Freitag, 21. Dezember 2018

Weihnachtsei 2018

So schnell vergehen die Jahre! Das ist schon mein achtes Weihnachtsei, das ich euch serviere. Was immer noch gleich ist: Während sich bei allen anderen Bloggern die Tische biegen und wunderbare Weihnachtsgerichte gezeigt werden, bleibt es bei mir schlicht. So schlicht wie möglich, daher gibt es ein ganz einfaches Eiergericht.

Tamagoyaki nennt sich das Gericht und es ist eine japanische Eierspeis. Natürlich gibt es dafür nicht ein einziges Rezept, sondern sehr viele. Ich habe mir eines ausgesucht, für das man allerdings ein Gewürz braucht: Gomasio. Das ist etwas, das man daheim haben sollte, wenn man asiatische Gerichte kocht, denn das kann einem viel retten. Klassisch geht Gomasio ein wenig anders, aber ich hatte noch Rauchsalz daheim und kenne eine fertige Gewürzmischung, in der ein wenig Piment d'Espelette drinnen ist, was definitiv kein Fehler ist.



Gomasio

10 TL Sesam
2 TL Schwarzkümmel
1 TL grobes Salz (hier Rauchsalz)
1 TL Piment d'Espelette

Den weißen Sesam trocken in einer Pfanne anrösten, bis er hellbraun ist. Alle Zutaten in einen Mörser geben und zur gewünschten Konsistenz mörsern. Ich mag es gern, wenn ca. ⅓ der Sesamsamen ganz bleibt, dann hat man auch ein bissi Knusper im Essen. Beim Herumsuchen habe ich aber auch Rezepte gesehen, da wird in einem Hochleistungsmixer alles zu Pulver vermahlen. Dat kannste halten wie die Dachdecker, würde man in Berlin sagen.



Tamagoyaki

2 Eier
1 TL Sojasauce
1 TL Mirin
1 gehäuften TL Gomasio
geschmacksneutrales Öl für die Pfanne

In einer beschichteten Pfanne erhitzt man 1 TL Öl. Währenddessen verschlägt man die beiden Eier mit Sojasauce, Mirin und Zucker zu einer nicht ganz homogenen Mischung. Man gießt ca. ⅓ der Masse in die Pfanne. Sobald die Eier stocken, bestreut man sie mit Gomasio und rollt die Masse ein, lässt sie in der Pfanne liegen. Braucht man Öl, gibt man noch welches in die Pfanne. Dann gießt man das nächste Drittel der Eier in die Pfanne. Wieder stocken lassen, Gomasio drauf, mit dem ersten Omelette einrollen, nötigenfalls Öl, letztes Drittel Eier dazu, wie vorher verfahren.

Dann hebt man die mittlerweile stattlich gewordene Rolle aus der Pfanne und schneidet sie in große Stücke. Will man es original japanisch haben, rollt man diese Eierrolle in eine Sushi-Matte straff ein, damit die Rolle ganz eng gewickelt ist.


Hier ist das Ei zu sehr gebräunt und zu locker gewickelt.

Man kann dieses Ei als Frühstücksei essen, mit gebratenem Reis machen sich diese Eier sehr gut, auf Salat oder einfach mal zwischendurch. Dieses Ei ist traditionell auch Bestandteil einer Bento-Box.

Tamagoyaki kennt man übrigens, wenn man gern Sushi isst: Sie sind auf Tamago Sushi mit einem Stück Alge befestigt.

So ähnlich sollte das ausschauen − okay, Profis machen es schöner.



Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017

Wie jedes Jahr wünsche ich allen Engerln und Engerlingen wunderbare Weihnachtstage mit Freunden und Familie, vor allem eine erholsame Zeit. Der Blog schließt seine Pforten bis nach den Heiligen Drei Königen, dann lesen wir uns hoffentlich in gewohnter Frische.

