Was schon speziell ist: Ich hab Vorarlberger Riebel dazu gemacht. Das ist ein Maisgrieß aus weißem Mais, der vor einigen Jahren in Vorarlberg wiederentdeckt wurde. Es ist allerdings so, dass man in Vorarlberg den Riebel nicht auf allen Speisekarten entdeckt, sondern nur in solchen Lokalen, die sich darauf spezialisiert haben, die kulinarische Tradition hochzuhalten. Auch bekommt man Riebel nicht überall zu kaufen, sondern nur in Spezialitätengeschäften.
Riebel ist feiner Grieß mit ein wenig Mehlanteil. Man kann ihn also nicht so ohne weiteres durch irgendein Maismehl oder Polenta ersetzen, wenn man dieses Rezept hier nachmachen will. Riebel ist ein wenig patziger, dadurch kann man ihn auch so gut in der Pfanne abbröseln, damit er diese Konsistenz bekommt.
Für 3 Portionen Schwammerlgulasch (oder einen Turbohausmann + 1 weitere Portion)
1 große weiße Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, noch feiner gehackt
40 g Butter
¼ l Gemüsesuppe
2 TL Paprika edelsüß
1 Prise Kümmel
1 EL getrockneter Majoran (oder doppelte Menge frischer)
Salz
Pfeffer
1 EL Petersilie, gehackt
2 EL Sauerrahm
(evtl. 1 TL Mehl)
1 EL Sonnenblumenöl
½ kg Eierschwammerl
Zwiebel in Butter bei schwacher Hitze anschwitzen und weich dünsten, ohne dass der Zwiebel Farbe nimmt. Paprika, Majoran, Knoblauch und Kümmel dazugeben und alles mit Gemüssesuppe aufgießen. Gut durchkochen lassen, bis die Flüssigkeit um ein Dittel reduziert ist. Mixen und mit Salz und Pfeffer würzen. Sauerrahm einrühren.
Sollte die Sauce dünn sein, 1 TL Mehl in den Sauerrahm rühren und das Gulasch noch einige Minuten köcheln. Das Sauerrahm-Mehlgemisch nennt sich übrigens Gmachterl in Ostösterreich.
Während die Sauce reduziert, die Schwammerl putzen und in Sonnenblumenöl kräftig anbraten. Unbedingt braten, bis keine Flüssigkeit mehr da ist, dadurch entwickelt sich erst das typische Aroma von Eierschwammerln. Mit Salz und Pfeffer würzen, in die Gulaschsauce mischen und kurz mitkochen lassen. Vor dem Servieren die gehackte Petersilie einrühren.
200 g Riebel
1 Prise Salz
½ l Wasser
2 El Butter zum Braten
Salzwasser aufkochen, Riebel einrieseln lassen, dabei rühren, damit sich nichts verklumpt oder anlegt. Mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen.
Butter schmelzen, Riebel mit einem Kochlöffel von der Masse abstechen und in der Butter braten. Dabei rühren, damit der Grieß zerbröselt. Diese Technik nennt man übrigens "riebeln", daher kommt der Name.
Man kann Riebel auch süß essen, dann statt Wasser Milch nehmen und einen EL Butter schon beim Aufkochen dazugeben. Zum Servieren mit Staubzucker bestreuen. Man serviert süßen Riebel oft mit Apfelmus.
Wir, das sind einige österreichische Foodbloggerinnen, kochen wieder einmal gemeinsam österreichische Küche, dieses Mal zum Thema Schwammerln. Ich freue mich schon auf alles, was da kommen wird!
Brigittas Kulinarium: Schwammerlsuppe mit Grammelsterz
Fliederbaum: Erdäpfel-Schwammerlgulasch
Genussatelier Lang: Eierspeisbrot mit Eierschwammerln
Giftigeblonde: Polentaauflauf mit Schwammerl und Paradeissauce
Home of Happy: Steinpilz-Cappuccino
Linzer Smileys: Erdäpfelbuchteln mit Eierschwammerlfülle
The Apricot Lady: Pilztaschen auf Blattsalat
Liebe Susi, das sieht einfach köstlich aus!
