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Gegessen
Ich mag Bagels sehr, aber bin schon lange auf der Suche nach richtig, richtig guten. Das letzte Mal habe ich in Berlin welche gegessen, die mich vom Hocker gehauen haben. Aber das ist zum Glück nun vorbei, denn die von Budapest Bägels sind ein Hammer! Es gibt sehr viele verschiedene Füllungen, von fleischig über vegetarisch bis vegan. Alle sind richtig gut durchdacht und schmecken entsprechend toll.
Verpackung: Papiersackerl (Danke dafür!)
Torta della nonna von Marischka Hat uns geschmeckt! Ketzerischer Weise würde ich allerdings ein bissl Bitterorangenschale in die Masse geben, dann wäre es noch mehr mein Ding. Aber dafür würde ich von allen ItalienerInnen wahrscheinlich gehaut.
Verpackung: Papiersacker (Ebenfalls danke!)
Der Mann hat gekocht! Dieses Mal asiatisches Street Food. In der Praxis hat das so ausgeschaut, dass er bei
Tang Street Food eingekauft hat. Die Spezialität dort sind Baodogs, eine Mischung aus
Hot Dog und
Bao Buns. Wir haben uns einmal quer durch die Speisekarte gegessen. Das Ergebnis war relativ okay. Gar nicht okay war, dass die ausgelösten Hühnerflügelspießchen nicht so ganz ausgelöst waren. Alles andere hat geschmeckt, besonders hervorhebenswert war der Algensalat, der wirklich super war.
Verpackung: Halb Pappe, halb Plastikkatastrophe
Einem Burger-Lokal, dem wir
seit 2014 treu sind, ist das
omnom. Damals war es eines der ersten Lokale, das großen Wert auf die Zutaten gelegt hat, das wird zu meiner Freude immer noch so gehandhabt. Was ich in dem verlinkten Posting geschrieben habe, gilt auch heute noch, daher sind wir treue Kunden. Die Pommes sind sehr erfreulich, weil nur teilweise geschält und daher ein bissl rustikal, auch nach dem Transport noch knusprig. Das Fleisch ist aus einer zuverlässigen Quelle, daher wird es standardmäßig relativ rare gebraten. In Summe immer noch eine große Empfehlung für Burger-Liebhaber.
Verpackung: Wer sich so viele Gedanken über Bezugsquellen macht, der macht das natürlich auch mit der Verpackung. Die Burger sind in Kartons, ebenso die Pommes. Wenn man kein Sackel mit hat, bekommt man eines aus Papier.
Den Gipfel am Patisserie-Kunst findet man bei L'Amour du Pain. Ich weiß leider nicht mehr, wie dieses Meisterwerk heißt, aber ich kann euch sagen, es hat so grandios geschmeckt wie es aussieht. So geht französische Patisserie! Wir waren entzückt.
Verpackung: Schachtel aus Pappe
Beim Motto gibt es nicht nur gutes Baguette, sondern auch andere Leckereien. Viennoieserie schreibt das Motto schon auf seine hübsche Auslage und das freut mich sehr, denn dieses Wort habe ich schon so lange nicht gelesen. Zum Beispiel gibt es dort auch Scheiterhaufen im Pappbecher zum Mitnehmen. Und mich ist dieses Eclair angesprungen. Gefüllt war es mit Vanille-Obers. War recht gut und ungewohnt, denn ich kannte die bisher nur mit Brandteig. Aber egal, war gut.
Verpackung: Papier
Gekauft
Ja, Fasching war. Er ist recht unbemerkt an uns vorübergegangen. Aaaber wir haben unsere Lieblingskrapfen gekauft, nämlich die vom Oberlaa. Die Krapfen sind nicht nur flauschig und flaumig, sondern haben auch ein wenig Biss, die Marmelade schmeckt wirklich nach Marille!
Sehr schöne Zitrusfrüchte und italienische Gemüse bekommt man beim Biomartin.
Der hat sein Stammgeschäft am Yppenplatz, ist aber auch vermehrt auf
Märkten zu treffen. Freitag und Samstag ist er zum Beispiel am
Karmelitermarkt zu finden. Sehr empfehlenswert sind die verschiedenen
Radicchio-Sorten und die Artischocken.
