Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.
Gekocht
Die erstaunlichste Erfahrung diesen Monat: Es gibt wunderschöne Blüten, mit denen in Thailand Getränke gefärbt werden! Die
Clitoria ternatea wächst leider nicht bei uns, aber ich habe getrocknete Blüten geschenkt bekommen und natürlich sofort loslegen müssen. Man muss 4-5 getrocknete Blüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, dann färben sie das Wasser hellblau wie hier. Gibt man Zitronensaft dazu, wird die Farbe rosa. Nun weiß ich auch, dass ich falsch gelegen habe mit der Vermutung, dass die Limonade, die ich
hier gezeigt habe, gefärbt gewesen wäre.
Dank
Felix weiß ich, dass man für eine richtig dunkle Farbe 10 Blüten für 200 ml braucht. In Thailand wird dieses gefärbte Wasser nach Massagen ungesüßt serviert. Steigert angeblich die Denkleistung − okeeeeh, sollte ich mir irgendwo notieren ...
Natürlich habe ich wie jeden Sommer
Rote Grütze gemacht, denn das ist eines meiner Lieblingsdesserts. So schön sauer!
Man kann das natürlich mit allen möglichen Früchten machen, hier als Gelbe Grütze mit weißen Ribiseln, Stachelbeeren, krampensauren Marillen, einem Pfirsich und ein paar gelben Himbeeren.
Ein Naschmarkteinkauf hat uns ein fischreiches Wochenende beschert: Ich habe zwei weitere Rezepte aus meinem
Lieblingskochbuch aus dem Jahr 2019 nachgekocht.
Sarde beccafico alla palmeritana: Diese Rezept war ein wenig tricky zum Nachkochen. Das liegt sicher nicht
an dem Anweisungen, sondern lediglich daran, dass man bei uns nur recht
kleine Sardinen bekommt. Die werden mit einer herrlichen
Pinien-Pistazien-Brösel-Füllung bestrichen, dann kommt eine
Orangenscheibe rein, sie werden zusammengeklappt und im Rohr gebraten.
Der Turbohausmann hat noch eine spezielle Challenge draus gemacht, weil
er die Spieße am Grill mit geschlossenem Deckel indirekt gegrillt hat.
Das Ergebnis war jetzt nicht unbedingt schön, aber wahnsinnig gut!
Pesce spada con Malvasia delle Lipari: In Sizilien habe ich vor vielen Jahren zum ersten Mal in meinem Leben Schwertfisch
gegessen und der war so gut, dass ich immer noch davon träume. Daher
konnte ich nicht daran vorbeigehen, als ich am Naschmarkt einen
traumhaften Schwertfisch gesehen habe. Extra für mich wurde dieser riesige Fisch vom
Herrn Gruber persönlich angeschnitten, auch das war ein Erlebnis für sich.
Das Rezept aus meinem
Lieblingskochbuch ist einfach und gelingsicher. Dass ich den richtigen Süßwein
nicht daheim hatte, wurde mir vom Rezept verziehen. Geschmeckt hat es
himmlisch und jeder Cent, den ich in diesen verdammt teuren Schwertfisch
investiert habe, hat sich gelohnt.
Wie jeden Sommer gab es mit den ersten heimischen Paradeisern eines meiner liebsten Essen:
Feta mit Paradeisern. Ganz schlicht und einfach zu machen, aber immer wieder erfreulich. Das ist so ein Essen, wenn man müde heimkommt und der Magen knurrt. Einfach das Backrohr aufdrehen, alle Zutaten in eine Backform legen, warm werden lassen. In der Zwischenzeit das gemütliche Zuhause-Gewand anziehen, Brot aufschneiden, schon kann man essen.
