Montag, 1. Juni 2020

Foodierückblick auf Mai 2020

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung. 


Gegessen


Der erste Abend, an dem er offen hatte, führte uns zum Meixner. Wie immer war es ausgezeichnet! Dieses Mal für mich ein bisschen mediterran, nämlich Garnelen und Calamari auf scharfem Epü (Erdäpfelpüree) und Rucola. Bestellt hab ich das eigentlich, weil ich mir ein scharfes Epü nicht vorstellen konnte. Das war aber richtig gut! Und zu meiner Freude keine Warmduscher-Schärfe, sondern wirklich merklich.

Große Freude: Der Abend war sehr gut gebucht. Möge es so bleiben!

Ganz anders hat es zu Christi Himmelfahrt im Café Central ausgeschaut: Nicht annähernd die Hälfte der Tische war besetzt. Zu meinem Leidwesen war auch die Virtrine mit den kleinen Köstlichkeiten eher schütter bestückt. Aber kein Wunder, denn wer sollte denn das alles essen, wenn niemand kommt? Jedenfalls hat der Turbohausmann ein Zitronentörtchen gegessen, ich habe den Nusskuss im Vordergrund geschlemmt. Wie immer waren die Stückchen perfekt.
Noch in der Zeit des "lockdown" haben wir Pizza bestellt. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das zum letzten Mal gemacht habe! Die Pizzen haben die abenteuerliche Größe von 45 cm, daher haben wir eine gemeinsam bestellt. Wie ich jetzt im Nachhinein weiß, ist L'Osteria eine Kette mit Systemgastronomie, worauf ich normalerweise keinen Wert lege. Zumindest im Bezirk haben wir eingekauft, denn die Pizza wurde von der Filiale Hauptbahnhof angeliefert. Dennoch muss ich sagen, dass die Pizza geschmacklich gut war! Allerdings dauerte die Lieferung über Lieferando mehr als eine Stunde und die Pizza kam kalt an, damit war auch der Teig lätschert. Nun weiß ich wieder, warum ich lieber essen gehe und mir so etwas gestohlen bleiben kann.
Mein erstes Eis der Saison in einem Eissalon! Ich kam am Schwedenplatz vorbei und zack, schon war ich drinnen im Eissalon am Schwedenplatz. Eigentlich hätte es nur ein Stanitzel werden sollen, aber im ganzen Gastgarten waren nur 2 Tische besetzt! Ein echtes Trauerspiel für einen der berühmtesten Eissalons in Wien. Daher habe ich mich für einen Eisbecher entschieden, genauer gesagt waren es Eisspaghetti. Ich gestehe aber, dass der Tichy bessere hat, denn da sind noch gehackte Haselnüsse mit im Spiel und die Fruchtsauce hat auch einen Hauch von Säure, während das Schwedenplatz-Eis und die Sauce durchgehend sehr süß waren und es fehlte mir an unterschiedlichen Texturen.
Ein Weg führte mich in die Innenstadt, bei dieser Gelegenheit habe ich einen Abstecher zu Haas & Haas gemacht. Auch hier derselbe Anblick: kaum Leute. Es war ein einziger Tisch besetzt außer meinem.
Zu meiner Freude habe ich auf der Karte Gazellenhörnchen entdeckt. Die haben mir in Marrakesch so gut geschmeckt. Vielleicht könnte Haas & Haas seinen Zuckerbäcker einmal dort hinschicken?

Der Gipfel an Leere war in diesem Monat im Sichuan erreicht: Der Turbohausmann und ich waren die einzigen Gäste. Ich hab keine Ahnung, wie lange ein Lokal so etwas durchhalten kann. Nicht lange, fürchte ich. Dabei ist das Restaurant nicht einmal schlecht. Der Charme ist wie bei vielen authentischen China-Restaurants ein herber, man muss auch wissen, was man bestellt, um nicht das europäisierte "China-Futter" zu bekommen, aber ich tät mir schon sehr wünschen, dass das Lokal überlebt.














Gekauft

Nachdem ich gelesen hatte, dass der Dinkel-Roggstar vom Szihn einen Preis gewonnen hat, habe ich den gekauft. Ich bin normal nicht so die Dinkel-Freundin, aber dieses Brot ist durch Sauerteig, ein Kochstück und Zugabe von Roggen ein saftiges Brot. Allerdings sagt der Turbohausmann, dass ich das nicht einfach so stehen lassen kann, denn ab dem zweiten Tag wird die Krume recht bröselig und trocken, überhaupt fühlt sich die Krume dann recht eigenartig an, weil man sie zusammendrücken kann wie Toastbrot und sie in dieser Form auch bleibt.
Ein dunkles Vollkornbrot mit vielen verschiedenen Körndln und Kernen ist das Ulrich-Urkorn vom Öfferl. Dieses Brot hat sich problemlos eine Woche gehalten, was mir sehr wichtig ist, da ich immer noch einmal pro Woche einkaufen gehe und nicht öfter. Die Öfferl-Brote sind mir in dieser Zeit des Selten-Einkaufens sehr ans Herz gewachsen aus diesem Grund, dass sie alle gut haltbar sind.

















