Humitas sind kleine Maisküchlein mit Eiern, Käse und diversen Gewürzen, die in ganz Südamerika gegessen werden. Oft werden Humitas auch zum Kaffee oder als Frühstück gereicht. Wo der Unterschied zu Tamales liegt? So ganz sicher bin ich nicht, aber ganz sicher ist, dass in Tamales Schmalz hineinkommt und diese meistens aus einem speziellen Maismehl gemacht werden. Humitas kenne ich vegetarisch und aus frischem Mais. Tamales sind oft mit Fleisch oder Gemüse gefüllt, Humitas sind die schlichtere Variante, die gut auch als Beilage passt.
Was man unbedingt braucht, sind Maiskolben mitsamt den Hüllblättern. Auch kein Fehler ist, wenn man die Maiskolben im Freien zerlegt, weil da verabschieden immer wieder Maiskörner. Im Freien kann man die dann den Vogerln überlassen, drinnen muss man sie selber aufklauben.
Wenn jemand weiterliest und sich denkt, huch, da wird gedämpft, aber es ist kein Dampfgarer im Haus: Den hab ich auch nicht. Das geht auch ganz problemlos ohne.
Das Rezept habe ich aus vielen Quellen aus dem Netz zusammengestoppelt, also kann man es auch keinem bestimmten Land in Südamerika mehr zuordnen.
Für 2 Personen als Hauptmahlzeit oder für 4 als Beilage:
2 Maiskolben
1 EL Butter, geschmolzen
1 EL Polenta (ich habe kein Instant)
1 Ei, getrennt
1 Prise Backpulver
1 Prise Zucker
1 TL Salz
1 Prise Koriander, gemahlen
100 g Mozzarella (nicht den superguten verwenden, der innen schön soft ist, sondern einen eher zähen, den man reiben kann)
1 Schalotte, in grobe Würferl geschnitten
1 EL Schlagobers
1 kleine Knoblauchzehe
Blätter vom Kukuruz abziehen. Alle! Und bitte auch alle aufheben, selbst wenn sie gerissen sein sollten. Die großen braucht man zum Einpacken der Humitas, die kleinen als Schnüre, die restlichen Blätter werden dann beim Dämpfen über die Maispackerln gelegt.
Kukuruz von den Kolben schneiden. Bitte die Kolben aufheben, die braucht man zum Dämpfen. Die Fäden gründlich abzupfen (Noch ein Grund, warum man das im Freien machen sollte.).
Die Hüllblättter in kochendem Wasser blanchieren, damit sie weicher werden. Kalt abspülen, abtropfen lassen.
Die Maiskörner, Mozzarella, Schalotte, Knoblauch, Koriander, Obers, Eigelb, Butter und Salz in die Küchenmaschine geben und mixen, bis alles zu einer homogenen Masse püriert ist. Eiweiß aufschlagen, mit Polenta unter die recht flüssige Masse heben.
Die kleineren Maisblätter der Länge nach in Streifen reißen. Wenn nötig, kann man sie auch verknoten, damit man längere "Schnüre" zum Zubinden der Kukuruzpäckchen hat.
Jeweils drei Hüllblätter bereitlegen: 2 überlappend, ein drittes als Sicherheit unter die "Naht" der beiden anderen lagen. Einen gehäuften Esslöffel der Maismasse auf die Blätter geben, die Längsseiten der Blätter einklappen und dann die Maismasse einrollen. Das entstandene Päckchen mit einem der Streifen zusammenbinden.
Ja, ich weiß, das ist jetzt mühsam, weil die Maismasse recht weich ist, aber nicht fluchen! Das wird!
Die Maiskolben zerteilt auf den Boden eines Topfes legen. Wasser zugießen, sodass die Maiskolben oben aus dem Wasser schauen. Die Päckchen darauf verteilen. Die kann man ruhig in mehreren Lagen stapeln. Oben auf die Maispackerln die restlichen Hüllblätter als "Deckel" auflegen.
40-45 min. dämpfen. Ein Packerl öffnen und schauen, ob die Humitas gar sind.
Man braucht nun irgendeine Salsa dazu. Hier im Blog findet man eine Paprikasalsa oder eine Paradeisersalsa, beide getestet, beide passen ausgezeichnet zu den Humitas. Oder man nimmt einfach Ajvar, kommt auch sehr gut. Wir essen gern einen Salat dazu, fertig.
Oder wenn Gäste kommen, dann macht die Luxusvariante wie auf dem Foto unten und isst die Humitas als Beilage zu Gegrilltem.
Mit Volkermampft geht es wieder einmal auf Weltreise, dieses Mal geht es in kein bestimmtes Land, sondern jede/r kann sich aussuchen, wohin die Reise geht. Nun bin ich gespannt, in welche Länder und zu welchen Gerichten mich alle Reisen führen werden.