Eines meiner liebsten Rezepte ist der Zucchinikuchen nach dem Kochbuch "La cucina verde". Leider hat er es trotz alljährlichem Nachbacken noch immer nicht auf den Blog geschafft. Ich schicke euch daher zu Bloggerkolleginnen, die den auch schon gebacken haben. Mehr Begeisterungsstürme bitte den Blogs entnehmen:
Fliederbaum
esskultur
Küchenlatein
Valentinas Kochbuch
Gourmandises vegetariennes
Arthurstochterkocht
Gekauft
Sorry für das Foto! Aber es ist mir wichtig, dazu was zu schreiben weil ich mag nämlich Ketchup. Am liebsten mit Toast und daher habe ich mit den letzten Resten vom
Tomami-Ketchup die erste Portion aus der Flasche vom
Curtice Brothers-Ketchup ausprobiert. Bei mir gewinnt Tomami um Längen! Mir persönlich ist das Curtice Brothers-Ketchup zu wenig gewürzt. Es schmeckt intensiv nach Tomate, aber der Rest fehlt mir. Dennoch ist das der Sieger bei der
Stiftung Warentest.
Dieses Monat waren die Brote von
Joseph öfter am Tisch. Was mich verwirrt: Ich habe das bei einer Fleischhauerfiliale in meiner Nähe gekauft als La Marianne, genau so war das angeschrieben, aber auf der Homepage von Joseph finde ich diesen Namen nicht. Na jedenfalls war es sehr gut und wurde bis zum letzten Bröserl aufgegessen. Wie immer bei diesem Bäcker war das Brot eine Freude und hat sich fast eine Woche gut gehalten, für längere Tests war es zu schnell aufgegessen.
Ein Familienbesuch führte uns ins Burgenland und da komme ich am
Stekovics nie vorbei. Es gibt schon ganz wunderbare Paradeiser! Auch ein Knoblauchzopf durfte einziehen. Wir haben übrigens den atemberaubenden Bedarf von 1 kg Knoblauch pro Jahr. Das weiß ich, seit ich dort meinen Knofel kaufe, denn der wiegt 1 kg − der kleine Zopf. Es gibt auch solche mit 2 kg ...
Ein ständiges Ärgernis ist meine Kaffeemaschine von Jura. Alle sagen, das wäre soooo ein tolles Produkt! Meine war ein paar Tage nach dem Kauf kaputt, nun verändert sie selbständig die Wassermenge, die sie verwendet. Blöd ist, dass der Turbohausmann von der Kaffeemaschine abhängig ist und während seiner Homeofficezeit nicht darauf verzichten kann, sonst hätte ich das Ding schon längst eingeschickt zwecks Reparatur.
Aber das wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern vom ersten Lebkuchen der Saison. Wir haben beim
Pirker eingekauft und ein Sackerl mit Mischmasch gekauft. Mein Lieblingslebkuchen mit Arancini war dabei, der durfte dann sofort als erster auf meine tollen Espresso-Untertassen, die dafür gemacht sind, dass man etwas kleines Süßes drauflegt. Hach! ❤️
Noch ein Brot vom
Joseph, das ist Walnussbrot. Ich liebe Poren wie diese: groß und wild und ungezähmt. So mag ich Brot am liebsten. Eine ganz dicke Empfehlung dafür!
Gegessen
Wie immer eine Freude war es bei
Viola. Die Cremeschnitte ist ein Zwergerl gegen die Cremeschnitten in anderen Wiener Konditoreien, aber ich finde die erstens genial gut und zweitens ist das genau dieses kleine süße Etwas, wie ich es gern mag.
Eigentlich wollte ich die schöne Tradition des "Marktkaffees" aufgreifen und nach einem Markteinkauf dort in der Nähe einen Kaffee trinken gehen. Ja denkste! Alle Kaffeehäuser sind voll rund um den Viktor Adler Markt. Aber es gibt noch was anderes, zum Beispiel
Kennys. Ich habe einen Turkish getrunken. Der besteht aus Frozen Yogurt, Apfel, Erdbeere, Himbeere, türkischem Honig und Zimt. Ich dachte, nachdem ja jetzt Erdbeeren und Himbeeren Saison haben, müsste das geschmacklich ein Hit sein. Es sind aber wohl eher keine Produkte aus lokaler Produktion verarbeitet, die so etwas können.
