Es gibt Uhudler-Trauben! Bitte kaufen, kaufen, kaufen. Als erstes macht man damit diesen Toskanischen Traubenkuchen und danach direkt mit allen Trauben, die man noch hat, Varenik. Ich habe diese kroatische Wunderwaffe schon einmal bei den Ziegenkasecrêpes mit Paprikasauce vorgestellt. Letztes Jahr habe ich Varenik erstmals mit Uhudlertrauben gemacht. Bitte das ist dermaßen aromatisch, das ist unglaublich. Man kann Varenik in Salaten, Saucen, Eintöpfen und Suppen verwenden oder wo immer fruchtige Süße gewünscht wird.
Zur langen Garzeit: Ich habe die Champignons auch schon einmal nach einer halben Stunde Schmorzeit serviert, geht auch, aber so richtig gut wird das Essen tatsächlich erst, wenn alles miteinander so lange vor sich hinschmurgeln durfte. Es ist derselbe Effekt wie bei getrockneten Pilzen: Das Wasser verabschiedet sich und übrig bleiben kleine Stücke, die hocharomatisch schmecken.
Für eine 1-l-Flasche Varenik:
5 kg blaue Trauben, am besten Uhudler-Trauben im Dampfentsafter entsaften. Den gewonnenen Saft einkochen, bis es ein dickflüssiger Sirup ist. Das dauert eine Weile, weil der Saft dabei ungefähr auf ein Zehntel seiner ursprünglichen Menge einkocht. Wenn es anfängt zu schäumen, ist man dort, wo man hin will.
Pilze für 2 Personen:
½ kg Champignons
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt
1 Zwiebeln, geschält und in feine Ringe geschnitten
Salz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
3 EL Rotwein
1 TL Zucker
3 EL Prosek oder Portwein
50 ml Varenik
1 TL Tomatenmark
1 EL gehackte glatte Petersilie zum Garnieren
Die Champignons putzen und in ca. 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Das Öl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin ganz kurz anbraten, dann auf ganz kleiner Hitze düsten, bis der Zwiebel glasig ist. Pilze dazugeben und 30 min. dünsten, bis die Champignons ihre Flüssigkeit abgegeben haben. Essig, Zucker, Prosek, Varenik und Tomatenmark dazugeben, zudecken und unter gelegentlichem Rühren 2 Stunden langsam schmoren lassen, bis die Pilze eingedickt sind. Mit Petersilie garniert servieren.
Für die Braterdäpfeln
½ kg fest kochende Erdäpfeln
½ EL Salz
1 Prise Natron
2 EL Olivenöl
1 EL Rosmarin, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
Salz
schwarzer Pfeffer
1 EL Petersilie, gehackt
Meersalzflocken
Wasser zum Kochen bringen. Währenddessen die Erdäpfeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Salz und Natron ins kochende Wasser geben und je nach Größe 10 - 15 min kochen. Ein eingestochenes Messer muss leicht wieder aus dem Erdäpfel herauszuziehen sein.
Während die Erdäpfeln kochen, bereitet man das aromatisierte Öl vor: Öl mit Rosmarin und Knoblauch erhitzen, bis der Knoblauch hellbaun geworden ist. Das Öl durch ein Sieb leeren, die Gewürze aufheben. Das Öl in eine ofenfeste Pfanne geben. Gekochte Erdäpfeln zum Öl geben.
Backrohr auf 220 Grad vorheizen. Die Erdäpfeln insgesamt 40 min. im Rohr backen, nach der Halbzeit wenden, damit sie rundherum gleichmäßig braun werden.
Salzen, pfeffern und mit den Kräutern (auch der Petersilie) mischen.
Schweinskotelett salzen und pfeffern. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Kotekett auf jeder Seite je nach Dicke 3-4 min braten. Mit den Champignons und den Erdäpfeln servieren. Wir haben eine Schüsssel Salat dazu gegessen.
Ein passendes Wochenend-Essen, wenn das Wetter ohnehin nichts Spannendes draußen zulässt. Die Sachen köcheln und brutzeln vor sich hin und beduften die Wohnung mit ihrem Aroma. Wenn man alles inklusive Varenik machen will, dann muss man gleich in der Früh anfangen, damit man das Essen am Abend auf den Tisch stellen kann. Aber versprochen: Das ist ein stressfreier Kochtag mit jeder Menge Zeit zum Lesen oder ein wenig herumkramen in der Wohnung oder was auch immer - Sonntag halt.
Rezeptquelle Erdäpfeln: Fetter Genuss
Rezeptquelle Champigons: Die echte kroatische Küche
nicht schlecht ;-))
AntwortenLöschenIch nehme an, die Champignons schmecken dann ein bissl süßsauer, oder? Varenik hat wahrscheinlich eine gewisse Süße, Prosek auch...
Liebe Friederike,
Löschenja, genau, sie haben ein fruchtig-frisches Aroma und dazu der Pilzgeschmack. Sehr geschmacksintensiv.
Jetzt hast du mir sowas von meine Nase lang gemacht, das klingt alles zusammen total köstlich. Von Varenik habe ich noch nie etwas gehört, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er hier das gewisse Etwas rein bringt. Morgen gehe ich in die Pilze, bitte drücke mir die Daumen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Na vielleicht fängst du einmal klein an und probierst Varenik mit normalen Trauben? Man kann sich ja von Jahr zu Jahr steigern. ;)
Löschen... es liest ich sehr gut - man könnte auch ganz auf Fleisch verzichten, oder?
AntwortenLöschenAber bitte klär mich noch auf: Was bewirkt das Natron beim Kartoffel-Kochen?
Danke und lieben Gruß!
Mein Hiwwelhuber ist wieder einmal da! Große Freude!
LöschenJa, man könnte bei dem Rezept auf Fleisch verzichten.
Das Natron: Ich hab schon einige Male gelesen, dass man das unbedingt braucht, wenn man _wirklich_ knusprige Braterdäpfeln haben will. Ich kann es nur von diesem einen Versuch sagen, dass die hier wirklich ganz knusprig waren. Bei mir kommt das daher wieder zum Einsatz.
... also, das probier ich glatt mal und werde berichten :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Oh ja, bitte! Es würde mich interessieren, ob du einen Unterschied merkst.
LöschenIch hatte mal ein herzhaftes Gericht mit Trauben gekocht, war aber nur semi-begeistert. Varenik und das Kochen damit, klingt aber vielversprechend. Probier ich aus. danke fürs Mund wässrig machen, liebe Susi.
AntwortenLöschenLiebe Peggy,
Löschenich bin erst jetzt draufgekommen, dass auch in Italien so eine Traubensaft-Wunderwaffe existiert, da ist es Vincotto. Einfach mal probieren, würde ich meinen.