Und nun die Rezepte der anderen Mitreisenden:
Küchenlatein: Quinoa-Salat mit Blaubeeren
Britta von Backmaedchen 1967: Türkisches Fladenbrot
Carina von Coffee2Stay: Urlaubserinnerungen: Red White and Blue Cookies
Küchenlatein: Buchweizengrüzte
Susanne von magentratzerl: Steirisches Wurzelfleisch
Simone von zimtkringel: Sigara böreği - knusprige, gefüllte Teigröllchen
Jill von Kleines Kuliversum: Pasta mit Zucchini Pesto und Pistazien
Michelle von The Road Most Traveled: Die kulinarische Weltreise: Von Spanien nach Singapur
Britta von Brittas Kochbuch: Espinacas con garbanzos
Britta von Brittas Kochbuch: Papas arrugadas con mojos rojo y verde
Michael von SalzigSüssLecker: Caprese in carrozza – Kulinarische Urlaubserinnerung aus Italien
Wallygusto: Padua – (Kulinarische) Rundreise durch Venetien & Südtirol
Susanne von magentratzerl: Hongkong-Fischbällchen in Currysauce
Ronald von Fränkische Tapas: Kaninchen Alcázar
Petra von Chili und Ciabatta: Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe mit Polenta
Volker von volkermampft: Mangold-Salsiccia Tagliatelle
Volker von volkermampft: Palermo für Foodies - Restaurants, Streetfood und Eisdiele
Ulrike von Bambooblog: Pilze in China als Healthfood
Cornelia von SilverTravellers: 3 kulinarische Rügen Tipps – Köstliches in Ost- und Westrügen
Sylvia von Brotwein: Crème brûlée - das Original-Rezept selber machen
Sylvia von Brotwein: Walnuss Tarte mit Karamell - französische Tartelette aux Noix
Life in a Box: Restaurants auf Aruba – Meine Top 3 Places to Eat
Oh, wow, das ist mir völlig neu und klingt superst. Ich kannte bisher nur Tamales, und selbst die habe ich noch nie gemacht...
AntwortenLöschenTamales sind bei mir immer an der Nichtverfügbarkeit von dem speziellen Maismehl gescheitert. Im Netz bestelle ich sehr ungern, ich brauch immer ein Geschäft, wo ich hingehen kann und eine Verkäuferin mir hilft.
Löschenklingt interessant (obwohl ich mich eher nicht damit abmühen werde), habe kürzlich in einem Roman von Isabell Allende davon gelesen. Da machte die Großmutter in Guatemala täglich Tamales und verkaufte sie auf dem Markt, jetzt weiß ich, was das ist...
AntwortenLöschenNa schau, mein Bildungsblog ... ;)
LöschenDavon habe ich schon mal gehört, aber gegessen habe ich die noch nie. Toll, dass Du Dich da dran wagst. Ich bin kein so Fan von Mais, aber die Luxusvariante würde mir sehr gut gefallen.
AntwortenLöschenLiebe Barbara,
Löschenich habe die Dinger gegessen, als wir in einem Steakhouse essen waren. Die haben mir so geschmeckt, dass ich sie unbedingt nachmachen musste. Es hat einige Versuche gebraucht, aber jetzt hab ich den Dreh raus. Dauert aber trotzdem so lange, dass das nur etwas für Sonn- und Feiertage bleiben wird.
Da hast du dir aber Arbeit gemacht.... und was zur Bildung beigetragen, ich hatte davon noch nie gehört.
AntwortenLöschenDie Dinger sind echt viel Arbeit, aber sie lohnt sich.
LöschenAuch meinen Horizont hast du erweitert, danke für das informativ bebilderte Rezept!
AntwortenLöschenFreut mich sehr, wenn ich sogar dich weiterbilden kann.
LöschenHallo Susi,
AntwortenLöschenDein Rezept klingt vielversprechend und spannend. Das werde ich mir auf jeden Fall merken. Und wenn ich wieder Maiskolben und genügend Zeit habe, werde ich mich auch daran wagen. Danke für den tollen Beitrag und liebe Grüße.
Danke für deine lieben Worte!
LöschenOh ja, das sieht echt nach Aufwand aus. Aber wer etwas leckeres haben möchte muss auch mal etwas Zeit investieren. Und wenn ich diese Leckerei sehe denke ich mir das es sich lohnt.
AntwortenLöschenLG Michael
Ich finde schon, dass es sich lohnt. Frischen Mais habe ich selten so gut gegessen.
Löschen�� ich glaube, die Humitas werden zu meinen Lieblingen – echt Klasse! – habe dein Rezept bei Volkers Blogparade entdeckt und bei Michelle von gowhereyourhearttellsyoutogo und bin seiner Spur gefolgt – danke für deinen Beitrag – die Humitas klingen sehr lecker und scheint deiner Beschreibung nach auch leicht zuzubereiten – werden gerne einmal ausprobiert! liebe Grüße Bettina
AntwortenLöschenFreut mich, dass du der Spur gefolgt bist!
LöschenDie Küche Südamerikas ist mir bisher noch ziemlich unbekannt. Deine Humitas finde ich sehr interessant, mal sehen ob ich dazu komme sie mal auszuprobieren. Lieben Gruß Sylvia
AntwortenLöschenLiebe Sylvia,
Löschenwenn du mal Zeit findest, dann probiere sie, das zahlt sich echt aus!