Wenn ich den richtigen Namen als Titel genommen hätte, dann könnte ich wahrscheinlich in absehbarer Zeit selber nichts mehr damit anfangen, die Dinger heißen nämlich Nikuman. Sie kommen ursprünglich aus China, sind aber fixer Teil der japanischen Straßenküche.
Für 6 große oder 8 kleine Nikuman
Teig
100 ml warmes Wasser
1 Päckchen Trockengerm (laut Originalrezept, ich hatte einen TL frische Germ)
200 g Mehl (glatt) plus etwas mehr zum Bestäuben
2 EL Zucker
1 TL Backpulver
1 TL Sesamöl
1 TL Pflanzenöl
Fleischfüllung
250 g durchwachsenes Schweinefleisch (Schulter), faschiert
50 g Bambussprossen
2 getrocknete Shiitake-Pilze, 2 Stunden in heißes Wasser eingeweicht, Stiele enfernt, Kappen gewürfelt
3 Stängel Schnittknoblauch
125 g Ingwerwurzel, geraspelt (wenn bio, dann ungeschält, sonst geschält)
1 EL Sojasauce
1 EL Austernsauce
1 EL Speisestärke
1 TL dunkles Sesamöl
1 Prise Salz
1 Prise weißer Pfeffer
Für den Teig die Germ in warmem Wasser unter Rühren auflösen. In einer Schüssel Mehl, Zucker und Backpulver vermengen, dann die flüssigen Zutaten gut untermischen. In einer Küchenmaschine mit Knethaken den Teig 10 Minuten oder von Hand 15 Minuten durchkneten, bis er geschmeidig und glatt ist. Den Teig locker in Frischhaltefolie wickeln und etwa 1 Stunde ruhen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
Inzwischen die Zutaten für die Füllung in eine Schüssel geben und gut vermischen.
Den Teig nochmal kurz durchkneten und in 6 oder 8 gleich große Stücke teilen. Zu Kugeln formen und auf einer leicht mit Mehl bestäubten Fläche etwa 5 mm dick rund ausrollen. Jeweils 1 Löffel Füllung in die Mitte setzen. Den Teig ringsum über die Füllung einschlagen und zum Versiegeln zusammenzwicken. Einen Dampfkorb mit Backpapier auslegen (Holzkörbe sind am besten, weil sie die Hitze schlechter leiten, und der Teig weicher bleibt) und über einem Topf mit kochendem Wasser platzieren. Kleine Nikuman 12 Minuten, größere 15 Minuten dämpfen. Zur Garprobe ein schmales Messer oder einen Metallspieß in die Mitte einer Teigtasche stechen. Nach 30 Sekunden herausziehen: Ist das Metall heiß, ist die Teigtasche durchgegart.
Leider habe ich keinen Bambus-Dämpfkorb, in dem die Knödel ausreichend Platz gehabt hätten, ich habe einen Dämpfer, wie man ihn in Afghanistan für Mantu verwendet, dieser Dämpfer hat auch gut funktioniert, allerdings musste ich die Knöderl deutlich länger drinnen lassen als im Rezept. Es macht also wirklich einen Unterschied, in welchem Gefäß man dämpft.
Geschmeckt hat es hervorragend! Ich habe die gesamte Menge gemacht in der Hoffnung, dass wir zweimal davon essen können, aber der Mann hat das anders gesehen. Ein einziges Knöderl ist übrig geblieben.
Bei uns gab es dazu eine Menge Salat und dieses Sichuan-Würzöl, wobei das Öl gar nicht zwingend notwendig ist, weil die Füllung eine Menge Geschmack mitbringt.
Wer noch andere asiatische Teigtaschen sucht, ist vielleicht mit diesen Flühlingslollen gut bedient. Die werden nicht in jeder Menge Fett frittiert, sondern im Rohr gebacken, schmecken dennoch hervorragend.
Rezeptquelle: Tokyo Stories - ein japanisches Kochbuch
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Oh wow, die sind dir toll gelungen! Da wuerde ich jetzt gerne zubeissen!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
Dankeschön!
Löschenauf diese tollen Dinger war ich schon gespannt, die werde ich sicher ausprobieren, auch um Familienmitgliedern eine Freude zu machen. Denn ich selbst hatte eigentlich mit Japan nie viel am Hut, aber meine Männer ticken da total anders, was Land, Geschichte, Filme, Mangas etc. angeht. Für heuer hätten sie eine Männerreise nach Japan angedacht, die wird jetzt nicht so schnell kommen.
