Etwas Wärmendes, ganz Klassisches aus der Wiener Küche ist dieses Rezept. Es ist übrigens mit ein Grund, warum wir ein Dörrgerät besitzen, um im Sommer unter anderem Pilze trocknen zu können. Bei mir kommen immer recht viele Pilze rein, weil uns das besser schmeckt. Es gibt kaum etwas Wohligeres, als bei Kälte einen Teller dieser molligen, gehaltvollen Suppe zu schlürfen. Man kann sie theoretisch auch mit Champignons oder im Sommer mit frischen Waldpilzen machen, aber das schmeckt nicht so intensiv wie mit getrockneten Steinpilzen.
Zum Einweichen der Pilze: Es kann sein, dass in Pilzen noch Reste vom Wald drinnen sind. Daher macht man das Einweichen am besten in einem weißen Gefäß. Wenn man später die
Pilze herausnimmt, sieht man bei einem weißen Gefäß gut den
möglicherweise am Boden liegenden Wald, den man nicht in der Suppe haben
will.
Ich kenne keinen Wiener Haushalt, in dem es diese Suppe im Winter nicht gibt. Also wer sie nicht kennt: los, los, los, nachmachen! So viele Wiener irren sich nämlich nicht.
Für 4 Personen:
20 g getrocknete Pilze (ersatzweise 100 g frische)
300 g Erdäpfel (speckige = fest kochende)
1 Bund Wurzelgemüse (2 Karotten, 1 gelbe Rübe, 1 Stück Sellerie)
1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
50 g Frühstücksspeck
1 ½ l Rindsuppe
2 EL Schmalz (ersatzweise Butterschmalz)
2 EL Mehl (eventuell mehr)
⅛ l Weißwein
250 g Sauerrahm (200 g zum Binden, 50 g zum Garnieren)
1 Lorbeerblatt
Majoran
Kümmel (gemahlen)
1-2 Knoblauchzehen, fein gehackt
Salz
Pfeffer
Petersilie (zum Bestreuen)
Getrocknete Pilze in ⅛ l heißes Wasser einweichen.
Erdäpfel und Wurzelgemüse putzen und schälen, in ca. 1 cm große Würferl schneiden.
In einem Topf den Speck sacht anschwitzen, ist genug Fett ausgetreten, nimmt man die Speckwürferl heraus und legt sie auf ein Stück Küchenrolle (ich nehm dafür ein frisches Hangerl=Geschirrtuch) zum Abtropfen. Im verbliebenen Fett die gehackte Zwiebeln hell anschwitzen, Knoblauch kurz mitrösten. Mit 1 EL Mehl stauben, mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Mit Rindsuppe aufgießen. Sollten sich Mehlklumpen bilden, kann man jetzt mit einem Schneebesen fest rühren, dann lösen sich die Klümpchen auf. Das Einweichwasser zur Suppe geben, dabei darauf achten, dass eventuelle Rückstände nicht zur Suppe gegossen werden. Aufkochen lassen und mit Majoran, Lorbeerblatt, Kümmel, frisch gemahlenem Pfeffer und Salz würzen. Pilze ausdrücken, wenn nötig klein schneiden und zur Suppe geben. Nun kann man entscheiden, ob die Suppe dick genug ist oder noch Bindung
braucht. Wenn noch Bindung nötig ist, einen Teil vom Sauerrahm nehmen
und Mehl einrühren. Ein wenig Suppe dazugeben, um die Temperatur anzugleichen, dann rein mit diesem Gmachterl in die Suppe. Erdäpfel und geschnittenes Wurzelgemüse dazugeben, 10 − 15 min. kochen.
Wenn das Gemüse weich ist, den knusprigen Speck einrühren.
Suppe in Tellern anrichten, jeweils 1 TL Sauerrahm in die Suppe geben, mit Petersilie bestreut servieren.
Endlich gelingt es mir, wieder einmal bei einem Blogevent mitzumachen. Die kulinarische Weltreise führt dieses Mal nach Österreich, da kann ich ja gar nicht anders!
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Donnerstag, 10. Januar 2019
15 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Oh, die gefällt mir gut, die kommt hier sicher bald auf den Tisch.
AntwortenLöschenDie gibt es bei uns jeden Winter mindestens einmal. Wiener brauchen so etwas. ;)
LöschenToller Tipp mit der weißen Schüssel, werde ich gleich mal beherzigen. Ach, Wintersüppchen sind ganz mein Fall und wenn noch Kartoffeln und Pilze drin sind, ist alles paletti.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
Löschenfreut mich, wenn du einen Tipp brauchen kannst. Mit manchen Sachen wächst man auf, die werden dann so selbstverständlich, dass es einem kaum mehr auffällt, dass das eigentlich ein Kleinod ist.
Dein Süppchen gefällt mir. Die wird es hier bei mir in Berlin bestimmt auch bald geben.
AntwortenLöschenDanke! Würde mich freuen, wenn die Suppe bei euch Einzug hält.
LöschenWann gibt's Essen? Ich komme...
AntwortenLöschenAh, mein Wildhendl! :)
LöschenKomm einfach, für dich koch ich noch eine.
Ein wärmendes Süppchen, sehr schön. Und was genau ist bei dieser Kartoffelsuppe typisch Wien? Erhelle mich bitte
AntwortenLöschenDie heißt schon immer so. Auch auf der Wien-HP ist sie zu finden als "unsere". Falls sie woanders den Ursprung hat, dann haben wir sie auf jeden Fall erfolgreich geklaut.
LöschenSuper Süppchen, das gibt es sicher bald auch in Hessen.Jetzt muss ich mal schauen, was es noch Wienerisches bei Dir gibt damit ich für die Weltreise was nachkochen kann :). LG
AntwortenLöschenSchön, dass dir die Suppe gefällt.
LöschenDa findet sich genug auf dem Blog, was zum Thema passt!
Prima, ich hab noch reichlich getrocknete Pilze vom vergangenen Sommer im Keller!
AntwortenLöschenNa bitte! Extra für dich gepostet ... ;)
LöschenLiebe Susi, die Wiener Kartoffelsuppe habe ich mir vorgemerkt. Ich mag säuerliche Suppen. Die erinnern mich an meine Oma und ihre saure Bohnensuppe, deren rezept ich leider verpennt habe. Dem Rezept nach könnte die Wiener Erdäpfelsuppe auch zu einer Berliner winterlichen Institution werden. :-)
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