Donnerstag, 3. Oktober 2019

Foodie-Rückblick auf September 2019

Enthält Werbung (Namensnennungen, Verlinkungen) ohne Auftrag und ohne Bezahlung, ich war aber einige Male eingeladen zu Veranstaltungen, die kennzeichne ich selbstverständlich, auch wenn da genau so kein Geld in meine Richtung geflossen ist.


Ich war im Rahmen meines Nebenerwerbs neben dem Turbohausfrauendaseins im Restaurant Hansen zum Business Frühstück. Herrschaftszeiten, ist das fein, wenn man so einen liebevoll gemachten Kaffee hingestellt bekommt, dazu ein handgeformtes Kipferl, Biobutter und Marmelade des Wiener Traditionsunternehmens Stauds. So fängt ein Tag gut an.

Vor allem ging mein zweiter Weg nach dem Frühstück ein paar Meter weiter, denn ebenfalls im Untergeschoß der Börse ist der Lederleitner. Leider ist das nicht meine Preisklasse, aber schon allein zum Schauen ist das eine Freude! So schöne Blumen und alles so geschmackvoll arrangiert. Da kann man sich eine Menge Deko-Ideen abschauen. Und so ging ich dann körperlich und seelisch gestärkt in den Tag.







Einen wunderbaren Tag durfte ich im Waldviertel verbringen. Martina Macho hatte eine Gruppe BloggerInnen eingesammelt und in ein Hopfenfeld gebracht, um ihnen alles mögliche rund um Bier beizubringen. Damit habe ich euch ja schon belästigt, aber ich habe tatsächlich vergessen zu zeigen, was uns die Privatbrauerei Zwettler so an Unterlage für die Bierverkostung aufgetischt hat. Das war allerfeinstes Turbohausfrauenessen!
Nun ein totales Kontrastprogramm! In meinem letzten Monatsrückblick habe ich schon berichtet, dass wir in St. Favoriten einen ganz feinen afghanischen Bäcker haben. Bisher hatte ich es noch nicht geschafft, dass ich zur Mittagszeit dort aufschlage, aber jetzt endlich! Und bitte: Wer mittags bei der U1 ist, fahrt zum Reumannplatz, geht da einmal ums Eck in die Wielandgasse 26 und holt sich Bolani. Das ist das Ding da auf dem Foto. Das ist Fladenbrot mit Erdäpfeln und Gemüse gefüllt. Noch unbedingt warm essen! Wer Schärfe mag, kauft sich auch noch so ein kleines Tiegerl mit roter Sauce. Aber Vorsicht, denn die kann wirklich was! Das tunkt man den (die? das? Keine Ahnung!) Bolani ein und lässt es sich schmecken.








Noch eine Blogger-Einladung: Dieses Mal hat die Region Wagrain-Kleinarl einige BloggerInnen zu einem coolen Event am Donaukanal eingeladen. Uns wurden nicht nur tolle Filme aus der Gegend gezeigt, sondern auch die Pläne für das kommende Jahr erklärt. Ich glaub, die wissen genau von meiner Schwäche für Sommerfrische. Dieses Bergpanorama dort! Da kann man sicher wunderschöne Wanderungen machen. Nach diesem Abend denke ich, dass uns der nächste Sommer ins Adapura führen wird, wo ein Haubenkoch für das leibliche Wohl sorgt und man sicher auch sonst bestens umsorgt wird.
Eine kleine Vorfreude durfte ich schon beim Schaukochen genießen. Es wurde uns bestes heimisches Essen kredenzt. Dieser Schweinebauch war ein Gedicht! So zart!
Was wir auch gegessen haben war Käse von Bio aus dem Tal, einem Zusammenschluss von einigen Biohöfen in der Region, die eine Schaukäserei gegründet haben und deren Produkte man vor Ort erwerben kann. Ich protestiere nun heftig! Bitte: nur vor Ort. Das geht ja gar nicht. Ich ersuche dringend um einen Vertrieb in Wien!
Ein Brot, von dem ich ja schon in meinen monatlichen Rückschauen geschwärmt habe, hat nun ein Zuhause in Wien gefunden: Die Bäckerei Öfferl hat ein neues Geschäft in der Wollzeile. Ich musste natürlich gleich hinschauen und mich einmal quer durchkaufen. Das Brot gehört wirklich zum Besten, das man in Wien bekommen kann.