Ich bin immer noch ganz narrisch nach dem
neuen Kochbuch vom Otto. In dem gibt es eine Empfehlung für Al Arzt-Tahin. Nun habe ich den Tipp bekommen, dass man das bei
Doronia bestellen kann und dass man bei der Gelegenheit auch gleich die dort erhältlichen Erdnusslocken ausprobieren muss. Okay, hab ich gemacht: Die Sache mit den Erdnusslocken haben wir an einem Abend erledigt. Herrschaftszeiten, sind die gut! Tahin habe ich erst eines aufgemacht, das vom geschälten Sesam, das ist herausragend gut! Ich werde sicher noch berichten, wie das andere schmeckt. Auf jeden Fall Suchtgefahr! Nicht, dass nachher Beschwerden kommen, ich habe euch gewarnt.
Sehr gut schmeckt uns das Roggenbrot vom Kasses. Es ist mit ordentlich Fenchel gewürzt und daher so ein richtig kräftig schmeckendes Brot, das sich nicht so ohne weiters unterordnet. Aber zu den Einbrennten Hund passt es perfekt, ebenso zu Bohnencreme oder Fischaufstrich.
Ja, Äpfel. Wie schauen denn eure aus, wenn sie gerieben sind? Schön hell? Oder so wie auf dem Foto links? Wenn sie so hässlich braun sind wie meine, dann schätzt euch glücklich, denn dann sind es alte Sorten, denen das Braunwerden noch nicht durch Züchtung ausgetrieben wurde. Diese alten Sorten haben noch ordentlich Polyphenole und sind sehr gesund. Meine Äpfel sind vom Bio-Zwickl und die werden alle miteinander braun.
Üüübrigens: In Wien sind keine heimischen Boskoop mehr zu finden, beim Bio-Zwickl aber schon. Außerdem habe ich die Sorte Bellefleur für Apfelstrudel und andere Kuchen entdeckt. Das ist derzeit generell meine Lieblingssorte. Im Herbst waren die unendlich saftig, also perfekt zum Einfach-So-Essen. Im Winter habe ich einen Apfel probiert und fand den relativ mehlig, also kam der Versuch mit einem Apfelstrudel und siehe da, das Aroma ist grandios! Das Mehlige ist im Strudel verschwunden. Ich bin entzückt!
Nun habe ich es geschafft, dass ich meine beiden Lieblingscroissants (links
Motto, rechts
L'Amour du Pain) gleichzeitig kaufe und blind verkoste. Erfreuliches Ergebnis: Es gibt zwei Sieger. Das Croissant von L'Amour du Pain finde ich zwar optisch ein bisschen ansprechender, aber geschmeckt haben beide richtig gut. Beide blättern auch genau so, wie ich das bei einem Croissant gerne mag. Ich bin entzückt!
Zu meiner ganz großen Freude darf man jetzt ja wieder in Museen gehen. Der Turbohausmann und ich waren in der Albertina und haben danach beim Gragger, der ja dort quasi ums Eck ist, eingekauft. Die Semmeln gehören wirklich zu den besten von Wien, das Mohnflesserl war gut, die Croissants waren nicht so meins. Die sind mir nicht blättrig genug. Aber das ist wieder einmal Sudern auf hohem Niveau, denn in Summe war das ein ganz wunderbares Spätstück, das wir genossen haben.
Auch bei guter Pflege geben Messer irgendwann den Dienst auf, so auch bei mir ein allerliebstes Schälmesser. Ich habe gesucht und bei
Manufactum gab es ein dreiteiliges Set aus kleinen Messerchen. Nachdem der Preis erstaunlich günstig war, habe ich zugegriffen. Die Messer kamen, wurden ausprobiert, der beste Mann von allen hat sie nachgeschliffen (wie immer), ich habe eine Zitrone und einen Apfel geschnitten, danach sahen die Messer aus wie auf dem Bild. Total fleckig. Ich war echt angefressen! Zum Glück habe ich nach einem Hinweis dann noch einmal auf die Produktbeschreibung geschaut: Das gehört tatsächlich so! Man nennt diese Art des Stahls "blaugepließtet", dadurch werden die Klingen extrem dünn und lassen sich sehr hart aushärten. Dieser Kohlenstoffstahl ist nicht rostfrei, aber dafür wirklich echt scharf. Ich habe mich mittlerweile an das Aussehen der Messer gewöhnt und auch daran, dass ich sie sofort nach dem Verwenden waschen und abtrocknen muss, weil sie sonst rosten. Doch die Messer liegen wahnsinnig gut in der Hand und sind perfekt zum Arbeiten. Sie halten zur Freude des Turbohausmanns die Schärfe erstaunlich lang. Meinem alten Schälmesser habe ich absolut nicht nachgetrauert und ich habe nun neue Lieblingsmesser.
