Montag, 14. Januar 2019

[Buchbesprechung] Asiatisch kochen

Enthält Werbung (Verlinkungen, Rezensionsexemplar)

Was für ein Schwergewicht! Ein Buch, das über 2 Kilo wiegt, liegt hier vor mir. Die Rezepte sind von Jody Vassallo und von Emily Ezekiel, die Fotos von Deirdre Rooney, erschienen ist das Buch im at-Verlag.

Anfangs ließ mich das Buch ein wenig ratlos zurück, denn es gibt kein Vorwort, keine Einleitung, nichts über die Autorinnen oder die Fotografin, nichts, das einen informiert, warum gerade diese vier Länder ausgewählt wurden. Es geht direkt los mit den Grundlagen, nämlich Reis kochen und den Wok einbrennen, dann werden Rezepte aus Thailand, Japan, China und Korea gezeigt. Vor jeder Länderküche werden Grundrezepte und Zutaten gezeigt. Vor allem bei der unglaublichen Vielfalt an asiatischen Chilis ist das selbst mir als Nichtanfängerin und Chililiebhaberin eine Hilfe.

Man findet 300 Rezepte mit  jeweils einem Foto vom fertigen Gericht und drei Arbeitsfotos. Diese Aufteilung zeigt auch gleich die Gewichtung: Die Rezepte werden in einige wenige Schritte zerlegt und diese sind bebildert. Man hat mehr ein Bilderbuch als ein erklärendes Kochbuch vor sich. Es ist dadurch ein gutes Anfängerkochbuch.

Die Rezepte sind ganz einfach, sodass nichts schief gehen kann. Das bringt auch mit sich, dass man einen sehr gut sortierten Asia-Laden braucht, wo man die ganzen Zutaten kaufen kann, denn es werden viele fertige Saucen und Gewürzmischungen verwendet. Aber wahrscheinlich bin ich da hoffnungslos altmodisch, denn man kann sicher alles im Internet bestellen. Das ist wohl eine Spezialität asiatischer Länder, dass man die Würzsaucen etc. selber kaum bis gar nicht selber herstellen kann: Fischsauce ist so ein Beispiel, auch Sojasauce, Bonitoflocken, Bohnenpasten etc., daher sollte man sich nicht davor schrecken, wenn ich schreibe, dass viele Fertigprodukte verwendet werden. Ich denke, das geht nicht anders, wenn man asiatisch kochen will.

Wie ich das vom at-Verlag kenne, findet man umfangreiche Inhaltsverzeichnisse: eines, das nach Ländern sortiert ist, eines, das nach Zutaten gereiht ist. Dazu gibt es noch ein umfangreiches Glossar, in dem einzelne Zutaten erklärt werden; das beinhaltet auch, dass ein Ersatzprodukte dabeisteht, wenn es denn eines gibt.

Ich hab mich abgearbeitet an dem Buch und so viel nachgekocht wie selten aus einem Kochbuch. Die Rezepte sind aber auch wirklich einfach und die Fotos zu verführerisch.


China − Gebratener Reis mit Fleisch und Garnelen

Das ist nicht das einzige Rezept für gebratenen Reis in dem Buch, denn das gibt es auch in anderen asiatischen Ländern. Ein gutes Reste-Rezept, wenn Reis vom Vortag übrig ist.
China − Huhn Kung Pao

Das ist nun ein Rezept, das komplett anders ist als das, das ich schon einmal hier vorgestellt habe. Dieses Rezept zeigt es ein reines Fleischgericht nur mit ein bissl Frühlingszwiebel. Das liegt wohl auch daran, dass es ein ganz klassisches Gericht ist, von dem es sehr viele Varianten gibt.
Japan − Huhn Teriyaki

Auch hier ganz einfach: 6 Zutaten, 3 Arbeitsschritte und fertig. Wie immer gibt es eine Beilagenempfehlung.

Für mich war neu, dass man die Haut der Hühnerbrust mehrfach einsticht, damit beim Braten Fett austritt und die Haut schön knusprig wird.
Japan − Tofu mit Ponzu-Sauce

Ponzu habe ich mittlerweile schon als Fertigsauce gesehen, aber die ist so einfach zu machen, dass man die wirklich nicht kaufen muss − wird zum Glück auch im Buch selber gemacht. Sojasauce, Zitronensaft und Mirin werden verrührt, fertig.