Das Geschäft ist sehr schön geworden. Hat ja auch ein Designer daran gearbeitet, dass das so wird. Mich interessiert aber viel mehr die Qualität, die dort geboten wird, und die ist hervorragend.

Es gibt an der neuen Adresse auch ein kleines Lokal, in dem man frühstücken kann. Wie das ist, dazu kann ich noch nichts sagen. Ich muss mich mal dort auf einen Kaffee und ein Gutsi verabreden, dann werde ich berichten.




Eigentlich sollte das das Abschiedseis werden, weil der Tichy am Monatsende zusperrt. Ich hatte tatsächlich noch nie einen Coup Amarena dort gegessen und das habe ich dann nun getan. Der Becher hat geschmeckt wie er aussieht. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.
Mein Kaffee ging schon wieder dem Ende zu. Dieses Mal war ich in der Rösterei, der ich eigentlich meine Liebe zum Kaffee zu verdanken habe, nämlich der Kaffeefabrik. Früher war Kaffee etwas, das so gar nicht meines war. Aber mit den Jahren habe ich gelernt, die verschiedenen Aromen herauszuschmecken und bin nun eine richtige Kaffeetante geworden.

Dass das Herzchen auf dem Kaffee so verrutscht ist, liegt an mir, nicht an dem Barista. Die machen das schon immer sehr hübsch dort, allerdings wenn die Kunden den Kaffee so blöd halten ....

Ich hab dieses Mal "Seemann", "Peng" und "Disco" gekauft. Das sind eigentlich meine liebsten Espresso-Kaffees von der Kaffeefabrik. Aber falls jemand einmal hinschauen mag: Einfach sagen, was man gern für einen Kaffee trinkt, auf welche Art man ihn zubereitet und sich beraten lassen. Die machen das sehr gut dort.
Noch ein letztes Bloggerevent: Noan Olivenöl hat neues Olivenöl auf den Markt gebracht und aus diesem Grund eine Presseeinladung gemacht. Es ist ein Kräuteröl mit fünf verschiedenen Kräutern, das wahnsinnig geschmackvoll ist, aber ich hätte im Leben nicht erraten, welche Kräuter da nun drinnen sind, denn es schmeckt kein einziges davon hervor. Das Öl ist schön geschmacksintensiv und man merkt, da war ein Profi am Werk beim Komponieren, weil es wirklich perfekt ist. Ich werde euch wohl in nächster Zeit mit dem Öl auf den Wecker gehen ... ;)

Das Buffet war von Blatt und Blüte Catering. Es gab verschiedene kalte Salate und Quiches in süß und salzig. Gemeinsam hatten alle Gerichte, dass sie mit dem neuen Öl zubereitet waren. Ich war vor allem von der Zitronenquiche sehr angetan. Auf die Idee, dass da Kräuteröl daran beteiligt ist, wäre ich von selber nie gekommen.




Der Turbohausmann und ich gehen etwa alle zwei Jahre zum Weißen Rauchfangkehrer. Das Traditionsgasthaus in der Wiener Innenstadt hält seit Jahrzehnten ein hohes Niveau trotz aller Touristenströme. Die Zutaten stammen fast alle von heimischen Bauern, das Fleisch zu meiner großen Freude von Labonca, also bio in seiner schönsten Ausprägung.