Dienstag, 18. Dezember 2018

Ribollita

So schnell, dass ich fast nicht nachkomme, steht Weihnachten und bald danach auch schon das Jahresende vor der Tür. Nachdem ich schon zu Weihnachten nicht großartig aufkochen muss, weil wir eingeladen werden, habe ich für den Jahreswechsel schon etwas ausprobiert. Man sagt ja, dass Hülsenfrüchte Glück bringen, wenn man sie zu Silvester isst, also habe ich mir ein typisches italienisches Essen ausgesucht. Vor allem auch deshalb, weil mein Palmkohl so wunderschön ist und mich dauernd anschreit, dass er beerntet werden will. Ich trau mich ja fast nichts, weil er Balkonien so schmückt wie derzeit keine andere Pflanze. Aber das ist eigentlich nicht sein Zweck, sondern dass er aufgegessen wird. Also los!


Für 4 Hungrige

200 g Palmkohl (ersatzweise eine andere Blattkohlsorte)
200 g weiße Bohnen (original: Cannellini ), getrocknet
1 kleine Dose Schälparadeiser
1 Hand voll Kirschparadeiser
3 Knoblauchzehen, in Scheibchen geschnitten
1 Zwiebel, gewürfelt
1 Stängel Sellerie samt Grün, beides gehackt
1 kleine Petersilienwurzel, gewürfelt
5 große Salbeiblätter, gehackt
1 EL Thymianblätter, gehackt
1 EL gehackte Petersilie
1 Lorbeerblatt
3 altbackene Scheiben Ciabatta
Olivenöl extra vergine
Salz
Pfeffer


Die Bohnen über Nacht in Wasser einweichen, danach das Einweichwasser wegschütten und die Bohnen mit frischem Wasser weich kochen.

Den Kohl säubern und die festen Rippen herausschneiden. Das verbleibende Grün in breite Streifen schneiden.

Olivenöl erhitzen, erst die Zwiebel glasig anschwitzen, dann den Knoblauch dazugeben und sanft mit anrösten. Saudensellerie und Petersilienwurzeln dazugeben, alles einige Minuten braten. Dosenparadeiser samt Saft dazugeben, ebenso den Kohl. Mit einem halben Liter Wasser aufgießen. Mindestens eine Stunde sacht köcheln lassen. Immer wieder schauen, ob noch genug Flüssigkeit da ist.

Bohnen, Kirschparadeiser und Kräuter dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Ein Spritzer Olivenöl tut dem Eintopf sehr gut!

Das Brot toasten, in Suppentellern verteilen. Ribollita dazuschöpfen.




Wieder einmal ein Arme-Leute-Essen, das ganz ohne Fleisch auskommt und gegen das ich so manchen Schweinsbraten eintauschen würde. Also nicht denken, dass man so etwas nicht einer Freundesrunde zu Silvester vorsetzen kann. Wieder aufwärmen schadet diesem Essen auch nicht, daher perfekt vorzubereiten. Vor allem: Ribollita macht definitiv glücklich!

Freitag, 14. Dezember 2018

Roquefort-Nuss-Frischkäsekugel

Eine ordentliche Kugel, die fast einen Kilo wiegt: Damit kann man viele hungrige Münder auf einer Party beglücken. Die Konsistenz ist so, dass man die Frischkäsemasse auf ein Brot streichen kann oder mit Crackern aufnehmen kann − die Cracker sollten dann aber nicht zu stark gesalzen sein, denn der Roquefort ist schon ein recht würziger Käse.

Ich habe viel Lob bekommen auf der Party, auf der ich diese Kugel mitgebracht habe. Sowohl das Aussehen als auch der Geschmack sind mehr als erfreulich!




Vorbereiten: 15 Minuten
Kühlen: 30 Minuten

400 g Doppelrahmfrischkäse
150 g Roquefort
100 g Emmentaler, gerieben
50 g Parmesan, gerieben
50 g Rosinen
Pfeffer

200 g Haselnusskeme

Frischkäse, Roquefort, Emmentaler, Parmesan, Rosinen und Pfeffer sorgfältig in einer Schüssel mit einer Gabel vermengen. Zwei etwa 40 cm lange Streifen Frischhaltefolie kreuzförmig übereinanderlegen. Die Käsemischung in die Mitte geben. Die Masse mit der Folie umwickeln und mit den Händen zu einer Kugel formen. 30 Minuten im Kühlschrank fest werden lassen.

