Enthält Werbung.
Schon
einmal habe ich über eine typische Foodie-Woche berichtet. Ich möchte gern einmal im Monat eine Zusammenfassung machen. Wahrscheinlich interessiert es eh niemanden, aber ich muss mir schön langsam selber aufschreiben, wo ich überall war, um nicht zu vergessen, was ich Schönes erlebt, gelernt und natürlich gegessen habe. Es gibt wieder einmal Verlinkungen und Namensnennungen. Wenn nicht explizit dabeisteht, dass es sich um eine Bloggereinladung handelt, dann ist das alles ein rein privates und von mir selbst finanziertes Vergnügen. Dennoch scheint man solche Postings als Werbung kennzeichnen zu müssen. 😏
Sowohl der Turbohausmann als auch die Turbohausfrau haben Nebenbeschäftigungen. Die des Mannes schickte ihn Anfang des Monats in die Türkei. Die Tagesstrukturierung der Turbohausfrau erfordert nicht zwingend durchgehende Anwesenheit in Wien, sondern Laptop und Internet erlauben es ihr, dass sie zu vielen solchen Gelegenheiten mitfährt. Anders wäre es uns auch nicht möglich, so viele Reisen zu machen, wie wir das tun.
Dieses Mal wurde der Turbohausmann in ein riesengroßes
Resort zu einer Konferenz geschickt: 1600 Betten! Ich hätte mir ja weder das Land noch das Resort ausgesucht, aber ich war dann wirklich mehr als begeistert. Nicht nur Wetter und sehr freundliche Menschen waren uns gewogen, sondern das Essen im Resort war himmlisch. Das ist eben das Feine an einer riesigen Anlage, dass so viele Leute dort sind, dass auch für Nischen genug Raum ist. Ich stelle hier nur die beiden Fotos ein, von denen ich mir vorgenommen habe, dass ich da unbedingt eine Wiederholung brauche, also nachkochen muss.
Auf dem oberen Foto sieht man eines meiner Frühstücke: Porridge aus ganz groben Haferflocken. Das Eigentliche ist aber das Obendrauf: große Stücke kandierter Bitterorange, die in Sirup eingelegt waren. Ich kenne Ähnliches aus der griechischen Küche als "Löffelsüß", wo Weichseln, Quitten, Orangenschale und was weiß ich alles in Sirup eingelegt werden. Bitterorange auf diese Weise serviert, ist extrem gut! Braucht aber zwingend etwas Nichtsüßes, wo man es dazu isst.
Auf dem zweiten Teller sind sautierte Nieren mit Perlcouscous zu sehen. Das hat wahnsinig gut geschmeckt! Die Nieren waren so zart, dass ich mir vorgenommen habe, wieder mehr Innereien zu kochen. Ja, ich habe mich tatsächlich getraut, in diesem Resort Salate und Innereien zu essen, was ich mich sonst selten in unseren Urlaubsländern traue. Es hatte keine negativen Auswirkungen, dass ich das gemacht habe.
Regelmäßig gehe ich auf Verkostungen von
biodreinull. Dieses Mal ging es um den Erdapfel. Viel Wissen über Erdäpfel wurde vermittelt von den Demeterbauern aus Leidenschaft
Ute und Ernst Friedrich, dem großartigen
Jürgen Schmücking und den Leuten von biodreinull. Die Friedrichs bauen neben anderem Gemüse 115 Sorten Erdäpfel an und haben ein immenses Wissen!
Recht lustig fand ich bei der Einführung ins Thema die Geschichte, wie Erdäpfel im 16. Jahrhundert in Europa Verbreitung fanden. In Frankreich ließ ein Grundherr tagsüber seine Erdäpfelfelder bewachen, um die Leute denken zu lassen, er hätte da einen Schatz, damit sie in der Nacht die dann unbewachten Erdäpfel stehlen. Gleichzeitig lieferte er als Geschenk an den Königshof auch Erdäpfel, um sie auch unter Adeligen zu verbreiten. Hat geklappt!
In Österreich werden pro Mensch und Nase 55 kg Erdäpfel jährlich
gegessen. In wirtschaftlich üblen Zeiten waren das auch schon mal 200 kg.
Erdäpfel wachsen entgegen meiner bisherigen Meinung nicht überall. Jede Sorte hat
eigene Ansprüche. Es hat mir schon bei meinem Anbau von
Trüffel-Kartoffeln auf Balkonien geschwant: Andere Erdäpfeln haben
sich bei mir brav vermehrt, aber von denen habe ich einen Erdäpfel gesetzt und konnte
drei ernten. Noch zickiger scheinen sich die Erdäpfel der Maja-Sorten zu
verhalten, denn die brauchen Höhenlage, um überhaupt zu gedeihen.
