So, ich gehe wieder auf Reisen. Also virtuell. Mit der Gruppe "Kulinarische Weltreise", initiiert von Volker. Im Jänner geht es nach Ungarn, also fast ein Heimspiel, denn die österreichisch-ungarische Küche ist kochtechnisch mein Zuhause. Diese Suppe hier kannte ich allerdings noch gar nicht, als Aniko ihr Rezept zeigte. Ich habe herumgesucht und gefunden, dass die normalerweise mit Lamm bzw. Schaffleisch gemacht wird. Aber gar so "normalerweise" ist bei diesem Rezept wohl nicht der Fall, denn das Internet gibt nicht viel dazu her. Dabei ist diese Suppe gerade in der Winterzeit perfekt! Es ist eher ein Eintopf und war bei uns eine Hauptmahlzeit, die uns begeistert hat. Haben die Fisolen im Tiefkühler ja doch noch eine gute Verwendung gefunden.
An sich ist es ein einfach nachzukochendes Esseen, allerdings braucht es eine Weile: Gulaschfleisch (hier bei mir Rinderwade) braucht seine Zeit, bis es schön weich ist. Dazu noch die am besten mehligen Erdäpfel, die ihre Stärke erst nach einer gewissen Kochzeit abgeben, um die Suppe zu binden. Aber im Winter passt das so für mich, da nehm ich ein Buch zur Hand, schmeiß mich aufs Sofa und das Esssen köchelt von selber vor sich hin.
Für 3-4 Hauptspeise-Portionen
1 große Zwiebel
1 EL Sonnenblumenöl
2 TL Paprika, edelsüß
1 TL Paprikapulver, rosenscharf
1 TL Paradeismark
500 g Gulaschfleisch (Original Lamm oder Schaf, ich hatte ein Stück Rinderwade im Tiefkühler)
1,5 l klare Rindsuppe
300 g Fisolen (Deutsche nehmen grüne Bohnen)
3 Karotten
5 mittlere Erdäpfeln, mehlig
200 g Sauerrahm
1 EL Mehl
1 EL Apfelessig
½ Bund Dill
2 Lorbeerblätter
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Salz
Pfeffer
In einem schweren Topf das Öl erhitzen, Zwiebel fein Würfeln, in das heiße Öl geben, Knofel dazu und alles auf kleiner Hitze langsam glasig dünsten. Das dauert 10 - 15 min. In dieser Zeit das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden, die man mit dem Löffel gut aufnehmen kann. Die Hitze raufdrehen, das Fleisch dazugeben und rundherum anrösten. Beide Sorten Paprika und das Paradeismark dazugeben, sehr, sehr kurz mitrösten, maximal eine Minute und dabei immer gut rühren, denn sonst wird das Paprikapulver bitter. Mit der Rindsuppe aufgießen, die Lorbeerblätter einreißen und dazugeben, vorsichtig salzen und pfeffern. Zudecken und 1 bis 1,5 Stunden schmoren, bis das Fleisch einigermaßen weich ist. In der Zwischenzeit Erdäpfel, Karotten und Fisolen putzen und alles in mundgerechte, ca 2 cm große Stücke schneiden. Erdäpfel zum Fleisch geben, noch einmal 30 min, zugedeckt schmoren. Danach Karotten und Fisolen beigeben und noch einmal 20 min. schmoren. Nun sollten die Erdäpfel schon einen Teil ihrer Stärke abgegeben haben. Ist die Suppe noch sehr dünn, dann 1 EL Mehl in den Sauerrahm einrühren und so in die Suppe einrühren. Sonst nur verquirleten Sauerrahm einrühren. Weitere 10 min. köcheln, damit sich alle Zutaten vermischen bzw. der Mehlgeschmack sich verkocht. Dillspitzen grob hacken, ⅔ der Dille mit dem Essig zur Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Auf Tellern oder in Schüsseln anrichten, restliche Dille drüberstreuen. Wer mag, kann dazu Weißbrot oder Semmeln essen. Mir reicht die Suppe aber ohne weitere Sättigungsbeilage.
Ich freue mich wieder auf die ganzen anderen ungarischen Rezepte der virtuell mitreisenden BloggerInnen! Die restlichen Rezepte ergänze ich, sobald ich die Linkliste habe.
Küchenlatein: Petersilienwurzel-Cremesuppe
Cornelia von SilverTravellers: Pörkölt – Ungarisches Gulasch mit Paprika
Tina von Küchenmomente: Ungarische Lángos
Britta von Backmaedchen 1967: Pogácsa ungarisches Gebäck
Simone von zimtkringel: Ungarischer Apfelkuchen Almás pite
Petra von Chili und Ciabatta: Ungarische Kastanientorte – Gesztenyetorta
Petra von Chili und Ciabatta: Rinder-Pörkölt nach Károly Gundel mit Tarhonya und Gurkensalat
Carina von Coffee2Stay: Scharfes Paprikahuhn nach ungarischem Vorbild
Ronald von Fränkische Tapas: Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen
Susanne von magentratzerl: Paprikás krumpli
Wilma von Pane-Bistecca: Töltött Káposzta – Ungarische Kohlrouladen
Britta von Brittas Kochbuch: Székelygulyás aka Szegediner Gulasch
Britta von Brittas Kochbuch: Lángos aus der Heißluftfritteuse
Susanne von magentratzerl: Ungarische Paprikapilze
Gabi von slowcooker.de: Ungarische Mohnbuchteln mit Vanillesauce
Conny von Mein wunderbares Chaos: Ungarische Gundel-Palatschinken
Petra von Chili und Ciabatta: Gefüllte Zwiebeln nach Makóer Art
Conny von Mein wunderbares Chaos: Lángos ganz einfach selber machen
Britta von Brittas Kochbuch: Lescó/Letscho
Sylvia von Brotwein: Szegediner Gulasch – Ungarisches Sauerkraut Gulasch
Petra von Chili und Ciabatta: Nachtschwärmer-Suppe – Korhelyleves
Sylvia von Brotwein: Ungarische Gulaschsuppe Rezept
Conny von Mein wunderbares Chaos: Somlauer Nockerl im Glas
Anikó von Paprika meets Kardamom: Hausgemachte ungarische Kolbasz (Paprikawurst)
Anikó von Paprika meets Kardamom: Unbekannte ungarische Köstlichkeiten: Dödölle - Schupfnudeln mal anders
Volker von volkermampft: Ungarisches Schweinegulasch mit Paprika – Sertes Pörkölt
Donnerstag, 9. Januar 2020
32 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Hallo ... ich schmeiß mich mit aufs Sofa ;-) und Deine Suppe esse ich auch! Mit gefällt vor allem der Dill + der Essig zum Abschmecken der Suppe. Liebe Nordseegrüße, Margot
AntwortenLöschenLiebe Margot,
Löschenes stimmt, das sind zwei Besonderheiten dieser Suppe und macht sie besonders gut. Uns hat sie sehr gut geschmeckt.