Gekocht
Wie immer sehr super waren die im Rohr gebackenen
Flühlingslollen. Und wie immer nehme ich mir vor, nie mehr wieder mache ich kleine, aber sie sind dann doch so nett zu Knuspern, dass ich diesen Vorsatz wahrscheinlich wieder vergesse und mich dann wieder plage in der Küche.
Dazu gab es
Sunomono, den japanischen Gurkensalat. Räumlich und jahreszeitlich nicht passend, aber ich hab gerade dermaßen Appetit auf Kühlend-Knackiges, dass ich nicht anders kann.
Auch immer wieder gern mögen wir die
Winterlichen Ripperln. Die Zubereitung dauert zwar lang, aber im Grunde macht das der Ofen allein und man kann sich gemütlich mit einem Buch aufs Sofa zurückziehen.
Irgendwie hab ich gerade einen Lauf: asiatisch und Fleisch muss es sein. Daher habe ich auch das
Hendl mit Orangensauce wieder einmal gekocht. Passt perfekt zur Jahreszeit, weil es jetzt so wunderbare Zitrusfrüchte gibt. Und es ist ein gutes Rezept zur Verwertung von Eiklar. Damit habe ich dem Rezept ein Fotoupdate verpasst und ihm auch das Stichwort Eiklar zugeordnet.
Gelesen
Weil es so zum Blog-Thema passt und weil die Abende immer noch lang und einsam sind, kommt noch eine Buchempfehlung:
Spaghetti al pomodoro von Massimo Montanari ist so ein kleines Büchlein, das man gern mal aus der Buchhandlung mitnimmt und als Mitbringsel verschenkt. Der Autor ist Historiker und lehrt unter anderem Geschichte und Kultur der Ernährung. Entsprechend gut ist das Buch recherchiert. Es liest sich leicht und ist wirklich wie gemacht zum Lesen vor dem Einschlafen. Auch weil es so ein leichtes Büchlein ist und außerdem sicher keine Albträume macht. Mir hat es das eine oder andere Aha-Erlebnis beschert. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass Pasta nicht immer al dente gekocht wurde, sondern lange Zeit sehr weich bis matschig serviert wurden. Und natürlich wurden die Nudeln in Italien erfunden und nicht in China. Mein Weltbild stimmt wieder!
Zum Abschluss muss ich euch wieder mal mit einem Foto von Balkonien belästigen: Eeeendlich blühen meine Schneerosen! Eigentlich sind die einen Monat später dran als in den Vorjahren. Ich hatte schon Befürchtungen, dass sie dieses Jahr gar nicht kommen. Nun sind sie aber wieder wunderschön! Auch sonst strecken die Frühlingsblüher zaghaft ihre Köpfchen aus der Erde und zeigen, dass der Winter verloren hat. Die letzte Woche war aber auch zu schön in Wien! Sonnenschein und warm und überhaupt so toll.
Was wir gesehen haben ist die Ausstellung "Aufbrauchdatum" im Naturhistorischen Museum. Ich habe dazu davor eine Gesprächsrunde im Internet gesehen, bei der drei sehr kompetente Frauen zum Thema gesprochen haben. Das war sehr spannend, daher habe ich mich auf die Ausstellung gefreut. Sie war dann aber relativ durchwachsen: enorm viele Statistiken und auch Unmengen Wissenswertes zum Lesen! Ich bin ja nun nicht uninformiert bei dem Thema, aber selbst mir war das zu viel. Es war generell eine Ausstellung zum Lesen und nicht zum Angreifen. Wahrscheinlich ist auch das Covid geschuldet, dass man alles, wo viele Finger draufgreifen können, einfach nicht ausstellen kann. Ist schade, aber das ist halt derzeit so.
Nun muss ich aber eine dringende Empfehlung abgeben: Im Palmenhaus in
Schönbrunn gibt es eine historische Kamelien- und Azaleen-Sammlung, die gerade in voller Blüte
steht, also bitte hingegen und anschauen. Es ist ein Augenschmaus sondersgleichen. Am Samstag waren fast keine Leute dort, also braucht man diesbezüglich auch keine Sorge haben.
Daher: Raus mit euch! Schaut euch nette Dinge an und freut euch des Lebens! Und dann heimkommen, einen guten Kaffee trinken, die leckeren mitgebrachten Sachen essen und über das Gesehene plaudern. Das haben der Turbohausmann und ich in anderen Zeiten sehr gern in Wiener Kaffeehäusern gemacht. Aber man kann es derzeit durchaus auch genießen. Lasst es euch gut gehen und passt bitte auf euch auf!