AntwortenLöschenDanke! :)
LöschenTja, was soll ich sagen, liebe Susi? Dieses Rezept trifft einfach absolut meinen Geschmack! Ganz besonders interessant finde ich auch die Beilage. Vorarlberger Riebel habe ich noch nie probiert. Aber ich denke, das werde ich bald ändern! LG Daniela
AntwortenLöschenWenn du eine Quelle für Riebel in Wien ausfindig machen kannst, dann bitte her mit der Info!
LöschenIch werde mich mal schlaumachen ;-)!
LöschenSehr gut. :)
LöschenInteressant, dass es den weißen Mais auch in Vorarlberg gibt, ich kenn ihn nur aus dem Gailtal. Ich hab noch welchen zu Hause, aber sowas wie deinen Riebel hab ich noch nicht damit gemacht. Ich werde das auf jeden Fall testen!!
AntwortenLöschenLiebe Friederike,
Löschennachdem ich diesen Sommer in Kärnten und im Montafon war, habe ich beide Sorten daheim. Es ist unterschiedlicher Grieß und dann noch einmal unterschiedlich verarbeitet. Der Vorarlberger Riebel ist viel mehliger, der Kärntner weiße Grieß ist grober Grieß, lediglich zwei weiße Maissorten sind es.
ohhh-kay...
Löschenwieder was gelernt ;-)
Das ist ein Bildungsblog - oder so ... ;)
Löschenja eh ;-)
Löschenich will auch noch wissen, wo du die ovale Keramikschale her hast...
Die Schale habe ich vor etlichen Jahren im Mohndorf Armschlag gekauft. Damals hat zur Mohnblüte im Mohngarten ein kleiner Keramikmarkt stattgefunden, den es aber leider nicht mehr gibt.
LöschenOHO Riebel!
AntwortenLöschenDieser ist nicht nur vorarlbergerisch, sondern auch im schweizerischen Rheintal nicht wegzudenken!
Mit Schwammerln natürlich immer lecker!
Na schau! Und Vorarlberg heftet sich das als Wiederentdeckung auf die Fahnen. Danke für die Weiterbildung.
LöschenDas ist ja wieder mal spannend, von Riebel habe ich noch nie etwas gehört. Einfach schön, hier bei dir über den Tellerrand zu schauen. Ich esse zu gerne Pilze, bestimmt wäre ich begeistert.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Danke für die Blumen, liebe Sigrid.
LöschenDein Pilzgulasch, phänomenal! Bei uns gibt es "Riebele", das ist Nudelteig der auf der Reibe zu Riebele wird, - zwar wortverwandt aber doch ganz anders- honinteressant, diese kulinarischen Feinheiten jeder Gegend.
AntwortenLöschenDas ist bei uns dann wieder etwas anderes, wenn wir Nudelteig reiben. Aber die Wurzel des Wortes ist sicher das "Reiben".
LöschenIch liebe Riebel und Pilze sowieso!
AntwortenLöschenDein angerichteter Teller sieht so einladen aus und extra eine große Portion Riebel nur für mich!
Viele Grüße,
Jesse-Gabriel
https://www.pinterest.de/jespfo/blogger-evente/genuss-in-rot-wei%C3%9F-rot/
Oha, gefällt dir unser Event so gut, dass du gleich eine Pinterest-Seite gemacht hast!
LöschenOh ja, ich finde genau solche Rezepte müssen einfach festgehalten werden!
LöschenLiebe Grüße,
Jesse-Gabriel
Sehr lieb von dir!
LöschenDas sieht herzhaft lecker aus *.*
AntwortenLöschenLG
Christina
Danke!
LöschenLiebe Susi, von Riebel hatte ich noch nie gehört. Auf meiner Südtiroler Alm hieß der Maisgrieß anders und war auch keiner von weißem Mais. Sollte ich mal Gelegenheit haben, an Vorarlberger Riebel ranzukommen, mache ich dein Gericht nach. Unbedingt! Dein Pilzgulasch wird mir aber auch solo hervorragend schmecken. :-)
AntwortenLöschenLiebe Peggy,
Löschenes gibt diesen Maisgrieß auch nur in Vorarlberg. Endlich machen wir es einmal so wie die Italiener und werden ganz arg regional.