Wie kommen die Farben in den Erdapfel? Die sind von Natur aus da. Man kann sie allerdings herauszüchten. In Holland gibt es anscheinend eine Vorliebe für weißfleischige Erdäpfel, daher werden dort fast nur mehr solche gezüchtet, berichtete Herr Friedrich, der dort gearbeitet hatte.
Zur Verkostung: Wir haben gekochte, frittierte, pürierte, rohe und flüssige Kartoffeln verkostet.
Es war denkbar spannend, denn bei den in der Schale gekochten Erdäpfeln konnte man deutliche Geschmacksunterschiede feststellen. Da haben wir Anuschka, Königspurpur, Maja Trixie, Trüffelkartoffel und Mecklenburger Schecke probiert. Ich bin auch immer wieder baff, dass es Menschen gibt, die jede Menge Worte zu den verschiedenen Geschmäckern finden. Ich bin schon froh, wenn mir zwei, drei einfallen − in diesem Fall erdig und Maroni.
Ganz interessant waren dann die frittierten Erdäpfel: Frittieren nivelliert den Geschmack. Man merkt deutlich weniger Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten. Im Vordergrund stehen Fett und Knusper (hier ungesalzen, sonst natürlich auch das).
Bei den pürierten Erdäpfeln gab es viele Unterschiede in der Textur. Ich nehme schon gern mehlige Erdäpfel für Püree, aber durchaus auch Ditta, wenn grad keine anderen im Haus sind. Es gibt aber Erdäpfel, die sind ganz toll cremig, während andere relativ stückig bleiben. Die angeblich besten Pürreekartoffeln sind Arran Victory, bei den blauen ist es der Blaue Schwede.
Meine größte Überraschung: Süßkartoffeln kann man roh essen! Wir haben zwei Sorten verkostet, die für mich fast ident geschmeckt haben.
Zum Rohessen von Süßkartoffeln eine Zusatzinfo von
Lisa Vockenhuber: Geraspelt als Salat schmecken sie sehr gut. Sie enthalten allerdings schon Blausäure, daher ungeeignet für Schwangere und Kleinkinder.
In flüssiger Form haben wir die Erdäpfel als Vodka verkostet, zwei österreichische Sorten bekamen wir. Der Unterschied hätte nicht größer sein können. Normalerweise wird Vodka als recht geschmacksneutraler Schnaps für Mixgetränke eingesetzt. Das war auch bei einem der beiden Vodkas (
norderd) der Fall, der andere war unglaublich aromatisch und hatte sehr viele Geschmacksnuancen, wie ich es von Wodka noch nie erlebt habe (
Farthofer).
Es war wieder einmal ein sehr interessanter Abend und ich muss demnächst einmal ins Marchfeld fahren, um mir vom Ab-Hof-Laden der Friedrichs Erdäpfel zu kaufen. Die haben nämlich zu meiner Freude auch Sieglinde, die ich für die besten Salaterdäpfel halte.
Schon im April waren wir im
Dining Ruhm zur Sushi-Woche. Für uns war klar, dass wir im Herbst wieder hin müssen. Es war abermals unglaublich gut! Die New York Rolls waren unser Favorit, denn da wird auch Knusper in Form von Tempura mit eingerollt, also hat man nicht nur geschmacklich, sondern auch von der Textur her alles, was das Herz begehrt.
Der selbst eingelegte Ingwer ist dermaßen gut, dass ich noch eine Portion nachbestellen musste.
Leider fehlt mir der Überblick, wo überall in Wien es Sushi gibt, aber ich bin sicher, dass diese zu den besten gehören.
Wir waren bei einem jungen Paar zum Essen eingeladen, beide gebürtige Afghanen, aber vor dem Auswandern nach Wien haben sie in Persien gelebt. Das merkt man, denn es gab persisch-afghanische Fusion-Küche. Der Reis war allerfeinst! Und nicht nur der. Ich muss in mich gehen und an meinem Anrichten arbeiten, denn so schön kommt Reis bei mir nicht auf den Tisch.
Wie es sich gehört, gab es die unter dem Reis knusprig gebratenen Erdäpfelscheiben extra dazu. Der Reis ist nur teilweise mit Safran gefärbt, was sich so ergibt, weil der Reis nach dem langen Vorbearbeiten am Ende nur mehr mit wenig Safran-Wasser aufgegossen wird, der bedeckte Teil färbt sich ein und wird am Ende auf dem Reis verteilt.