Ein Ausflug führte uns nach Mariazell und was man dort unbedingt tun sollte, ist beim
Pirker reinschauen. Übersehen kann man den nicht, weil der ist mit etlichen Filialen am Hauptplatz vertreten. Man kann zwar in der Wiener Filiale am Stephansplatz alle Lebkuchen kaufen, die die Firma herstellt, aber reinsetzen und ein Stück Mehlspeise essen, geht halt nicht. Die Himbeerschnitte war sehr üppig, aber geschmacklich ausgezeichnet.
Den mit Abstand besten Speck gibt es
Am Pogusch, der wird dort gegen Aufpreis zum Gedeck serviert. Im Nachhinein habe ich auf Bewertungsportalen geschaut und muss leider die nicht so positiven Kritiken bestätigen: Das halbe Gelände ist eine Baustelle, worauf man beim Reservieren nicht hingewiesen wird. Das Personal besteht zu 90 % aus unglaublich freundlichen Tellerausträgern, die aber absolut keine Ahnung haben, was sie da herumtragen. Ich habe Allerlei Knuspriges vom Lamm gegessen. Das größere Stück auf dem Teller war Schlögel, ein mittelgroßes Stück Leber und die zwei kleinen Stücke waren Hoden. Meiner Meinung nach sollte man auf so etwas beim Bestellen oder in der Speisekarte drauf hinweisen, dass da Hoden auf den Teller kommen. War aber nicht. Ich habe gefragt, welche Teile da auf meinem Teller liegen, der junge Mann wusste es nicht, nachdem ich den halben Teller leer gegessen hatte, kam eine Frau und fragte, was wir denn für Fragen hätten, so habe ich es dann erfahren ...
Der Turbohausmann und ich hatten ein Date: Wir haben uns beim
Tichy auf ein Eis getroffen. Dieses Mal hatten wir großes Glück: Erdnuss (heißt beim Tichy Aschanti) und Weichsel waren auf der ständig wechselnden Karte vertreten. Beide sind wirklich ausgezeichnet! Zwar recht süß, wie das beim Tichy halt immer ist, aber geschmacklich top. Das Weichseleis hat einen ordentlich süß-sauren Charakter, was eine wunderbare Spannung im Mund macht.
Wir haben uns einen Tag Auszeit gegönnt und sind vor prognostizierten 36 Grad ins Kamptal geflüchtet. Dort hatte es zwar auch 35 Grad, aber wir waren im Flussbad Plank, wo man in den aufgestauten Kamp springen kann, der wirklich sehr erfrischend ist.
Am Abend hatten wir einen Tisch in der
Weinbeißerei reserviert. Allein des Ausblicks wegen sollte man dort einmal hinfahren! Ein architektonisch großartiges Holz-Glas-Haus wurde in die Weinberge gebaut sodass man einen Rundblick über das Kamptal hat, der atemberaubend ist. Die Weinbeißerei gehört zu einem Demeter-Betrieb, wo die Schweinderln in der Gegend herumrennen, dass es eine Freude ist. Das Essen ist sehr gepflegt, eher wie in einem Restaurant als bei einem Heurigen, auch preismäßig eher gehoben, aber auf jeden Fall einen Ausflug wert. Übrigens wurde die Weinbeißerei vom Falstaff zum besten Heurigen Niederösterrechs gekürt, also muss man unbedingt rechtzeitig reservieren.
Jetzt haben wir also endlich Sommer. Hoffentlich genießt ihr den auch alle so wie ich: Vor allem die lauen Sommerabende, an denen man im Freien sitzen kann, liebe ich! Bei uns ist es nachts zum Glück nicht so heiß, dass wir zum Schlafen auf Balkonien auswandern müssten.
Was mir jetzt schön langsam arg fehlt, sind die kleinen sozialen Aufmerksamkeiten, was halt das Social Distancing mit sich bringt. Mir geht der Handschlag bei der Begrüßung ab. Der nimmt die Unverbindlichkeit aus einem Treffen − also für mich halt. Ganz arg fehlt mir aber, dass ich liebe Menschen mit Umarmung und Bussi begrüßen kann. Dass solche punktuellen Rituale jemals so fehlen würden, damit habe ich nicht gerechnet. Also bussel ich alle lieben Leute in meinem Leben nun aus der Ferne ab, so auch alle meine lieben LeserInnen! Fühlts euch gedrückt!