Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist
alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.
Gegessen
Getreu der Einsicht vom letzten Monat, dass der Turbohausmann und ich der Tod der Wiener Wirten sind, und der schon länger stattgefundenen Erleuchtung, dass man in St. Favoriten wirklich gut essen gehen kann, waren wir gleich zu Jahresbeginn beim
Sezai. Das ist ein richtig gutes Fischlokal direkt am Viktor Adler Markt. Wenn man jetzt meint, das sei auf Grund der Lage sehr billig: denkste! Das hat faire aber durchaus gehobene Preise.
Für mich gab es eine Premiere, denn ich habe eine Senegal-Garnele gegessen. So ein Riesentrumm! Da ist wirklich eine einzige Garnele eine Hauptmahlzeit. Diese Garnelen heißen übrigens so, weil sie wirklich aus dem Senegal kommen. In dem Lokal werden sehr viele Wildfänge angeboten, so auch diese Garnele, die es nur jetzt gibt, denn sie hat eine sehr lange Schonzeit. So wurde mir das im Sezai erklärt, denn ich hatte keine Ahnung und konnte auch nicht viel drüber im Netz finden. Zur Garnele gab es ein feines Prosecco-Saucerl und hausgemachte Pasta mit frisch gehobeltem Trüffel. Also echt ein Luxusessen! Wirklich sehr gut.
So, jetzt aber zum arg negativen Punkt, den es leider, leider, leider gibt: Es gibt in dem winzigen Lokal kein WC, sondern man muss außen herum über den Markt gehen in eine Kabine gehen. An dem Abend war dieses WC leider kaputt und man musste die öffentlichen Markttoiletten benutzen. So etwas ist ein no go!
Der Platz, an dem man in Wien Wiener Schnitzel essen sollte, ist das
Rebhuhn. Dieses Mal habe ich Besuch aus dem Ausland dort hingeschleppt. Alle waren begeistert. Das Fleisch ist aus vertrauenswürdigen Quellen (das Schwein ist z. B. Strohschwein), wie man Schnitzeln paniert und herausbäckt, wissen die dort auch. Und es ist ein richtiges Wiener Wirtshaus mit
Lamperie, wie das früher bei so vielen Wirten der Fall war. Hier ist die noch erhalten, was mich sehr freut. Und ich finde es schön, dass das Lokal nicht verstaubt ist, sondern dass da junge Leute in Jeans bedienen und nicht stocksteife Ober.
Den besten Kastanienreis, den ich kenne, gibt es in Budapest beim
Gerbeaud, den besten, den ich in Wien kenne, gibt es beim Rebhuhn. Unten drunter Preiselbeeren, auf dem perfekt halbfest geschlagenes Obers, oben drüber Vermicelles. Also wirklich super in Zusammenstellung, Konsistenz und Geschmack.
Die Preise im Rebhuhn sind moderat: Wir haben zu viert für je 2 Gänge, jeder ein Getränk und einen Kaffee (hervorragenden aus der Rösterei
Alt Wien) 90,- € bezahlt.
Ein Termin führte mich in die Landstraße und ich konnte einfach nicht beim
Joseph vorbeigehen. Nachdem ich mir ohnehin ein Kalorienpflaster auf die Seele legen musste, hab ich das in Form von Eiern Benedict gemacht. Die waren wirklich gut! Die Eier innen schön flüssig, wie ich das gern mag. Alle Zutaten sind bio.
Der Preis war so, dass ich wahrscheinlich überall anders ein ganzes Menü bekommen hätte, aber ich muss sagen, ich war auch gut satt von dem Essen. Angesichts der Bio-Zutaten ein angemessener Preis. Ich dürfte nur nicht jeden Tag dort vorbeigehen, das würde mich arm machen, denn das Brot und die Leckereien sind himmlisch.
Was das Lokal gar nicht ist, ist gemütlich. Es ist recht laut, weil kein einziges Bild oder sonst etwas hilft beim Geräuscheschlucken. Die Sessel und die Tische laden nicht ein, da längere Zeit herumzusitzen. Aber ich denke, das ist durchaus gewünscht, dass die Leute da nicht wie in einem Kaffeehaus geruhsam die Zeit verbringen, sondern bald wieder gehen.
