In Ostösterreich kennen wir nix! Alles wird zu Gulasch verarbeitet: Rindfleisch sowieso, Erdäpfeln oder Fisolen auch, aber ein Gulasch habe ich bis jetzt unterschlagen: Kürbisgulasch.
Woher die mollige Sauce beim Gulasch kommt, das ist ganz unterschiedlich. Das Rindsgulasch wird eeeewig gegart, durch den vielen Zwiebel und den flachsigen Wadschunken entsteht mit der Zeit eine Bindung, beim Erdäpfel- und beim Fisolengulasch bewerkstelligen wir die durch Einsatz mehliger Erdäpfel. Beim Kürbisgulasch geht die Zubereitung schneller, aber die Bindung muss durch Mehl gemacht werden. Hier kommt zum Einsatz, was man "Gmachterl" nennt: Sauerrahm wird mit Mehl verrührt und in das zu bindende Essen eingerührt. Um den Mehlgeschmack wegzubringen, muss danach alles noch 10 Minuten geköchelt werden.
Wenn man vegetarisch nicht leiden mag, kann man gegen Ende der
Garzeit noch Wurst einrühren. Am liebsten mag ich Dürre, wenn möglich
doppelt geräuchert, oder andere rustikale Wurst.
Für 4 Portionen
500 g Kürbis
250 g Zwiebel
1 EL Paprikapulver (süß)
1 EL Paprikapulver (scharf)
1 TL Paradeismark
2 EL Öl
500 ml klare Gemüssesuppe (wahlweise Wasser)
1 TL Kümmel
Salz
Pfeffer
250 g Sauerrahm
2 − 3 Blätter Maggikraut (= Liebstöckl), fein gehackt
1 gehäuften EL Mehl
Zwiebel schälen und grob schneiden. In Öl anrösten und 10 min. dünsten. In dieser Zeit kann man den Kürbis schälen, mit einem scharfkantigen Löffel die Kerne entfernen, das Fleisch in größere Würfel schneiden.
Beide Sorten Paprikapulver, Paradeismark und Gewürze (Salz, Pfeffer, Kümmel) dazugeben, umrühren und mit der Suppe aufgießen. Die Kürbiswürfel hineingeben, 10 Min. auf kleiner Stufe kochen. Währenddessen das Maggikraut fein hacken und in den Sauerrahm einrühren. Vom Kräuterrahm 2 EL für die Garnitur abnehmen, dann das Mehl in den übrigen Kräuterrahm rühren. Gmachterl zum Gulasch geben, weitere 10 min. garen.
Gulasch nochmals abschmecken, in Suppentellern oder -schüsseln anrichten und mit dem restlichen Kräuterrahm garnieren. Dazu passen Kaisersemmeln.
Hier
habe ich mein letztes Maggikraut, das in der
Zwischenzeit schon in Winterruhe gegangen ist ,
verarbeitet. Das passt ganz hervorragend zum Kürbis! Am Schrei-Markt (=
Bauernmarkt in St. Favoriten) bekommt man noch Maggikraut beim
Kräuterstandl. Dieses Standl ist übrigens nicht nur sehr
unterstützenswert, weil es so viele verschiedene Kräuter hat wie sonst
kein anderes Wiener Standel, sondern auch, weil die Kräuter aus
heimischem Anbau kommen und nicht vom anderen Ende der Welt mit einem
CO2-Fußabdruck, dass einem ganz schwindelig wird.
Ein wunderbar wärmendes Gericht, an dem bei uns zu dieser Jahreszeit kein Weg vorbeiführt!
Mit diesem Gericht nehme ich teil an der Aktion von mamamanna, weil es perfekt zu den Zielen von mit passt: Heimische Zutaten und jahreszeitlich angepasst, selbst das Geschirr auf den Fotos wurde in Wien gemacht.
Nachdem "vegetarisch" die größte Rubrik hier im Blog ist, freue ich mich, dass noch jemand so denkt wie ich, daher unterstütze ich diese Aktion. Und hier geht es zu den anderen vegetarischen Rezepten am Blog. Viel Spaß beim Stöbern.
Donnerstag, 6. Dezember 2018
8 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Liebe Susi,
AntwortenLöschenin meinem Vorratslager liegen noch jede Menge Kürbisse, da kommt mir dein köstliches Kürbis-Gulasch gerade richtig. Leider kann ich jetzt nicht mehr mit Maggikraut dienen, dann marschiert halt Petersiie dran.
Liebe Grüße
Sigrid
Petersilie gilt auf jeden Fall!
LöschenFreut mich, dass dir das Rezept gefällt.
Liebstöckel kann ich mir super dazu vorstellen. Ich habe davon ja auch eine Menge im Garten. Dein Rezept für Kürbisgulasch nehme ich mal mit; ich glaube, das ist mir lieber als das mit Fleisch oder Kartoffeln.
AntwortenLöschenDieses Gulasch ist vor allem sehr rasch gemacht, weil der Kürbis viel schneller gart. Das geht durchaus als Fast Food durch.
LöschenAuch ein Argument! :-)
LöschenUnbedingt!
LöschenOha, diesen aparten Gulasch merke ich mir für den nächsten Herbst vor. Ich hatte mal Kürbis klassisch mit Rotwein zu Gulasch verkocht. Das war auch fein, aber bei weitem nicht so hübsch!
AntwortenLöschenLiebe Peggy, leider sehe ich deinen Kommentar erst jetzt - sorry!
LöschenFreut mich, dass die das Rezept gefällt.