Montag, 25. November 2019

[Kulinarische Weltreise] Fish & Chips

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Ich gebe zu: Sehr einfallsreich ist das nicht, dass ich Fish & Chips zur Kulinarischen Weltreise nach Großbritannien vorstelle. Eigentlich waren Spaghetti mit Marmite am Programm, aber die kann man nicht essen! Ehrlich, falls ihr Marmite seht und überlegt, kaufen oder nicht: Lasst es! Ich hatte schon länger Marmite daheim, weil ich es probieren wollte. Ich hatte eine ganz dunkle Erinnerung an Marmite von einem Schüleraustausch mit zarten 12 Jahren in England. Nun weiß ich wieder, warum diese Erinnerung so im Dunklen lag: Ich habe Marmite probiert und den Rest entsorgt. Been there, done that − wie der Brite so zu sagen pflegt. Womit wir auch schon beim Thema sind.

Dieses Rezept habe ich schon im Sommer anlässlich der Buchvorstellung vom Little Library Cookbook gekocht, daher auch die sommerlichen Fotos. Das Buch ist mir immer noch in wunderbarer Erinnerung. Ich habe in der Zwischenzeit noch mehr aus dem Buch gekocht und es ist eines meiner liebsten aus diesem Jahr, denn die Rezepte funktionieren ausgezeichnet.
Den Erbsenmash habe ich nach diesem erprobten Rezept nach Gordon Ramsey gemacht.
Dazu gab es bei uns Ketchup und Malzessig. Letzteren bekommt man in Wien bei Bobbys − also derzeit noch. Leider kann niemand sagen, wie das nach dem Brexit sein wird, daher werde ich mir einen Vorrat anlegen, denn dieser Essig gehört zu den Dingen, die ich sehr selten verwende, aber hier ist er unverzichtbar.


Zutaten  für 2 Portionen
Chips
400 g mehlig kochende Kartoffeln 
2 l Pflanzenöl

Backteig
100 g Mehl plus 3 EL
1 TL Backpulver
125 ml kühles kohlensäurehaltiges Mineralwasser

Fisch
300 g weißfleischiges Fischfilet, in Stücke geschnitten (bei mir Kabeljaufilet)

Erbsenmash
2 Jungzwiebel-Grün, gehackt
1 kleine Knoblauchzehe, gehackt
1 kleine Scheibe Bauchspeck, fein gehackt
1 EL Butter
400 g junge Erbsen
50 ml Gemüsefond
2 EL Schlagobers
1 Prise Majoran (Turbohausfrau: 1 Tropfen Majoranöl)
Salz und Pfeffer

Außerdem
Ketchup, Salz und Malzessig
Wahlweise: Mayonnaise oder Sauce Tatar, eingelegte Zwiebeln, Zitronenspalten

Die Erdäpfeln schälen und der Länge nach in etwa 1 cm breite Stücke schneiden. 5 Minuten kochen, bis sie sich gerade problemlos mit einem Messer durchstechen lassen. Erdäpfeln abgießen und abkühlen lassen.

Das Öl in einem hohen Topf auf 150 °C erhitzen. Falls kein Thermometer zur Hand ist, den Stiel eines Holzlöffels ins Öl tauchen. Bilden sich drumherum winzige Bläschen, hat das Öl die richtige Temperatur. Die Kartoffelstücke ins heiße Öl geben und etwa 5 Minuten hell goldgelb frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen und abkühlen lassen, währenddessen Fisch und Erbsenmash zubereiten.

Knoblauch, Zwiebelgrün und Speck in Butter anschwitzen, mit Gemüsefond aufgießen, Erbsen dazugeben, kurz kochen, grob anpürieren, Schlagobers dazugeben, würzen. Warm halten (ich mache das im Rohr).

Die Temperatur leicht erhöhen, bis das Öl 180 °C erreicht hat. Nun sollten sich die Bläschen lebhaft bewegen und unterschiedlich groß sein. Das Mehl mit dem Backpulver mischen. Das Mineralwasser mit einem Schneebesen unter kräftigem Schlagen zugießen. Das Ergebnis sollte ein dickflüssiger Teig sein, der Blasen wirft. Die zusätzlichen 3 Esslöffel Mehl auf einen flachen Teller geben.

Die Fischstücke von allen Seiten ins zur Seite gestellte Mehl drücken, überschüssiges Mehl abschütteln. Dann den Fisch so in den Teig tauchen, dass er ringsum damit überzogen ist. Den Teig kurz abtropfen lassen, dann den Fisch ins Öl geben, dabei etwas hin und her bewegen, damit der Teig ringsum aufgehen kann und um sicherzustellen, dass der Fisch im Öl schwimmt. Während des Frittierens die Fischstücke ein- bis zweimal wenden. Wenn sie eine appetitlich goldbraune Färbung angenommen haben (nach 5-6 Minuten), die Stücke jeweils auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller legen und abtropfen lassen.

Die kalten Chips nochmals für 2 Minuten ins Öl geben, bis sie sich goldgelb gefärbt haben. Die Chips auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mit reichlich Salz bestreuen, großzügig mit Essig beträufeln, mit Extras nach Wahl servieren.


Wenn ich die Fotos so anschaue und dabei einen Blick nach draußen werfe, wünsche ich mir sehr dringend eine andere Jahreszeit. Aber vielleicht hole ich mir die schöne Jahreszeit einfach so wieder, dass ich einfach das Rezept noch einmal nachkoche.

Aus dem Kochbuch habe ich mir für dieses Rezept auch den Tipp mitgenommen, dass der Ausbackteig immer kalt sein muss. Also falls einmal nicht alles sehr zackig geht, den Teig zwischendurch in den Kühlschrank geben.

