Sommer und grillen, das gehört zusammen. Und für den Turbohausmann ein Bier dazu. Okay, selten aber doch auch eines für mich, denn ich finde das Thema mittlerweile recht spannend. Auf dem ersten Foto sieht man ein von mir mit gebrautes Bier − hui, was bin ich gerade hochtrabend! Das ist einfach das Bier, das bei diesem Braukurs entstanden ist. Das durfte in der Zwischenzeit reifen und ist nun trinkreif − also gewesen, denn es ist schon ausgetrunken. Ich schweife arg ab, denn eigentlich wollte ich ja über diesen Salat schreiben, der richtig, richtig gut ist. Und er ist echt super für diese Jahreszeit, in der meine asiatischen Kräuter überbordend wuchern, denn das geht endlich was weiter mit der Menge, die man benötigt.
Man muss bitte unbedingt rechtzeitig mit dem Salat beginnen, denn der muss im Kühlschrank gut durchziehen! Aber dann ist das eine feine Sache: Salat vorbereiten, Grill anheizen, Schalotten zubereiten, Kräuter zupfen gehen, Fleisch grillen, ruhen lassen, Salat fertigstellen, essen − das warat die entspannte Reihenfolge.
Für 2 Personen
Für den Salat
2 Kohlrabi, geschält und in feine Stifte geschnitten
1 größere Karotte, geschält und in feine Stifte geschnitten
100 ml weißer Reisessig
100 Gramm Zucker
2 Essl. Pflanzenöl
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Hand voll Vietnamesischer Koriander, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll asiatisches Basilikum, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll Shiso (Perilla), die Blätter abgezupft und zerrissen
1 EL Minze abgezupft und zerrissen
½ EL frittierter Knoblauch in feinen Scheiben
Salatdressing "von Tante No. 9"
2 EL Zitronensaft, frischgepresst
1 EL Zucker
1-1½ EL asiatische Fischsauce; dem eigenen Geschmack anpassen
1 Knoblauchzehe
½-1 Vogelaugenchili, fein gehackt
½ TL frisch gemahlener Pfeffer
Garnitur
2 EL geröstete Erdnüsse
2 EL frittierte Schalotten
Für die Schalotten
50 g Schalotten, geschält und in Ringe geschnitten
100 ml Erdnussöl (oder anderes stabiles und geschmacksneutrales Pflanzenöl) zum Braten
1 Prise Meersalz
Fleisch
300 g Rindfleisch (hier Beiried)
Salz
Pfeffer
Kohlrabi- und Karottenstifte mit Essig und Zucker in eine große (wichtig!) Schüssel geben und gut vermengen. Zugedeckt im Kühlschrank eine Stunde lang ziehen lassen.
Grill vorheizen.
Schalotten zubereiten: Die geschnittenen Schalotten mit den Fingerspitzen in einzelne Ringe zerteilen. Das Öl fingerhoch in eine kleine Pfanne füllen, erhitzen. Holzstäbchen reinhalten: Perlt das Öl am Stäbchen, ist es heiß genug. Schalottenringe salzen − bitte erst unmittelbar vor dem Frittieren, sonst fangen die Schalotten an zu schwitzen und werden nicht mehr knusprig. Schalotten ins heiße Öl geben und die Temperatur drosseln. Die Schalotten sollen ganz gemütlich 8 - 10 min. vor sich hin braten. Man muss unbedingt aufpassen, denn der Grat zwischen knusprigen und verbrannten Schalotten ist wirklich ein schmaler. Und da hilft es nicht, die Pfanne vom Herd zu nehmen, sondern da muss man, sobald die Schalotten hellbraun sind und die Ränder goldbraun, sie sofort aus dem Öl heben. Auf ein Hangerl oder auf Küchenrolle legen, damit sie abtropfen können. Wenn sie nur so auf einem Teller liegen, dann tropft das Öl nicht gut genug ab und da wird nix mehr knusprig!
Das Öl bitte filtern und aufheben! Das ist schön aromatisch und darf im Kühlschrank in einem Schraubglas warten, bis man ein Essen mit einem zarten Hauch Zwiebel haben will, dann kommt das zum Einsatz.
Fleisch salzen und pfeffern, auf den Grill legen und auf beiden Seiten je 12 - 15 min grillen. Dazu ein Bier trinken und über die fantastische Grillkohle oder andere Wichtigkeiten philosophieren.
Wir grillen das Fleisch, bis es ca. 56 Grad hat. Das wird dann medium rare. Wir kontrollieren das mit einem Thermometer. Wenn das Fleisch die gewünschte Temperatur hat, legt man es auf den Teil des Grills, auf dem keine Kohle liegt. Deckel zu und ruhen lassen. Die Kerntemperatur steigt auf knapp 58-59 Grad, das passt für uns perfekt.
Während des Ruhens vom Fleisch den Salat fertigstellen: Die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und alles in einem Sieb abtropfen lassen.
Für das Salatdressing alle Zutaten gleich in der Schüssel gut vermischen. Kohlrabimischung, Kräuter und gerösteten Knoblauch mit dem Salatdressing anmachen, abschmecken. Nachdem die ganzen Kräuter dabei sind, weiß man auch, wieso die Schüssel groß sein muss.
Den
Salat anrichten, mit gerösteten Erdnüssen und frittierten Schalotten
garnieren.
Fleisch aufschneiden und zum Salat servieren.
Wir lieben diesen Salat! Er schmeckt total fein. Ich brauch da keine weitere Beilage dazu, denn er sättigt wirklich gut. Bei Petra kommt das Fleisch direkt in den Salat, was sicher auch sehr gut schmeckt.
Man knofelt nach dem Essen ziemlich. Man sollte also die Leute, mit denen man den Abend verbringen will, zum Essen einladen. Aus Gründen.
Rezeptquellen:
Luke Nguyen "Vieatnam" über Chili und Ciabatta
Schalotten nach Shu Han Lee "Chicke n & Rice" (Link zur Buchbesprechung)
Oh, den muss ich auch unbedingt mal wieder machen :-) Dein Beiried sieht klasse aus, würde ich sofort nehmen!
AntwortenLöschenDanke fürs Zeigen von diesem Rezept. Es ist wirklich hervorragend gut!
LöschenKohlrabisalate findet man viel zu selten, umso mehr freue ich mich, dass ich bei dir gleich eine ganze Komposition um ihn herum entdecke.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Ich liebe Kohlrabi und auch in Form von Salat, daher probiere ich so gern neue Rezepte aus.
Löschenjetzt musste ich nocheinmal hier nachlesen:
AntwortenLöschenda ist ganz schön viel Zucker im Salat... ich nehme an, der tropft dann aber ab so wie das Salz bei eingesalzenen Gurken?
Ja, ist wirklich viel Zucker, aber der schmeckt in keiner Weise heraus im Salat. Deine Vermutung ist richtig: Der tropft mit ab mit der Salzlake.
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