Die Berberitzen werden einige Zeit vor dem Essen in Wasser eingeweicht − sag ich doch bei den Rosinen immer, dass viel mehr Leute die mögen würden, wenn man sie vor der Verwendung durch Einweichen zum Leben erweckt. Vor dem Servieren werden sie ausgedrückt, in Butter geschwenkt und auf dem Reis verteilt.
Viele Blogger waren schon eingeladen, ich leider nicht, aber nachdem alle arg geschwärmt hatten, habe ich mich auf den Weg gemacht und war bei
Viola, der neuen Patisserie von Viola Bachmayr, die vorher im
rien die Meisterin der Desserts war.
Das Lokal ist klein, die Auswahl überschaubar, aber ich bin mir sehr sicher, dass sich jede/r etwas findet. Ich war um Mittag herum dort, da gab es auch Quiche und Salat. Für mich gab es einen Espresso und eine Kardamom-Cremeschnitte.
Die Cremeschnitte war sehr gut, mir persönlich hätte ein Haucherl mehr Kardamom gut gefallen, aber ich bin sicher, da war ich nicht das letzte Mal, sondern ich werde, wenn ich in der Gegend (gleich beim Theater an der Wien) bin, wieder dort reinfallen − oder na ja, vielleicht abwechselnd mit dem Oberlaa oder auch hintereinander oder so ...
Der
Markt der Erde
zum Erntedank war sehr toll. Allerdings muss ich mir für das nächste
Mal vornehmen, wenn ich erst mittags dort hinfahre, muss ich mir vorher
bei vielen Produzenten reservieren, was ich kaufen will, denn es war
schon viel ausverkauft. Zum Glück war ich noch klug genug, dass ich
gleich beim Hinkommen alles, was ich noch wollte, gekauft und zum Auto
getragen hab. Wäre ich zuerst essen gewesen, dann wäre ich wohl mit sehr
wenigen Sachen heimgegangen. So gab es noch letzte Paradeiser, Paprika
und Chili, was mich sehr gefreut hat. Das ganze Sauerkraut war
ausverkauft, als Trost habe ich mir zwei Flaschen Sauerkrautsaft gekauft
− eigentlich dachte ich, so von wegen gesund und so, aber der schmeckt
tatsächlich ausgezeichnet. Leider findet man den Essig-Pepi, den Herrn
Joseph Eder aus Seibersdorf, nicht im Internet. Wenn zufällig jemand
Kontaktdaten hat, würde mich das sehr freuen.
Gekocht haben auf dem Makt
1&1 deluxe,
von denen ich weiß, dass die beiden Herren gut kochen können, denn ich
hatte bereits das Vergnügen. Der große Aufhänger dieses Marktes waren
die Weidegänse und die Köche haben Gansliches gekocht.
Für mich gab es
Gänsebeuschelsuppe mit einem knusprigen Semmelknödel-Stick, für meinen Begleiter
gab es Gänsebratwürstel mit Rotkraut, gebratenem Pak Choi und geröstetem
Brot. Es hat alles ausgezeichnet geschmeckt! Also wenn die zwei wieder
wo kochen, muss ich dort hinfahren.
Der Kaffee war ein äthiopischer Wildkaffee von
Zwickel, der vollkommen anders war als der äthiopische Wildkaffee, den ich beim
Erdbeerfest getrunken hatte: der beim Erdbeerfest war kräftig und herb, dieser hier war lieblich und duftig. Spannend, wie zweimal etwas vermeintlich Ähnliches so unterschiedlich sein kann.
Putzig: Die handgemachte Mini-Schaumrolle hat 50 ct gekostet! Das kann man als Wienerin fast nicht glauben, denn so etwas kann man bei uns wahrscheinlich um drei bis vier Euro kaufen.
Und dann möchte ich noch anmerken, dass ich ALLE Espressi, die ich seit der Einladung ins Wiener Rösthaus (Bericht
hier) außerhäuslich getrunken habe, vergeblich nach dem Tigermuster absuchte. Ich werde weiter beobachten!