Eine berufliche Einladung führte mich ins
Hotel am Parkring, genauer gesagt in das dortige Restaurant. Das liegt einerseits recht schön, nämlich ganz oben im Dachgeschoß, man sieht über den Stadtpark und direkt auf das berühmte Strauß-Denkmal. Andererseits kann man dort offensichtlich recht gut essen. Auf dem Foto sieht man meinen Vorspeisenteller. Da war richtig guter Räucherlachs, im Glas Beef Tatar und ganz hinten liegt ein Stück Kipferl. Das war überhaupt eine erfreuliche Überraschung: Gefüllt mit Butter, Rucola, Mozzarella und schwarzen Nüssen. Das war eine so gute Kombination, dass ich das hier für mich festhalten muss, damit ich das auch daheim einmal probiere. Auch der Rest des Menüs war in Ordnung.
Gekauft
Auch wenn sie extrem flauschig-flaumig sind und dadurch kaum Biss haben, auch wenn die Marmelade zu süß ist: Ich kann beim
Groissböck fast nicht vorbeigehen, wenn ich sehe, wie Krapfen gerade aus dem Fett geholt und frisch befüllt werden. Wenn sie noch ganz warm sind, das ist halt schon ein ganz besonderer Genuss. Das kann ich bei den mir am besten schmeckenden Krapfen vom
Oberlaa leider nicht kriegen.
Übrigens wurden bei einem neuen
neuen Test von Gault-Millau diese Krapfen Testsieger.
Unser Kaffeevorrat ging zur Neige. Nachdem die Dringlichkeit hoch war, bin ich zur nähesten meiner Quellen gefahren, zur
Kaffeefabrik. Es ist immer eine große Freude, dort einen Kaffee zu trinken: liebevoll gemachte Latte Art, gepaart mit hervorragender Beratung beim Kaffeekauf. Da trinke ich, obwohl ich eigentlich eine Espresso-Trinkerin bin, einen Cappucino, einfach weil der immer so schön gemacht ist. Es durften an Kaffeebohnen wie meistens Seemann und Disco mit nach Hause, außerdem habe ich zwei neue Länderkaffees erstanden: Sumatra und Bo-bo-link aus Brasilien. Beide Kaffees sind für Espresso sehr gut geeignet und sind kräftige Kaffees, ohne dabei sauer zu sein.
Ein weiteres Mitbringsel von der Zwischenlandung in der Schweiz
waren
Nougalines von Favarger. Die waren super! Eine zarte Schokoladenhülle legt sich um ein bissi Knusper und feine Nougatcreme. Vor dem besten Mann der Welt musste ich die verstecken, denn sonst hätten die nicht so lange gelebt.
Das ist einer meiner Lieblingsäpfel, Ladina heißt diese Sorte. Das Lustige ist, dass diese Sorte tatsächlich nach Litschi schmeckt. Also man merkt schon, dass man in einem Apfel beißt, aber das Litschi-Aroma ist wirklich ganz deutlich vorhanden. Gekauft bei einem meiner Apfelbauer, dem
Lorenz.
Gibt's nicht im Supermarkt? Vielleicht sollte man denen öfter mal auf die Nerven fallen und fragen, fragen, fragen, wieso dies und das nicht geführt wird. Auch wenn sich das manchmal zäh gestaltet, in letzter Konsequenz wollen Supermärkte dann doch, dass die Kunden zufrieden sind, auch wenn man das manchmal kaum glauben mag.
Bei der Gelegenheit fällt mir ein: Kennt jemand die derzeit so gehypten
Evelina-Äpfel? Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, die zu probieren und mich würden Erfahrungen interessieren, ob die wirklich so toll sind im Geschmack.
Da sind sie, die Lieblingskrapfen vom
Oberlaa. Sie haben ein bisschen mehr Biss als die vom Groissböck, sind nicht so narrisch angezuckert und die Marmelade schmeckt wirklich nach Marille. Mir immer noch zu süß, aber das ist (wie auch sonst natürlich) eine ganz persönliche Eigenart von mir, dass ich Marmelade lieber nach Obst als nach Zucker schmeckend mag.
