Ja, nun habe ich also tatsächlich auch noch Bierbrauen gelernt. Ein kleines bisschen zumindest. Nach meinen Postings zum Thema Bier, nämlich mein Besuch bei der Hopfenernte und dem Kinofilm Bier geht mein Blog wohl schon fast als Bierblog durch.
Nun bin ich auch noch eingeladen worden von der niederösterreichischen Wirtschaftskammer durch Ketchum, um noch mehr zu lernen. Es ist aber auch ein spannendes Thema!
Es waren außer mir noch andere BloggerInnen eingeladen und wir waren zu Gast bei Brauküche 35. Ein junges Paar hatte tatsächlich den Mut, einen alten Bauernhof umzuwandeln in eine kleine Brauerei. Zu meiner Freude habe ich gehört, dass es tatsächlich klappt, dass das Paar Kathrin Erlebach und Jörg Gartler von dieser Arbeit leben können. Sie sind aber auch nicht untätig! Neben der Bierbrauerei betreiben sie auch noch eine kleine Landwirtschaft, verkaufen ihre Biere auf Märkten in Niederösterreich, betreiben einen Online-Shop und veranstalten Braukurse.
Ja, eigentlich stünde ja alles hier auf dem Plakat, was man tun muss, um Bier zu machen. Wenn da nicht so die eine oder andere Kleinigkeit zu beachten wäre. An Ausrüstung braucht man tatsächlich nicht viel. So haben auch die Betreiber der Brauküche 35 daheim am Herd begonnen. Nun ist es eine richtige kleine Brauerei geworden, die sogar Gastbrauer beherbergen kann.
Hier erklärt uns Jörg, was es beim Malz zu beachten gilt. Ich habe nicht schlecht gestaunt, wie unterschiedlich dieses Grundprodukt ausschauen kann: von hellem Korn bis zu richtig schwarzem ist die Bandbreite riesig. Wie ich schon lernen durfte, ist die Auswahl beim zweiten Grundprodukt, nämlich Hopfen, nicht mehr so riesengroß. Hier scheint es für Mikrobrauereien wie diese eher ein Problem zu sein, woher man heimischen Hopfen bekommt.
Hier lagert Bier in einem alten Weinfass. Mir war bis zu meinen ganzen Ausflügen in die Bierwelt gar nicht klar, dass Bier durchaus länger lagerfähig ist, denn vorher kannte ich nur Supermarkt-Biere, die ein relativ kurzfristiges Ablaufdatum haben. Es gibt auch sonst sehr viel mehr, als das, was uns von der Werbung gesagt wird. Mikrobrauereien halten sich selten an das, was in der Werbung so vollmundig als "Reinheitsgebot" angepriesen wird.
Auf dem Foto sieht man die Versuche von uns BloggerInnen, Bier zu brauen: Wir haben nach den Vorgaben der Brauküche Gerste gemahlen, gewogen, Wasser temperiert und das Malz eingemaischt. Nach der Mittagspause wurde das Hopfenkochen gestartet, eine erste Vorderwürze-Hopfung wurde gemacht. Zu viel mehr war dann leider (oder Gott sei Dank) nicht mehr die Zeit, denn danach kommt seeehr viel Reinigungsarbeit, die uns in diesem Fall abgenommen wurde.
Für mich sehr spannend: Es fällt beim Bierbrauen jede Menge Trester an. Ich kannte Trester bisher nur aus dem Weinbau und es gibt auch bereits eine Bäckerin in Niederösterreich, die diesen Trester verbäckt. Nun haben die Betreiber der Brauküche den Bier-Trester ebenfalls verarbeitet: Er wird getrocknet, fein gemahlen und abgesiebt. Das Mehl, das so gewonnen wird, findet Eingang in diverse Produkte. Wir durften einen Brotaufstrich, Vanillekipferl und eine Tarte verkosten.
Ja, Verkostung: Ich habe bisher schon eine Menge Verkostungen mitgemacht, aber noch nie Bier. Es war spannend, dass man das Bier im Gegensatz zu Wein nicht ausspuckt, sondern schluckt. Das hat wirklich einen großen Vorteil, man kann nämlich (also ich zumindest, es gibt sicher erfahrenere WeinverkosterInnen als mich) den Abgang viel besser beurteilen. Es wird auch schnell sehr viel lustiger ...
Leider scheint es erst ein anderes Posting über diesen interessanten Tag zu geben, daher kann ich nur das hier verlinken: Die Pauls
Ein Bierbrauerkurs ist ein spannendes Erlebnis, das wir vor ca. 2 Jahren in Aying hatten. Auch wenn ich eher Weinliebhaberin bin, war ich begeistert, vor allem, als man uns anschliessend unser eigenes selbstgebrautes Bier nach Fertigstellung nach Hause schickte.
AntwortenLöschenLiebe Sabine,
Löschenich find es auch sehr interessant. Bier war nie etwas, mit dem ich mich sonderlich beschäftigt habe, aber je mehr ich lerne, desto spannender finde ich es. Das Bier bekommen wir angeblich noch. Bin gespannt.