Man kann immer noch etwas dazulernen: Zum Beispiel, dass es auf Sizilien neben der normalen italienischen Küche die Tradition des Piatto unico gibt: ein einziger Teller kommt auf den Tisch, nicht aufwändig Antipasti, Primi und Secondi, sondern sehr alltagstaugliche Küche. Dieses Gericht hier hat uns sehr gefallen, da die Aromen wirklich stimmig sind. Für mich hat es abenteuerlich geklungen, Orangen, Rosinen und Paradeiser in einem pikanten Gericht zu kombinieren, nichtsdestotrotz hat es uns ausgesprochen gut geschmeckt.
Was auch zum Einsatz kommt: Mollica. Ich kannte den Einsatz von Brotbröseln in der italienischen Küche bisher nur in Form von Pangratatto. Bei Mollica fresca kommt nur die geriebene Krume von altem, trockenen Brot zum Einsatz, Mollica secca ist das, was wir unter Bröseln kennen, nämlich Kruste und Krume von Weißbrot gemahlen.
Für die Polpette
80 g Mollica fresca, gerieben (ersatzweise Bröseln)
200 g Ricotta, gut abgetropft (das ist genau eine 250 g Packung, wenn man sie über Nacht in einem Tuch aptropfen lässt)
25 g Parmesan, frisch
gerieben
1 Ei (Größe M)
1 EL fein gehackte
glatte Petersilie
1 Prise Abrieb von
1 Bio-Orange
Muskatnuss, frisch gerieben
Meersalz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Für die Tomatensauce
Olivenöl extra vergine
1 große Knoblauchzehe,
klein geschnitten
1 geh. EL Strattu (erhältlich in Wien bei CasaCaria oder bei Crupi)
ersatzweise Tomatenmark
800 g stückige Tomaten (Dose)
Schale von 2 Bio-Orangen,
ohne das weiße Innere,
plus Zesten zum Garnieren
1 kleine Handvoll
Basilikumblätter, plus
mehr zum Garnieren
10 g Rosinen
Meersalz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlene
Für die Ricottaknöderl die Mollica
gemeinsam mit Ricotta, Parmesan,
Ei, Petersilie, Orangenabrieb und
etwas Muskatnuss vermischen. Mit
Salz und Pfeffer abschmecken. Den
Ricottateig für 15 Minuten in den
Kühlschrank stellen.
Inzwischen für die Sauce in einer
Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und
den Knoblauch darin sanft andünsten. Den Strattu in 200 ml warmem
Wasser verrühren, zum Knoblauch
gießen und gemeinsam 1 Minute köcheln lassen.
Dann die Tomaten mit 200 ml warmem Wasser, Orangenschale und
Basilikumblättern sowie mit den Rosinen in der Pfanne vermischen. Alles
mit Salz und Pfeffer abschmecken,
dann etwa 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend die Orangenschale entsorgen, die Sauce warm
beiseitestellen.
Während die Sauce köchelt, einen
breiten Topf mit gesalzenem Wasser
aufsetzen und dieses zum Sieden
bringen. Aus dem Ricottateig mit
den Händen zwölf Klößchen formen und diese ins siedende Wasser
gleiten lassen. Sie sollten genügend
Platz im Wasser haben, anderenfalls portionsweise arbeiten. Wenn
die Polpette aufschwimmen, weitere 8-10 Minuten im Wasser lassen,
dann mit einem Schöpflöffel herausheben und in die fertige Tomatensauce legen. Etwa 1 Minute darin
ziehen lassen.
Die Ricottaklößchen mit der Orangen-Tomaten-Sauce auf vier Teller
verteilen, mit Basilikumblättern garnieren, einige Orangenzesten darüberstreuen, das Ganze leicht mit
Olivenöl beträufeln und servieren.
Hier eine private Anmerkung zur Menge: Wenn dieses Gericht nicht Teil eines Menüs ist, sondern wirklich so ein Essen, das mit einem Mal satt macht, dann ist es die Menge für 2 hungrige Menschen. Sonst eben eine Vorspeise für vier.
Ausnahmsweise habe ich absolut gar nichts geändert an dem Rezept, es hat wirklich alles perfekt gepasst. So etwas passiert mir selten! Also wirklich noch einmal ein Hoch auf dieses Sizilien-Kochbuch.
Rezeptquelle: Sizilien in meiner Küche von Cettina Vicenzino
ganz und gar wunderbar!
AntwortenLöschenDanke!
AntwortenLöschenMich freut, dass du es über die Hürde des Spamschutzes geschafft hat.
Du hast mich mächtig neugierig auf das Buch gemacht!
AntwortenLöschenUnd die Ricotta-Knöderl sind gespeichert. :-)
Danke!
Schön, wieder von dir zu lesen!
LöschenDas merke ich mir vor, klingt ausgezeichnet - perfekt vegetarisch
AntwortenLöschenJa da schau her! Das klappt ja mit dem Kommentieren. Freut mich sehr.
LöschenLiebe Susi,
AntwortenLöschenich schlucke schon ganz kräftig. Bei mir gab's heute zwar ebenfalls eine nette kleine Pasta, aber DAS!!!! hmmm, muss nachgekocht werden. Ich liebe Ricotta.
Schöne Zeit und danke für das wundervolle Rezept
Elisabeth
Liebe Elisabeth,
Löschendas ist wirklich ein ganz feines Essen. Solche Glücksgriffe wie dieses Rezept verbreite ich immer sehr gern.
Ein schönes Wochenende wünsch ich dir!