Gekocht
Noch ein Rezept aus dem
Sizilien-Kochbuch habe ich nachgekocht, nämlich Arancini. Ein Volltreffer! Ich hab zwar ziemlich geflucht, als ich die Fülle elegant mit dem Reis umschließen wollte, denn das muss man einmal können! Das braucht Übung. Dadurch sind das keine dezente Reisbällchen geworden, sondern große Reis-Bälle, aber der Moment, wenn man den Reis aufbricht und die gesamte Aromenvielfalt in der Nase hat, der war unvergleichlich gut! Also ich übe sicher weiter.
Eines der am öftesten nachgekochten Rezepte vom Blog ist dieser
Türkische Karotten-Joghurtsalat. Der geht im Sommer statt eines Wurstsalats am See genau so gut wie jetzt um diese Jahreszeit als Frischekick, denn es sind Dille und Minze drinnen, was ihn um diese Jahreszeit so wertvoll macht. Und ja, ich hab tatsächlich eigene Minze und eigene Dille auf Balkonien. Trotz Minusgraden wachsen spärlich aber doch ein paar Blättchen von beiden Kräutern, gerade passend, um den Salat aufzumotzen.
Weil dann immer noch ein paar Minzeblätter auf Balkonien zu finden waren, habe ich
"The Stew" nachgekocht. Auf Instagram wurde diese vegane Sau durch alle Dörfer getrieben und ein Beweis: Ich werde ja dann doch auch influenced von Influencern. Wie dem auch sei, dieser Eintopf ist ein Vorzeigestück dafür, wie Essen sein sollte: wunderbar geschmacksintensiv! Dabei gar keine Hexerei.
Ich habe dafür übrigens die heimischen Bio-Kichererbsen vom Hofer verwendet. Bei den heimischen Bio-Hülsenfrüchten hat der echt die Nase vorn. Ich habe vier verschiedene Sorten Bohnen, davon zwei Käferbohnensorten daheim, die alle verdammt gut schmecken. Die Kichererbsen waren letztes Jahr schon meine Favoriten, aber sie waren braun, was sich offenbar schlecht verkauft hat, denn nun sind sie ganz hell und geschält. Dadurch sind die beim Kochen in 25 min. gar. Auch nicht schlecht.
Auch wenn ich nur drei Tiefkühl-Laden habe, was unbedingt eingefroren werden muss, sind Weichseln. Ich bin ja eine begeisterte Sauer-Esserin, daher sind mir Weichseln wichtiger als Marillen für einen Kuchen oder Knödeln. Am liebsten esse ich den
Weichsel-Walnuss-Strudel. Was hier ganz speziell gut war: Mir war vom Armen Ritter mit Salzkaramell von
hier etwas von der Karamellsauce übrig geblieben. Die hat brav eine Woche im Kühlschrank gewartet (weil ich sie vergessen hatte und der Turbohausmann nicht wusste, dass sie da war, andernfalls ...) und hatte dann einen erneuten Auftritt über dem Weichselstrudel. Bitte, das schmeckte unglaublich gut! Zur Nachahmung empfohlen.
Ein Dauergast auf unseren Tellern ist dieses
Linsen-Birnen-Tofu-Gericht. Das passt echt so gut in die Jahreszeit, dass wir das im Herbst und Winter immer wieder gern essen.
Bananenaufbrauchcookies habe ich nach
nestandglow gebacken. Wagemutige würden diese Cookies nun zuckerfrei nennen. Zu diesem Thema empfehle ich wärmstens Frau Magentratzerls
Posting und das von
Frau Brüllen, außerdem noch diesen
Zeitungsartikel, vor allem aber das Posting vom
Mädel vom Land.
Zu den Cookies ist zu sagen, dass sie irgendwie wie Müesli schmecken. Kein Wunder bei den ausschließlich drei Zuaten Haferflocken, Rosinen und Bananen. Sie sind schneller auf dem Blech als mein Backrohr aufheizen kann und auf jeden Fall eine legitime Sache, wenn man Bananen hat, die weg müssen. Sie waren bei mir nicht wie im Ursprungsrezept beschrieben knusprig, sondern weich. Auf jeden Fall wird mein
Bananenbrot zum Aufbrauchen von braunen Bananen der Favorit bleiben, aber wenns ganz schnell gehen soll, dann gern wieder diese Cookies.
