am Eck, solange es den noch
gibt. Internetversender gibt es natürlich auch, für ganz Österreich den
da zum Beispiel: Der Buchhändler
Danke an den Verlag Elsa Publishing, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
meistens macht man (ich) sowieso immer die gleichen Teige für Tartes, da ist es interessant, einmal andere Varianten zu sehen..
AntwortenLöschenlg
Stimmt, bei mir ist bisher fast immer Mürbteig in den Tartes gewesen.
LöschenMandelmürbteig, Blutorangen und (so wie es aussieht, und passend zu Sizilien) Ricotta - die kleinen Portionstartes gefallen mir Süßschnabel sehr gut. Aber auch die Geschichte mit Dill kann ich mir gut vorstellen - Kräuter sind ja so gesund, und in großen Portionen genial.
AntwortenLöschenKlingt nach einem praktikablen Buch. (Deine Buchbesprechungen wollte ich eigentlich nicht mehr lesen... ;-))
Ja, das Buch ist sehr praktikabel! Und es freut mich, dass dir meine Buchbesprechungen gefallen.
LöschenDeine kleinen Tartes mit Blutorangen machen direkt Appetit, überhaupt lockst du wieder mit deinen nachgebackenen Rezepten, dass es eine Freude ist. Es gibt doch nichts Schöneres, als in solch ein besoderes Kochbuch zu schauen und Neues auszuprobieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
Löschenich mag das auch total gerne, in Kochbüchern zu schmökern und zu gustieren.