Zwei weitere Streifen Folie kreuzförmig übereinanderlegen und die Hälfte der Nüsse in die Mitte geben. Das Käsebällchen aus der Folie lösen und in die Mitte setzen. Gleichmäßig mit den restlichen Nüssen bestreuen. Die Kugel erneut einwickeln und dabei die Nüsse andrücken. Anschließend die Partykugel in Form bringen und bis zum Servieren kalt stellen.


Ich habe zum Probieren die Frischkäsemasse in Selleriestangen eingefüllt. Das schmeckt auch hervorragend und eignet sich gut, falls wider erwarten Reste bleiben sollten.

Dienstag, 11. Dezember 2018

[Buchbesprechung] Frischkäsekugel für die Party - Sabrina Fauda-Rôle

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen)

Immer wieder finde ich im Bassermann-Verlag Kleinode, die ich für alle Zeiten ins Herz schließe. Zum Beispiel das Cumble & Crisp-Buch von Claudia von Fool for Food oder das Fleischbällchen-Buch. Dieses Buch hier ist wieder eines, das eine sehr kleine Nische besetzt: Im Handumdrehen gemachtes Party-Essen in Form von Frischkäsekugeln. Keine kleinen Kügelchen, die mit einem Haps im Mund sind, sondern richtige Kugeln, von denen mehrere Menschen satt werden.

Die Autorin Sabrina Fauda-Rôle, hat Kunst studiert, war danach Kostümbildnerin, bis sie ihrer wahren Passion nachging, dem Kochen. Ich kannte den Namen noch nicht, aber sie ist eine emsige Kochbuchautorin (15 Kochbücher) und Food-Stylistin (Mitarbeit an 27 Kochbüchern). Auf ihrer Homepage finden sich etliche klingende Namen von Personen, mit denen sie zusammenarbeitete.

Man sieht tatsächlich, dass bei dem Buch ein Styling-Profi am Werk war: Die Fotos von Akiko Ida sind durchgehend schön und das Essen ist sehr gut in Szene gesetzt. Auch wenn die Frischkäsekugeln ein ultraschnelles Zubereiten ohne Vorkenntnisse ermöglichen, wirkt das gezeigte Essen sehr elegant und schaut absolut nicht nach Fastfood aus.

Die 33 Rezepte gliedern sich in die Kapitel "Frischkäse + Käse", "Frischkäse + Gemüse", "Frischkäse + Fleisch", "Frischkäse + Fisch" sowie "Frischkäse exotisch". Die Zutaten sind alle im Supermarkt erhältlich, also auch das Auftreiben der einzelnen Bestandteile ist einfach. Zu berücksichtigen sind nur die Kühlzeiten, aber die stehen bei jedem Rezept dabei, sodass auch da nichts schief gehen kann.

Die Rezepte sind im Nu nachgemacht und gelingsicher. Ich habe zwei Frischkäsekugeln nachgemacht und zu einer Party mitgenommen. Beide sind sehr gut angekommen und ich wurde nach den Rezepten gefragt. Dass ich nicht mehr Kugeln nachgemacht habe, liegt nicht daran, dass mich kein weiteres Rezept angelacht hätte, aber die Kugeln sind gut sättigend und ich gehe nicht jeden Tag auf Parties, zu denen ich so etwas mitbringen kann. Aber ich bin ganz sicher für die nächsten Mitbring-Parties gewappnet!


Ricotta Sardelle

Ricotta, Doppelrahmfrischkäse, Parmesan und Sardellenpaste in einer würzigen und sehr harmonischen Mischung sind in dieser Kugel daheim. Ich war bei der Party ja schon skeptisch: einerseits ob jemand Sardellen so gern wie ich mag, andererseits wie die Karotten, die als Deko in die Kugel gesteckt werden, nach dem Transport wohl aussehen würden. Beides kein Problem.
Nicht ein winziges Futzerl blieb von dem Aufstrich übrig! 
Roquefort Nuss

Mit den Nüssen wiegt dieses Kugerl fast einen Kilo! Obwohl es ein Schwergewicht ist, schmeckt der Aufstrich sehr fein!  Der Roquefort wird noch von anderen Käsesorten und Doppelrahm-Frischkäse unterstrichen. Ich werde das Rezept im nächsten Posting vorstellen.