Vom Vorbeigehen kannte ich das
Feuerdorf schon, nun war ich zu einem Bloggerevent eingeladen. Ich war sehr angenehm überrascht. Innen schön kuschelig warm, man sitzt rund um offenes Feuer und kann wirklich gut essen. Der Clou an dem Essen: Man kann nichts falsch machen. Das Fleisch ist mit Gewürzen sous-vide vorbereitet, wird also quasi nur mehr mit Röstaromen auf dem Feuer versehen und erwärmt. So gelingt auch Grillanfängern ein erfreuliches Ergebnis. Sehr gut waren auch die Waffeln, die wir als Dessert bekommen haben: Frisch gebacken mit Früchten, Vanilleeis und Schlagobers. Sehr, sehr fein!
Espresso sehr gut und wieder ohne Tigermuster.
Nicht nur das Fleisch (Höllerschmid) war von guter Qualität, sondern das zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Konzept: Geschirr aus Gmundner Keramik, Wein vom prämierten Hagn etc.
Das Feuerdorf wird offensichtlich sehr gut angenommen.
Verena
war so begeistert, dass sie gleich für eine Weihnachtsfeier für einen
Termin im Dezember anfragen wollte: Siehe da, der ganze Dezember ist
voll! Vielleicht einige wenige Nachmittagstermine gäbe es, aber abends ist schon
alles ausgebucht. Will man eine Weihnachtsfeier dort ausrichten, muss
man spätestens im Sommer buchen.
Was für mich persönlich interessant war: Es war in der Runde eine Juristin dabei. Auch hier kam wieder die Info, die ich schon einmal von einer bloggenden Juristin bekommen habe: Es hilft nix, Namensnennungen, Produkte und Verlinkungen sind Werbung und müssen als solche gekennzeichnet werden. Also habe ich nicht nur gut getafelt, sondern wieder Infos erhalten.
Eine Bloggereinladung jagt die nächste:
Philips hat eingeladen zum ersten Weihnachtsevent. Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass man im Pasta Maker auch Keksteig herstellen kann, die Kekse wurden anschließend im Airfryer gebacken.
Wieder bin ich auf Suche nach dem Tigermuster auf dem Espresso gegangen: Links auf dem Foto sieht man einen Espresso, der von einem Barista im neuesten Philips Vollautomaten für mich gemacht wurde. Wieder kein Tigermuster. Leider nicht einmal eine Crema. Laut Barista bringt man das Muster mit einer Haushaltskaffeemaschine nicht zusammen, sondern braucht zumindest einen semiprofessionellen Siebträger. Okay, da kann ich meinen Vollautomaten dann noch 27 Mal entkalken, wird das nichts bringen.
Der Weg zu einem Termin führte mich schon wieder in die Josefstadt − ein gefährliches Pflaster für mich, denn dort gibt es an jedem Eck Adressen, wo ich zu gern reinfalle! Wo ich noch gar nicht war, ist die Josefstädter Filiale der Bäckerei
Gragger. Es ist ein ganz winziges Geschäft, aber dennoch bieten zu meiner Freude zwei kleine Tischerl mit Sessel Platz für den Espresso zwischendurch. Ein handwerklich sehr gut gemachtes Zaunerkipferl hat den Espresso begleitet.
Nächste erfolglose Tigermustersuche: sehr guter Espresso mit schöner Crema, aber kein Tigermuster.
Am Nationalfeiertag ging es wie schon seit Jahren ins burgenländische Klostermarienberg zum
Kastanienfest. Letztes Jahr habe ich ausgiebiger drüber
berichtet, aber es ändert sich nicht sehr viel, daher gibt es dieses Jahr nur die Kurzfassung.
Das Lustigste sieht man auf dem Foto links: Bei den großen, einige hundert Jahre alten Kastanienbäumen in Liebing gibt es einen nicht so überlaufenen Ableger vom Kastanienfest. Man kann dort auch nett zwischen den uralten Baumriesen herumspazieren. Und dort stand dieses Jahr dieser uralte Herd, darauf ganz fachgerecht ein asiatisches Dämpfset. Ich fragte nach: Der Herr, der dort alle möglichen Leckereien verkaufte, hat familiäre Beziehungen zu den Philippinen, und um einmal etwas anderes anzubieten, haben er und seine Frau Dim Sum in vielen verschiedenen Varianten gemacht. Der Turbohausmann und ich haben uns durchgekostet und waren sehr angetan!
Noch eine ganz große Freude einer bekennenden Maroni-Süchtigen: Ebenfalls bei den Bäumen in Liebing gab es handgemachte Maroniherzen, die zu den besten zählen, die ich kenne (und ich kenne so ein, zwei ... hust).