AntwortenLöschenDanke dir für das schöne Rezept, lg
Das tut mir leid, dass aus der Männerreise nichts geworden ist. Das wird sicher noch recht lang dauern, bis sie die antreten können.
LöschenToll, liebe Susi, irgendwie erinnern mich deine Germknödel an Pfälzer Dampfnudeln, nur dass sie köstlich mit einem asiatischen Touch gefüllt sind. Das ist mal etwas ganz anderes im täglichen Einerlei.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Danke für die Blumen! Ich koche sehr gern aus anderen Ländern, weil ich nur österreichische Küche wohl nicht aushalten würde.
LöschenIch habe mir tatsächlich vor ein paar Jahren so einen Bambus-Dämpfkorb gekauft, verwende ihn aber viel zu selten. Vielleicht sollte ich ihn jetzt wieder einmal hervorkramen und dein Rezept ausprobieren, das hört sich sehr köstlich an :-)
AntwortenLöschenDanke für das Rezept und liebe Grüße, Julia
Ich habe nur einen kleinen Bambusdpämfkorb, der gerade für Klebreis für zwei Personen ausreicht. Aber zum Glück konnte ich mir anders helfen.
LöschenDas wäre einmal einen Versuch wert, auch mein Bambus-Korb würde sich freuen. Ein wenig unsicher bin ich mit der Germ, ist da echt ein Packerl Trockengerm auf 200 g Mehl? Sonst gefällt es mir nämlich sehr gut!
AntwortenLöschenDanke für deine Aufmerksamkeit! Ich hatte nur frische Germ und habe das mit der Trockengerm aus dem Originalrezept übernommen, ohne großartig nachzudenken.
LöschenTrockenhefe - ts, wie kannst Du es wagen, da ein Rezept zu posten :-)).
AntwortenLöschenDie Teigtaschen lachen mich sehr an. Was mich aber noch mehr fasziniert ist, dass es in Wien illegale Teigtschenfabriken gab. Das macht die Stadt noch sympatischer....
Na jaaa, anfangs fand ich es schon romantisch, aber es gab Teigtaschenfabriken, wo die Hygiene unter aller Sau war, wo die Mäuse herumgesprungen sind und die Mitarbeiter unter ganz üblen Bedingungen arbeiten mussten.
LöschenDeine Naku...dingens klingen wirklich sehr gut. Echt japanisch habe ich bisher noch nie gekocht.
AntwortenLöschenAusgehobene illegale Teigtaschenfabriken? Was ist das denn?
Bleib gesund!
Liebe Grüße
Britta
Ich weiß von mittlerweile fünf illegalen Teigtaschenfabriken. Hier ein Zeitungsartikel: https://www.derstandard.at/story/2000110368692/fuenfte-illegale-teigtascherl-fabrik-in-wien-entdeckt
LöschenDiese herzhaften kleinen Dingelchen sehen süss aus *ggg* Absolut reinbeissungswürdig!
AntwortenLöschenDie sind wirklich sehr gut gewesen, also wirklich so, wie du es schreibst: reinbeißungswürdig.
LöschenIch habe mir in Südkorea eine Art Dampfnetz gekauft, aber noch nicht ausprobiert. Das werde ich wohl mal mit Deinem Rezept nachholen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sus
Dampfnetz! Das gehe ich sofort suchen, denn das habe ich noch nie gesehen.
LöschenBei Germknödel kriege ich ganz andere Assoziationen - aber japanisch sind die natürlich auch absolut nach meinem Geschmack! Und da wir alle gerade nicht nach Japan reisen können, braucht es solche Rezepte. Danke!
AntwortenLöschenJa, das wird wohl noch lange dauern, bis die Reisefreiheit wieder so ist, wie sie bis vor kurzer Zeit war.
LöschenHaha, die Teigtascherl-Fabriken ... Was hatten wir früher für Probleme, oder? ;-)))
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ja, vor ein paar Monate konnte man noch lachen über Zeitungsmeldungen.
LöschenUi, die schauen lecker aus, ich liebe Teigtascherl aller Arten.
AntwortenLöschenDa sind wir schon zwei! Allerdings bin ich oft zu faul, um sie zu machen, gestehe ich.
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