Mein Favorit!
















Was es noch zu sagen gibt? Für den sehr kleinen Preis von unter 10,- € bekommt man 33 Rezepte, die sicher gelingen werden und die abwechselungsreich sind. Wie gemacht für Anfänger! Oder für faule Köchinnen wie mich, die nicht unbedingt auf Haubenniveau kochen wollen.


Fakten zum Buch
Originaltitel: Mystère apéro - La boule géante au fromage
Originalverlag: Marabout
Erschienen: 9.7.2018
Gebundenes Buch, Pappband
80 Seiten, 21,0 x 21,0 cm
durchgehend farbig bebildert
ISBN: 978-3-8094-3944-8
€ 9,99 [D] | € 9,99 [A] | CHF 14,50
Verlag: Bassermann

Einen Blick ins Buch machen kann man und ein weiteres Rezept zum Ausprobieren findet man hier.

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, man kann beim Verlag hier rechts in der Sidebar alle möglichen Online-Versender finden, ÖsterreicherInnen finden es versandkostenfrei beim Buchhändler.at.

Herzlichen Dank an den Bassermann Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Kürbisgulasch

In Ostösterreich kennen wir nix! Alles wird zu Gulasch verarbeitet: Rindfleisch sowieso, Erdäpfeln oder Fisolen auch, aber ein Gulasch habe ich bis jetzt unterschlagen: Kürbisgulasch.

Woher die mollige Sauce beim Gulasch kommt, das ist ganz unterschiedlich. Das Rindsgulasch wird eeeewig gegart, durch den vielen Zwiebel und den flachsigen Wadschunken entsteht mit der Zeit eine Bindung, beim Erdäpfel- und beim Fisolengulasch bewerkstelligen wir die durch Einsatz mehliger Erdäpfel. Beim Kürbisgulasch geht die Zubereitung schneller, aber die Bindung muss durch Mehl gemacht werden. Hier kommt zum Einsatz, was man "Gmachterl" nennt: Sauerrahm wird mit Mehl verrührt und in das zu bindende Essen eingerührt. Um den Mehlgeschmack wegzubringen, muss danach alles noch 10 Minuten geköchelt werden.

Wenn man vegetarisch nicht leiden mag, kann man gegen Ende der Garzeit noch Wurst einrühren. Am liebsten mag ich Dürre, wenn möglich doppelt geräuchert, oder andere rustikale Wurst.



Für 4 Portionen

500 g Kürbis
250 g Zwiebel
1 EL Paprikapulver (süß)
1 EL  Paprikapulver (scharf)
1 TL Paradeismark
2 EL Öl
500 ml klare Gemüssesuppe (wahlweise Wasser)
1 TL Kümmel
Salz
Pfeffer
250 g Sauerrahm
2 − 3 Blätter Maggikraut (= Liebstöckl), fein gehackt
1 gehäuften EL Mehl

Zwiebel schälen und grob schneiden. In Öl anrösten und 10 min. dünsten. In dieser Zeit kann man den Kürbis schälen, mit einem scharfkantigen Löffel die Kerne entfernen, das Fleisch in größere Würfel schneiden.
Beide Sorten Paprikapulver, Paradeismark und Gewürze (Salz, Pfeffer, Kümmel) dazugeben, umrühren und mit der Suppe aufgießen. Die Kürbiswürfel hineingeben, 10 Min. auf kleiner Stufe kochen. Währenddessen das Maggikraut fein hacken und in den Sauerrahm einrühren. Vom Kräuterrahm 2 EL für die Garnitur abnehmen, dann das Mehl in den übrigen Kräuterrahm rühren. Gmachterl zum Gulasch geben, weitere 10 min. garen.

