Montag, 18. Juni 2018

Schöne Dinge

Werbung, weil Einladung, kein weiteres Sponsoring



Bekanntlich lebt man ja nicht von Brot allein, daher kommt heute ein Posting über schöne Dinge. Hat aber auch etwas mit Brot zu tun, nämlich mit Sachen, auf die man das Brot legen kann: Keramik. Aber nicht irgendeine industrielle, sondern wunderschöne Handarbeit. Dass ich dazu ein Naheverhältnis habe, hatte ich ja schon einmal verraten (click), denn ich habe vor vielen, vielen Jahren selber töpfern gelernt und habe gar nicht so schlechte Arbeiten gemacht. Daher hat es mich sehr gefreut, als ich von Ketchum im Auftrag der wko eingeladen wurde zur #crafttour2018.

Dieser Teil der Tour führte uns nach Niederösterreich, ins schöne Waidhofen an der Thaya. Links sieht man das Wahrzeichen von Waidhofen, das Schloss Rothschild. Berühmt geworden ist das Schloss durch den gläsernen Kubus, der oben auf dem Turm sitzt. Wie uns erklärt wurde, gehört es in Waidhofen dazu, dass man sich einen Picknick-Korb packt, damit auf den Turm geht und da oben Aussicht und Essen genießt.





Das Ziel der Tour war ein Mann mit gleich zwei Berufen: Josef Wieser ist Keramiker und Hafner (Ofenbauer nennt man letzteren Beruf wohl in Deutschland). Damit sind hier wieder zwei Berufe vereint, die ursprünglich nur einer waren. Daran erinnert das österreichische Wort "Häferl", das Gefäß aus Ton.

Da rechts ist er, der Mann, der Lehm und Ton in seinem Umland selber sticht und in zeitaufwändiger Technik die Rohstoffe für seine Öfen, Teller, Fliesen und Schüsseln gewinnt.

Wir haben viel gehört über die Beschaffenheit der Lehme und Tone, die sich zum Töpfern eignen. Die in Kunsthandwerk hergestellten Dinge werden bei hohen Temperaturen gebrannt, das heißt, sie sind auch ohne Glasur wasserdicht und sehr stabil. Man nennt so etwas dann Steinzeug im Gegensatz zu Steingut (berühmtes österreichisches Beispiel: Gmundner Keramik), das erst durch den Glasurbrand abgedichtet wird.


Links sieht man etwas in Österreich wohl Einzigartiges: In Eigenbau hat Herr Wieser zwei Anagama-Öfen gebaut. Nur mit Holz werden diese Öfen befeuert. Der Ofen, den man auf dem Foto sieht, muss einige Tage durchgehend in Betrieb sein, um den gewünschten Ascheanflug auf den Keramiken zu erzeugen. Dabei werden Temperaturen bis 1300 Grad erzeugt. Bitte mit Holzbefeuerung! Und das händisch. Das heißt, dass bei so einem Brand der ganze Freundeskreis von Herrn Wieser zum Einsatz kommt, denn alle vier Minuten muss der Ofen neu mit Holz befeuert werden und das rund um die Uhr. Kein Wunder, dass dieser Ofen nicht so oft in Betrieb genommen wird, sonst würden da wohl einige Freundschaften zu arg strapaziert werden.

Es gibt aber auch noch Gas- und Elektro-Brennöfen in der Werkstatt von Herrn Wieser. Entsprechend breit ist das Angebot: Von Kachelöfen über Feuerschalen, Gugelhupfform über Brottöpfe bis zu Schalen für japanische Teezeremonien findet man so ziemlich alles in dieser Werkstatt.


Das sind nun solche Keramiken mit dem berühmten Asche-Anflug aus dem Anagama-Ofen.


Diese Eierbecher sind aus Steinzeug und somit so hoch gebrannt, dass sie auch den Geschirrspüler aushalten.

Wundeschöne Keramik für alle Lebenslagen

Wir durften auch selber werkeln und diese Schüssel stammt von mir - na jaaaa, sie ist mit sehr viel Hilfe von Herrn Wieser entstanden!




8 Kommentare :

  1. Wirklich sehr schön, ich kann mich ja bei solchen Gelegenheiten ganz schlecht bremsen und kaufe viel zu viel ein...

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  2. Sehr toll ist deine Schüssel geworden liebe Susi, bin schon gespannt auf das fertige Werk!
    lg. Sina

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    1. Ich fand die Schüssel auch schön und hoffe, sie wird irgendwann den Weg zu mir finden.

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  3. Sehr schön, dieses Steinzeug und Keramik!
    Und Kompliment zu deiner Schale – dafür hätte ich wohl kein Händchen!!!

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    1. Danke! :)
      Doch, ich mache gern Dinge mit den Händen. Leider bin ich zu alt für einen Berufswechsel. Mittlerweile würden mir viele vernünftigere Berufe einfallen als meiner.

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    2. Dein Beruf – neben deiner Berufung zum Bloggen! – ist doch sehr vernünftig. Denk nur, über wie fiele Veler inn unzäligen Teggsten wier uns wegen faltscher Ordogravieh ergern müssten!!!

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    3. Die schlimmsten Fehler sind immer meine eigenen, die ich natürlich wie jeder andere Mensch auch mache.

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