Wir waren natürlich dann noch beim Hauptteil des Festes. Dieses Jahr hat es zum 25. Mal stattgefunden und es war vom Besucheransturm schon heftig. Die Schlange beim Anstellen zu den Kastanienmehlspeisen ging quer über das Festivalgelände. Zum Glück waren weder die Schlange zu den gebratenen Maroni noch zum besten Apfelsaft von allen sehr lang, denn das sind die zwei Stellen, die wir immer anlaufen müssen. Und auch bei dem Standel mit der guten Maroniwurst und dem Kastanienmehl musste ich nicht lang warten. Ich bin nun wieder für die nächsten Monate eingedeckt mit heimischen Biomaroni in allen möglichen Formen, sodass der Tiefkühler schon grenzwertig voll ist.
Am 27. wäre beim
Prosi ein Tasting verschiedener indischer Spezialitäten gewesen. Das war eine gute Gelegenheit, die schon arg zur Neige gehenden exotischen Lebensmittel wieder aufzustocken. Es ist immer ein Abenteuer für mich dort einzukaufen! Ich liebe allein die Atmosphäre, wenn man zwischen Menschen aus aller Herren Länder steht und Sprachen aus der ganzen Welt hört. Oft stehe ich etwas hilflos vor den angebotenen Lebensmitteln, weil die eben für Leute aus den jeweiligen Ländern sind und daher wenig bis gar nicht in Deutsch beschrieben, auch die Herumsucherei ist immer arg, weil ich noch nicht herausgefunden habe, nach welchen Kriterien alles sortiert ist, aber schlussendlich ist die Tasche dann immer voll und ich bin glücklich mit den ganzen Schätzen.
Das mit dem Tasting war dann aber nicht so meins, weil die Prosi Gastro-Abteilung war zum Bersten voll. In zwei Wochen gibt es aber noch einmal ein Food Festival, bei dem man auch einen Tisch reservieren kann, da werde ich wohl mit dem Turbohausmann hinschauen.
Am letzten Tag des Monats war ich bei einer Pressekonferenz im
Wiener Rösthaus anlässlich der Präsentation einer neuen Kaffeesorte. Ich finde das ja unglaublich, was sich Kaffeefirmen in der Zwischenzeit alles antun müssen, um so etwas auf den Markt zu bringen: Der Kaffee wächst in Boliviens ärmster Region wild mitten im Wald und zwar vier Tage Gehweg von der nächsten Straße entfernt. Das heißt, die Säcke werden zu Fuß mitten durch den Regenwald getragen bis zur nächsten Straße, wo dann hoffentlich ein Bus fährt, der den Träger mitnimmt in das nächste Dorf, wo der Kaffee dann auf normaleren Verkehrswegen weitertransportiert wird. Wie so ein Kaffee bezahlt wird? Bar. Die Kaffee-Ernter und -Träger haben natürlich keine Konten.
Damit nicht genug, das Rösthaus hat dann auch noch einen Künstler,
Markus Kravanja engagiert, um ein Label für diesen Kaffee zu entwerfen. Das ist echt schön geworden!
Dass dieser Kaffee nicht billig (12,50 je 250 g) ist, wird mit diesem
Hintergrund klarer. Ich bin jedenfalls in der glücklichen Lage, nächste
Woche auf Insta eine Dose mit Originalsignatur vom Künstler verlosen zu
dürfen. Angesichts dessen, dass das Rösthaus nur wenige Säcke von dem
Kaffee ergattern konnte, freut mich das sehr.
Wie schmeckt er nun, dieser Kaffee? Erstaunlicherweise wieder ein Regenwaldkaffee, der wieder anders schmeckt. Er ist 100 % Arabica, zeigt aber eine schöne Crema und eine ordentliche Geschmackstiefe. Fruchtig, aber nicht lieblich, ein Haucherl bitter im Abgang.
Und wie ist es nun mit dem Tigermuster? Ich habe mir offensichtlich zu viel Gedanken drüber gemacht, denn das entsteht nur, wenn der Kaffee eine entsprechende Reife aufweist, aber auch nicht zu alt ist. Und einen ordentlichen Druck muss die Kaffeemaschine auch haben, also das kann eine normale Haushaltsmaschine wirklich nicht leisten. Meine Kaffeemaschine ist also entschuldigt. Und ich weiß ja, dass sie sehr guten Kaffee macht.
Kulinarisches Fazit: Der Oktober war einer sehr toller Monat! Nicht nur kulinarisch, auch sonst. Ich bin wirklich ein Glückskind! Das Leben kann gern so weitergehen.