Liebe Susi,
AntwortenLöschendas ist ein Eintopf ganz nach meinem Geschmack, schließlich klingt er bereits so gut, dass ich ihn mir direkt vorstellen und schmecken kann. Danke für die Übersetzung der Fisolen, ich muss nämlich immer ein wenig nachdenken, was es sein könnte..... *schmunzel*.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
Löschenich bemühe mich, aber ab und zu rutscht mir dann doch ein österreichisches Wort unübersetzt in ein Posting.
Klasse, die passt so richtig zum Wetter! Eine Palotzensuppe war mir auch im Gundel-Kochbuch aufgefallen, dort wird tatsächlich Hammelschulter verwendet.
AntwortenLöschenliebe Petra,
Löschenes ist wirklich eine sehr feine Wintersuppe. Hammel wüsste ich nicht einmal, wo ich den herbekommen könnte.
Hammel würde hier auch niemand essen, dabei kann das, gut zubereitet, durchaus schmackhaft sein. Meine Großeltern hatten immer wieder Schafe, wenn das Fell verkauft war gab es Hammelfleisch....und es war gut, wenn selbst ich als Kind das gerne gegessen habe. Deine Suppe gefällt mir ganz gut- und Buch-Lesen während des Kochesn ist eh am Besten.
AntwortenLöschenGenau, so kocht es sich am besten.
LöschenWenn ich Ahnung hätte, wo ich Hammel hernehmen soll, würde ich das Fleisch schon kaufen. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie das schmeckt.
Oh, die klingt aber toll. Das ist ja eine richtige Winter-Wohlfühlsuppe. Ich muss mal beim Türken des Vertrauens vorbeischauen, der hat bestimmt das passende Stück vom Lamm.
AntwortenLöschenLiebe Susanne,
LöschenLamm zu bekommen ist echt einfach, aber richtiges Schaf- oder Hammelfleisch schon eine Challenge.
Gefällt mir auch ... Das sieht sehr bekömmlich und so richtig nach Winteressen aus, das einen über die Wetterverhältnisse hinweg trösten könnte ... :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Liebe Maria,
Löschengenau, das ist ein tröstliches Winteressen. Da kann man sich im Winterblues über die Schüssel hängen und die Suppe in sich hineinschlürfen. Danach ist alles besser.
Die sieht unglaublich lecker aus!!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
Danke, liebe Wilma!
LöschenSuppe geht immer, in allen Ländern
AntwortenLöschenOh ja!
LöschenHallo Susi,
AntwortenLöschenDein Suppenrezept begeistert auch mich. Fisolen und Lamm lagern bei mir noch in der Tiefkühltruhe, aber nicht mehr lange. Danke für den tollen Beitrag und das Rezept.
Viele Grüße Ronald
Lieber Roland,
Löschenes freut mich, dass sich da die Zutaten bei dir im Tiefkühler finden.
Für mich als Suppenkasper hört sich das nach einer großartigen Hauptmahlzeit im Winter an. Lecker!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
Wenn du dir dann leichter tust mit einer Suppe, wenn du sie Hauptmahlzeit nennst, ist das ein guter Weg.
AntwortenLöschen.
So ein Eintopf ist genau mein Ding! Danke für das schöne Rezept.
AntwortenLöschenHerzlichst Conny
Liebe Conny,
Löschenes freut mich, wenn das dein Ding ist!
Liebe Susi,
AntwortenLöschendas klingt herzhaft und gut!
LG Britta (mit dem Feuerfuchs ;-) )
Liebe Britta,
Löschenich finde es toll, dass das nun klappt mit den Kommentaren.
Oh, klingt dieses Rezept lecker und sieht auch gut aus.
AntwortenLöschenBei mir geht Suppe immer!
Liebe Grüße
Katja aka Kaffeebohne
Liebe Katja,
Löschenfein, dass dir das Rezept gefällt.
So ein Süppchen ist genau meins... klingt sehr lecker.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Danke für die Blumen!
LöschenEine schöne Suppe! Solch ein slow-food Essen schmurgelt bei mir auch gerade wieder in der Küche. Die Version könnte ich beim nächsten Mal probieren. Lieben Gruß Sylvia
AntwortenLöschenLiebe Sylvia,
Löschenein schönes Wort: Slow Food-Essen. Das werde ich mir ausleihen.
Eine schöne Suppe - genau das richtige für unseren wöchentlichen Suppentag. Danke für das Rezept.
AntwortenLöschenLG Andrea
Das ist ein sehr liebes Kompliment, danke!
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