Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen)
Wohl nur wenige kochaffine Menschen können an den kurzen Filmchen von Tasty vorbeigehen. Scheinbar im Handumdrehen werden da wunderbar anzuschauende Gerichte gezaubert, dass einem das Wasser im Mund zusammenrinnt. Umso erfreuter war ich, als ich vom Südwest-Verlag gefragt wurde, ob ich das Tasty-Kochbuch rezensieren will.
Das Buch enthält 80 Rezepte, die aufgeteilt sind in die Kapitel "Party", "Landküche", "Süßes", "Klassiker", "Vegetarisches", "Die Besten", "Aus aller Welt", "Trendiges", "Bälle und Ringe", außerdem Einleitung, Danksagung und Register. Ich muss ja gestehen, dass ich mehr als beeindruckt bin von der Danksagung an das Team, denn da sind zwei volle Seiten eng mit Namen bedruckt, die am Entstehen der Filme und des Buches beteiligt waren. Allein 10 Fotografen lassen das Buch gut aussehen.
Noch vor der Einleitung findet man gleich eine Einladung, sich auch noch die Tasty-App herunterzuladen. In der Einleitung selber dann der Anspruch, den das Buch hat: Kochen nicht als Geheimkunst zu sehen, sondern zu zeigen, dass das Spaß macht. Außerdem Kniffe und Tricks zu verraten, dass selbst ein alltägliches Müsli gut aussieht.
Die Rezepte sind bunt gemischt zu allen möglichen Themen, die durchwegs sehr trendig sind: amerikanisch angehauchte Gerichte, die ihren Ursprung in allen möglichen Teilen der Welt haben − asiatisch, mexikanisch, italienisch, französisch etc. Was ganz sicher nicht Thema des Buches ist: gesund kochen. Es wird viel frittiert oder kalorienaffin mit Käse gratiniert. So etwas schreckt mich wirklich nicht, doch nun kommt ein großes Aber: Leider ist keine Rede von lokalen Produkten oder vom Kochen den Jahreszeiten entsprechend. Es wird unglaublich viel mit Fertigprodukten gearbeitet. Da werden fast immer fertige Teige aus der Kühltheke verwendet, sogar fertige Kuchen (ersatzweise Fertigmischungen) werden gekauft, um aus diesen dann unglaublich schön anzusehende "Schichtkuchen" zusammenzubauen, wo wieder jede Menge Convenience Food zum Einsatz kommt. Natürlich auch Lebensmittelfarben etc. Dazu kommt, dass man etliche Geräte in der Küche braucht, die ich einfach nicht habe, beispielsweise Mikrowelle, Eismaschine oder Slow Cooker. Es war also für mich nicht gar so einfach Rezepte zu finden, die ich nachkochen will.
Das erste, was ich mittlerweile aus jedem Kochbuch, wenn es darin ein Rezept dafür gibt, nachkoche, sind Falafel: Wie auch sonst bei fast allen Rezepten wird hier mit Kichererbsen aus der Dose gearbeitet und wie bei all diesen Rezepten musste ich zuschauen, wie die Falafel sich im Frittierfett aufgelöst haben.
Aber ich koche immer mindestens drei Rezepte aus einem Kochbuch, also bin ich drangeblieben. Hier meine Favoriten:
Carne Asada
Das ist gleich eines ersten Rezept in dem Buch und es ist mich richtig angesprungen, weil es so toll fotografiert ist. Es ist ein argentinischer Klassiker und heißt wörtlich übersetzt eigentlich nichts anderes als gegrilltes Fleisch. Entsprechend viele unterschiedliche Rezepte gibt es. Dieses Rezept findet sich in der Abteilung Party, ist dann aber nur für 2 Personen und da in eher ungewöhnlicher Portionsgröße: 2 Erdäpfeln und 130 g Fleisch für 2. Ich werde das Rezept daher ein wenig verändert in meinem nächsten Posting vorstellen, damit es wirklich für mehrere Personen passt.
Hühnchen Marsala
Marsala ist in Wien gar nicht so einfach zu kriegen, habe ich festgestellt, dabei ist es doch ein sehr bekannter sizilianischer Wein, der klassisch mit Alkohol versetzt wird. Da hilft das Buch aber, indem es beschreibt, wie man sich da helfen kann, wenn man keinen Marsala bekommt. Es wird mit Zwiebel- und Knoblauchpulver gearbeitet, aber auch mit frischem Zwiebel und frischem Knoblauch, insgesamt umfasst die Zutatenliste 15 verschiedene Sachen, also man braucht nicht glauben, dass die Rezepte in dem Buch mit drei oder vier Zutaten auskommen. Dafür ist das Rezept aber gut beschrieben und gelingsicher. Uns hat es sehr gut geschmeckt.
Was es unter dem Strich zu sagen gibt: Es ist kein Kochbuch, das quasi für mich geschrieben wurde, weil es eine vollkommen andere Art zu kochen zeigt, als ich das mache. Ich bin einfach nicht der Mensch, der rosarot-himmelblauen Einhornkuchen mit fertigen Eiswaffeln oben drauf macht. Wer so etwas gern mag, der ist mit diesem Kochbuch sicher bestens bedient.
Wer wissen will, welche Rezepte in dem Buch zu finden sind, wird bei Kochbuchsüchtig fündig.
Fakten zum Buch:
ISBN: 978-3-517-09732-9
Paperback, Flexobroschur (= weicher Einband)
Erscheinungstermin: 30. Juli 2018
192 Seiten
18,7x24 cm
Preis: € 17,00 [D]
| € 17,50 [A] | CHF 24,50
Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler an der Ecke zu kaufen, man kann es beim Südwest Verlag bestellen oder bei vielen Online-Versendern.
Herzlichen Dank an Südwest Verlag dafür, dass er das Buch herausgebracht hat und
mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Man mag es kaum glauben,Tasty ist bisher total an mir vorüber gegangen; ich bin halt alt ;-). Es klingt aber auch nicht so, als ob das schlimm wäre. Neugierig bin ich trotzdem, ich hab mir zum Schauen mal die App......
AntwortenLöschenEcht jetzt? Mir schlägt das fb immer bei den Videos vor.
LöschenIch denke, auch du kochst nicht so, wie das in dem Buch gezeigt wird. Aber schauen ist noch nie ein Fehler gewesen, also mach mal!
Nein. Ich habe das noch nie gesehen. Aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wo FB die Videos hat, ich schaue das nie.
LöschenAh doch, ich schon. Zumindest kurz reinschauen muss ich immer.
LöschenHallo Susi,
AntwortenLöschenDas hast Du schön geschrieben und ich bin froh, dass ich das Buch nicht zur Rezension bestellt habe.
Ich kenne die Tasty-Filmchen und denke mir nur meinen Teil. Wie bei inzwischen ca. 80% aller FoodbloggerInnen und KuchenbäckerInnen auch.
Hauptsache Video. Regionalität der verwendeten Produkte, Jahreszeiten, Funktionalität der Rezepte und sogar Geschmack - ganz oft nur Fehlanzeige.
Es genügt ein paar alte Foodblogs im Auge zu behalten.
Alles andere ist nur Show und Schein.
LG, Peter
Danke! Ich denk mir auch oft, dass viele neue Blogs immer professioneller aussehen - davon kann ich nur träumen. Da geht die Energie wie bei dem Buch eher in diese Richtung. Aber gibt ja genug Publikum.
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