Beim
Denns auf der Margaretenstraße lachten mich zwei verlassene
französische Bergamotten an und ich konnte nicht vorbeigehen. Ich habe daraus diesen
Kuchen gebacken mit der Änderung, dass ich wie im
Rezept von Pierre Hermé in den Teig noch vom vorigen Jahr übrige ganz fein geschnittene kandierte Schalen von den französischen Bergamotten hineingegeben habe. Außerdem kamen oben auf die Glasur auch kandierte Schale aus dem Vorjahr drauf.
Der Trick, warum sich die Schalen so lange gehalten haben: Ich hatte die im Zuckersirup vom Kandieren in Gläschen und die sind immer noch sehr gut. Sie sind eher weicher geworden und haben ein kleines bisschen vom Aroma eingebüßt, aber nicht viel. Auf jeden Fall besser als einfach so im Kühlschrank lagern.
Was ich gelernt habe aus dem Hermé-Rezept ist, dass der Kuchen sowieso aufreißen wird, also macht man das gezielt, indem man ihn nach 15 min. Backzeit mit einem heißen Messer über die ganze Länge aufschneidet. Das schaut dann wirklich viel gesitteter aus. Und die hinzugefügten kandierten Zitrusschalen sind geschmachtstechnisch ein Hammer!
Gelesen
Wie immer mit Freude habe ich den Newsletter der
coolinary society gelesen. Die beiden Damen haben über Trends berichtet, die uns im neuen Jahr begleiten werden. Unter anderem wird das belegte Brot ein Revival haben, bloß nennt man es jetzt anders, das ist nun ein Open Face Sandwich. Nun ja, soll sein. Ebenfalls erkannt hat diesen Trend die Bloggerin
Zorra und wird uns nun regelmäßig ein belegtes Brot servieren.
Ich persönlich bin nicht sicher, ob ich diesen Trend haben muss, denn ich fürchte, da wird dann Kochen mit dem Belegen eines Brotes verwechselt werden. Aber vielleicht wird dann allgemein mehr Wert auf vernünftiges Brot gelegt, was dann doch sehr positiv wäre.
Gefunden auf dem Blog
Der eigenartigste Suchbegriff war eindeutig: +schercke − sorry aber wtf? 🤔
Nach dem Begriff wurde übrigens nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals gesucht. Beruhigend fand ich dann schon die Suche nach "Greste Kendl". Ja, die findet man
hier, allerdings nicht mundartlich, sondern hochdeutsch. Sehr gern besucht wurde mein Posting über
Haferwurzeln,
Bergamotte wurde ebenfalls oft gesucht. Doppelt gebratener Schweinebauch wurde einige Male gesucht, kann man aber noch nicht finden, weil ich den zwar immer wieder koche, aber nur in der warmen Jahreszeit, wenn ich eigenen Schnittknoblauch habe, ohne den ich das Gericht nicht so gern esse.
Gesucht wurde mehrmals nach Beef Tartare. Das findet man hier hoffentlich nicht, denn hier gibt es nur Tatar, ohne r in der Mitte und ohne e am Schluss. Bisher gibt es erst eine
asiatische Tatar-Variante und auch noch ein
Matjestatar, bei letzterem samt Erklärung, warum das Tatar heißt und so viele Leute Tartare schreiben.
Meine Lieben, mir legt sich das Wiener Winterwetter derzeit arg auf die Seele: grau und nebelig und feucht und kalt. So wirklich glücklich macht mich das nicht. Ich muss dringend in die Wärme und blauen Himmel sehen, bevor ich trübsinnig werde. Hoffentlich geht es euch allen besser und ihr seid nicht so wetterabhängig wie ich. Ich wünsch euch viele kuschelig warme Abende mit einem heißen Tee in der einen Hand und einem guten Buch in der anderen. Das macht das derzeitige Grau dann doch gleich erträglicher. Ich drück euch alle!