Gulasch nochmals abschmecken, in Suppentellern oder -schüsseln anrichten und mit dem restlichen Kräuterrahm garnieren. Dazu passen Kaisersemmeln.


Hier habe ich mein letztes Maggikraut, das in der Zwischenzeit schon in Winterruhe gegangen ist , verarbeitet. Das passt ganz hervorragend zum Kürbis! Am Schrei-Markt (= Bauernmarkt in St. Favoriten) bekommt man noch Maggikraut beim Kräuterstandl. Dieses Standl ist übrigens nicht nur sehr unterstützenswert, weil es so viele verschiedene Kräuter hat wie sonst kein anderes Wiener Standel, sondern auch, weil die Kräuter aus heimischem Anbau kommen und nicht vom anderen Ende der Welt mit einem CO2-Fußabdruck, dass einem ganz schwindelig wird.

Ein wunderbar wärmendes Gericht, an dem bei uns zu dieser Jahreszeit kein Weg vorbeiführt!



Mit diesem Gericht nehme ich teil an der Aktion von mamamanna, weil es perfekt zu den Zielen von mit passt: Heimische Zutaten und  jahreszeitlich angepasst, selbst das Geschirr auf den Fotos wurde in Wien gemacht.

Nachdem "vegetarisch" die größte Rubrik hier im Blog ist, freue ich mich, dass noch jemand so denkt wie ich, daher unterstütze ich diese Aktion. Und hier geht es zu den anderen vegetarischen Rezepten am Blog. Viel Spaß beim Stöbern.


Montag, 3. Dezember 2018

Foodie-Dasein im November 2018

Wie immer: enthält Werbung, weil Verlinkung und Namensnennung. Alles miteinander ohne Bezahlung. Sollte es sich um eine Bloggerveranstaltung handeln, dann steht das explizit dabei.


Das erste Foto schaut eher schlicht aus. Ich war Anfang November zum ersten Mal nach ein paar Monaten auf dem Biomarkt auf der Freyung. Zu meiner Freude gibt es dort jetzt auch diverse Probierteller von den Standeln. Das Käsestandel bietet einen Käsesteller mit Brot an, den man bei dem Stehtischerl verkosten kann.

Für € 6,90 stattlich hoch angesetzt, wenn durchschnittlich 100 g einer kredenzten Käsesorte € 3,50 kosten, aber wenn man nicht weiß, was man nehmen soll, ist das jedenfalls eine Möglichkeit, um zu probieren.










Anlässslich des Tages des Kaffees gab es ein Gewinnspiel vom Wiener Rösthaus und ich gehörte zu den Glücklichen: Ich durfte bei einem Seminar über Mokkakannen teilnehmen. Seit meiner Kindheit begleitet mich die gute alte Bialetti. Sie ist unser Notnagel für Zeiten, in denen die Kaffeemaschine w.o. gibt oder wenn wir in Ferienwohnungen Urlaub machen. Es ist ja enorm spannend, was man da alles noch lernen kann!

Was ich immer falsch gemacht habe: Man muss das Wasser so heiß wie möglich (am besten kochend) in den Unterteil der Bialetti einfüllen, damit der Kaffee möglichst kurz mit dem brennheißen Metall in Kontakt kommt. Bei Verwendung von kaltem Wasser kann er durch die lange Verweildauer in der Kanne verbrennen.

Der Gummi muss immer peinlich sauber sein, ist auch nur ein Kaffeekörnchen drauf, kann das verbrennen.

Die Bialetti muss sofort, wenn das Wasser durchgeronnen ist, von der Platte genommen werden, sonst wird die Kanne heiß und − tataaaa − der Gummi verbrennt.

Mich wundert es jetzt nicht mehr, dass man so oft verbrannten Gummi riecht bei den Bialettis, denn da sind mehr als genug Fallen, in die man tappen kann.

Der Kaffee darf nicht ins Sieb hineingepresst werden, sondern nur locker flach gestrichen, sonst wird der Mokka zu bitter.