Dieses Rezept steht und fällt mit dem Tofu, denn der spielt unangefochten die Hauptrolle, nur unterstützt von einigen wenigen Zutaten. 
Thailand − Mango mit Klebreis

Hier muss ich gestehen, dass ich von Thailand sehr verwöhnt wurde mit genau diesem Essen, denn das gibt es dort an jeder Ecke zu kaufen. Mit Mangos, denen ich jetzt noch eine Träne nachweine. Die Zutaten dieses Rezepts sind Mango, Klebreis, Kokosmilch, Zucker und Salz. Hier hat mir der Knusper gefehlt, den man in Thailand immer dazu serviert bekomme, daher habe ich Sesam geröstet und über den Reis gestreut.
Thailand − Schweinefleisch in Sojasauce

Erstaunlicherweise braucht man hier sogar 8 Zutaten, was schon viel ist für dieses Kochbuch. Als einziges Küchenutensil wird der Wok angeführt, als Beilage Reis. Einfach und gelingsicher.




















Korea − Kimchi

Auch Kimchi wird in dem Buch gemacht − und nicht nur aus Chinakohl. Gurken-Birnen-Kimchi, scharf eingelegte Radieschen und Rote Rüben mit Ingwer werden gezeigt.

Beim Chinakohl-Kimchi war ich erstaunt über die 100 g Zucker, aber das ist wohl der Quickstarter, denn nach 24 Stunden ist der Chinakohl verzehrfertig. Angeblich hält sich dieses Kimchi nur einen Monat.



Korea − Kimchi Pancakes

Das ist nun etwas, das ich schon lange machen wollte, denn es ist ein sehr weit verbreitetes Gericht, das ich noch nicht kannte. Wieso das bei uns kaum den Weg auf asiatische Speisekarten findet, weiß ich nicht, denn es ist wirklich richtig gut. Ich werde das Rezept daher genauer vorstellen.



 


 
Thailand − Schweinespießchen in Satay-Sauce

Sehr löblich ist, dass für die thailändischen Gerichte die vielen Curryarten selber gemacht werden. Für Rezepte wie dieses wird dann so eine Currypaste eingesetzt.

Mir kam die Menge an Satay-Sauce viel vor, aber meinem erdnusssüchtigen Mann hat die Sauce so geschmeckt, dass er die Reste dann noch pur mit Reis gegessen hat.






Japan − Gyoza

Ja, asiatische Teigtäschen! Die liebe ich und mache sie in letzter Zeit sehr oft, weil ich ja jetzt den Teig im Nu herstellen kann. Im Rezept werden fertige Teigblätter verwendet, die Füllung ist eine Mischung aus Garnelen, Schweinefleisch, Chinakohl und vielen Gewürzen, schmeckt also sehr fein.

Die Sauce ist einfach gehalten, passt aber hervorragend zu der Geschmacksvielfalt der Füllung.




Was es unter dem Strich zu sagen gibt? In der Zwischenzeit habe ich noch einige Gerichte mehr aus dem Buch nachgekocht und nicht ein einziges ist misslungen. Manche Rezepte sind schon recht reduziert, aber sie schmecken alle. Die Mengenangaben passen auch immer. Mir ist es schon öfter passiert, dass bei Teigtaschen die Menge der Füllung nicht mit der Menge der Hülle zusammengepasst hat, aber bei den von mir ausprobierten Rezepten haut das hin. Die Rezepte kannte ich nicht alle, aber mir kommt vor, dass sie schon dem europäischen Gaumen angepasst sind, was kein Fehler ist, wenn man Kochanfänger oder nicht an asiatisches Essen gewöhnt ist: Höllisch scharfe Gerichte wie aus der Sichuan-Küche zum Beispiel muss man schon wollen, die habe ich zum Beispiel in dem Buch nicht gefunden.

Wer einen Blick ins Buch machen will, kann das hier machen: Leseproben

Fakten zum Buch:
Originalausgabe erschienen 2014 bei Hachette Livre
ISBN 978-3-03800-892-7
Gebunden
Umfang: 528 Seiten
Gewicht: 2027 g
Format: 20 cm x 23.5 cm
Preis: 35,- €

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim at-Verlag oder im Internet bei einem der vielen Versender.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

2 Kommentare :

  1. Deine Rezension hat mich mächtig neugierig gemacht. Hoffe, unsere Bücherhalle hat es angeschafft. Vielleicht wäre es auch das eine "Asia"-Kochbuch, das man besitzen sollte?

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    1. Um deine Bücherhalle beneide ich dich sehr! Da kann man sich Bücher einmal anschauen und entscheiden, ob man sie haben muss oder nicht.

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