Auch wenn der Naschmarkt schon hauptsächlich touristisch ist, so gibt es doch ein paar Lichtblicke: Eines der Asia-Geschäfte hat fast immer frische Curryblätter. Wirklich wunderschöne! Ich wasche die gründlich und trockne sie, dann dürfen sie portionsweise in den Tiefkühler, bis es Zeit ist, ein Curry zu kochen. Das ist meistens gleich am selben Tag, weil diese Blätter immer dermaßen gut duften, dass ich nicht anders kann. So ist dieses Curry entstanden, quasi Resteverwertung von allen möglichen Sachen, die da waren. Dazu kam ein Büschel eigener Kohl, der nun wirklich abgeerntet werden kann. Die Kombination ist übrigens hervorragend! Es hat auch den Vorteil, dass man noch etwas Knuspriges zu dem cremigen Curry dazu hat, also auch feine Texturen. Die Kokosmilch nimmt viel von der Schärfe der Chilis, daher kann man ruhig mutig sein.
Für 2 Personen
200 g gelbe Linsen
2 EL Kokosfett
½ TL dunkle Senfsamen
2 schwarze Kardamomkapseln, angequetscht
½ Zimtstange
3 Gewürznelken
1 kleine Zwiebel, in dünne Streifen geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 daumengroßes Stück Ingwer, geschält und gerieben
2 scharfe grüne Chili, fein geschnitten
1 Hand voll Curryblätter
1 Prise Kurkuma
400 ml Kokosmilch
2 TL Salz
1 Limette (Schale und Saft)
1 Bündel Grünkohl
Joghurt zum Servieren
Reis zum Servieren
Linsen in einem Sieb mit kaltem Wasser waschen. In eine Schüssel legen, mit Wasser bedecken und zur Seite stellen. Kardamomkapseln aufdrücken (geht gut mit einem flach gehaltenen Messer). 1 Esslöffel Kokosfett bei mittlerer Hitze in einem großen Topf schmelzen. Wenn es heiß ist, die Kardamomkapseln, die Zimtstange, die Senfkörner und die Nelken dazugeben. Eine Minute braten, dann die Zwiebeln hinzufügen. 10 Minuten sanft köcheln, dabei häufig umrühren, bis die Zwiebeln braun und weich sind. Knoblauch, Ingwer, Curryblätter und Chilischoten hinzugeben und 1 bis 2 Minuten lang braten. Ein Drittel der Zwiebelmischung herausnehmen und beiseite stellen (Zimtstange und Kardamomkapseln bleiben im Topf.)
Die Linsen abgießen und zusammen mit dem Kurkuma in den Topf geben, knapp mit frischem Wasser bedecken. Alles zum Kochen bringen, dann die Hitze wieder reduzieren und die Linsen köcheln, bis das Wasser verdunstet ist. Dann mit Kokosmilch aufgießen und alles ca. 20 min. dünsten, dabei immer wieder rühren.
Während die Linsen köcheln, den Grünkohl in dünne Streifen schneiden, die dickeren Stiele herausschneiden und wegwerfen. Gegen Ende der Garzeit der Linsen den restlichen Esslöffel Kokosfett bei mittlerer Hitze in eine Pfanne geben. Wenn das Fett heiß ist, die beiseite gestellte Zwiebelmischung hinzugeben und 1 − 2 min. braten. Grünkohl und eine Prise Salz dazugeben. Braten, bis der Kohl knusprig ist.
Die Linsen mit Salz, Limettenschale und Limettensaft würzen. Zimtstange und Kardamom herausnehmen. Auf tiefen Tellern anrichten. Den Kohl auf den Linsen verteilen. Mit Joghurt und Reis servieren.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das so gut werden würde, aber der Turbohausmann hat sich das sofort auf die Wieder-Kochen-Müssen-Liste gewünscht.
Blanker Neid: Curryblätter bekomme ich hier leider nicht. Ich hätte SO VIELE Rezepte damit...
AntwortenLöschenHm, ich hätte gedacht, gerade bei dir wachsen die Curryblätter gut. So kann man sich wohl täuschen.
LöschenSie würden bei mir sehr wohl gedeihen, verwendet hier aber niemand. Ich müsste mal in einem indischen Restaurant fragen, woher sie Curry Leaves haben, denn für die indische Küche sind sie ja unverzichtbar!
LöschenJetzt, wo du das schreibst, fällt mir auf, dass ich kein einziges Thai-Curry mit Curryblättern kenne.
LöschenGute Idee mit den indischen Restaurants. Sonst kann ich dir Blätter schicken.
Schicken? Bis die hier ankommen, sind sie längst getrocknet. Und dann taugen sie nichts mehr!
LöschenBevor ich die frischen entdeckt habe, habe ich immer mit getrockneten gearbeitet. Die frischen sind natürlich besser, aber die getrockneten gehen schon auch, bevor man gar keine hat.
LöschenWenn ich nur die Zutatenliste lese, weiß ich schon, dass dieses Gericht genau mein Geschmack ist - tolle Kombi. Habe natürlich gleich mal nach Curryblättern recherchiert, herb-zitrusartig sollen sie schmecken, das klingt doch vielversprechend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Man kann schon ein wenig Currypulver auch nehmen - das ist zwar ein schwacher Ersatz, aber es geht einigermaßen.
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