Der Mahlgrad für den Kaffee liegt zwischen dem für Filterkaffee und dem für Vollautomaten bzw. Siebträger.

Kannenkaffee ist übrigens niemals Espresso, sondern Mokka. Der Unterschied liegt in der Crema. Die Bialetti haben keinen so hohen Druck, dass sich eine Crema bilden könnte. Bialetti versuchte, ein Modell zu entwickeln, das Crema produziert. Das Ergebnis sieht man links auf dem Foto.

Wenn man mit der Bialetti umgehen kann, dann kommt wirklich erstaunlich guter Kaffee raus, habe ich festgestellt.

Auch einen Platz bei dem Mokkakannen-Workshop gewonnen hatte die Giftige Blonde. Sie hat ein ausführliches Posting drüber geschrieben, nachzulesen hier.


Der Turbohausmann und ich essen so alle paar Jahre eine Stelze (hab ich hier schon verraten). In meinem Leben habe ich noch nie eine selber gemacht. Nun gibt es in Wien eine Möglichkeit, dass man sie in bio bekommt und zwar in Kolariks Luftburg im Wiener Wurschtelprater.

Das Ambiente ist − nun ja ... Das Lokal ist riesengroß und in einer Hallenkonstruktion untergebracht. Ich denke, im Sommer ist es nett, wenn man unter den schönen großen Bäumen im Freien sitzen kann. Es sind auch jetzt unglaublich viele Leute dort, also unbedingt reservieren.

Die Stelze war sehr gut und sehr groß. Zu zweit haben wir eine mittlere Stelze mit Brot, Senf, Kren, Radi und Krautsalat bestellt. Keine Chance, die Stelze zu bewältigen. Der Senf ist Supermarktqualität, der Kren kommt aus dem Glas. Radi und Krautsalat waren in Ordnung. Die Stelze war fett genug, um schön saftig zu sein, die Knusperkruste außen ein Traum! Der Kellner zerlegt einem die Stelze im Handumdrehen direkt am Tisch. Die Reste kann man mit nach Hause nehmen, bei uns gab es ein Gröstl damit.


Da sind sie wieder, die mörderguten Mini-Kokoskuppeln von vom Kasses. Ich kann die glücklicherweise in Favoriten am Markt kaufen, was ich normalerweise den ganzen Advent durch auch mache. So ein Kuppelchen am Tag macht die düstere Jahreszeit gleich ein wenig heller. Und passt auch perfekt zu meiner neuen Espressotasse!


Mit einer Freundin habe ich ein neues Pizzalokal in Wien besucht: Pizza Randale ist ein derzeit sehr hippes Pizzalokal und besticht durch seine ungewöhnlichen Pizzakreationen. Hier auf dem Bild meine "Wiener Blut" mit Blunzen, Äpfeln, Majoran und Provolone. Der Belag war sehr gut und vollkommen anders als gewohnt. Leider war der Rand recht weich und nicht so knusprig, wie ich das gern mag. Anscheinend haben wir da ein bissl Pech gehabt an dem Abend, denn man hört rundumadum nur Gutes von der Pizzeria. Auf jeden Fall ein heißer Tipp, wenn man einmal ganz andere Pizzabeläge versuchen möchte.








 

Da will ich einmal etwas auf der Straße essen, gelingt es mir nicht! Eigentlich wollte ich nur bei der Aida reinfallen und mein jährliches Ritual durchführen und alle greifbaren Maroniherzen kosten, fragt mich die Verkäuferin: "Hell oder dunkel?" Okay, zwei gehen bei mir dann doch nicht unterwegs, also flugs noch einen Espresso bestellt und sowohl ein helles als auch ein dunkles Maroniherz bestellt.

Conclusio: Sehr dicke, harte Schokohülle in beiden Fällen. Viel idente Füllung.











Am 2. Freitag im November ist der Tag des Apfels. Ich habe dazu eh ein Posting gemacht und war auch wieder einmal bei Familie Fischer, wo ich fast immer mein Obst kaufe. Zu meiner großen Freude werden das Jahr für Jahr mehr Sorten. Ich kann dort nicht nur etliche verschiedene Pfirsichsorten kaufen, sondern auch Trauben, Minikiwis, Dirndln und was weiß ich alles.