Der Turbohausmann hat das Menü gegessen, das war eine Lauchcremesupe, gratinierter Kavalierspitz und Palatschinken. Ich hatte Suppe mit dreierlei klassischen Einlagen, Wiener Schnitzel mit gemischtem Salat und danach Käse vom Pöhl. Alle Speisen waren wirklich sehr gut! Die Portionen sind in für uns perfekten Größen, also weder überladene Teller noch Winzigstportiönchen.

Es ist schön zu sehen, wie ein Lokal über so viele Jahre Bestand haben kann und so tolle Qualität bietet. Der Preis ist, wie in dieser Lage zu erwarten, hoch, allerdings nicht so übertrieben, wie man es befürchten könnte.




Was ich gekocht habe und was es aus Zeitgründen nicht auf den Blog schaffen wird:

Nierenzapfen vom Grill mit Heuaroma

Bei dem Event der Region Wagrain-Kleinarl bekam ich ein Goodie Bag, in dem auch Heu drinnen war. Bioheu! Ich habe nachgefragt und mir wurde gesagt, das kann man auch zum Kochen verwenden.

Ich habe einfach den Versuch gestartet und das Heu im Backrohr in einer zugedeckten Schüssel auf 50 Grad erwärmt. Dann kam das gegrillte Fleisch zum Ruhen da hinein. Ich habe es richtig fest eingewickelt in das Heu. Nach 15 min. haben wir es herausgenommen und siehe da, das Fleisch hatte ein unglaublich schönes Aroma! Alles von dem bisschen Heu.

Also wenn jemand es schafft, an so etwas heranzukommen, dann los! Nachmachen. Unbedingt!
Leider kann ich keine Bezugsquelle nennen. Ich habe nachgefragt, das Heu kann man nicht kaufen. Sehr schade.
 Gebrannte Pfirsiche

Ich hatte unglaubliches Glück, denn bei Naturkost St. Josef habe ich sehr gute Pfirsiche ergattert und noch dazu Fingerlimetten. Als Dessert nach dem oben erwähnten Fleisch gab es dann diese gebrannten Pfirsiche. Oben drauf einfach das Kaviar-artige Innenleben der Fingerlimetten verteilt, dazu eine Nocke aus meiner Allzweck-Creme aus Schlagobers und Mascarpone (Rezept hier). War ganz hervorragend.
Kräuteressig



Den mache ich jedes Jahr und ich finde, dazu braucht man kein Rezept. Einfach sorgfältig gewaschene Kräuter in saubere Flaschen stecken, mit handelsüblichem Essig (ich nehme einfach Supermarkt-Balsamico) aufgießen, ziehen lassen, fertig.

Auf dem Foto zu sehen ist Essig mit franzöischem Estragon. Sehr gut schmeckt mir auch Borretschessig, der kommt aber früher im Jahr dran, nämlich wenn er in voller Blüte ist. Auch da nehme ich einen Zweig mit Blättern und Blüten.

Ich lasse die Kräuter einfach drinnen. So hat man dann auch gleich ein hübsches Geschenk an der Hand, wenn man ess-affine Freunde hat,




Asia-Tatar mit Natto-Spiegel

Im Rückblick auf Mai habe ich es genauer beschrieben, was Natto ist. Damals war ich recht sicher, dass ich das nie mehr wieder essen werde. Aber manchmal ist da so ein Samenkorn in mir, das dann doch noch keimt. Ich dachte mir, dass es einfach kein Irrtum sein kann, wenn ganz Japan täglich Natto isst. Also habe ich einen Versuch gestartet: Bei der Veranstaltung, auf der ich Natto probiert hatte, habe ich gelernt, dass man es am besten mit Sojasauce und Frühlingszwiebeln oder mit Senf isst. Ich habe dieses Beef Tatar gemacht und Natto mit Sojasauce und fein gehackten Frühlingszwiebeln vermischt. Das Tatar habe ich auf einen Spiegel aus dieser Mischung gesetzt. Ergebnis: Ich fand es gut, der Turbohausmann hat sich die Fäden angeschaut, die Natto nun einmal zieht, und hat dankend abgewunken.