Auch noch aus dem erwähnten Buch: Man kann angeblich Schokoriegel in diesem Backteig frittieren. Nigella Lawson sagt, Bounty wäre dafür am besten geeignet, die Buchautorin stimmt dem zu. Und ich nehme mir die Idee mit, für ganz, ganz harte Zeiten, wenn wirklich alle Kalorien total egal sind. 😃

Britische Rezepte hier am Blog:
Welsh Rarebit
Huhn Tikka Masala


Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampftChili und Ciabatta: Malted Brown Bread - Kastenbrot mit original englischem Mehl
Glamorgan Sausages mit Zwiebel-Chili-Relish
Pane-Bistecca: Cornish Pasties - traditional British Pastry
Bakewell Tart 
Cheesy Shortbread
SilverTravellers Afternoon Tea in Berlin – Hotel de Rome
Küchenmomente: Maids of Honour – Kleine Käseküchlein aus Großbritannien
Zimtkringel: Mushy Peas
Magentratzerl: Fishcakes 2.0 mit Tartar-Velouté
Saag Halloumi
Clementinen-Posset
Backen mit Leidenschaft: Toad-in-the-Hole Kümmelkuchen...Caraway Seed
Brittas Kochbuch: Reisebericht: Eine Woche in Nordengland + Scottish Petticoat Tail Shortbread Irish Stew (Großbritannien)
Backmaedchen 1967: Yorkshire Pudding
Fränkische Tapas: fish and chips auf Fränggisch
Brotwein: Toasties Rezept – englische Muffins / Toastbrötchen selber backen
Eier Benedict Rezept – pochiertes Ei auf Toastie mit Sauce Hollandaise
Küchenlatein: Eccles Cakes mit Johannisbeeren
Gary Rhodes‘ Digestive Biscuits
Brombeer-Apfel-Cobbler
Welsh Cawl - Walisischer Eintopf
Kaffeebohne: http://www.fambrenner.de/Kaffeebohne/wordpress/2019/11/17/kulinarische-weltreise-grossbritanien-cornish-pasty-vegetarisch/
Spiced cake with fudge
Slowcooker.de British Afternoon Tea für die Mädels - Rezepte und Bilder
1x umrühren bitte aka kochtopf Fruchtiger Tea Loaf zum Afternoon Tea

20 Kommentare :

  1. Liebe Susi, es muss nicht immer alles Gute einfallsreich sein, nur richtig gut schmecken muss es - und so sieht es bei dir aus!

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  2. Jaaaaa. hierher bitte. Ich liebe Fish and Chips!!!

    LG Wilma / Pane-Bistecca

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    1. Freut mich, dass ich mit dieser Liebe nicht allein bin.

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  3. Ich merke gerade, dass ich die englische Küsche bisher null auf dem Schirm hatte. Deswegen musste ich auch Marmite nachschlagen, aber das schadet nicht. Ehrlich, eine Portion von deinem köstlichen Fish and Chips würde ich jetzt gerne probieren, das würde mir bestimmt schmecken.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Liebe Sigrid,
      dich hab ich intern bei mir als vegetarisch oder vegan abgespeichert, außerdem gesunde Vollkorn-Fraktion. Dass du Fish & Chips isst, das wundert mich richtig.

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  4. Hallo Susi,

    danke für den leckeren Fisch. Ich würde da gerne sofort 1-3 Portionen von nehmen.

    LG Volker

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    1. Hihi, ja, davon kann man mehr als eine Portion essen.

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  5. Das sieht aber gut aus! Ich hatte bisher nur einmal Fish and Chips, und zwar am Strand von Hunstanton. Hunstanton ist schön, aber die Fish and Chips waren so, dass ich keinen Wert auf Wiederholung legte. Wenn ich mir Deine so anschaue, dann muss die Wiederholung wohl sein - aber diesmal selbst gemacht.

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    1. Das erinnert mich an unsere Fish&Chips in London. Da denkt man, das ist so einfach, das kann man überall essen, aber denkste!

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  6. Hallo Susanne,
    schön, dass Du die original englische Version von fish & chips vorstellst.
    Die würde ich jetzt auch sehr gerne probieren. Danke für den Beitrag und die leckeren Fotos und viele Grüße

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    1. Deine Version wird unser Weihnachtsessen! Danke für die Inspiration!

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  7. Hey Susi,
    weißt du was? Genau darauf hätte ich jetzt Hunger! Sieht so viel besser aus, als die fish & chips - Portionen, die wir in England immer in Papier gewickelt aus der Hand gegessen haben...
    Herzliche Grüße und eine schöne Adventszeit
    Tina

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    1. Liebe Tina,
      auch ich hatte in London so ein Erlebnis. Gruselig.

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  8. Meine erste Assoziation mit der englischen Küche sind auch Fish&Chips, die ich sehr liebe. Ich habe eine offene Küche und da frittiere ich nicht so gerne - vor allem, wenn ich nicht richtig lüften kann.

    Bei meiner Gastfamilie war das Essen immer TK in der Mikro aufgewärmt. Aber um die Ecke gab es ein Fish&Chips und da habe ich sehr oft gegessen. Damals noch alles schön in alter Zeitung verpackt.

    Liebe Grüße
    Katja

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    1. Liebe Katja,
      ich habe auch eine offene Küche und kenne das Problem. Aber manchmal kann ich nicht anders.

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  9. Wie lecker, Fish & Chips gehen bei mir immer!

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  10. Fish 'n Chips kenn ich, aber mit Erbsenmash finde ich echt cool.

    LG Michael

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