Dieses Jahr gab es zum Tag des Apfels 22 (!) Sorten zur Verkostung. Das war echt sagenhaft! Man kann gar nicht glauben, wie unterschiedlich Äpfel schmecken, wenn man in den Supermarkt geht, wo drei, maximal vier Sorten liegen.

Meine Lieblingssorte sind die Ladina, die schmecken tatsächlich nach Litschi!
Ganz wunderbar war der Weiße Winterkalvill, den es leider nur zur Verkostung, aber nicht zum Kaufen gab, denn noch ist das bei den Fischers eine neue Sorte, die erst getestet werden muss, wie es um die Lagerfähigkeit beschaffen ist. 
Und noch einmal leider: Es war zwar ein Apfeljahr, aber nicht für alle Sorten. Boskop konnte ich dieses Jahr nicht ergattern. Die mag ich normalerweise recht gern. Der Apfelstrudel damit wird zwar matschig, weil die Boskop schnell zerfallen, aber einmal im Jahr mach ich diesen Gatsch, weil er echt toll schmeckt. Okay, gibt es  dieses Jahr nur herzeigbaren Apfelstrudel.



Diwali haben der Turbohausmann und ich schon einmal auf Sri Lanka miterlebt. Wir waren damals zu nachtschlafener Zeit mit einem Fahrer unterwegs und es tanzten viele Leute mit jeder Menge Kerzen durch das Dunkel. Nun haben wir das Lichterfest auf indisch erlebt und das direkt in Wien. Im Prosi gab es ein vegetarisches Abendmenü zu dieser Gelegenheit. Was mir noch nie passiert ist: Unser ganz reizender Kellner hat nach dem Essen gefragt, ob wir eh satt wären und was unser liebstes Gericht auf dem Sammel-Teller war, genau das hat er uns gleich noch einmal gebracht.
Das Lokal war mit vielen Kerzen und Blumen geschmückt, die Kellnerinnen hatten tolle Henna-Handtatoos und waren sehr schön geschminkt. Kinder und Jugendliche taten in den nicht zu großzügigen Räumlichkeiten ihr Bestes und zeigten Tänze, eine Band spielte indische Musik. Uns hat Diwali wieder einmal gut gefallen.


Weiter geht es mit meinem Kosten quer durch die Wiener Landschaft der Maroniherzen. Dieses Mal bin ich mit der Giftigen Blonden beim Oberlaa in der Filiale am Neuen Markt reingehupft auf einen Espresso und ein Maroniherz. Unser beider idente Meinung: ausgezeichnetes Schokolade-Maronicreme-Verhältnis. Die Maronicreme schmeckt deutlich nach Rum, was dem Genuss ganz sicher nicht abträglich ist.

Gleich, wenn das Maroniherz auf den Tisch kommt, sollte man es nicht essen, weil es gekühlt serviert wird, dadurch ist die Schokoladehülle dann recht hart, was sich aber eh schnell ändert, dann ist es ein großes Vergnügen, diese kleine Köstlichkeit zu genießen.








Der erste Insta-Walk meines Lebens führte mich zum Gragger in der Innenstadt. Es war recht interessant zu sehen, was alles geht, wenn man es nur will: In den winzigen Räumlichkeiten wurde eine Backstube geschaffen, die alle Gragger-Filialen mit Brot versorgt.

Ein 2 x 2 Meter großer Holzbackofen wurde direkt an die Räumlichkeiten angepasst und bäckt nun von Mitternacht bis zum Nachmittag an sechs Tagen in der Woche wunderbares Brot. Es ist unglaublich zu sehen, wie das eingespielte Team in der kleinen Backstube es schafft, so viele verschiedene Brote und auch teilweise Kleingebäck zu machen, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten.