Wer es einmal probieren will: Natto gibt es bei Naturkost St. Josef, bei Maran vegan oder beim Reformhaus Wallner.
Auch wenn es nichts Gekochtes ist, so ist es mir doch ein kulinarisches Anliegen, darüber zu schreiben: Es gab wieder eine Keramikmesse in Wien. Wer hier mitliest, kennt meine Affinität zu handgetöpferten Sachen. Letztes Jahr habe ich über die Keramikausstellung im Augarten geschrieben. Diese Ausstellung wurde nun zu Pots und Blitz und fand im Museumsquartier statt. 50 internationale KeramikerInnen stellten ihre Werke vor, die man natürlich auch kaufen konnte.
Die Ausstellung verlangt Eintritt, was ihr zumindest dieses Jahr auf den Kopf gefallen ist: Draußen auf dem Vorplatz drängten sich Unmengen von Leuten bei der Designwoche, die Keramikausstellung lief eher durchwachsen. Nachdem die Stände für die KeramikerInnen auch nicht gerade günstig sind, sollte sich das Management da vielleicht etwas überlegen für die kommenden Jahre.
Eigentlich habe ich eine neue Teekanne gesucht, nachdem ich unsere ermordet habe, aber es ist wohl eher die japanische Größe derzeit in Mode, also sehr kleine Kannen, während wir die britischen Mengen Tee trinken. Aber dafür durfte eine zweite Untertasse für die im Vorjahr gekauften Espressotassen mit. Die von Barbara Wihann gemachten Tassen haben tatsächlich problemlos ein Jahr überstanden − bei mir! Das heißt schon was. Also: kauft Qualität, das zahlt sich aus!



Im Blog? Da haben sich im September alle Spammer der Welt getroffen. Ich danke der sonst schon veralteten Software sehr, dass sie es zusammengebracht hat, fast alle Spams, die gepostet wurden, tatsächlich in den Spam-Ordner zu schieben.

Und so ist wieder ein Monat vorbei. Ich sag artig danke, dass ihr mit mir essen gegangen seid. Ihr wart eine sehr nette Gesellschaft. In einem Monat gern wieder. Genießt mit allen Sinnen, was immer ihr genießen könnt!

6 Kommentare :

  1. Wo der September (so schnell??) vorbei gegangen ist, sende ich Dir einfach schnell einen Oktober-Gruß von der Nordseeküste.
    Danke für die Zusammenfassung, die ich mit viel Freude gelesen habe.
    Und ich konnte unsere Kaffee-Entdeckung aus Wien "wieder entdecken" :-)
    Wir wurden dort sehr gut beraten und haben uns aus der "kaffeefabrik" u.a. auch den "seemann" mit nachhause genommen. Alles Liebe + einen schönen Monat für Dich/Euch.
    Margot

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    1. Liebe Margot,
      dann können wir ja nun beide eine Tasse Seemann genehmigen und an einander denken!

      Alles Liebe!

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    2. Jaaa ... das machen wir! :-) :-)

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    3. So kommen wir auch über die vielen Kilometer zusammen.

      Schönes Wochenende!

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  2. Der Start in den Tag, mit diesem tollen Frühstück & Co - ja, das ließe ich mir auch gefallen. Es hat doch einige Vorteile, in einer Großstadt zu wohnen :-) Ich hätte zwar eh auch einen hervorragenden Biobäcker im Ort und es gelüstet mich immer wieder, dort noch kurz einzukehren, nachdem ich den Kleinsten in die Krabbelstube gebracht hab ... - aber dann ist mir doch schad um die Zeit, weil ich ja in die Arbeit muss :-/// Voll das Dilemma!!!
    Dieses/dieser/diese Bolani sieht extrem gut aus ... Mjam.
    Liebe Grüße!

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    1. Bei mir gibt es solche Frühstücke nur alle heiligen Zeiten, meistens dann, wenn es beruflich ist, weil ich normalerweise erst ab Mittag esse.

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