Montag, 28. Oktober 2019

Zwetschkenfleck

Es gibt sie noch, die richtigen Zwetschken. Hauszwetschken und keine Pflaumen. Die kleinen verhutzelten Dinger, die innen braun sind, sind das, die so gut schmecken. Von den großen Pflaumen gibt es möglicherweise auch welche, die viel Aroma haben, aber ich bin denen leider noch nie begegnet. Es gibt jetzt noch letzte Hauszwetschken am Markt, zumindest am Favoritner Schreimarkt. Und nachdem die Standlerin mir gesagt hatte, das seien wahrscheinlich die letzten, habe ich zugeschlagen. Natürlich nur, um eeeendlich einmal einen Zwetschkenfleck posten zu können, was ich bisher sträflich vernachlässigt habe.

Ein Zwetschkenfleck ist aus Germteig, nun habe ich bei der Giftigeblonden einen Erdäpfel-Germteig gesehen, der mich sehr angelacht hat. Der Vorteil von dem Teig ist, dass er durch die Erdäpfel drinnen länger saftig bleibt, also auch am nächsten Tag noch erfreulich ist. Das passt dann auch gleich zu der Giftigen ihrem Erdäpfel-Event und ich schicke ihr ihren Teig gleich retour.


Zutaten für ein kleines Blech (für normale Größe Teigmenge + Obst verdoppeln)

 ¾ kg Hauszwetschke, gewaschen und abgetrocknet

Teig
10 g frische Germ
80 ml lauwarme Milch
40 g weiche Butter
1 Ei
20 g Kristallzucker
250 g glattes Mehl
100 g  Erdäpfel
1 Prise Salz

Streusel
150 g glattes Mehl
 ½ TL Zimt, gemahlen
80 g Butter (zimmerwarm)
80 g Kristallzucker
60 g grob gehackte Walnüsse
1 Prise Salz



Die Erdäpfel schälen, in Salzwasser kochen, ausdämpfen lassen und zumindest noch warm durch die Erdäpfelpresse drücken.Wartet man damit, bis sie kalt sind, hat man ein Muskeltraining mit dabei. Wer nicht weiß, wovon ich schreibe, probiert das am besten einmal aus ...

Dampfl:
Die Germ in die lauwarme Milch bröseln, mit dem Zucker so gut verrühren, bis Germ und Zucker aufgelöst sind. Dann 2 EL vom Mehl nehmen und noch einmal verrühren, bis man einen dickflüssigen Brei hat. Diesen mit 1 EL Mehl abdecken. Wenn die Mehlhaube deutliche Risse zeigt, dann hat die Germ bewiesen, dass sie Kraft genug hat, um das Mehl auch später im Teig heben zu können.

Nun kann man alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und der Küchenmaschine übergeben. Mein brustschwaches, altes Maschinchen darf dann 7 - 8 min. kneten, bis der Teig zu einer Kugel geworden ist, die sich gut vom Rand löst. Dann ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) über die Rührschüssel legen und an einem warmen Ort eine Stunde aufgehen lassen. Der Teig sollte etwa auf doppelte Größe aufgegangen sein.

Teig mit der Faust einmal zusammenschlagen, auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in Blechgröße auswalken.

Die Zwetschken halbieren. Wie man auf dem Foto sieht, schneidet man die Zwetschken nicht ganz durch. Das hat den Sinn, dass man möglichst viele auf den Kuchen bringen will. Durch diese Schnitttechnik brauchen sie weniger Platz auf dem Teig als wenn man sie halbiert und nebeneinander hinlegt.

Für die Streusel Mehl, Butter, Zucker, Zimt, Nüsse und Salz kurz verkneten und zwischen den Fingern zu groben Bröseln reiben. Nussstreusel über den Zwetschken verteilen. Über die ganze Angelegenheit noch einmal ein Hangerl (Deutsche wissen jetzt schon, was das ist) breiten und noch eine halbe Stunde aufgehen lassen.

Backrohr auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen, Kuchen einschieben und ca. 40 min. backen, bis er hellbraun ist.

Wie immer isst man Germteig am besten lauwarm. Das ist wirklich das Himmelreich!

Den Streusel kann man natürlich mit anderen Nüssen auch machen, aber es gibt gerade so schöne heimische Walnüsse. Und es warat wegen der Textur bei dem Kuchen, also ein bissi was Knuspriges bringt genau das gewisse Etwas.

Zum Thema Walnüsse ist übrigens im Standard ein spannender Artikel. Sollte man lesen und sich überlegen, wenn man niemanden mit einem Nussbaum kennt, ob man nicht vielleicht doch auf die Wiener Märkte gehen mag, wo die Walnüsse zumindest aus Ungarn kommen. Und offensichtlich nicht unreif geerntet.

Oben habe ich schon geschrieben, dass der Kuchen nun zu Christinas und Sinas Event darf, hier noch Banner und Hashtag: #erdäpfelliebe



8 Kommentare :

  1. Sooo toll😍
    Nur das lauwarm Essen von Germteig würde ich jetzt leider nicht bevorzugen, das kann sich rächen, seufz...

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    1. Liebe Friederike,
      bei mir rächt sich nur nicht zu 100 % durchgebackener Germteig. Kannst du auch keine Buchteln warm essen? Das wäre ja echt schade.

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    2. ich ess sie schon, manchmal, nicht immer zwickts dann...

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    3. Oje! Na dann ist das leider kein Rezept für dich.

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  2. Ich würde gerne mit dir ins Himmelreich gehen. Dein Kuchen sieht himmlisch aus und das Rezept mit den Kartoffeln im Hefeteig nehme ich mir freudig mit. Vielen Dank.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Liebe Sigrid,
      der Teig ist wirklich super! Geht zuverlässig auf und ist auch am nächsten Tag noch erfreulich.

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  3. Der ist toll gell, dieser Teig mit Erdäpfel drin?

    Ich überleg schon ob ich morgen den Allerheiligenstriezel nicht auch so mache,..grübel, wäre einen Versuch wert!

    Danke fürs Mitmachen liebe Susi :-)

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    1. Ja, mach das unbedingt, liebe Sina!
      Mit vielen Rosinen und so ... ;)

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