In meinem ersten Foodie-Rückblick habe ich von meinem Besuch bei der Großbäckerei Felber berichtet. Dort kämpft man mit einem Lehrlingsmangel. Ganz anders schaut es beim Gragger aus: Es werden derzeit 12 Lehrlinge ausgebildet und es kann nur ein ganz kleiner Teil der BewerberInnen genommen werden.

Die kürzeste Ruhezeit von Teig beim Gragger sind 5 Stunden, die längste 24 Stunden. Da sieht man wieder, was mit ein Grund für gutes Brot ist. Die guten Zutaten sind alle bio.

Unnützes, aber erstaunliche Wissen erworben: Es gibt anscheinend Meisterschaften im Schlagen von Handsemmeln. Der Sieger formte 23 Semmeln in einer Minute!

Große Freude: Der soziale Aspekt ist extrem wichtig beim Gragger. So wurden in Afrika zwei Bäckereien eröffnet und somit die ersten Behindertenarbeitsplätze dort geschaffen. Dennoch werfen die Bäckereien Gewinn ab!

Das Foto links ist so ein typisches Instagrammer-Foto: Entweder hat man eine tolle Kamera mit Tele, sonst bringt man kaum ein Foto zusammen, ohne gleich mehrere Handys oder Kameras mit drauf zu haben.

Die Bäcker machen hier gerade Franzis. Dafür wird Plunderteig ganz üppig mit Butter bestrichen, da kommt dann eine Zimtfülle drauf, dann wird das eingerollt, in Portionen geschnitten und dann eingedepscht. Geduftet hat das jedenfalls umwerfend gut und ich werde die versuchen nachzubacken.


Mit einer Frauenrunde war ich demeln. Dabei habe ich gelernt, es gibt eine "Demel-Jause". Da bezahlt man pro Person 15,- €, der Preis beinhaltet, dass einem Räumlichkeiten samt Kellnerin zur Verfügung gestellt werden, man bekommt pro Person ein Stück Kuchen oder Torte nach Wahl und zwei Getränke. Dazu steht noch jede Menge Schlagobers am Tisch.
Das hat mich politisch weitergebildet: Ich dachte, der legendäre Club 45 sei eine sehr elitäre Sache gewesen. Dass man sich ab 10 Personen aber einigermaßen günstig Räumlichkeiten im Demel sichern kann, war mir bisher nicht klar. Vor allem angesichts der immensen Touristenschlange, die sich im Demel immer findet, ist das ein wirklich tolle Variante.
Wenn man reserviert und gerade einen masochistischen Tag hat, quetscht man sich an dieser Schlange vorbei und lässt sich beschimpfen. Die andere Variante: Man geht elegant durch den Seiteneingang und lässt sich mit dem Lift nach oben führen.
Die Torten sind sehr, sehr gut dort. Nigel Slater isst im Demel immer Fächertorte, die ich auch dringend empfehlen kann.


Jo und die zweite Hälfte vom November war ich gar nicht da. Der Turbohausmann hatte wieder einmal eine Auslandsverpflichtung, die mit seinem Nebenberuf neben dem Hausmanndasein zu tun hat. Wir haben einen mehr als zwei Wochen dauernden Aufenthalt in Ägypten draus gemacht. Dort schaut es mit dem Foodie-Dasein eher mau aus. Eher so, wie man das auf dem Foto sieht. Ich werde, wenn ich die Fotos gesichtet und sortiert habe, genauer darüber berichten.





Der häufigste Suchbegriff im Blog im November war übrigens "großformatiges Backpapier". Ich kann mich nicht erinnern, diese beiden Begriffe in Kombination miteinander je verwendet zu haben, aber der winzig kleine Monk in mir fühlt sich ertappt: Ich sammle nämlich Backpapierabschnitte. Wer weiß, wann man die noch brauchen kann!

Dicht danach kommt übrigens die Suche nach Bergamotte-Rezepten und erinnert mich, dass meine Vorräte an Bergamott-Marmeladen, -Likören und Co. aufgebraucht sind. Ich werde mich also auf die Suche machen, vor allem auf die nach der Französischen Bergamotte, denn das ist wirklich die tollste aller Marmeladen, die ich jemals gemacht habe.