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Es gibt einige blinde Flecken auf meiner kulinarischen Landkarte, erstaunlicherweise ist die deutsche Küche einer davon. Nun habe ich versucht, einen Teil der deutschen Küche näher zu erkunden und habe mich durch ein bayerisches Kochbuch geschmökert.
Das Buch stammt von den Damen der Hauswirtschafterei. Diese Hauswirtschafterei besteht aus Silvia, Bettina und Christine, drei koch- und backbegeisterten Frauen aus Oberbayern. Sie machen Rezeptentwicklung für Zeitungen und Zeitschriften, Funk und Fernsehen und haben bereits eine Reihe von Kochbüchern geschrieben, alles mit den Schwerpunkten authentische Landfrauenküche aus saisonalen und regionalen Produkten.
Wie man es vom DK-Verlag kennt, hat man mit diesem Buch ein hochwertiges Werk in Händen: ein aufwändig gemachtes Buch mit schönen hellen Fotos und toller Gestaltung. Die Rezepte bestehen aus einer kurzen Einleitung, einer Spalte für die Zutaten und der Beschreibung der Zubereitung. Die Schritte sind klar beschrieben und es gibt zu jedem Rezept ein Foto. Wie ich es mag, liegt auf den Fotos das Essen nicht verstreut herum, sondern ist schön angerichtet oder halt so präsentiert, dass man sieht, hier wird alles wertgeschätzt und nicht einfach verschüttet.
Die über 80 Rezepte sind in die Kapitel "Wald und Wiese", "Knackiges vom Feld", "Vom Hof und frisch aus dem Netz", "Gutes vom Acker" und "Süßes von Bäumen und Sträuchern" gegliedert. Ein Register erleichtert das Zurechtfinden im Buch. Zutaten findet man in der Natur, auf dem eigenen Balkon, am Bauernhof oder im Supermarkt. Zum Glück muss man nicht lange danach suchen, denn alles findet man auch hier in Wien quasi vor der Haustür. Die Rezepte sind alle gelingsicher. Ich gestehe, dass ich wenig nachgebacken habe, aber das liegt an mir, weil ich fast langweilig eigentlich nur Weizenmehl daheim habe, im Buch wird in der heimischen Getreidevielfalt geschwelgt: Einkorn, Emmer, Dinkel, Gerste, Grünkern, Hafer und Buchweizen kommen zum Einsatz.
Hier noch ein kurzer Querschnitt, was sich alles im ersten Kapitel
findet: "Bärlauch-Obatzda", "Kräutersalz", "Kräuternocken aus
Frühlingsgemüse", "Kräuterspätzle mit Käsesahnesauce",
"Brunnenkressesüppchen", "Fettucine mit Brunnenkresse-Pesto",
"Brunnenkresseaufstrich", "Süße Wildrosenbutter", "Nussbraten in
Pilzsauce","Grüne Nudeln in Pilzrahmsauce", "Käseecken im Nussmantel",
"Pilzgulasch", "Quiche mit Pilzen","Schnittlauchblütenessig" und
"Bratkartoffel-Öl".
Was ich festgestellt habe: Die bayerische Küche ist gar nicht so weit weg von dem, wie ich auch koche, wenn ich Heimisches auf den Tisch bringen will: Spätzle, Knödel, Teigtascherl, Gulasch und viele vertraute Sachen findet man in dem Buch. Der Schwerpunkt ist eindeutig auf Gemüse gelegt, es finden sich aber auch einige Fleisch- und Fischrezepte.
Und nun wird nachgekocht.
Brezen-Kaspressknödel auf Gemüse
Kaspressknödel kenne ich, habe ich auch am Blog, aber anders: Bei uns ist das ein herbstlich-winterliches Rezept, die Knödel kommen in die Suppe. Die hier werden aus Brezen gemacht, hinein kommt kein Tiroler Graukäse, sondern Bergkäse, außerdem werden Frühlingskräuter aus Wald und Feld verwendet (sorry, ist zu spät im Jahr, daher bei mir einfach Petersilie), serviert werden sie auf Wurzel-Rahmgemüse.
Beeren-Smothie
Auch wieder ein Rezept, das ein "Kenn-Ich-Gefühl"auslöst: Beeren werden mit einem säuerlichen Milchprodukt gemixt. Hier wird Kefir verwendet, dazu Honig und nach belieben Kräuter.
Pilzgulasch
Dass sich deutsches Gulasch von österreichischem unterscheidet, habe ich schon früher festgestellt, und hier hat sich das wieder bestätigt. Bei uns wären das eher "Pilze à la creme", würde ich meinen. In Deutschland ist Gulasch eher so Richtung Eintopf. Im Buch wird das Rezept mit Champignons gemacht, ich hatte gerade eine
Mischung aus diversen Waldpilzen und es hat richtig gut geschmeckt.
Dieser Aufstrich hat uns so gut geschmeckt, dass ich den vorstellen werde.
Und unterm Strich? Ein Buch für alle KocheinsteigerInnen, die es gern heimisch mögen. Die Rezepte haben keinerlei Stolpersteine eingebaut.
Falls jemand schauen mag, hier die Homepage der Hauswirtschafterei. Dort findet sich außer einem Blick ins Buch noch das Rezept für Hühnersuppe.
Fakten zum Buch
Erschienen: Februar 2020
Format 196 x 253 mm
Umfang: 304 Seiten
fester Einband Mit 115 farbigen Fotos und Illustrationen
Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden. Für Österreich hier eine Liste der Buchhandlungen mit Online-Versand.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Danke an den DK-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Wenn man die österreichische Küche vor der Haustür hat, kann ich verstehen, dass einem dann die deutsche Küche fremd bleibt. ;-)
AntwortenLöschenTypisch bayerisch. Klingt gut.
Die Rezepte sind doch sehr ähnlich den österreichischen, kommt mir vor.
LöschenDie Rezepte klingen sehr ansprechend, da möchte ich am liebsten gleich loslegen. Na ja, der Fischaufstrich wird es auf jeden Fall werden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Die Rezepte in dem Buch sind wirklich alle sehr einfach nachzumachen.
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