Geladen

Mit Sina gemeinsam war ich bei ihrem Hausfreund eingeladen. Er hat sich ganz enorm um unser leibliches Wohl und auch sonst bemüht. An dem ist ein Meisterpatissiere verloren gegangen! Der stellt so einiges an österreichischen Konditoren in den Schatten. Hier waren unter einer Hochglanzglasur sieben verschiedene Schichten von knusprig bis cremig versteckt. Ein wirklich himmlisches Vergnügen. Das war aber nicht das Einzige, denn es gab noch Zitronen-Yuzu-Tart, die genau so hübsch anzusehen war, unterschiedliche Maccarons mit zwei verschiedenen Füllungen und noch einiges mehr. Wir haben uns dort rausgerollt! Noch bei der Heimfahrt haben wir geschwärmt ohne Ende.



Gekocht

Immer wieder gern essen wir Kasnudeln. Wenn im Frühling die Nudelminze die ersten Blättchen auf Balkonien aus der Erde streckt, kribbelt es schon in meinen Fingern. Es dauert aber immer eine Weile, bis genug da ist, dass ich eine Fuhre machen kann. Das Krendeln klappt immer besser, daher habe ich dem Posting ein Foto-Update spendiert. Außerdem habe ich eeendlich zu dem Posting unten dazugeschrieben, dass immer zu viel Teig da ist. Ich nehme mal an, dass das bei Oma so gewollt war. Mir ist das mittlerweile auch ans Herz gewachsen, dass es am nächsten Tag handgemachte Nudeln gibt, obwohl der Teig für die Nudelmaschine nicht optimal ist, denn da ist kein Hartweizengrieß drinnen und die Nudeln picken leicht zusammen. Trotzdem darf das Rezept so bleiben.
Die Spargelsaison ist auch eröffnet und bei uns gibt es gerade dreimal Spargel pro Woche. Ich fürchte, der Turbohausmann wird froh sein, wenn die Saison vorbei ist, aber noch hält er sich tapfer. Die meisten der nachgekochten Rezepte sind bereits am Blog, ein neues Foto bekam der Erdäpfel-Spargel-Salat. 
Wieder einmal zur Hand genommen habe ich das tolle Kochbuch Chicken And Rice. Immer wieder bin ich gescheitert an den typischen asiatischen Knusperschalotten. In so vielen Rezepten steht dabei, die kann man eh im Asia-Geschäft kaufen. Was brauch ich eine ganze Packung von irgendwas, wenn ich einen Löffel von dem Inhalt benötige? Und in dem Kochbuch hab ich tatsächlich gefunden, wie man diese Schalotten knusprig hinkriegt und dann dafür sorgen kann, dass sie das auch bleiben. Ich muss wieder mehr aus diesem Buch kochen!
Ein sehr schönes Rezept aus dem neuesten Ottolenghi-Kochbuch habe ich bei Schöner Tag noch enteckt: Marinierte gegrillte Weintrauben mit Burrata. Das schmeckt wirklich sehr gut! Wird für die Traubenzeit zur Wiederholung vorgemerkt.
Nachgekocht habe ich diesen Forellen-Rucola-Erdäpfelsalat nach Chili und Ciabatta, einer immer sicheren Bank, wenn es um gelingsichere und gute Rezepte geht. Daher auch hier wieder eine arge Nachkochempfehlung meinerseits.






Zum Abschluss noch ein Bildungsfoto: Kennt jemand den Unterschied zwischen einer normalen Schüssel und einer Bowl? Also ich gestehe, dass ich erst schön langsam lerne, was eine Bowl ausmacht. Bis jetzt war das für mich eine Schüssel Salat, aber ganz so einfach ist es nicht. Einerseits vom Inhalt her, andererseits anscheinend auch von der Form. Meine Lieblingskeramikerin hat mich ein wenig schlauer gemacht: links steht eine Bowl, rechts eine Schüssel. In eine Bowl muss viel hineinpassen, weil es so viele verschiedene Zutaten braucht, daher nennt man das Bowl. 💡

Das war es dann auch schon wieder: Viel gegessen habe ich, wie immer, gut geschmeckt hat es meistens auch. Das Wohlfühlbarometer sagt bei mir eindeutig Besserung in allen Belangen. Ich drück euch alle Mal und wünsche euch viel Sonnenschein im Herzen und auch sonst. Passt gut auf auf euch!

8 Kommentare :

  1. jetzt musste ich mir direkt mein Rezept von den Gazellenhörnchen raussuchen, hab ich lang nicht gemacht,
    danke fürs Verlinken der Keramikerin, schöne Sachen macht sie!
    lg

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    1. Oh ja, bitte such das Rezept! Ich möchte die auch irgendwann nachmachen, aber hab keine Ahnung, wie man die geschwungene Form so schön hinkriegt. Und ehrlich gesagt auch nicht den hauchdünnen Teigmantel.

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    2. von Ellja ist mein Rezept:
      http://2stepsawayfromparadise.blogspot.com/
      sie bloggt schon lang nicht mehr

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  2. Wie immer sind deine Monatsrückblicke ein Genuss - zum Lesen und kulinarisch sowieso! Kulinarisch natürlich auch ein Anreiz, bald mal wieder was Neues auszuprobieren!
    #loveit!
    lG,
    Verena

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  3. Das war wieder mal spannend, bei dir entdecke ich immer kulinarische Neuigkeiten. Den Unterschied zwischen Schüssel und Bowl kannte ich so auch noch nicht.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Liebe Sigrid,
      auch ich lerne immer wieder dazu, denn ich kannte den Unterschied vorher auch nicht.

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